Hans W. Kettenbach - Glatteis

  • Klappentext:


    Ausgerechnet beim idyllischen Ferienhäuschen am See stürzt Erika, die attraktive Ehefrau von Tiefbauunternehmer Wallmann, zu Tode. Ein tragischer Unfall, meint die Polizei. Ein fast perfekter Mord - vermutet dagegen der Angestellte Scholten, der einige unschöne Details aus dem Eheleben der Wallmanns kennt. Er stellt auf eigene Faust Nachforschungen an, nicht ahnend, dass er sich dabei auf gefährliches Glatteis begibt.


    Ich habe selten eine eingehendere Charakter- und Milieustudie gelesen. Hobby-Detektiv Scholten ist zu Beginn ein sehr unsympathischer Zeitgenosse, doch je mehr man von seinen Lebensumständen erfährt, umso mehr Sympathie kann man für ihn aufbringen. Er ist ein absoluter Anti-Held und Kleingeist, hat zu Hause eine zänkische Ehefrau, hält sich viel in Kneipen und Bordellen auf und sieht es als seine große Aufgabe, den Mord an seine Chefin aufzuklären. In penibler Kleinarbeit und mit fast neurotischer Hingabe versucht er, die Tat zu rekonstruieren und den Mörder zu überführen.
    Das Ende bleibt offen und lässt dem Leser Platz für die eigene Phantasie.


    Ein gediegener Krimi, der mir angenehme Lesestunden bescherte.

    Herzliche Grüße
    Rosalita


    :study:
    Wenn das Schlachten vorbei ist - T.C. Boyle


    *Life is what happens to you while you are busy making other plans* (Henry Miller)

  • Ich schließe mich dem positiven Urteil von Rosalita an. Ich bin ja nicht der größte Leser solcher Bücher, doch ich fand das Ganze schon sehr originell. Zudem war die Handlung ziemlich klar in "meiner" Heimat angesiedelt und über einige Anklänge aus dem Dialekt habe ich mich sehr amüsiert.


    Natürlich wird am Ende des Buches nicht klipp und klar gesagt, was Sache ist, doch finde ich hinter dem scheinbaren offenen ein doch fatales Ende klar suggeriert.


    Von mir gibt's vier Sterne für gute Unterhaltung!