Judith Lennox - Das Winterhaus / The Winter House

  • Das Buch befand sich schon länger auf meiner Wunschliste, vor allem bei Amazon hat es ja hervorragende Kritiken bekommen.


    Ich fand die Geschichte wirklich sehr fessselnd, die drei Mädchen/Frauen, die so unterschiedlich sind und jede (mehr oder weniger) ihren Weg geht.


    Störend fand ich oft die längeren politischen Ausflüge oder die Teile mit dem spanischen Krieg, der natürlich für die Geschichte wichtig ist, aber doch zu langatmig schien.


    Besonders gegen Ende gefielen mir die Charaktäre unterschiedlich. Von Maia, die so hart und (um es mit Helen zu sagen) "gleißend" ist, war ich am meisten überrascht. Ich finde auch, sie ist die stärkste Kraft im Buch, obwohl es gar nicht so scheint und man Robin diesen Part zuschreiben würde. Und das nicht nur auf Maias Selbständigkeit bezogen, sondern auch im Zusammenhang mit den Freundschaften.


    Und ich hätte mir gewünscht, daß Helens Vater gegen Ende noch erwähnt wird

  • Klappentext:


    Der Gartenpavillon der Familie Summerhayes - genannt das "Winterhaus" - ist ein Ort der Zuflucht für drei Freundinnen, die zwischen den Weltkriegen in der idyllischen Umgebung von Cambridge aufwachsen. Da ist die idealistische, kluge Robin, die in der nahegelegenen Universitätsstadt studieren soll. Da ist Maia, die schönste und ehrgeizigste der drei, auf der Suche nach einem reichen Mann, und da ist die stille Helen, die von ihrem scheinbar gutherzigen Vater, dem Vikar der Gemeinde, mehr als vereinnahmt wird. Die drei Mädchen schwören, sich ein Leben lang alles anzuvertrauen - aber das Schicksal lässt sie ganz unterschiedliche Wege einschlagen.


    Meine Meinung:


    Ein ganz tolles Buch über die Freundschaft dreier Mädchen, die einiges aushalten muss und die Frage aufwirft, wie viel eine Freundschaft aushalten kann, oder sollte...


    Ich weiß nicht, welche der drei Mädchen mich am meisten beim Lesen gefangen genommen hat. Am Anfang hat mich Robin eigentlich am wenigsten interessiert. Sie war oberschlau und ach so emanzipiert und mit ihren jungen Jahren doch schon so arrogant und überheblich. Jedenfalls hat sie bei mir den Eindruck hinterlassen. Sie hat auch den Eindruck von absoluter Selbständigkeit zu hinterlassen versucht. Nur ist ihr das in den Wirren der großen Stadt London nicht immer ganz gelungen.


    Maia hat mich von Anfang an beeindruckt und so ist es auch das ganze Buch über geblieben. Ich konnte mich nur schwer von den Kapiteln lösen, die sich mit ihr befasst haben. Auf der Suche nach dem reichen Ehemann, nach einem schönen Haus und Reichtum überhaupt. Aber bedeutet das alles, wenn man es denn bekommen hat, dass man automatisch glücklich ist? Oder sieht man erst dann, was einem wirklich fehlt?


    Und Helen. Die liebe, schüchterne, unterwürfige Helen. Die alles tut, um es allen Leuten und vor allen Dingen ihrem Vater, alles recht zu machen. Anpassung um jeden Preis - bis zur kompletten Selbstaufgabe. Mit Helen habe ich das meiste Mitleid im Buch gehabt.


    Je weiter ich im Buch gekommen bin, desto mehr haben mich die Persönlichkeiten der drei Frauen gefangen genommen und ich konnte hinterher das Buch kaum noch aus den Händen legen, weil ich unbedingt wissen musste, was mit den Leben der Frauen passiert. Wie es bei jeder einzelnen weiter gegangen ist und ob die Freundschaft der Drei bis zum Ende halten kann.


    Manche Wendungen waren vorhersehbar, aber das hat der Spannung und der Unterhaltung keinen Abbruch getan. Vieles hat sich auch so entwickelt, wie ich es nicht für möglich gehalten habe.


    Fazit:


    Mein zweites Buch von Judith Lennox und wieder wurde ich nicht enttäuscht. Ich freue mich schon auf weitere Bücher von ihr.

    Liebe Grüße
    Pokerface


    Tu es oder tu es nicht. Es gibt kein Versuchen (Yoda) :study: