Leonie Ossowski, Der einarmige Engel

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  • Seitenzahl: 318 Seiten


    Inhalt (Cover):
    Zu Hause in einem anderen Land-die Geschichte einer Leidenschaft
    Ein altes Schloß in Brandenburg und die Leidenschaft zweier Brüder-einfühlsam und lebensnah erzählt Leonie Ossowski in ihrem neuen Roman von einem entscheidenden Abschnitt deutsch-deutscher Geschichte: Nach dem Fall der Mauer ist für Conrad und Ludwig klar, daß sie das brandenburgische Schloß Großscherkow wieder in den Besitz der Familie bringen werden. Aber so einfach ist das nicht, denn vieles hat sich verändert - und nicht nur die Eigentumsverhältnisse erweisen sich als vertrackt....


    Autorin:
    Leonie Ossowski, geboren 1925 in Niederschlesien, ist Autorin zahlreicher Erfolgsromane und Drehbücher. Ausgezeichnet unter anderem mit dem Adolf-Grimme-Preis in Silber und dem Schillerpreis der Stadt Mannheim, hat sie sich in ihren Romanen als "Dichterin der Menschlichkeit" einen Namen gemacht. Zuletzt erschienen von ihr die Romane "Espenlaub" und "Der einarmige Engel". Seit 1980 lebt Leonie Ossowski in Berlin.


    Meine Meinung:
    Nachdem ich die Autorin einige Jahre aus den Augen verloren hatte, fiel mir dieses Buch in die Hände.
    Einfühlsam erzählt sie zunächst von der Kindheit der Zwillingsbrüder Ludwig und Conrad.
    Ludwig sollte das Anwesen des Großvaters Stockhagen und Conrad das Schloß der Eltern Großscherkow erben. Doch der Krieg verhinderte das und sie mußten fliehen. Als die Mauer fällt, versuchen beide auf unterschiedliche Weise "ihren" Besitz zurückzubekommen. Aber die Zeit läßt sich nicht zurückdrehen und so beginnen die Schwierigkeiten.
    Ein recht interessantes Thema - nur die absolute Begeisterung will sich nicht einstellen. Menschlich gesehen sehr einfühlsam geschrieben doch irgendwie fehlt mir die Schärfe und der Biß. Die Geschichte ist zu rund geschliffen und damit etwas zu romanhaft. Ich hatte mehr erwartet (obwohl genug Probleme aufkommen). Das Ende wirkt auf mich ein wenig märchenhaft.
    Fazit: eine wohlgefällige, gefühlvolle, leicht zu lesende Geschichte mit brisanmtem Thema. Trotz aller Einwände aber lesenswert.


    Gruß Wirbelwind


    :study: David Adams Richards, Brennendes Eis

    :study: Naomi J. Williams, Die letzten Entdecker









    Bücher sind die Hüllen der Weisheit, bestickt mit den Perlen des Wortes.


  • Als die Mauer fällt, wird Conrad nach der anfänglichen Rührung und Freude klar: Er kann endlich Grossscherkow wiedersehen, das brandenburgische Schloss seiner Eltern. Voller naiver Zuversicht bricht er zusammen mit seinem Zwillingsbruder Ludwig auf in den Osten, um Grossscherkow wieder in den Besitz der Familie zu bringen.
    Aber ganz so einfach ist das nicht, vieles hat sich seither verändert, und nicht nur die Eigentumsverhältnisse erweisen sich als äusserst vertrackt. Auch aus dem Dorf nahe dem Schloss schlägt ihnen offene Feindschaft entgegen, selbst Georg, ihr alter Jugendfreund, der in DDR-Zeiten jahrzehntelang als Schlossgärtner gearbeitet hat, scheint Vorbehalte gegen die beiden Westler zu haben. Conrad verzweifelt schliesslich, doch sein Sohn Carl will Grossscherkow nicht aufgeben, und das Erbe seines Vaters zurückholen.
    Erst als er Maren kennenlernt, scheint sich das Blatt zu wenden.
    Inhaltsangabe ist dem Klappentext entnommen...


    Wie bereits "Herrn Rudolfs Vermächtnis" so hat mir auch dieses Buch von Leonie Ossowski wieder gut gefallen.
    Ausschlaggebend für den Kauf des Buches war für mich die Thematik: Die Rückgabe von Eigentum nach dem Fall der Mauer...
    Ich gebe zu, ein heikles und komplexes Thema, dass sicherlich eine andere Lektüre erforderlich gemacht hätte, hier aber nur der rote Faden für die Geschichte war. Diese ist wie immer bei Leonie Ossowski warmherzig und gefällig geschrieben, aber, und auch da bin ich mit Wirbelwind einer Meinung, es fehlte die Tiefe, der Biss.
    Es bleibt für mich die Version eines modernen Märchens, Ende gut alles gut...und wenn ich mir vorstelle, dass der berühmt/berüchtigte "Wessi" ;)so im Osten aufgetreten ist, a la "Hoppla jetzt komm ich", dann ist es für mich nicht verwunderlich, dass die beiden Herren hier im Buch so ihre Probleme hatten.
    Wie Wirbelwind schon in ihrem Beitrag sagte: gute, lesenswerte Unterhaltung, die ich mit ***/* Sternchen bewerten würde.


    Zum Autorenportrait geht's :arrow:*HIER* entlang....


    Gruss Bonprix ;)

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