Ich hab das Buch jetzt gelesen und bin hin- und hergerissen. Es gab ganz interessante, auch spannende Stellen in diesem Roman, aber insgesamt hat er mich nicht umgehauen. Ich kenne von Deaver sonst nur noch den "Knochenjäger" und den fand ich viel besser.
Rhyme und Sachs gefallen mir als Ermittler zwar, auch das Team um sie herum ist gut und witzig, das alles ist an sich stimmig. Aber damit hat es sich bei diesem Thriller auch schon fast. Gar nicht gefallen haben mir die auch schon von Marie angesprochenen "überraschenden" Wendungen. Es waren, finde ich, auch deutlich mehr als zwei, an denen man dachte, dass es plumper kaum noch geht. Im Kino hätte ich mich über sowas auch geärgert, und wenn das in einem Film mehrfach vorgekommen wäre, vor allem. Bei einem Buch ist es fast noch schlimmer. Was will mir der Autor damit sagen? Dass ich zu sehr darauf geeicht bin, dass etwas Schlimmes passiert?
Das jedoch sind die Fahnder auch. Unglaubwürdig fand ich vor allem die Szene, in der
Sellitto das Transistorradio sieht und sofort eine Bombe darin vermutet, allein aufgrund der Tatsache, dass solche Radios nicht mehr hergestellt werden! Also, an der Stelle hätte ich gewettet, dass Deaver ihn als paranoid hinstellen will, was ja gepasst hätte, da ihn der Tod des Bibliothekars so traumatisiert hat. Aber nein, er kriegt seinen Heldenmoment... Da soll er sich mal lieber vom Keller meiner Oma fernhalten. Was er da alles als Bombe "erkennen" würde...
Ein bisschen zu verkitscht war mir auch die Geschichte um Geneva, aber nun gut.
Insgesamt dennoch ein recht gutes Buch, mit Höhen und Tiefen eben. ;)