Donna Leon - Venezianisches Finale

  • Inhalt : (kopiert aus amazon.de)
    Der berühmte Dirigent Wellauer wird während der Pause vor dem letzten Akt der Oper La Triviata im Theater La Fenice in seiner Garderobe tot aufgefunden. Bald steht fest, dass sein Espresso mit Zyankali versetzt war.
    Commissario Brunetti stellt bei seinen Recherchen im Umfeld des Dirigenten fest, dass dieser alles andere als beliebt war und mehrere Personen ein Interesse daran gehabt haben könnten, den arroganten, autoritären Egozentriker zu ermorden. Sowohl der Regisseur der Oper wie auch ein Sänger sind nicht gut auf Wellauer zu sprechen. Zudem scheint er als Moralapostel homosexuelle Künstler unter Druck gesetzt zu haben, insbesondere die lesbische Sopranistin Flavia Petrelli und ihre Lebensgefährtin Brett Lynch. Brunettis Ermittlungen werden zusätzlich erschwert durch die allseits bekannte Nazivergangenheit des Dirigenten. Lange Zeit schwanken die Überlegungen des Ermittlers zwischen einer Beziehungstat, politischer Rache oder möglicher Reaktion auf eine Erpressung. Auch die sehr viel jüngere Ehefrau des Ermordeten erscheint in ihrer kühlen Zurückhaltung verdächtig.


    Eigene Meinung :
    Ein sehr guter Krimi!
    Donna Leon versteht es sehr gut Venedig dem Leser sehr nahe zu bringen, was ziemlich erstaunlich für einen in Italien lebenden Ausländer ist. Es wird mit viel Liebe zum Detail erzählt und ist doch sehr leicht zu lesen und wird nie langweilig.

    :study::

    • Walter Moers - Die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär

    Zuletzt:
    * J. Ketchum - EVIL *****
    * P.F. Hamilton - Die Dunkle Festung *****
    * A. Eschbach - Die Haartepichknüpfer *****

  • @ Pytho,


    hier gibt es auch schon einige Meinungen dazu.

    Liebe Grüße,
    Rita


    ~Ich wäre lieber ein armer Mann in einer Dachkammer voller Bücher als ein König, der nicht lesen mag.~
    Thomas Babington

  • Donna Leons Geschichten rund um Commissario Brunetti sind einfach nur toll, ich habe einige der Hörbücher, unter anderem auch "Venezianisches Finale" - sehr zu empfehlen! Der beste Fall ist jedoch meines Erachtens "Feine Freunde"

  • Zitat

    Original von Rita
    @ Pytho,


    hier gibt es auch schon einige Meinungen dazu.


    Hallo Rita.


    Mag sein, dass bei ich lese gerade ein Buch vorgestellt und kommentiert wird, aber der eigentliche Platz für eine Rezension ist hier unter Vorstellungen, Rezensionen & Empfehlungen. Diese Beiträge erscheinen nämlich dann auch im Rezensionsindex (Link oben neben "Forum", "Portal", "Chat" usw.)


    Liebe Grüße,
    Pytho

    :study::

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  • Zitat

    Original von Pytho
    Mag sein, dass bei ich lese gerade ein Buch vorgestellt und kommentiert wird, aber der eigentliche Platz für eine Rezension ist hier unter Vorstellungen, Rezensionen & Empfehlungen. Diese Beiträge erscheinen nämlich dann auch im Rezensionsindex (Link oben neben "Forum", "Portal", "Chat" usw.)


    Pytho


    Ich denke dein Hinweis erübrigt sich, als Moderatorin des Forum ist dies Rita wohl bekannt. Grundsätzlich weisen wir auf bestehende Threads hin, also auch auf Beiträge im >Ich lese gerade<-Bereich! :idea:


    Gruss Bonprix ;)

  • Hallo!


    Ich habe das Buch auch gerade fertig gelesen!


    Finde es auch super hätte mir nur einen anderen Schluss erwartet!
    Super finde ich, dass Donna Leon immer am Ende eines Kapitels bezug auf das nimmt was am Anfang Thema war!


    Mal schaun, ob ich gleich noch eins lese..........

    Liebe Grüße
    suny
    :flower:


    Wer ununterbrochen fortschreitet, steht sein halbes Leben auf einem Bein (aus "Birefe in die chinesische Vergangenheit")

  • Bei mir steht dieser erste Band schon seit Jahren ungelesen im Regal. Vielleicht sollte ich doch endlich einmal mit dieser Serie beginnen. :roll:

    Liebe Grüße
    Helga :winken:


    :study: [b]???


    Lesen ist ernten, was andere gesät haben (unbekannt)

  • Meine Rezi:
    Es beginnt mit dem letzten Akt einer Oper in Venedig. Die Zuschauer strömen in den Saal zurück und warten gespannt wie der Akt endet.
    Doch der Dirigent kommt nicht, wird entschuldigt, und schon geht das Getuschel los.
    Wenige Zeilen später ist Commissario Brunetti, der Hauptprotagonist, vor Ort. Der Dirigent ist tot.


    Ich dachte, nun müsste es eigentlich losgehen: ermitteln, Zeugen befragen, Beweisen nachgehen usw., aber kaum was passiert.
    Die Ermittlungen ziehen sich schleppend hin. Außer Zeugenbefragungen gibt es eigentlich keine anderen Tätigkeiten die der Commissario machen könnte.
    Aber dadurch erfährt man vieles über den Toten. Wobei es größtenteils nur Oberflächliches oder gar Gerüchte sind.
    Nur ganz langsam kann Brunetti sich ein Profil von dem Mann machen. Was er dabei erfährt, reicht bis in den 2. Weltkrieg zurück. Und er entdeckt auch eine gewisse Abneigung gegen manche Verhaltensweisen in seinem Leben.


    Was die Arbeitsweise der italienischen Polizei angeht, ist sie wirklich so beschrieben wie wir sie kennen. Langsam und stockend, mit vielen Kaffee- oder Weinpausen dazwischen. Es gibt Tage, an denen Brunetti nur ein oder zwei Zeugen befragt und das war’s.


    Was mich sehr gestört hat, waren die italienischen Wörter, die in den Raum geworfen und nirgends erklärt werden. Sie machen die Geschichte zwar bildhafter und auch italienischer, aber wenn sie nirgends erläutert werden, ist das aus meiner Sicht ziemlich störend. Es ist deshalb auch teilweise schwierig der Geschichte zu folgen, da man sich daran aufhält.
    Auch gewinnt die Geschichte sehr lange Zeit nicht richtig Fahrt, keine Spannung die steigt, keine Abwechslung. Das hat mich etwas enttäuscht.


    In der zweiten Hälfte des Buches konnte ich mir dann langsam vorstellen, wer als Mörder in Frage käme und auch Brunetti’s Familie wird endlich etwas vorgestellt.
    Doch ich täuschte mich, was den Mörder betraf und die Autorin hat mich am Ende doch noch überrascht!


    Fazit:
    Für meinen Geschmack leider etwas zu langatmig, gerade in der ersten Hälfte des Buches. Dazu noch die italienischen Worte, die kaum übersetzt wurden, das alles bringt dem „Krimi“ leider nur 3 Sterne ein.


    10.02.09

  • Mir hat Venezianisches Finale sehr gut gefallen.


    Ja, es ist ein eher ruhiger Krimi. Es gibt keine spektakulären Verfolgungsjagden, Schusswechsel oder ähnliches, auch einen wirklichen Spannungsbogen hat das Buch nicht. Dennoch habe ich mich zu keiner Zeit gelangweilt; es hat mich sehr interessiert, was Brunetti nach und nach über das Mordopfer und sein Umfeld in Erfahrung bringen konnte, und ich war auch neugierig darauf, wer den Dirigenten im Endeffekt umgebracht hat.


    Die verschiedenen Personen und Persönlichkeiten mit ihren ganz eigenen Geschichten und ihrem Ballast hat Donna Leon meiner Meinung nach sehr gut dargestellt. Viele Figuren sind vielschichtiger als man beim ersten Auftauchen glauben würde und liefern nicht nur neue, aufschlussreiche Fakten über das Opfer, sondern haben teilweise auch selbst bewegte Hintergrundgeschichten.
    Der Protagonist selbst, Brunetti, ist sehr sympathisch und liebenswert. Die Einblicke in sein Privatleben sind gut mit der Krimihandlung verknüpft, zudem scheint er ein guter Ermittler zu sein. Auf jeden Fall begleitet man ihn als Leser sehr gerne durch Venedig.


    Überhaupt, Venedig - ich war noch nie dort, aber die Autorin schafft es, die vielen Eigenarten, die diese Stadt scheinbar hat, so liebevoll in die Geschichte zu verpacken, dass man stellenweise das Gefühl hat, selbst in der Stadt zu sein und durch die Straßen zu spazieren beziehungsweise mit Booten über die Flüsse zu fahren.
    Auch sonst versteht Donna Leon sich auf Beschreibungen, man kann sich sowohl die Orte, an denen die Hauptpersonen sich befinden, vorstellen als auch das Gefühlsleben der Figuren nachvollziehen. Und Leons Schilderung von der Oper La Traviata, die das Opfer noch vor seinem Tod komponierte, hat in mir durchaus die Lust geweckt, die Oper selbst einmal zu sehen.
    Die italienischen Worte, die in die Dialoge eingestreut sind, haben mich nicht gestört. Für mich bekam die Geschichte dadurch noch mehr Authenzität und bei den meisten Begriffen war mir die Bedeutung auch sofort klar - und wenn nicht, wurde mein Verständnis der Handlung durch diese kleinen Einwürfe auch nicht beeinflusst.


    Die Auflösung des Falles kam für mich irgendwie nicht sonderlich überraschend, obwohl sie doch eher ungewöhnlich ist. Insgesamt ist sie aber in sich stimmig und so, wie Donna Leon den Tathergang schildert, ist er in sich stimmig und glaubwürdig.
    Mich hat das Ende zudem sehr nachdenklich gemacht, weil ich mich gefragt habe, wie ich wohl an Brunettis Stelle gehandelt hätte...


    Venezianisches Finale ist in meinen Augen ein sehr guter Reihenauftakt. Der Krimi ist zwar ruhig, aber dennoch sehr interessant und die Verknüpfung mit der Welt der Oper ist sehr gut gelungen. Ich gebe :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: und mache gleich mit dem zweiten Band weiter.

    Carpe Diem.
    :study: Amelie Winter - Liebesglück und Landluft

    2024 gelesen: 21 Bücher | gehört: 5 Bücher