Kurzbeschreibung von Amazon:
Bittersüßer Mandelduft und rauhe Landschaft, verfallende Palazzi und elegante Herren mit schwarzen Sonnenbrillen: Das ist das Sizilien der Mennulara, einer armen Magd in den Diensten der Alfallipes. Ihr Tod bringt in das Städtchen Roccacolomba Argwohn und Mißgunst. Er zieht alle - den Arzt, den Pfarrer, Kommunisten und Lebemänner - in einen Strudel aus Gerüchten und Beschuldigungen. Hat sie das Rätsel ihres tragischen Lebens mit ins Grab genommen?
Meine Meinung:
Endlich mal seit langem wieder ein von mir gelesenes Buch, was es sich lohnt, vorzustellen.
Meiner Ansicht nach liest es sich sehr schön, weil es sprachlich sehr flüssig geschrieben ist und das Sizilien der 70er Jahre wunderschön atmosphärisch darstellt ohne zu überteiben und ohne zu blumig zu werden. Zu Beginn hatte ich einige Schwierigkeiten die ganzen italienischen Namen auseinander zu halten, aber nach einer Eingewöhnungsphase hat man sich sehr schnell daran gewöhnt.
Etwas ungewöhnlich, aber keineswegs negativ, fand ich, dass vor jedem Kapitel schon eine kurze Zusammenfassung stand, was in diesem geschehen wird. Das erinnerte mich ein wenig an Brecht (z.B. Mutter Courage und ihre Kinder), nimmt aber bei Hornby nicht so viel Spannung wie es das bei Brecht tut.
Besonder Spaß macht es, zu verfolgen, wie die 3 Kinder um das Erbe der Mennulara gieren. Da liest man dann einige Kapitel mit einer gewissen Schadenfreude ohne das Hornby ins Bösartige oder Ironische verflällt.
Das einzige, was mir nicht ganz so gefallen hat, war das Ende. Denn irgendwie hatte ich noch auf etwas Besonderes, dem großen Knall am Ende, gewartet. Der kam leider nicht mehr.
Trotzdem würde ich diesen Roman weiterempfehlen und er hat mir summa summarum gut bis sehr gut gefallen.
In der Hoffnung, dass auch schon andere das Buch gelesen haben oder sich jetzt dadurch angesprochen fühlen wünsch ich Euch noch ein sonniges Wochenende.
Liebe Grüße,
Camelina