Ich möchte ein Buch empfehlen, das den Leser für einige Stunden in eine wunderbare Welt entführen wird, die des Meeres und einiger seiner Bewohner. Und wer könnte so ein Buch besser schreiben als jemand, der eine besondere Verbindung zu diesem Element besitzt?
Lynne Cox, Jg. 1957, ist vielfach ausgezeichnete Langstreckenschwimmerin. Sie durchschwamm u.a. den Ärmelkanal sowie die Magellanstraße und umrundete das Kap der Guten Hoffnung.
Schon das Cover ist eine schöne Einstimmung: Blaue Wellen mit einem schmalen Umschlag auf dem ein Wal zu sehen ist.
Lynne Cox beschreibt einen Morgen in ihrer Jugend. Schon als 17-jährige muss sie täglich im Meer trainieren. Aber an diesem Tag scheint sie nicht alleine in der Bucht zu sein. Es dauert eine Weile bis sie begreift, dass sich ihr ein Grauwalkalb in spielerischer Absicht angeschlossen hat. Die Mutter ist nirgends zu sehen. Lynne Cox ist sich der Tatsache bewusst, dass sie dem Wal so schnell als möglich helfen muss, seine Mutter wiederzufinden.
Aber sie ist nicht alleine. Rettungsschwimmer und Fischer bleiben über Funk in Kontakt.
Die mehrstündige Suche auf offener See beginnt. Lynne Cox bleibt während dieser Zeit stets im Wasser, möglichst an der Seite „ihres“ Wales.
Gerade dieser Abschnitt wird von der Autorin sehr eindrucksvoll beschrieben. Lynne Cox weiß, das sie in jenen Momenten etwas Besonderes erlebt und sie versteht es, diese Gefühle - Erstaunen, Liebe, Ehrfurcht aber auch Angst - in einer warmen Sprache zu vermitteln.
Viele Grüße
Leseratte
Dies ist eine Buchrezension aus dem Buchprojekt "Heidi Hof" in Zusammenarbeit mit dem Random-House