Janina David - Ein Stück Erde

  • Da ich hier neu bin, weiß ich nicht wie das mit der Kurzbeschreibung von Amazon zu machen ist. Kann man das einfach reinkopieren?
    Auch bin ich mir nicht sicher ob ich jetzt das richtige Forum erwischt habe


    also, ich lese gerade ...


    Janina David - Ein Stück Erde.


    Nachdem ich das erste Buch "Ein Stück Himmel" gelesen habe, habe ich mich gleich auf das zweite gestürzt. Im ersten Teil erzählt Janina David, jüdische Tochter aus wohlhabenden Haus, ihre Erinnerungen als 9-jähriges Mädchen, welches 1939 mit ihren Eltern und Verwandten im Warschauer Ghetto landet. Die Ängste und das Unverständnis eines Kindes kommt sehr gut zum Vorschein, sie spricht über viele Dinge nicht, da sie Angst hat, auch Angst vor der Mutter, die ja vorher überhaupt keinen Bezug zur Tochter hat, da Kindermädchen für die Erziehung der kleinen Janina zuständig waren. Sobald Janina etwas passiert, erzählt sie es nicht aus Angst bestraft zu werden. Über die Wandlung der Mutter war ich sehr erstaunt, war sie vorher sehr schnell im aburteilen, so ist sie in der Zeit des Ghettos doch sehr mitfühlend und zart geworden.
    Nun, hänge ich am Band 1 fest, dabei lese ich doch gerade Band 2.


    In "Ein Stück Erde" erzählt Janina, wie es ihr ergeht, als sie aus dem Ghetto geschmuggelt wurde, sie ist jetzt 12, fast 13, und ist auf Fremde angewiesen, die Eltern blieben im Ghetto, sie wird Druckmittel für ihre Gönner und muß in ein katholisches Kloster (was mehr Waisenhaus ist) fliehen, immer bedacht sich nicht zu verraten, ist sie nicht im Stande, sich jemanden anzuvertrauen oder Freundschaften zu schließen. Sie muss ihre wahre Identität verleugnen und lügen, sie meint von einer Sünde in die andere zu rutschen, eine Lüge zieht die andere hinterher.
    Ich finde es, obwohl es im DTVerlag, Reihe Hanser, also ein Jugendbuch ist, sehr lesenswert. Es ist nicht so grausam und blutig, der Tod ist zwar allgegenwärtig, aber sie beschreibt nicht wie ständig jemand erschossen, gefoltert und gequält wird.
    Vorrangig steht, wie die Menschen miteinander umgehen. Teileweise dieses, "jeder muss sehen wo er bleibt", teilweise die Situation schamlos ausnutzend und dann auch noch dieses "Ich weiß wer du bist, ich helf dir solange ich kann"
    Einfühlsam ist es geschrieben, Janina fühlt sich teilweise, (verständlicherweise), vollkommen überfordert, sie möchte alles anhalten, zurück zu ihren Eltern, sie fühlt sich schuldig und einsam. Dann wieder ist sie sehr steng zu sich selbst und weiß das sie weiter machen muss um ihre Eltern wieder zu sehen, sie muss die Zeit durchstehen bis der Krieg zu Ende ist. Das ist ihr momentanes Ziel. Jetzt muss sie von dem Kloster in ein noch heruntergekommeneres fliehen, da bin ich jetzt, obwohl schmutziger und schäbiger scheint es dort doch menschlicher zuzugehen, ich bin gespannt was noch alles passiert.


    Alles in allem, ich freue mich auf den letzten Band "Ein Stück Fremde" welches schon bestellt und geliefert ist.


    Bine

  • Hba vor einpaar Wochen auf einem "Wühltisch" zufällig Band 3 - Ein Stück Fremde" für 2.50 Euro gefunden und dies zum Anlass genommen, mir auch Band 1 und 2 zu kaufen. Bin jetzt in der Mitte von Band 1 (weil ich vorher noch meinen Gruselschinken mit "Der Exorzist", "Das Omen" und "Rosemaries Baby" lesen mußte).
    Ist schon ganz schön erschütternd- vor allem: das ist WAHR und WIRKLICH passiert, was Janina David schreibt. Bei einem Krimi oder Horrorroman kann man dann wenigstens sagen: Ist ja nur erfunden............