Originaltitel: The Winter House
541 Seiten
Autor:
Judith Lennox, 1953 in Salisbury geboren, wuchs in Hampshire auf. Gleich mit ihrem ersten Roman "Das Winterhaus" gelang ihr ein großer Erfolg.
Heute lebt Judith Lennox mit ihrer Familie in Cambridge und in einem Gottage in Sheffield. Sie liebt Gärtnern und Wandern, alte Häuser und historische Stätten. Zuletzt erschienen "Das Erbe des Vaters" und "Alle meine Schwestern".
Inhalt:
Der Gartenpavillon der Familie Summerhayes - genannt das "Winterhaus" - ist ein Ort der Zuflucht für drei Freundinnen, die zwischen den Weltkriegen in der idyllischen Umgebung von Cambridge aufwachsen.
Da ist die idealistische, kluge Robin, die in der nahegelegenen Universitätsstadt studieren soll. Da ist Maia, die schönste und ehrgeizigste der drei, auf der Suche nach einem reichen Mann, und da ist die stille Helen, die von ihrem scheinbar gutherzigen Vater, dem Vikar der Gemeinde, mehr als vereinnahmt wird.
Die drei Mädchen schwören, sich ein Leben lang alles anzuvertrauen - aber das Schicksal läßt sie ganz unterschiedliche Wege einschlagen. Dramatisch, romantisch und voller Warmherzigkeit erzählt Judith Lennox, wie sich diese drei jungen Frauen in einer Welt behaupten lernen, die rauher und aufregender ist als das gründe Paradies der Kindheit.
Meine Meinung:
Eine wunderbare Geschichte über drei Freundinnen, die total unterschiedliche Charaktere haben und daher auch ganz verschiedene Wege gehen, sich aber nie aus den Augen verlieren.
Auf dem Grundstück von Robins Familie gibt es eine kleine Holzhütte direkt am Fluss, die Robin "Das Winterhaus" nennt und das zum Treffpunkt der drei Freundinnen wird. Sie schwören sich, ihr ganzes Leben lang die wichtigsten Ereignisse, wie z.B. erste Arbeitsstelle, Verlust der Unschuld, Hochzeit, Auslandsreisen etc., immer gemeinsam zu feiern.
Robin und ihr Vater sind Pazifisten, da von den beiden Söhne einer im Krieg gefallen ist und der zweite krank aus dem Lazarett zurück kommt. Robin ist freiheitsliebend und will die Welt verändern, sie lässt alles liegen und stehen und geht nach London, um sich der Politik zu widmen.
Maia ist extravagant und liebt alles Schöne und Teure. Ihre Mutter hat einen Liebhaber, ihr Vater ist bankrott und erschießt sich. Sie stehen vor dem Nichts. Ihre Mutter will wieder heiraten und Maia ist bei Verwandten in Cambridge untergekommen, wo sie sich auf die Suche nach einem reichen Mann macht.
Helen, die Tochter des Pastors, würde gerne Reisen und mit einer Familie und Kindern in einem kleinen bescheidenen Haus leben. Ihre Mutter ist früh gestorben, ihr Vater sieht in ihr nur ihre Mutter und kettet sie an sich. Sie ist daher unselbständig, hat keine eigene Meinung und tut das, was ihr ihr Vater sagt.
Abwechselnd wird das Schicksal dieser drei Frauen im Zeitraum von 1918 bis 1938 erzählt, was anfangs etwas oberflächlich wirkt, aber dann von Seite zu Seite an Tiefe zunimmt und einen richtig fesselt. Es gibt viele Höhen und Tiefen und viele Schicksalsschläge im Leben der drei Freundinnen, aber sie sind immer auf irgend eine Art miteinander verbunden.
Die einzelnen Personen sind sehr stark gezeichnet und man kann sich in jeden einzelnen gut hineinversetzen. Manchmal ist man wütend und manchmal ist man traurig und nachdenklich, aber es gbt auch die schönen Momente. Ein tolles Buch, welches mich sehr beeindruckt hat.