Jack Kerouac - Gammler, Zen und hohe Berge / Die Dharma-Jäger / The Dharma Bums

  • Meine erste Rezi, also schlagt mich bitte nicht gleich :wink:


    Inhalt:


    Der Ich-Erzähler Ray Smith trampt mit seinem Rucksack durch die Vereinigten Staaten. Er trifft Japhy Ryder, einen Zen-Buddhisten-Jünger, von dem Ray eine Menge über Zen und die Welt kennen lernt. Bei gemeinsamen Touren in die Abgeschiedenheit der Berge lernen sie sich kennen und schnell wird klar, dass sie voll auf der gleichen Wellenlänge liegen und im Wechselspiel voneinander lernen können. Nicht fehlen dürfen natürlich wilde, ausschweifende Partys voll mit Jazz, Sex und Alkohol. Doch immer schwingt der Hauch des Zen mit. Sei es bei diversen sexuellen Orgien mit altasiatischen Klängen im Hintergrund, Zen-Meditationsritualen oder auch die Gespräche der beteiligten Personen und ihren Versuchen, die Welt mit den Zen-Weisheiten erklären zu wollen. In der Stille der Berge fühlt Ray eine starke Verbundenheit zur Natur und sieht im Zen den Schlüssel zu ihr. Als Japhy nach Asien aufbricht, um dort in die Lehre eines Mönchs zu treten, nimmt Ray Japhy`s alte Saisonarbeitsstelle als Waldbrandmelder in der Einsamkeit der Berge an. Hier ist er der Natur so nahe und so ausgeliefert wie nie zuvor in seinem Leben und entdeckt in sich eine bis dahin nicht in diesem Maße gekannte Ausgeglichenheit, Fröhlichkeit und Zufriedenheit.


    Meine Meinung:


    Ein wunderschönes Buch über die Beatgeneration, die sich im Gegensatz zur lauten, schnelllebigen Gesellschaft in den 50ern Kgebildet hat.
    Diese liebten die Abgeschiedenheit der Natur, Meditation und ebenso ausschweifende Partys und das alles Zen-Buddhistisch angehaucht.
    Als ich dieses Buch gelesen habe, wollte ich am Liebsten selbst meinen Rucksack packen und mich auf den Weg machen.
    Es lädt sehr zum Träumen und Nachdenken ein. Ich habe mich schon davor sehr für den Buddhismus interessiert und in diesem Buch einige schöne Anhaltspunkte gefunden.
    Kann es nur empfehlen!


    Über den Autor:
    Kerouac war selbst einer der Beatgeneration und seine Bücher sind eigene Erfahrungswerte. Das macht sie so besonders wertvoll.
    Sein Debut: On the road (in Deutschland: Unterwegs) gilt als eines der wichtigsten Bücher der Beatgeneration.

    Wer spricht von Siegen? Übersteh'n ist alles! - Rainer Maria Rilke
    Ich :study: gerade Trainspotting von Irvine Welsh
    Und ich :study: noch Die Orks von Stan Nicholls

  • Dass es heute noch Menschen gibt, die diese Bücher lesen, erfreut mich kolossal.
    Mein erstes Exemplar war so zerlesen und von Mutter Natur angegriffen, dass ich es am Meer beerdigt habe. UNd das Meer hat es auch angenommen.
    (Hier fehlt das Smiley mit der Tüte )

    Neue Lektüre:
    John Norman : Die Nomaden (Gor-Reihe, Bd 4 )
    Wo man liest, da lass dich ruhig nieder,
    böse Menschen lesen keine Bücher

  • @Bonprix Danke das hab ich in der Eile ganz vergessen. :roll:



    LG Mil

    Wer spricht von Siegen? Übersteh'n ist alles! - Rainer Maria Rilke
    Ich :study: gerade Trainspotting von Irvine Welsh
    Und ich :study: noch Die Orks von Stan Nicholls

  • Ray Smith ist nie lange an einem Ort. Ob als Hobo in Güterzügen oder zu Fuß, so zieht er durch Kalifornien. Erst als er auf Japhy trifft, bekommt seine Wanderung ein Ziel. Der Jünger des Zen-Buddhismus führt Ray in die bis dahin für ihn unbekannte Welt ein. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg in die High Sierras. Sie wandern und dichten und sind dabei ständig auf der Suche nach einem sinnerfüllten Leben. Doch erst als sie sich wieder trennen, ist dieses Leben für Ray in greifbarer Nähe.


    Meine Meinung

    Die Atmosphäre, die Jack Kerouac in seinem Buch beschreibt, erinnert mich an die Stonemonkeys, die Anfang der 1970er Jahre das Yosemite Valley unsicher machten. Schon alleine deswegen hätte ich mir gewünscht, dass mir das Buch besser gefällt. Aber wie schon in Unterwegs hatte ich Schwierigkeiten mit den Protagonisten und immer wieder auch mit der Geschichte selbst. Immer wieder gab es zwar Szenen und Abschnitte, die mir gefallen haben. Aber nicht genug, um sagen zu können, dass mir das Buch wirklich gefallen hat.

    :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Auf der Suche nach der Produktbeschreibung, in der das Buch als Klassiker bezeichnet wird, landete ich bei Amazon - und stelle fest, dass der Titel einer früheren Übersetzung "Gammler, Zen und hohe Berge" lautet. Hierzu gibt es bereits einen Rezithread, im Bereich Romane.

    K.-G. Beck-Ewe, könntest Du die beiden Threads miteinander verknüpfen?

    Vielen Dank!


    P.S. den Begriff Klassiker habe ich dann natürlich auch gefunden, ganz prominent zunächst übersehen :roll:


    P.P.S. die Einordnung als Klassiker durch den Verlag ist sicherlich dem Marketing geschuldet, ist evtl verkaufsfördernd. Oder dem Alter des Textes geschuldet. Egal wie - ich frage mich nur, ob man dann nicht gleich alle Bücher von Kerouac an einen Ort, meinetwegen Klassiker, verschieben sollte. Andererseits, wenn man einmal damit anfängt... :|

  • K.-G. Beck-Ewe

    Hat den Titel des Themas von „Gammler, Zen und hohe Berge v. Jack Kerouac“ zu „Jack Kerouac - Gammler, Zen und hohe Berge / Die Dharma-Jäger / The Dharma Bums“ geändert.
  • Ich habe den Begriff Klassiker zwar auch gesehen, aber ich selbst wollte Kerouac tatsächlich nicht da einordnen. Dazu sind mir seine Texte noch nicht alt genug. Ich habe eher gedacht, dass damit ein typisches Buch dieser Generation gemeint war und nicht die Kategorie, in die ich zB Shakespeare einordnen würde.


    Auf der anderen Seite: wie alt muss ein Buch sein, um als Klassiker zu gelten?

  • Ich habe den Begriff Klassiker zwar auch gesehen, aber ich selbst wollte Kerouac tatsächlich nicht da einordnen. Dazu sind mir seine Texte noch nicht alt genug. Ich habe eher gedacht, dass damit ein typisches Buch dieser Generation gemeint war und nicht die Kategorie, in die ich zB Shakespeare einordnen würde.


    Auf der anderen Seite: wie alt muss ein Buch sein, um als Klassiker zu gelten?

    Das ist eine treffliche Frage und bietet guten Diskussionsstoff. Für mich ist ein Klassiker ein Buch, das auch meine Vorgänger-Generationen gekannt haben (könnten), also ab so ca. 40 Jahren seit Erstveröffentlichung. Wichtig ist aber nicht das Alter, sondern die Popularität und die Bedeutung des Buchinhalts für die damalige Zeit und/oder für die heutige.


    Das hier besprochene Buch ist genauso alt wie z.B. Schöne neue Welt oder Frühstück bei Tiffany oder Exodus. Ich habe mal kurz in die Liste geschaut, deren Link ein Büchertreff-Mitglied vor kurzem mal gepostet hat (weiß leider nicht mehr, wer), da steht Kerouac auf Platz 7:


    https://www.goodreads.com/book/popular_by_date/1958


    Ich muss sagen, dass mir einige der 15 Erstplazierten nichts sagen, aber ich bin ja auch nicht das Maß aller Dinge

    Die Erfindung des Buchdruckes ist das größte Ereignis der Weltgeschichte (Victor Hugo).