Christoph Marzi - Lycidas

  • Es ist eigentlich nicht das was ich sonst so lese, aber die Rezi und Eure positiven Ausagen dazu, haben mich verleitet es doch auszuprobieren. Hab es auf meine Wunschliste gestellt und bin schon sehr neugierig darauf. :D

  • Kann mir einer erklären ob es normal ist, das Lycidas in 3 Bücher unterteilt ist?!? Also in:


    Lycidas erstes Buch


    Lilith zweites Buch


    Licht drittes Buch


    Kommt mir so spanisch vor das es ja auch nochmal Bände gibt die so heißen also Lilith und Lumen???


    Lg Dani

  • So muss nun leider eingestehen, das ich bei Lycidas im 2. Buch bin (Lilith) und irgendwie nun garnicht mehr die lust verspüre weiter zu lesen. Schade um die 10 Euro normalerweise quäle ich mich dann durch, aber das geht leider nicht. An sich finde ich die Geschichte sehr interessant und würde gerne wissen wies weitergeht, aber zum lesen ist es einfach nicht mein Stil. Vllt wenn es mal als Hörbuch rauskommt aber so nicht. Auch die Folge Bände werde ich mir dementsprechend auch nicht anlegen.


    Lg Dani

  • Ich habe es leider auch nicht geschafft das Buch zu Ende zu lesen. Nach 462 Seiten habe ich aufgegeben, da e mir alles viel zu langatmig geschrieben ist.
    Ich persönlich mag Wittgenstein als Erzähler nicht und seine sich ständig wiederholenden Kommentare nerven.
    Die Geschichte an sich gefällt mir eigentlich gut, aber der Schreibstil sagt mir nicht zu.
    Außerdem habe ich das Gefühl, dass zwar viele neue Dinge passieren, aber alles so vor sich hin plätschert...

    Von allen Welten, die der Mensch erschaffen hat, ist die der Bücher die Gewaltigste. (Heinrich Heine)

  • Die Welt ist gierig, und manchmal...
    Die Stimmung der Geschichte und das Leitmotiv spiegeln sich einfach wunderbar!
    Allerdings bin ich in einer seltsamen Lesesituation, da ich bereits Lilith(den zweiten Band) und Somnia(handelt später) gelesen habe, weil ich die zuerst bekommen habe.


    Christopher Marzis Schreibstil ist klasse!

  • Nachdem Lycidas nun bestimmt ein halbes Jahr auf meinem SUB lag, habe ich mich nun endlich rangewagt, und den ersten Teil geschafft. Die Geschichte um Emily und ihre Verbindung zur uralten Metropole hat mich sofort in ihren Bann geschlagen. Marzis Schreibstil finde ich allerdings etwas anstrengend, auch die Zeitsprünge verwirren etwas. Was mir hingegen sehr gut gefällt, sind die Verweise auf andere Bücher, wie Das verlorene Paradies oder DIe göttliche Komödie. Weiterlesen werde ich auf jeden Fall, aber hundertprozentig überzeugen konnte mich Marzi bislang nicht.

  • So, inzwischen habe auch ich Lycidas fertig gelesen und möchte nun meine Rezension beisteuern - für Anregungen und Kritik bin ich dankbar :) :


    INHALT
    „Die Welt ist gierig, und manchmal verschlingt sie kleine Kinder mit Haut und Haaren“ – so beginnt der erste Roman von Christoph Marzi, und dieses Zitat zieht sich durch das gesamte, über 800 Seiten starke Werk des deutschen Autors. Im Mittelpunkt der Handlung steht ein solches Kind, das von der Welt verschlungen wird: Emily Laing, 12 Jahre alt, ein einäugiges Waisenmädchen, das im Waisenhaus von Rotherhithe in London unter der Führung des grausamen Mr. Dombey lebt. Ihr tristes Leben wandelt sich schlagartig, als eine sprechende Ratte im Waisenhaus auftaucht und sie beauftragt, ein kleines Baby zu beschützen – kurze Zeit später wird dieses Kind namens Mara entführt, und Emily flieht mit ihrer besten Freundin Aurora aus dem Waisenhaus. Sie landet beim Alchemisten Wittgenstein, der ihr offenbart, dass sie ein sogenannter Wechselbalg ist, ein Kind mit einem menschlichen und einem elfischen Elternteil. Und Wittgenstein führt sie auch in die Uralte Metropole ein, eine Stadt unter der Stadt, die bevölkert wird von den unterschiedlichsten Kreaturen. Auf der Suche nach Mara geraten sie an Engel und ägyptische Götter und decken lange vergessene Geheimnisse auf …


    ***


    KRITIK
    Der Roman gliedert sich in drei Teile namens „Lycidas“, „Lilith“ und „Licht“. Jeder Teil erreicht einen eigenen Abschluss, doch die Handlungsstränge sind gut miteinander verwoben und führen am Ende alle zusammen.
    Am Anfang war ich sehr enttäuscht – der Romanbeginn ist Marzi meiner Meinung nach nicht gelungen. Zu wenig werden die Figuren eingeführt, zu schnell und plötzlich landet der Leser mitten in der Szene, in der Emily von ihrer Herkunft erfährt. Hier hätte ich mir ein bisschen mehr Vorlauf gewünscht, so zieht die für die Hauptfigur so wichtige Szene am Leser vorbei ohne ihn sonderlich zu beeindrucken, da die Identifikation mit den Figuren noch vollständig fehlt.
    Im weiteren Verlauf entwickelt der Roman allerdings durchaus Spannung – einige unerwartete Wendungen sorgen dafür, dass es nie langweilig wird und man der Aufklärung all der verworrenen Ereignisse immer mehr entgegenfiebert. Dabei bleibt die zum Teil komplex verwobene Handlung immer sehr gut nachvollziehbar und logisch gut durchdacht.
    Zwischenzeitlich scheint der rote Faden der Handlung zwar manchmal etwas verloren zu gehen und einzelne Ereignisse wirken losgelöst, doch immer wieder werden die einzelnen Puzzlestücke zusammengefügt, und es ergibt sich eine eng verflochtene Geschichte.
    Der fulminante Ausgang ist gut gelungen und stellt den Leser zufrieden – eine direkte Fortsetzung der Geschichte wird nicht angedeutet.
    Marzis Roman wartet also sicher nicht mit einer allzu neuen oder sonderlich anspruchsvollen, aber durchaus überzeugenden Story auf.
    Erzähler der Geschichte ist der Alchemist Wittgenstein, der immer wieder Andeutungen bezogen auf den Ausgang der Handlung macht – das erzeugt durchaus Spannung, allerdings geschieht dies in meinen Augen zu oft. Es entsteht der Eindruck, der Autor versuche damit zwanghaft, die Spannung aufrecht zu erhalten, was er aber nicht nötig hat.
    Die Hauptfigur Emily ist Marzi gut gelungen, sie ist vielschichtig und realistisch angelegt. Zwar wirkt sie meistens zu wenig kindlich für ihr Alter, doch dies ist durch ihre Lebensgeschichte durchaus zu rechtfertigen und nachzuvollziehen. Sie durchläuft außerdem eine sehr gut erkennbare Entwicklung. Die Identifikation mit ihr fiel zwar mir zu Beginn nicht leicht, doch am Ende konnte ich mich immer mehr in sie hineinversetzen.
    Der Ich-Erzähler Wittgenstein ist ein durchaus interessanter, etwas verschrobener Charakter, der jedoch weniger tiefgründig wirkt als Emily – ebenso wie weitere zentrale Figuren wie Aurora und der Elf Maurice Micklewhite. Trotzdem sind alle Figuren sympathisch und wirken realistisch, auch ihr Handeln ist immer absolut nachvollziehbar. Ein kleines Manko sind die Namen: diese wirkten auf mich zum Teil einfach lächerlich („Larry der Lykanthrop“).
    Sehr positiv ist mir aufgefallen, wie Marzi die Beziehungen der Charaktere untereinander ausarbeitet – besonders das Verhältnis zwischen Emily und ihrem Mentor Wittgenstein wird im Verlauf des Romans immer enger und vielschichtiger, und Marzi versteht es sehr gut, dem Leser dies auf eine subtile Art und Weise zwischen den Zeilen zu vermitteln. Man spürt immer mehr, wie gut die beiden sich verstehen – angedeutet zum Beispiel durch die ständigen unterschwelligen Witzeleien der beiden.
    Was mir in Marzis Roman etwas fehlte, waren gut ausgearbeitete Bösewichte. Die Gegenspieler der Hauptfiguren wirkten auf mich zu harmlos und bis auf Lycidas selbst, der eine gut gelungene, aber nicht wirklich gefährliche Figur darstellt, auch sehr flach. Ernst zu nehmende, bedrohliche Widersacher sind eigentlich das Salz in der Spannungssuppe und ein wichtiger Faktor für einen gelungenen Roman.
    Die Welt, in der Marzis Roman spielt, ist ihm wunderbar gelungen: einfallsreich und überzeugend. Die fantastischen Elemente der Uralten Metropole sind sehr gut in die reale Welt des modernen London eingebettet, was dem Roman eine sehr „magische“ Atmosphäre gibt. Manchmal werden einige Aspekte der fantastischen Welt jedoch zu wenig eingeführt oder erklärt – z.B. die Elfen, über deren Wesen man eigentlich fast nichts erfährt und die daher wie gewöhnliche Menschen wirken (sieht man vielleicht von der ein oder anderen außergewöhnlichen Gabe ab), obwohl doch die Hauptfigur eine Halbelfe ist und weitere Elfen in der Geschichte auftauchen. Hier hätte ich mir eine gründlichere Ausarbeitung der Details gewünscht.
    Die Atmosphäre des Romans ist ebenfalls absolut überzeugend, man gewinnt ein sehr stimmungsvolles Bild von London.
    Marzis Schreibstil wird ja des Öfteren für die vielen Wiederholungen der zwei Schlüsselsätze Wittgensteins gerügt („Dieses Kind!“, „Fragen Sie nicht!“), dies fand ich weniger störend, weil sie zum Bild der Figur beitragen. Allerdings empfand ich den Schreibstil manchmal als etwas künstlich-stilisiert, Marzi benutzt regelmäßig antiquierte Ausdrücke in einer sonst modernen Sprache. Zudem zeigt er eine seltsame Vorliebe für unvollständige Sätze.
    Die Erzählperspektive war für mich wohl einer der störendsten Aspekte der Geschichte. Wittgenstein tritt eher wie ein allwissender Erzähler auf, der zu viel über Emilys Gedanken und Gefühle zu berichten weiß.

    ***


    FAZIT
    Insgesamt hat mich Marzis Debütroman überzeugt – der etwas gewöhnungsbedürftige Schreibstil und die unglaubwürdige Perspektive werden ausgeglichen durch die spannende, gut durchdachte Geschichte, im Großen und Ganzen überzeugende Charaktere und eine absolut gelungene Atmosphäre. Wermutstropfen sind fehlende starke Gegenspieler, die der Geschichte etwas die Spannung nehmen – „Lycidas“ bleibt trotzdem ein Lesegenuss und auf jeden Fall zu empfehlen.

    "Ein Raum ohne Bücher ist wie ein Körper ohne Seele." - Marcus Tullius Cicero
    :study: Tad Williams - Die Hexenholzkrone 2

  • Als die kleine Waise Emily Laing eines Tages in der Küche des Waisenhauses von einer Ratte angesprochen wird, öffnet sich für Emily die Tür zu einer phantastischen Welt unterhalb Londons – der Uralten Metropole.
    In Christoph Marzis Erstlingswerk „Lycidas“ – gleichzeitig Auftakt zu einer Tetralogie rund um die Uralte Metropole – trifft der Leser auf sämtliche historische und phantastische Persönlichkeiten.
    Neben Erzählungen aus der Schöpfungsgeschichte, erfährt man auch interessantes über die Geschichte Londons.
    Die Idee an sich gefiel mir ziemlich gut, dennoch war die Handlung manchmal zu zäh und für mich einfach zu überladen von diesen Aspekten. Teilweise wirkte alles sehr bemüht und konstruiert was den Lesefluss doch sehr gehemmt hat.
    Marzi schafft es dann aber wiederum mit einer wunderschönen und teils sehr poetischen Sprache den Leser von seinem Können und seinem Buch zu überzeugen.
    Ich hoffe nur, dass die weiteren Teile nicht ebenfalls so vor Einfallsreichtum überquellen, so dass die Handlung glaubhaft und überschaubar bleibt – was ihm hier leider nicht gelungen ist.
    Dafür konnte er mich mit seiner Ausdrucksweise verzaubern, weswegen ich optimistisch gegenüber den anderen Bänden eingestellt bin!


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: von :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Hallo ihr lieben!!



    Ich bin gerade mit Lydidas angefangen und kann es wie viele andere auch nicht mehr aus der Hand legen!!! Ich bin gefesselt von der Geschichte!! Auch die schönen Kommentare die hier auch häufig erwähnt worden sind, sind immer wieder schön und man muss immer wieder schmunzeln!! Die Zeitsprünge sind etwas gewöhnungsbedürftig aber sonst ist das Buch sehr flüssig und gut geschrieben!! Ich werde mir auf jeden fall die weiteren Bände holen!!

    Ich lese gerade: Frostkuss


    2020: 12 Bücher , 2019: 25 Bücher:pale:,:study:2018: 8 Bücher :pale::pale:,:study:2017: 35 Bücher, :study: 2016: 51 Bücher, :study:

    2015: 31 Bücher :pale:,:study: 2014: 50 Bücher :pale:,:study: 2013: 69 Bücher :-,, :study: 2012: 50 Bücher :pale: :study: 2011 : 132 Bücher :cheers: ,:study: 2010 : 102 Bücher :dance:


    :flower: Ein Raum ohne Bücher ist wie ein Körper ohne Seele :flower:

  • Emily Laing wächst in einem Londoner Waisenhaus auf, wo sie wie die anderen Kinder vom Besitzer und seinem Mitarbeiter schlecht behandelt wird und nur eine Nummer ist, weil sich niemand die Mühe macht, sich die Namen der Kinder zu merken. Immerhin hat sie in Aurora Fitzrovia eine Freundin gefunden, wie es keine bessere gibt.


    Trotzdem beschließt sie eines Abends die Flucht, weil sie es einfach nicht mehr aushält - und in jener Nacht verschwindet auch die kleine Mara Mushroom, die erst vor wenigen Wochen ins Waisenhaus gekommen ist. Die Zweijährige wird von einer seltsamen Gestalt entführt, und auch Emily macht bald die Bekanntschaft des grummeligen Alchemisten Wittgenstein und des Elfen Maurice Micklewhite.


    Das ist erst der Anfang zahlreicher Neuentdeckungen, die Emily in London macht, das sie zu kennen glaubte, denn von ihren neuen Bekannten lernt sie, dass es eine Stadt unter der Stadt gibt, in verlassenen U-Bahn-Schächten, Tunnelröhren und uralten Gängen liegt die "Uralte Metropole", in der es von seltsamen Gestalten wimmelt, manche nur skurril, andere schaurig, wieder andere richtig böse.


    Auf der Spur der entführten Mara, deren Familie entscheidend an der Geschichte der Uralten Metropole beteiligt war, und beim Versuch, dem geheimnisumwitterten Lycidas auf die Schliche zu kommen, der unter der Erde Jagd auf Kinderseelen macht, muss sich Emily mit ihren Begleitern nicht nur zahlreichen Gefahren, sondern auch ihren ureigensten Ängsten stellen...


    Wenn man gemein sein wollte, könnte man Christoph Marzi vorwerfen, diverse Mythen, Legenden und literarische Vorlagen in einen Topf geschmissen und einmal kräftig umgerührt zu haben - aber die Verquickung von ägyptischer und germanischer Mythologie, christlicher Tradition, Sagenfiguren, Gruselelementen und der Geschichte der Stadt London gelingt ganz wunderbar. Die herrlich verschrobenen Charakterköpfe im Mittelpunkt der Handlung tun ihr übriges, insbesondere die Wortgefechte zwischen dem von Kindern häufig genervten Wittgenstein und der hartnäckigen Emily sind köstlich zu lesen.


    Stilistisch hätte man noch ein wenig feilen können, denn die über weite Strecken viktorianisch anmutende Sprachebene wird gelegentlich von Slangausdrücken und dem einen oder anderen zu häufig verwendeten Stilmittel durchbrochen. Dem Spaß an dem Buch haben diese kleinen Mängelchen allerdings nicht geschadet. Wer Mythen und Legenden und etwas gruselige spannende Phantastik mag und vielleicht auch noch ein Faible für London hat, ist hiermit bestens bedient.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Wie andere bin auch ich der Meinung, dass hin und wieder weniger mehr wäre. Ich hatte das Gefühl, dass zu viele Personen bzw. Kreaturen unbedingt verwurschtelt werden mussten. Zeitweise hatte ich wirklich Probleme, diverse Figuren auseinander zu halten und musste jedesmal kurz innehalten, um mich wieder zu erinnern, was genau jetzt Rattlinge, Nekire oder Limbuskinder waren. Das störte den Lesefluss doch erheblich.
    Sehr gelungen fand ich dagegen das Verweben des realen Londons mit der Fantasie-Unterwelt der Uralten Metropole London und die großartige Sprachvielfalt des Autors. Auch die Hauptpersonen waren mir bis auf Maurice Micklewhite (der sagte mir irgendwie so gar nichts, empfand ich als langweilig) sehr sympathisch. Besonders die beiden Freundinnen Emily und Aurora sind mir ans Herz gewachsen, so dass ich auf jeden Fall den zweiten Teil Lilith lesen werde.


    Von mir: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Hallo.


    So,ich habe es nun endlich geschafft auch mal Lycidas zu lesen.Leider konnte ich es nicht so schnell lesen,wie ich es normalerweise getan hätte,aber durch meine Ausbildung hatte ich leider nicht so oft die Zeit,die ich mir gerne genommen hätte.Jetzt bin ich aber durch und würde auch meine Eindrücke sehr gerne einmal schildern.


    Zunächst zum Anfang.An den Schreibstil musste ich mich erst einmal gewöhnen.Nach den ersten paar Kapiteln wusste ich nicht recht,ob ich das Buch wieder weg legen sollte oder es doch durchlesen möchte.Ich hab mich dann für letzteres entschieden,was sich im Nachhinein als richtige Entscheidung herausgestellt hat.Ich las also alle paar Tage ein oder zwei Kapitel und wuselte mich langsam in die Geschichte ein.Die Charaktere sind weitestgehend schön beschrieben,nur bei einigen war ich mir nie ganz sicher,was ich von ihnen halten sollte.Aber weitestgehend fand ich alle Charaktere gut durchdacht.
    Die Geschichte an sich war mal mehr mal weniger spannend.An manchen Stellen fand ich sie sogar recht verwirrend bzw. unübersichtlich.Vor allem die Sprünge in der Sicht der Charaktere war manchmal ein wenig störend.Ich saß nicht nur einmal da und fragte mich nach zwei Säzen im neuen Kapitel,aus wessen Sicht denn jetzt schon wieder erzählt wurde.
    Der wohl positivste Aspekt des Buches ist die schön beschriebene Verbindung des realen Londons mit dem London in der uralten Metropole.Was man nicht alles für Wesen und Dinge entdeckt.Von Alchemisten,Elfen,Irrlichtern und Wechselbälgern über Götter bis hin zu Engeln.Ich denke,für jeden ist etwas dabei.^^
    Mit dem Ablauf der Geschichte kann ich mich allerdings immernoch nicht ganz anfreunden.Manchmal ging es mir zu schleppend voran,dann wiederum so schnell,dass ich das Gefühl hatte es wäre überladenDoch alles in allem konnte ich das Buch einfach nicht unvollendet zurücklegen.


    Fazit:
    Eine in den meisten Fällen schön geschriebene Geschichte die einen nicht mehr loslässt sobald man sich einmal wirklich auf sie eingelassen hat.Trotz kleiner negativer Anmerkungen hat mir Lycidas sehr gut gefallen,sodass ich dem Buch durchaus :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: gebe.
    Ich freu mich schon,den nächsten nach einem zwischengeschobenem Buch lesen zu können.


    lg Saiura

  • Ich kann mich dir eigentlich nur anschließen...bin gerade mal bei Seite 113 und bisher sagt mir das Buch überhaupt nicht zu. :(
    Wittgenstein nervt ziemlich, v.a. mit den ständigen Wiederholungen "Fragen Sie lieber nicht" und "Dieses Kind!". Jedesmal wenn ich einen dieser Sätze erneut lese, könnte ich "dieses Buch!" in die Ecke pfeffern.

    :lol: Ich kann es sogar verstehen, wenn diese Running Gags auf manche nervig wirken. Ich hingegen fand sie einfach köstlich und musste jedes Mal schmunzeln.


    Ein rundum gelungenes Buch, an dem es nur wenig zu mäkeln gibt. Es waren ausschließlich tolle, ausdrucksstarke und liebenswerte Charaktere, von denen ich vor allem Wittgenstein und Emily ins Herz geschlossen habe. Die Atmosphäre im verschneiten London war unglaublich gut. Ich fand es auch passend, dass das Buch so lang war. Die Geschichte braucht diese Zeit, um all die von Marzi so wunderbar eingebrachten Details zu entfalten. Es sind nicht mal überlange Landschafts- oder Umgebungsbeschreibungen wie man vielleicht vermuten konnte. Vielmehr bekommt man als Leser die nötige Zeit, um sich mit den Charakteren auseinanderzusetzen und sie kennenzulernen. Und selbst jetzt denke ich mir, dass es noch so vieles mehr zu entdecken gäbe an ihnen. Man wurde nicht durch die Geschichte gehetzt und vor allem in den ersten beiden Dritteln waren es die ruhigen Momente, an die ich mich gerne zurückerinnere: Die beiden Freundinnen, die durch dick und dünn gehen oder die von Wittgenstein erzählten Geschichten über die Uralte Metropole.


    Positiv sind mir auch die vielen Grautöne der Charaktere aufgefallen. Man tut sich oft schwer ein eindeutiges Gut und Böse zu erkennen, was ich immer sehr schätze. Christoph Marzi hat hier alles vermischt, was Fantasy, Mystik und Religionen zu bieten haben und es wurde nicht zu einem "Viele Köche verderben den Brei", sondern zu einer stimmigen, fesselnden Geschichte mit blühender Fantasie. Genial fand ich auch die Verbindungen zu realen Geschehnissen wie zu den Jack-The-Ripper-Morden.


    Einen halben Stern ziehe ich höchstens dafür ab, dass es zum Ende hin einige, allerdings sehr rar gesäte, Längen gab. Mit besten Empfehlungen an alle Urban Fantasy-Fans.
    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

  • Hallöchen,


    ich habe für Lycidas geschlagenen zwei Wochen gebraucht, aber nun hier meine Meinung zu dem Buch:


    Als ich mit Lycidas begann, hatte ich keine Ahnung auf was ich mich alles gefasst machen muss und ich dachte es geht um ein Waisenkind, was ein paar Abenteuer erlebt. Aber schnell wurde ich eines besseren belehrt , Emily Laing ist eine Waise, die aus einem Londoner Waisenhaus flieht und in die Obhut des Alchemisten Mortimer Wittgenstein gerät, der sich dem Mädchen annimmt und aus dessen Sicht die Geschichte erzählt wird.


    Emily trifft zuerst auf eine sprechende Ratte und das Schicksal führt sie in die uralte Metropole unterhalb Londons. Ihre Begleiter sind Alchemist Wittgenstein, der Elf Maurice Micklewhite ihre beste Freundin Aurora und ein Irrlicht namens Dinsdale. In der Unterwelt erleben sie gemeinsam wirklich unfassbare Abenteuer und treffen auf allerlei fantastische und unheimliche Gestalten. Im Laufe der Geschichte findet Emily mehr über ihre Familie heraus und die Geschichte gewinnt an Emotionen, die mir auf den ersten 200 Seiten gefehlt hatten. Immer tiefer wird der Leser in den Sog der uralten Metropole hineingezogen und gerät in die wildesten Spekulationen über den wahren Jack the Ripper und einen Strudel der Zeit.


    Das Buch hat mich mit einer sehr differenzierten Meinung zurückgelassen, da es meiner Meinung nach erhebliche Längen aufweist und mir persönlich zu viele Wiederholungen vorkamen, aber wenn ich das Buch erst einmal aufgeschlagen hatte, war ich gefangen von der Geschichte und dem zauberhaften, sehr lyrischen Schreibstil Christoph Marzis. Er versteht es meisterhaft mit Worten umzugehen und schmückt dieses Fantasy Werk mit allerlei weisen Aussagen, die einen oft nachdenklich stimmen. Das ein oder andere Mal hatte ich Tränen des Mitleids und der Freude und Erleichterung in den Augen, wenn es um Emilys Familiengeschichte ging. Es hat so ein breites Spektrum an fantsatischen Elementen, dass man es nicht in Worte fassen kann. Es ist wirklich ein wahres Feuerwerk der Fantasy, was hier entzündet wurde.


    Ich bin dankbar, dass ich das Buch gelesen habe und werde mir sicher die Nachfolgebände der Uralten Metropole zulegen, denn die Geschichte um Emily und ihre Freunde geht weiter...Ein empfehlenswertes Buch für alle Fantasy und London Fans, bei dem sich das Durchhalten trotz der Längen wirklich lohnt. Ich wünsche allen, die das Buch noch lesen möchten, fantastische Lesestunden und grüßt mir die uralte Metropole ;-)


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:


    Bye, bye eure Josy

  • Positiv sind mir auch die vielen Grautöne der Charaktere aufgefallen. Man tut sich oft schwer ein eindeutiges Gut und Böse zu erkennen, was ich immer sehr schätze. Christoph Marzi hat hier alles vermischt, was Fantasy, Mystik und Religionen zu bieten haben und es wurde nicht zu einem "Viele Köche verderben den Brei", sondern zu einer stimmigen, fesselnden Geschichte mit blühender Fantasie. Genial fand ich auch die Verbindungen zu realen Geschehnissen wie zu den Jack-The-Ripper-Morden.


    Einen halben Stern ziehe ich höchstens dafür ab, dass es zum Ende hin einige, allerdings sehr rar gesäte, Längen gab. Mit besten Empfehlungen an alle Urban Fantasy-Fans.

    Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen - Kapo hat das sehr treffend formuliert. :applause: Müßig zu erwähnen, dass ich mir das Buch wegen genau dieser Rezi zugelegt habe...


    Aber ein bisschen eigene Meinung will ich natürlich auch noch kundtun.
    "Lycidas" ist wunderbar düster. Ich glaube nicht, dass es in dem ganzen Buch einen Sonnenstrahl gab (außer auf einem Bild). Aber genau diese Atmosphäre ist es, die mich von Anfang an gefangen genommen hat. Der Beginn ist ja noch ein wenig verhalten. Wir lernen Emmy kennen, die ihr Dasein in einem furchtbaren Waisenhaus fristet (zu dem Zeitpunkt hab ich mich auch noch sehr schwer getan, die Geschichte im heutigen London anzusiedeln). Als dann sprechende Ratten ins Spiel kamen, wurde es interessant und als ein Werwolf eins der Kinder raubt, hatte Marzi es geschafft: ich konnte mich nicht mehr los reißen. Gerade im ersten Teil geht es sehr rasant zur Sache. Was für eine Welt, in der die Ratten die Guten sind und Engel alles andere als nett sind. Marzi fährt fast alles auf, was in der Mythologie Rang und (einen düsteren) Namen hat. Dabei sind die Dinge nicht so, wie sie oft scheinen. Es gibt hier kein reines Gut und Böse - und viele Wendungen erwartet der Leser so nicht.


    Besonders gut gefallen hat mir in Buch 2 das Erzählen der Geschichten und Legenden. Der Leser wurde (wenn er sich da nicht so auskennt) mal eben aufgeklärt, was es mit verschiedenen Figuren so auf sich hat. Endlich wissen wir,wer der Rattenfänger von Hameln war :wink: Und ich liebe die hier verwendete Version der Schöpfungsgeschichte. :thumleft: Da ich mich gerade in letzter Zeit mit Engeln beschäftigt hatte ("Zufälle gibt es nicht!"), fand ich auch ihre Geschichten sehr interessant. Abgerundet hat für mich das Ganze dann noch das kleine Detail, dass Marzi "Faust" bzw. Mephisto zitiert - an der Stelle ist das einfach perfekt.


    Viele der Charaktere habe ich ins Herz geschlossen. Vor allem hat mich das Schicksal von Lillith und Lycidas berührt.
    Es gab in Teil 2 und 3 einige, das Lesevergnügen aber nicht trübende, Längen. Diese wurden aber durch das Ende wieder wett gemacht! Es gibt kein reines Happy End - das ist in einem Buch, das über weite Strecken in der Hölle spielt, wohl auch nicht zu erwarten - aber ein gutes Ende allemal.
    Ich vergebe :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb: und freue mich schon auf die nächsten Bücher dieser Reihe!

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark

  • Ach Mensch, ich werde mit den Büchern von Christoph Marzi einfach nicht warm. Habe nun schon ein paar seiner Romane angetestet, aber noch zu keinem einen richtigen Zugang gefunden... Während es sonst meistens an dem Schreibstil scheiterte, fand ich den bei "Lycidas" ausnahmsweise echt gut. Er wirkte zwar ein wenig altmodisch, aber das passt zu Wittgenstein. Gut, seine ständig wieder auftauchenden Kommentare, die ich an dieser Stelle nicht noch einmal wiederholen möchte :wink: , haben auch mich etwas gestört. Aber ansonsten fand ich den Stil wirklich humorvoll und Wittgenstein war ein sehr angenehmer Erzähler.


    Auch die Charaktere fand ich ansatzweise interessant, aber hier kommt auch schon der erste Kritikpunkt: Einen wirklichen Zugang habe ich zu ihnen nicht gefunden. Das Schicksal von Emily konnte mich nicht wirklich berühren und viele Informationen über ihren Hintergrund hat man meiner Meinung nach auch viel zu früh erfahren. Auch die anderen Charaktere fand ich zwar nett, aber mehr auch nicht.


    Aber der größte Kritikpunkt ist wohl, dass mich die Geschichte überhaupt nicht fesseln konnte. Marzi hat sich zwar einige interessante fantastische Kreaturen einfallen lassen, die für Spannung gesorgt haben. Aber mich hat es gar nicht richtig gereizt, weiterzulesen, weil irgendwie klar war, worauf die Reise hinsteuert und alle Zwischenstationen mich nicht überzeugen konnten.


    Daher leider nur :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: .

    "Hab Vertrauen in den, der dich wirft, denn er liebt dich und wird vollkommen unerwartet auch der Fänger sein."
    Hape Kerkeling


    "Jemanden zu lieben bedeutet, ihn freizulassen. Denn wer liebt, kehrt zurück."
    Bettina Belitz - Scherbenmond


    http://www.lektorat-sprachgefuehl.de

  • Ich habe das Buch heute beendet und da es mir gut gefallen hat, obwohl die Beschreibung etwas ungewöhnlich war, werde ich es rezensieren.
    Zum Inhalt wurde ja bereits einige Male etwas gesagt, sodass ich direkt meine Meinung zu Lycidas schreibe:
    Lycidas sieht auf den ersten Blick aus, wie ein Kinderbuch, jedoch rate ich davon ab Kindern dieses Buch zu geben ohne es selbst gelesen zu haben um entscheiden zu können, ob das Buch für das jeweilige Kind geeignet ist. Lycidas Atmosphäre ist düster und letzendlich wird diese Atmosphäre selten aufgeheitert, was jedoch alles zur Botschaft des Buches passt. Die Charaktere sind stimmig und haben ihre Eigenarten( besonders Wittgenstein) die man mögen muss, oder man kann das Buch gleich weglegen. Es gibt keinen typischen Helden/Bösewichten, denn letzendlich sind "Alle Katzen grau". Die Idee der Uralten Metropole und andere Ideen Marzis fand ich gelungen, ich kann aber nichts darüber aussagen ob er letzendlich viele davon beim Lesen von Werken von Neil Gaiman erhielt, wie einige bemängelten, da ich dessen Bücher noch nicht kenne. Das Buch regt zum Überdenken gewisser Dinge an, was bei mir vorallem durch die Engel ausgelöst wurde. Lycidas gehört zu den Büchern, bei denen ich gut in die Welt abtauchen konnte und das Gefühl hatte "bei einer Tasse Tee" die Erlebnisse erzählt zu kriegen.
    Alles in allem gefiel mir Lycidas sehr gut, jedoch gibt es einen Stern Abzug, da ich bei

    schnell das Gefühl hatte, das irgendetwas nicht stimmt. Daher vergebe ich :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: und gebe die Empfehlungen weiter durch die ich auf das Buch gekommen bin, die zwar nicht 100 prozentig das Wiederspiegeln was ich ausdrücken will mir aber keine bessere Beschreibung einfällt: "Lycidas ist ein modernes Märchen"+"Wenn Charles Dickens damals Fantasyromane geschrieben hätte, wären sie Lycidas ähnlich"

    Living in Middle-earth always paying my debts.
    Bücherregal und Wunschliste momentan nicht aktuell/vollständig.
    2013: Start-SUB: 25 End-SUB: 5 Gelesene Bücher 90 Gelesene Seiten 36795 Punkte-Challenge: 670,95 Punkte (Stand 31.12.13)
    2014: Start-SUB: 5 Aktueller SUB: 5 Gelesene Bücher 15 Gelesene Seiten 6021 Punkte-Challenge: 91,21 Punkte (Stand 11.03.14)

  • Kurz vorweg: Ich bin noch nicht fertig. Aber ich möchte trotzdem meinen bisherigen Eindruck mitteilen. Und der fällt leider nicht besonders positiv aus.
    Ich empfinde Marzis Schreibstil als äusserst anstrengend. Wenn ich noch einmal "Dieses Kind!" oder "Frag nicht!" lesen muss, dann breche ich das Buch ab. Und das meine ich bitterernst. Die ersten paar Mal waren dieses Gags noch lustig, aber irgendwann nerven sie einfach nur noch. Genau wie die sehr kurzen, abgehackten Sätze, die man eigentlich durch Kommata hätte teilen können.
    Eigentlich gefallen mir diese als Stilmittel sehr gut, Marzi setzt sie allerdings so inflationär ein, dass der Lesefluss immer wieder ins Stocken kommt.
    Zudem wechselt er gelegentlich aus der Vergangenheitsform in den Präsens. Auch das gefällt mir normalerweise gut und eigentlich passen die Stellen auch gut zur Handlung, aber Marzi schafft es irgendwie nicht, diese Stellen vom restlichen Text abzusetzen, sodass auch hier immer wieder der Lesefluss ins Stocken gerät.
    Dann wird erst einmal seitenlang und irgendwie kontextlos über die Höhenangst der kleinen Aurora berichtet. Okay. Gut. Aber warum jetzt? Was soll das? Ach sooo.. Ganz am Ende der Ausschweifungen wird berichtet, dass unsere Gruppe gerade an einer Schlucht steht. Marzi erwähnt die derzeitigen Handlungsorte oft erst am Schluss seiner Ausführungen und das ist verwirrend.
    Genauso verwirrend ist die Zielgruppe dieser Geschichte. Einige Abschnitte wirken wie für Kinder geschrieben, andere wiederum aufgrund ihres Inhaltes oder aber ihres Vokabulars eher wie für Erwachsene geschrieben.
    Zu guter Letzt wirkt das Waisenhaus wie ein Anachronismus. Man wähnt sich zunächst im viktorianischen London, als "Lastwagen" mit Lebensmitteln auftauchen, vielleicht auch im frühen 20. Jahrhundert. Und dann kommt die U-Bahn. Oooookay. Zudem das Mädchen "Aurora". Das "Schokoladenmädchen". Gehts noch? Das passt in ein vergangenes London, aber sicher nicht in die moderne Metropole London mit einem sehr hohen Anteil farbiger Bewohner, das zudem als eine der offensten Städte der Welt gilt. Es passt einfach nicht. Genau wie der prügelnde Mr Meek, die "Missgeburt" Emily mit ihrem Glasauge, die Kinder, die weggebracht werden (bisher denke ich an Kinderprostitution aber vielleicht klärt sich das ja noch als mit der Story zusammenhängend) und so weiter. Warum gehen die Kinder nicht zur Schule? Warum hat das Jugendamt keinen Blick auf das Heim? Vor allem nach Emilys "Unfall"? Klar, das sind alles Elemente einer Urban Fantasy Geschichte wie ja auch Harry Potter im Wandschrank hausen muss, aber sie sind einfach zu übertrieben.
    Was mich ebenfalls stört, sind die völlig unglaubwürdig handelnden Charaktere. Da wird von einem Eingang in die Unterwelt aus die halbe Unterwelt durchwandert, sich extra ein Führer angeheuert, bis die kleine Emily von der Brücke fällt. Und dann? Dann gehen einfach alle nach Hause statt nach ihr zu suchen. Und sie gehen nicht einfach den Weg zurück, nein das würde ja noch einen Rest Logik bewahren. Sie steigen einfach 3 Meter weiter durch die nächste UBahn Station wieder an die Oberfläche. Warum zum Teufel haben sie denn dort nicht ihre Reise begonnen??
    Klar.. Die Gefährten hätten auch die Gandalfs Adler nehmen können und damit den Ring viel schneller zum Schicksalsberg tragen und vernichten. Aber das fällt einem erst bei genauerem Nachdenken auf. Hier wird man mit der Nase direkt in den Fehler gestoßen.


    Kurz: Dieses Buch passt einfach an keiner Stelle so richtig zusammen. Besser kann ich meinen Eindruck nicht beschreiben. Es passt einfach nicht. Oder ich bin zu doof und verstehs nur nicht :-s

    „Die Zeit nimmt alles. Ob man will oder nicht. Die Zeit nimmt alles, die Zeit trägt es von einem fort, und am Ende ist dort nichts als Finsternis. Manchmal treffen wir andere in dieser Finsternis. Und manchmal verlieren wir sie dort auch wieder.“
    Stephen King - The Green Mile

  • Es passt einfach nicht. Oder ich bin zu doof und verstehs nur nicht

    Das glaube ich nicht, aber ich denke, Du hast Dich etwas eingeschossen auf Christoph Marzi. :wink: Ich kenn das aber auch: Wenn einem Schreibstil und Charaktere schon nicht gefallen, dann suche ich automatisch auch nach Ungereimtheiten und Unrealistischem in der Geschichte.
    Ich finde, dass der Autor von einem ganz tollen, zauberhaften und geheimnisvollen London erzählt, so dass ich auf "Nebensächlichkeiten" wie sich unrealistisch verhaltende Charaktere oder Logik überhaupt nicht geachtet habe. Du hast ja selbst solche Details von HdR und HP erwähnt.