Jonathan Kellerman => Exit

  • Klappentext


    Ärzte und Therapeuten verzweifeln, als es um das undurchsichtige Krankheitsbild der kleinen Cassie geht. Als kurz darauf einer dieser Ärzte ermordet aufgefunden wird, beginnt Dr. Alex Delaware, Detektiv aus Leidenschaft, das Verbrechen mit dem Fall seiner kleinen Patientin zu verknüpfen. Was er schließlich aufdeckt, ist ein Betrugsmanöver großen Stils, an dem sich höchste Kreise zu bereichern suchen, und der vertuschte Fall einer unvorstellbar perfiden Kindesmisshandlung...


    Spannend und mit viel psychologischer Raffinesse entwickelt der Autor vor dem Hintergrund der modernen Krankenhauswelt ein Porträt des Bösen, wie es nur ein absoluter Meister des Psychothrillers vermag.


    Der Autor


    Jonathan Kellerman ist einer der bekanntesten und erfolgreichsten amerikanischen Kriminalautoren. Nach dem Studium arbeitete er zunächst als Kinderpsychologe. Seine Erfahrungen auf diesem Gebiet prägen auch sein Schreiben, besonders die Reihe mit dem Psychologen Dr. Alex Delaware als Ermittler. Seine Romane sind berühmt für höchst einfühlsam entwickelte Figuren und eine raffinierte Handlung, die von der ersten bis zur letzten Seite Hochspannung garantieren. Dafür ist er unter anderem mit dem "Edgar-Alan-Poe-Award", Amerikas bedeutendstem Krimipreis, ausgezeichnet worden. Neben Thrillern hat der Ehemann Faye Kellermans auch zwei äußerst erfolgreiche Kinderbücher verfasst.


    Meine Meinung


    „Exit“ war mein erster Kellerman-Roman. Ich habe das Buch von einer Kollegin bekommen, und ein Mal begonnen, konnte ich es kaum aus der Hand legen. Hauptthema sind mysteriöse Krankheitssymptome der kleinen Cassie, ohne das bei den zahlreichen durchgeführten Tests organische Ursachen gefunden werden. Die behandelnde Ärztin Dr. Eves steht vor einem Rätsel und bittet den Psychologen Dr. Alex Delaware um Hilfe. Die Vermutung des Münchhausen-Stellvertreter-Syndroms liegt nahe ( Erklärung: Scheinbar fürsorgliche Mütter bringen ihre Kinder immer und immer wieder mit unklaren Symptomen in Kliniken. Die Ärzte sind ratlos, behandeln, finden aber keine wirkliche Ursache für die Schmerzen des kleinen Patienten. Sie ahnen nicht, dass die eigene Mutter ihr Kind misshandelt, um die Aufmerksamkeit der Ärzte und Mitmenschen zu bekommen).
    Dr. Delaware engagiert sich sehr für die Aufklärung und findet mit seinem Freund Milo Sturgis, einem Privatdetektiv, Unglaubliches heraus…


    :thumright:

  • Noch eine kleine Ergänzung: "Exit" heißt im Original "Devil's Waltz" und ist der 7. Band der Alex-Delaware- Reihe, von denen allerdings nur 6 ins Deutsche übersetzt wurden.


    Insgesamt sind 15 Bände auf Deutsch erschienen, aber nicht alle sind meiner Meinung nach so gut wie "Exit".


    Marie

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Auch dieser Band der Reihe hat mir wieder sehr gut gefallen.
    Ein Psychologe als (Hobby)Detektiv ist mal was anderes und der Fall ist diesmal überhaupt recht ungewöhnlich. Die Thematik „Münchhausen-Stellevertreter-Syndrom“ ist interessant aufbereitet und äußerst beunruhigend, das Schicksal des kleinen Mädchens ging mir zu Herzen. Nebenbei ist auch einiges an Kritik am Sozial- und Gesundheitswesen eingewoben.
    Psychologisch einfühlsam, spannend und sehr flüssig zu lesen, echt empfehlenswert!

    Gruß Bibliomana :cat:
    "Man kann im Leben auf vieles verzichten, aber nicht auf Katzen und Literatur!"

    Einmal editiert, zuletzt von Bibliomana ()

  • Hallo zusammen,


    habe das Buch gestern fertig gelesen und fand es richtig gut.


    Das Münchenhausen-Stellvertreter-Syndrom ist ja doch nicht so bekannt, aber trotzdem erschreckend, daß es sowas gibt und fast nicht bzw. nur sehr schwer nachweisbar ist. Die unterschwelligen Kritiken an der Krankenhauspolitik fand ich ebenfalls sehr gut.


    Das Buch liest sich flüssig, sehr spannend und bietet ein paar überraschende Wendungen. :thumleft:



    LG Sunnylady

  • Kann mich den Anderen nur anschließen, flüssig zu lesen und ein interessantes Thema. Ein wenig gefehlt haben mir die in den anderen Büchern der Delaware Reihe ausführlicher vorkommenden Dialoge zwischen Alex und Milo.
    Drei Sterne von mir für diesen Roman.

    "Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont."
    Konrad Adenauer


    :study: Ashley Audrain - Der Verdacht











  • Das ist meiner Meinung nach eines der stärkeren Bücher von Jonathan Kellermann. In der Reihe um Alex Delaware gibts aber auch so manch ein schwächliches. Leider kann ich mich nimmer an die Titel erinnern, die mich nicht so gefesselt haben :-k . Ihr wisst ja das Alter ;) .

    „Verrücktheit ist unendlich faszinierender als Intelligenz, unendlich tiefgründiger. Intelligenz hat Grenzen, Verrücktheit nicht.”


    Claude Chabrol (*1930), frz. Filmregisseur u. -kritiker

  • Vor etwa fünf Jahren habe ich das Buch gelesen und möchte mich gerne der positiven Meinungen anschließen.
    Das Thema war interessant und spannend. Die Handlung nicht vorhersehbar. Das Buch ist leicht zu lesen und
    bietet eine gute Unterhaltung.

    2024: Bücher: 97/Seiten: 42 622

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
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    Dalai Lama

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    Lese gerade:

    Töpfner, Astrid - Bis wir unsere Stimme finden

  • Exit war mein erstes Kellerman-Buch, als ich es mir ausgesucht habe, wusste ich nicht einmal, dass es zu einer Reihe gehört. Innerhalb dieses Buches gibt es aber mehrere Szenen, die ich als Andeutungen auf vorherige Bücher interpretieren würde. Verständnisprobleme hatte ich aber keine, der Handlung konnte ich problemlos folgen.


    Die Geschichte dieses Buches finde ich sehr interessant. Einen medizinischen Krimi habe ich bisher noch nicht gelesen, obwohl ich Krimis und auch Serien, die sich mit der Suche nach Krankheiten beschäftigen (wie House), mag - dieses Buch stellt also eine gute Verschmelzung dieser Interessengebiete dar und ich werde definitiv noch weitere medizinische Krimis lesen.
    Der Fall an sich war auch gut konstruiert. Die Geschichte der kleinen Cassie ist sehr bewegend und das Mädchen kann einem nur leid tun. So etwas in diesem Alter durchstehen zu müssen ist schrecklich :( Auch das Münchhausen-Syndrom - generell eine ungewöhnliche und interessante Wahl als mögliches Tatmotiv - war sehr gut dargestellt und man wurde somit zu weiterer Recherche angeleitet.
    Für diesen Fall ist es wirklich sinnvoll, einen Psychologen hinzuzuziehen, was ich gut finde - es hätte mir gar nicht gefallen, wenn man Delaware einfach eingeschaltet hätte, damit er "halt dabei ist". Der Psychologe wird gebraucht und dadurch gibt es einen logischen, plausiblen Grund dafür, dass der Protagonist ermittelt. Das hat mir gut gefallen.
    Die Ermittlungen selbst waren spannend geschildert. Es gab mehrere Verdächtige, immer neue "Beweise" traten auf, es gab Nebenhandlungen, die geschickt mit dem Fall Cassie verknüpft wurden. Die Auflösung ist meiner Meinung nach glaubhaft, leider war sie für mich keine große Überraschung - ich hatte von Anfang an darauf spekuliert, dass es so ausgehen könnte. Auf der anderen Seite ist es aber gut, dass der Autor eine plausible Auflösung gewählt hat und nicht etwas total abgefahrenes geschrieben hat, nur um zu überraschen.


    Meiner Meinung nach blieben die Charaktere ein wenig blass. Das könnte daran liegen, dass es der Teil einer Reihe ist und man die Figuren nun eigentlich schon besser kennen sollte, aber besonders viel weiß ich noch nicht über Alex oder seine Freunde. Es hat zwar eigentlich keinen Einfluss auf die Handlung - man kann dem Krimi trotzdem sehr gut folgen und mitfiebern - aber es hat mich trotzdem gestört.


    Insgesamt würde ich dem Buch :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: geben. Der Medizin-Krimi hat mir sehr gut gefallen, der Fall war spannend konstruiert und man überlegt gemeinsam mit Alex, ob es nicht doch Alternativen zu seiner Theorie gibt, während man den Fall mehr und mehr durchschaut.
    Am Ende ging es mir leider ein wenig zu schnell, die Auflösung des Täters kam ein wenig aus dem Nichts, dafür war der nachfolgende Umgang mit dieser Enthüllung gut geschildert.
    Exit ist ein lesenswertes Buch und wenn die Charaktere für mich etwas greifbarer gewesen wäre, hätte ich 4 Sterne gegeben - aber nichtsdestrotz werde ich definitiv noch weitere Bände der Reihe lesen.

    Carpe Diem.
    :study: Nora Roberts - Schattenmond

    2024 gelesen: 23 Bücher | gehört: 5 Bücher