Charlotte Link - Das Echo der Schuld

  • Dass Fernsehverfilmungen nicht gerade "großes Kino" sind, habe ich schon erwartet. Dass gewisse Kürzungen "unwichtiger" Dinge, wie z. B. Nathans Ehefrau, nötig sind, auch. Aber was für einen Sinn macht es, Orte zu verändern? Letztendlich ist es völlig egal, wo die Handlung spielt, aber dann können sie es doch lassen, wie von der Autorin vorgesehen! :evil: Und dass Jack Walker Polizist ist, finde ich auch ziemlich unpassend. [-( Und unsympathisch ist er mir auch noch. Er sollte doch der freundliche ältere Herr sein, oder?! Wenn er wenigstens ein netter Polizist wäre...! Ob die Geschichte mit dem Mädchen im Schreibwarengeschäft wohl noch kommt? Eher nicht... Schade, denn da baute sich eine ganz besondere "Nebenspannung" auf, fand ich. Nathan ist in der Verfilmung sympathischer als im Buch, in dem er mir von Anfang an sehr unsympathisch war. Virginia hatte ich mir zwar anders vorgestellt, aber Anna Loos verkörpert sie gut, finde ich.


    Ich habe das Hörbuch gestern noch rechtzeitig vor dem TV-Termin fertig gehört. Endlich wieder ein typischer Spannungsroman von Charlotte Link, ich habe ihn förmlich verschungen (mit den Ohren aufgesogen)! Gudrun Landgrebe las gut, allerdings ging es mir ziemlich auf die Nerven, dass sie die Namen des deutschen Ehepaars "Livia und Nathan Moore" so toll englisch ausgesprochen hat (wobei ich Nathan anders englisch aussprechen würde, aber ich weiß nicht, ob das richtig wäre). Konnten die nicht Andrea und Peter Müller oder so heißen? =;


    Den Mörder habe ich zwischendurch schonmal kurz verdächtigt, ohne sagen zu können, warum. Das Ende war spannend und schlüssig.

    Ich höre :musik: gerade "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert" von Joel Dicker.

  • Gudrun Landgrebe las gut, allerdings ging es mir ziemlich auf die Nerven, dass sie die Namen des deutschen Ehepaars "Livia und Nathan Moore" so toll englisch ausgesprochen hat

    Ich muss zugeben, dass ich Nathan beim Lesen auch in der englischen Version im Kopf hatte, weil der Name für mich einfach einer der typisch englischen Namen ist, mir ist der, außer bei Lessing, noch nie auf deutsch begegnet. Im Film fand ich die deutsche Aussprache daher recht merkwürdig.

  • Ja, mir wäre es vielleicht auch so gegangen, wenn ich es gelesen hätte. Deshalb hätte ich mir als deutsche Autorin doch typischere deutsche Namen ausgesucht. :-k


    Mein Freund und ich haben den 2. Teil gestern noch angeschaut. Daran, dass mein Freund recht früh den richtigen Verdacht hatte, kann man erkennen, dass die Figur des Täters im Film ganz anders und somit verdächtiger dargestellt wurde als im Buch. Außerdem war die Entdeckung des Täters im Buch ganz allein der Verdienst des kleinen Mädchens aus dem Schreibwarenladen, während hier der unsympathische, aalglatte, seitengescheitelte Zivilpolizist einen Geistesblitz hatte.


    Und was war Stella für eine blöde Zicke? Im Buch war sie die nette Polizistin, die mit den Mädchen gesprochen hat, hier die keifende Vorgesetzte mit einem ganz unenglischen Dialekt, das fand ich sehr unpassend. =; Da sie ja schon so freizügig mit Personen und Orten waren, hätte sie die Dame nicht extra Stella nennen müssen. Und Judy Winter hat mir als Grace überhaupt nicht gefallen. Ich hätte einen etwas pummeligen, mütterlichen Typ erwartet.

    Ich höre :musik: gerade "Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert" von Joel Dicker.

  • Mir hat den 2-Teiler jemand aufgezeichnet und er hat mir sehr gut gefallen. Da ich das Buch nicht gelesen habe, habe ich auch keinen Vergleich, ob es gut umgesetzt wurde. :winken:

    Liebe Grüße
    Helga :winken:


    :study: [b]???


    Lesen ist ernten, was andere gesät haben (unbekannt)

  • Hab das Buch gestern ausgelesen und fand es, wie bisher alle Bücher von Charlotte Link, klasse.
    Ich vergebe daher ratingred5.png.



    Die Sicht der Eltern, wenn das eigene Kind verschwindet war sehr heftig und auch die Sicht der Kinder war sehr erschreckend.
    Das Buch hat mich fast zum weinen gebracht.


    Sobald ich Zeit habe werde ich mir den Film anschauen, der wartet noch auf meinem Festplattenrekorder.

  • Sobald ich Zeit habe werde ich mir den Film anschauen, der wartet noch auf meinem Festplattenrekorder.

    Lohnt sich nicht. Der Film hat so gut wie gar nichts mit dem Buch gemeinsam, alles ist extrem gekürzt, ganze Charaktere umgestaltet oder gar weggelassen... Nicht sehr gelungen. Nur wegen der schönen Landschaft (die Locations sind übrigens auch anders gewählt als im Buch) habe ich nach dem enttäuschenden ersten Teil auch noch den zweiten angeschaut.

  • Wow, was für ein tolles Buch! :shock:
    Ich habe es gerade eben beendet und mir ist jetzt noch ganz flau im Magen. :pale:
    "Das Echo der Schuld" ist ein Buch, das ohne eine einzige blutige Metzel-Szene auskommt und trotzdem zum Fingernägelkauen spannend ist. Die äußerst realistische Stimmung der Geschichte schafft eine so subtile, greifbare Sannung dass ich kaum aufhören konnte zu lesen und die knapp 600 Seiten innerhalb von anderthalb Tagen förmlich gefressen habe.
    Gerade durch die Realität, die in diesem Roman rüberkommt, liegt das, was meinen Magen jetzt noch kribbeln lässt. Das Gesehen ist gerade deshalb so furchtbar weil es so erschreckend plausibel ist.
    Das, was den Protagonisten in diesem Buch passiert ist, hätte wirklich jedem von uns passieren können.


    Das war mein erstes Buch von Charlotte Link, aber es wird ganz bestimmt nicht das Letzte gewesen sein.
    Volle 5 Sterne von mir - und ich würde noch mehr vergeben, wenn ich könnte. :applause:


    P.s.:
    Den Film habe ich noch nicht gesehen. Da ich aber generell ziemlich vorurteilsbehaftet gegenüber deutschen Filmen bin (es gibt aus meiner Sicht nun einmal so gut wie keine, wirklich guten, deutschen Schauspieler), lasse ich das wohl auch lieber mal bleiben... :roll:

    Ich :study: gerade: Kind im Schatten von Andrea Elliottt

    Einmal editiert, zuletzt von Hiyanha ()

  • Ja, das ist wirklich ein sehr gutes Buch! Angesichts der momentanen Vorfälle aktueller denn je!! Und ein Ende, das ich so nicht erwartet hätte! Wirklich sehr zu empfehlen!!

  • Zu Beginn des Buches habe ich mich schwer getan. Musste mich immer wieder neu einlesen, weil ich die Nebenereignisse umfangreich empfand. Aber im Laufe des Buches hat es mir gut gefallen. Ich fand es spannend und fesselnd. Das Ende war für mich äußerst überraschend. Ich bin sogar richtig erschrocken als raus kam wer der Täter ist.
    Ein tolles Buch, welches man nur empfehlen kann! :thumright:
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Ich habe das Buch gerade ausgelesen und bin begeistert. Ich fand das Buch durchweg spannend und fesselnd und konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen.
    Das Ende ist sehr überraschend, so wie man es aus anderen Link- Büchern zu Teil auch kennt.


    Ich vergebe volle Punktzahl :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt.
    aus Arabien



  • Hm, ich war von diesem Link nicht so begeistert. Andere Bücher der Autorin haben mir wesentlich besser gefallen ...


    Nathan und Livia Moor haben alle Brücken hinter sich abgebrochen und sind nun mit ihrem Segelboot auf Weltreise. Vor der schottischen Küste geraten sie in einen Sturm und können nur ihr Leben retten, das Schiff mit ihrem sämtlichen verbliebenen Besitz sinkt. Vorübergehend finden die beiden Unterschlupf bei Virginia Quentin, in deren Ferienhaus auf Skye Livia kurze Zeit gejobbt hat.


    Virginia ist mit einem aufstrebenden Politiker verheiratet und kann sich an die gesellschaftlichen Verpflichtungen, die damit einhergehen, einfach nicht gewöhnen. Lieber zieht sie sich auf den Landsitz bei King's Lynn oder das Ferienhaus zurück und kümmert sich um die siebenjährige Kim.


    In der Umgebung des Landsitzes bewegen die Fälle zweier verschwundener und getöteter Kinder die Gemüter, Virginia fürchtet nun auch um ihre eigene Tochter. Zusätzlich weckt Nathan Moor in ihr widersprüchliche Gefühle. Einerseits scheint er Virginias Gutmütigkeit und Gastfreundschaft auszunutzen, und seine Frau wirkt sehr verschüchtert, andererseits hat er eine Ausstrahlung, der sie sich kaum entziehen kann ...


    Charlotte Links leichte Psychokrimis lese ich ganz gerne zwischendurch, wobei sie sich qualitativ ziemlich unterscheiden. Dieser hier ist leider einer der schwächsten. Mit gleich zwei schwächlichen Frauengestalten, die sich teilweise ausgesprochen dämlich anstellen, verdoppelt sich das, was ich schon an früheren Romanen nervig fand. Auch sonst greift sie hier ziemlich tief in die Klischeekiste, besonders bei einigen Dialogen.


    Der Spannungsbogen flacht in der Mitte ziemlich ab, zum Ende hin zieht die Geschichte aber doch wieder an und wartet mit einer überraschenden Lösung auf. Immerhin. Aber trotzdem ein Buch, das man nicht gelesen haben muss.

  • Aus eigenem Antrieb hätte ich wahrscheinlich nie ein Buch von Charlotte Link gelesen. Das Echo der Schuld war allerdings in einer Wanderkiste mit dabei und da ich wissen wollte, was denn "alle Welt" an Links Büchern findet, habe ich es mal gelesen. Und weiß immer noch nicht, warum ihre Bücher eine so große Fangemeinde haben.

    Das Echo der Schuld
    ist auf ganzer Linie durchschnittlich. Die belanglose Handlung plätschert vor sich hin, Sprache und Stil bieten keinerlei Besonderheiten (bis auf vielleicht die Tatsache, dass die deutschen Protagonisten Nathan und Livia Moor so typisch britische Namen tragen), Spannung kommt nicht eine Sekunde auf, Themen wie Trauma und Schuld werden auf altbekannten Küchentischniveau bearbeitet. Immerhin, eines gelingt Link recht gut: Sie versteht es, die Perspektive der Kinder glaubwürdig und sensibel darzustellen. Das ist natürlich einer der ältesten literarischen Taschenspielertricks der Welt: Schaut mal, die niedlichen Kinderchen - ups, jetzt sind sie tot. Dass dieser Trick niederste Psychologie ist, ändert nichts daran, dass er funktioniert; selbst, wenn man weiß, wie er funktioniert.
    Davon abgesehen ist Das Echo der Schuld allerdings ein Buch, das ich bestimmt nicht im Gedächtnis behalten werde. Dafür geben nämlich sowohl Handlung als auch Stil zu wenig her.
    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:
    (Eigentlich eher drei Sterne, aber ich habe in einem Anfall von Gutmütigkeit schlechteren Büchern schon drei Sterne gegeben, da würde das Verhältnis nicht mehr stimmen).

  • Klappentext:


    Noch immer war die Nacht klar, es blitzten hier und da die Sterne am Himmel. Teilnahmslos starrte er über das dunkle Wasser. Für den Moment weigerte sich sein Verstand, weiterzudenken. Weder was die Vergangenheit noch was die Zukunft betraf. Selbst die Verzweiflung, die ihm wenige Minuten zuvor noch die Tränen in die Augen getrieben hatte, konnte er nicht mehr spüren. In ihm war nur Leere, eine tiefe, erschöpfte, fast barmherzige Leere.


    Minutenschnell sinkt ein Segelboot nach der Kollision mit einem Frachter vor der Isle of Skye: Meilen vor Schottlands wilder Küste. Ihr Leben ist alles, was die deutschen Aussteiger Livia und Nathan Moor noch retten können.


    Die Engländerin Virginia Quentin und ihr Mann Frederic nehmen die Schiffbrüchigen in ihrem Ferienhaus auf. Nathan, der sich über alle Regeln des Anstands hinwegsetzt und Virginia ungebeten in das düstere Zuhause nach Norfolk folgt, stößt die verschlossene Virginia anfangs ab. Doch es ist auch Nathan, dem sich Virginia mehr als je einem anderen Menschen zuvor öffnet. Sie erzählt ihm ihre Geschichte - vom Echo der Schuld, das sie in jeder Sekunde ihres Lebens zu hören meint. In einem kurzen Moment des inneren Friedens bricht das Entsetzen in die Gegenwart ein: Die kleine Kim, Virginias siebenjährige Tochter, kehr von der Schule nicht mehr heim. Und bleibt spurlos verschwunden...


    Meine Meinung:


    Wieder einmal ganz großes Kino von Charlotte Link. Ihre Bücher kann man unbesehen kaufen.


    Auch wenn ich stellenweise die Handlungen von Virginia überhaupt nicht nachvollziehen konnte. Aber das muss ich auch nicht. Menschen sind nun einmal sehr verschieden und unterscheiden sich in ihrem Tun und Denken. Stellenweise hat mich ihre Verschlossenheit aber schon gehörig aufgeregt und auch ein wenig genervt.


    Nathan war mir von Anfang an suspekt. Ich konnte bis zum Ende des Buches keine Sympathie für ihn aufbringen. Ein unglaublich selbstsüchtiger Typ.


    Neben dem tragischen Geheimnis von Virginia werden wir in dem Buch Zeuge von dem Verschwinden von Kindern, die Opfer eines Sexualverbrechers werden. Schrecklich. Ich halte mich hier aber ein wenig zurück, schließlich will ich die Spannung nicht nehmen.


    Im letzten Drittel des Buches ziemlich war ich mir ziemlich sicher, wer der Täter ist. Trotzdem bin ich immer noch ein wenig hin- und hergeschwankt. Das hat der Spannung aber keinen Abbruch getan.


    Das Buch lässt sich sehr gut lesen. Tolle Cliffhanger, spannend geschriebene Kapitel, die sich flüssig lesen lassen.


    Fazit:


    Eine klare Leseempfehlung.

    Liebe Grüße
    Pokerface


    Tu es oder tu es nicht. Es gibt kein Versuchen (Yoda) :study: