Nicolas Remin, Venezianische Verlobung

  • Seitenzahl: 383


    Commissario Trons zweiter Fall


    Inhalt (Cover):
    Venedig, im Oktober 1863: Commissario Tron ist vollauf damit beschäftigt, seine Eheschließung mit der schönen Principessa di Montalcino voranzutreiben. Da kommt ihm der Fund einer Frauenleiche höchst ungelegen - zumal sich die junge Frau als Gliebte von Erzherzog Maximilian herausstellt, des jüngeren Bruders des Kaisers.
    Tron schwant nichts Gutes. Ob private Tragödie oder politischer Mord - der Tod der Frau droht Konsequenzen nach sich zu ziehen. Denn Erzherzog Maximilian hat sich gerade bereit erklärt, Kaiser von Mexiko zu werden. Als weitere Morde folgen, wird deutlich, dass es Menschen gibt, die diesen Plan vereiteln möchten.


    Autor:
    1948 in Berlin geboren, studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Philosophie und Kunstgeschichte in Berlin und Santa Barbara, Kalifornien. Heute lebt er mit seiner Familie in der Lüneburger Heide.


    Meine Meinung:
    Auch in Commissario Trons zweitem Fall geht es gleich zur Sache. Die junge Frau, Anna Slataper wird ermordet und das Waisenkind Angelina Zolli wird zufällig Zeuge. Schon bald stellt sich heraus, dass es sich bei der Ermordeten um die Geliebte von Erzherzog Maximilian, dem Bruder Kaiser Franz Josephs handelt, der in Kürze Kaiser von Mexiko werden soll. Ein Auftragsmord? Commissario Tron und sein Sergente Bossi stellen bald fest, dass der Fall weitaus komplizierter ist. Als dann noch kompromitierende Fotos auftauchen, scheint die Verwirrung perfekt.
    Privat sieht sich Commissario Tron dem Drängeln und Nörgeln seiner Mutter ausgesetzt, die endlich einer Hochzeit mit der Principessa di Montalcino zu ihren Bedingungen entgegensehen möchte. Feuchte Wände, schimmelige Gobelins, ein fehlender Speiselift sowie der Geschäftssinn der vermögenden Principessa bringen Tron auch hier, als zukünftigen Ehemann, in eine schwierige Lage.
    Erneut ein rasanter Krimi mit historischer Kulisse. Tron bestätigt seinen sympathischen Eindruck (aus dem ersten Fall "Schnee in Venedig") und versucht den Durchblick im Spiel der Mächtigen zu behalten, was werder ihm noch dem Leser gelingen wird.
    Mir gefällt Nicolas Remins Schreibstil. Man wird zum Mitläufer in der feuchten,nebligen Lagunenstadt, fühlt sich mit dem liebenswerten Commissario aus altem, verarmtem Adel mit recht modernen Ansichten, verbunden und versucht dem wahren Mörder auf die Spur zu kommen, was der Autor jedoch zumindest in meinem Falle zu verhindern wußte.
    Dem Commissario nun schon so nahe gekommen, befinde ich mich jetzt in seinem dritten Fall "Gondeln aus Glas" über den ich bald berichten werde.


    Gruß Wirbelwind


    :study: Nicolas Remin, Gondeln aus Glas

    :study: Naomi J. Williams, Die letzten Entdecker









    Bücher sind die Hüllen der Weisheit, bestickt mit den Perlen des Wortes.

  • Vielen Dank für die Rezi!
    Das klingt wieder nach einem Buch für mich - aber vorher müsste ich den ersten Teil unbedingt nochmal lesen, da mein Gedächtnis mich im Stich lässt über die Einzelheiten. :wink:


    Und wie Wunschliste wächst und wächst ....

  • Anriel
    Ich gestehe - ich habe auch einiges aufgefrischt,denn es lagen doch einige Monate des Lesens zwischen dem ersten und dem zweiten Band, aber ich war schnell wieder auf neuestem Stand. :wink:
    Gruß Wirbelwind


    :study: Nicolas Remin, Gondeln aus Glas

    :study: Naomi J. Williams, Die letzten Entdecker









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  • Hallo zusammen!


    Mir hat der zweite Teil besser gefallen als der erste!



    Meine Meinung


    Der zweite Teil um den verarmten Conte Commissario Tron.
    Da ich diesmal wußte was mich erwartet, konnte ich mich eher auf das Buch einlassen und es hat mir besser gefallen, als der erste Teil: Schnee in Venedig.


    Der anfangs so klare Mordfall, entpuppt sich im Laufe des Buches als geschicktes Verwirr- und Ratespiel und macht beim Lesen echt Spaß.
    Die zynische Art des Commissario, der sowohl mit einer prestige-süchtigen Mutter, aber auch einer berechnenden Verlobten zu tun hat, fand ich sehr amüsant.
    Seine Art und Weise einfach nur sympatisch.



    Geschichtlich gesehen mußte ich dem Autor zwar alles abnehmen, weil ich auf dem Gebiet nicht sonderlich bewandert bin, daß es 1863 aber schon einen Wasserkocher gab und einen Fotoapparat, mit dem man ungesehen Menschen in ihrem Schlafzimmer fotographiert haben soll, nehme ich dem Autor nicht so ganz ab.


    Gruß Janina

  • Hallo Janina,
    ja der zweite Teil gefiel mir auch sehr gut, aber der dritte Fall schwächelt bereits etwas.
    Im Januar soll Commissarios vierter Fall "Die Masken von San Marco" erscheinen. Ich bin schon sehr gespannt.
    Gruß Wirbelwind


    :study: Nick Hornby, A Long Way Down

    :study: Naomi J. Williams, Die letzten Entdecker









    Bücher sind die Hüllen der Weisheit, bestickt mit den Perlen des Wortes.

  • Nachdem mir "Schnee in Venedig" so gut gefallen hat, habe ich mir Band 2 und 3 rund um Commissario Tron in der Bücherei bestellt.


    Venezianische Verlobung ist wieder ein gut durchwachsener Krimi, allerdings kann er meiner Meinung nach mit dem 1. Band nicht mehr wirklich mithalten. Gestört hat mich vor allem, daß Tron kaum selbst ermittelt sondern sich von den jeweiligen Verdächtigen immer wieder eine mögliche Geschichte "aufbinden" lässt, die er dann verfolgt.


    Gewünscht hätte ich mir auch, daß der Autor, wenn er schon auf die Vorgeschichte zwischen Tron und der Principessa anspielt, ein bißchen was näher dazuschreibt (es gibt eine Anspielung auf ihre Vergangenheit; wer Band 1 gelesen hat, weiß davon - wer Band 1 nicht kennt, bleibt im Unklaren).


    Amüsant in der ganzen Geschichte fand ich Spaur und seine poetische Ader samt den ganzen Unannehmlichkeiten für Tron und seinem literarischem Magazin. Hier hoffe ich regelrecht, daß es in Band 3 weiter geht.