Klappentext:
Nachdem Japan zwei Jahrhunderte vom Ausland isloiert war, wagen 1861 drei junge amerikaner die Reise in das fremde, faszinierende Land. Dort finden sie in dem jungen Fürsten Genji einen mächtigen Schutzherrn. Doch Genji hat erbitterte Feinde, und wider Willen werden die drei Neuankömmlinge in einen leidenschaftlichen, blutigen Konflikt um Tradition und Macht, um Liebe und Verrat hineingezogen ...
Der würdige Nachfolger des legendären, millionenfach verkauften Bestsellers Shogun: ein farbenprächtiges historisches Epos voller Intrigen, Liebe und Verrat über das feudale Japan an der Schwelle zur Neuzeit.
Eigene Beurteilung:
Japan selbst ist durch die erzwungene Öffnung ein Land im Umbruch. Während immer noch viele Fürsten mehr oder weniger stark dem Bushido anhängen – zumindest wenn sie einer Schicht angehören, der dies zum Vorteil gereicht – sind die Eta und andere unterdrückte Bevölkerungsgruppe mehr und mehr mit ihrer Situation unzufrieden und auch bei den Fürsten hat sich das ein oder andere geändert. So hat der Geheimdienstleiter des Kaiser – Kawakami – nichts dagegen, seine Samurai nach etwa drei Jahrhunderten der Ächtung von Schusswaffe, wieder mit Gewehren auszustatten.
Dieser Geheimdienstler verfolgt auf verschiedenerlei Art und Weise den progressiven Fürsten Genji, einer Art Bruce Wayne des auslaufenden japanischen Feudalismus, der sich der Frem-den aus Amerika mit großer Aufmerksamkeit annimmt und sowohl gegen Vorurteile, wie auch gegen Intrigen auf allen Seiten kämpfen muss. Dazu kommt, dass seine Familie überaus umstritten ist im japanischen Adelssystem, was auf eine 250 Jahre zurückliegende Schlacht zurück geht, die seine Anhänger verloren haben und das obwohl – oder auch weil – einer sei-ner Vorfahren prophetisch begabt gewesen ist. Diese Gabe wird in der Familie Genjis ständig weiter vererbt und ist in jeder Generation ein wenig anders ausgeprägt. Und während die Visionen die sein Onkel hat diesen immer wieder an den Rand des Wahnsinns treiben, lassen die seltener auftretenden Visionen des jungen Fürsten diesen überaus durchdacht handeln – bei dem klaren Vortäuschen absoluter Inkompetenz.
Ein vielschichtiger und sehr interessanter Roman, der die Ideen des Bushido nicht unnötig glorifiziert, sondern diesen in Relation zu anderen japanischen Denkschulen und auch verschiedenen Ausformungen des westlichen Denkens stellt. Ein überaus lesenswerter Roman.