Yrsa Sigurdardottir - Das letzte Ritual / Þriðja táknið

  • Inhalt:
    Eiskalt lodert das Verbrechen ... In der Universität von Reykjavík wird die Leiche eines jungen Deutschen gefunden. Der Geschichtsstudent war fasziniert von alten Hexenkulten, und sein Mörder hat ihm ein merkwürdiges Zeichen in die Haut geritzt. Aber die isländische Polizei glaubt an einen Drogendelikt und verhaftet einen Dealer. Die Eltern des Opfers misstrauen den Ermittlungen: Sie beauftragen die junge Anwältin Dóra Gu mundsdóttir, den Fall noch einmal aufzurollen. Und auf der Suche nach dem wahren Mörder findet Dóra über dunkle Rituale mehr heraus, als ihr lieb ist ...


    Autorin:
    Yrsa Sigurddardottir wurde 1963 geboren. Sie ist Ingenieurin, momentan beschäftigt in einem internationalen Team als technische Leiterin bei einem der größten Kernkraftwerkprojekte in der isländischen Wildnis. Dort verbringt sie in ihrer Hütte die Freizeit mit Schreiben.


    Meine Meinung:
    Nicht schlecht dieser Krimi, aber auch nicht so gut, dass er einen zu unkontrollierten Begeisterungsstürmen hinreißt. Die Geschichte ist ganz ordentlich geschrieben, allerdings ist sie mir ein wenig zu gleichförmig. Das Tempo wechselt nicht, auch nicht da, wo ein Tempowechsel angebracht wäre. Die Sprache der Protagonisten wirkt manchmal etwas hölzern und auch in ihrem Wesen wirken die Personen manchmal etwas steif und konturlos. Sehr interessant sind aber die Hinweise auf isländische Hexenkulte. Die Autorin lässt uns hier an ihrem reichhaltigen Detailwissen teilhaben. Das Buch ist nicht schlecht, es muss aber auch nicht in jeder Krimibibliothek stehen.

  • Ich hab das Buch in einem Rutsch durchgelesen. Es ist gutes Lesefutter und wird einen Platz in meiner Islandsammlung finden.
    Gut fand ich auch hier wieder, dass das Drumherum (Landschaft, Menschen, Gebräuche) stimmt und auch nachvollzogen werden kann.
    Da ich alle die Orte kenne, muss ich sagen: gut beschrieben.

    Neue Lektüre:
    John Norman : Die Nomaden (Gor-Reihe, Bd 4 )
    Wo man liest, da lass dich ruhig nieder,
    böse Menschen lesen keine Bücher

  • Ich habe das Buch jetzt im Urlaub auch gelesen. Ich war begeistert. Die Handlung ist total spannend, weil man zusätzlich zu der Krimihandlung noch viele interessante Sachen über die Hexenverfolgung in Island und im übrigen Europa erfährt. Das hat mir sehr gut gefallen. Ich finde es ganz interessant, etwas über so heidnische Rituale zu lesen. Diese als Grundlage für einen Thriller sind natürlich nicht die neueste Idee, aber toll umgesetzt ist sie allemal.
    Darüber hinaus finde ich die Ermittlerin und die Geschichten um ihr Privatleben sehr gut und interessant geschrieben. Das Ganze kommt nicht zu kurz, aber gerät auch nicht so sehr in den Vordergrund, dass man die eigentliche Handlung vergisst.
    Meiner Meinung nach ein total lesenswertes Buch! :thumleft:

  • Ich schließe mich den Begeisterungsstürmen an! Ein tolles Buch! :thumleft:


    An der Autorin gefällt mir besonders, dass sie die Isländische Kultur so intensiv in ihre Geschichten mit einfließen lässt. Sie scheint gut recherchiert zu haben, und konnte den Spannungsbogen der Geschichte ständig hoch halten. Es fiel mir schwer, dieses Buch aus der Hand zu legen. Dazu witzig geschrieben mit einer Protagonistin die mir total sympathisch ist - dieses Buch hat alles was ein guter Krimi braucht!


    Von mir gibts dafür die volle Punktzahl :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Das Missliche an neuen Büchern ist, dass sie uns hindern, die alten zu lesen.
    J.Joubert

  • Klingt interessant!
    Ist das ein Buch einer Reihe, oder kann man es auch "alleinstehend" lesen?

    "Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben nicht alle den gleichen Horizont."
    Konrad Adenauer


    :study: Ashley Audrain - Der Verdacht











  • Man kann es auch alleinstehend lesen. Ich habe auch nicht beim ersten der drei Bände angefangen, sondern mit dem zweiten. Die Informationen, die man über die Figuren braucht, wenn es um ihr Privatleben geht, bekommt man mitgeliefert. ;) Von daher lohnt es sich auch, wenn man die Vorgänger nicht kennt.

  • Aber ist dies nicht der erste Band in der Reihe?! Gibt es noch eins?! Laut Krimi-Couch nicht...


    "Das letzte Ritual" ist der erste Band. Ich habe nämlich wie Strandläuferin Band 2 ("Das gefrorene Licht") vor dem ersten gelesen. Schwierigkeiten mit dem Beginn mittendrin hatte ich keine. Dummerweise hat mir aber Band 2 so gut gefallen, dass ich den Erstling richtig schlecht fand und das Buch bald entnervt abbrach. Ich werde also leider nie erfahren, wie die Geschichte von Dóra und Matthias angefangen hat. Band 3 hat mir dann auch wieder gefallen und ich bin schon gespannt auf die Fortsetzung.

    "Wenn es mir schlecht geht, gehe ich nicht in die Apotheke, sondern zu meinem Buchhändler" (Philippe Dijan)


    Tauschgnom

  • "Das letzte Ritual" ist der erste Band. Ich habe nämlich wie Strandläuferin Band 2 ("Das gefrorene Licht") vor dem ersten gelesen. Schwierigkeiten mit dem Beginn mittendrin hatte ich keine. Dummerweise hat mir aber Band 2 so gut gefallen, dass ich den Erstling richtig schlecht fand und das Buch bald entnervt abbrach. Ich werde also leider nie erfahren, wie die Geschichte von Dóra und Matthias angefangen hat. Band 3 hat mir dann auch wieder gefallen und ich bin schon gespannt auf die Fortsetzung.

    Ich habe auch als erstes den zweiten Band gelesen, und der hat mir auch sehr gut gefallen. Das ist ja ein Ding, dass du dieses Buch entnervt abgebrochen hast :-s


    Tut mir leid, Melli, ich hab gepennt. Ich dachte, ich wär im Thread zum dritten Band! :uups:

    Achsooo! Na dann ist ja alles gut! :lol:

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    J.Joubert

  • Melli: Da ich nicht mehr so genau benennen kann, was mich daran so störte, habe ich mal geschaut, was ich vor einer Weile andernorts dazu geschrieben hatte:


    >> Während ich Band 2 der Reihe sehr spannend fand, habe ich die letzten 100 Seiten vom Serienauftakt nur noch desinteressiert quergelesen. Langatmige Handlung, uninteressantes Personal und leider auch stellenweise noch ein grottenschlechter Stil. Mehr als 2 Punkte kann ich daher nicht vergeben. Zum Glück war es nur ein Tauschbuch. <<

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    Tauschgnom

  • habe ich die letzten 100 Seiten vom Serienauftakt nur noch desinteressiert quergelesen.

    Mal wieder ein Beispiel dafür, wie verschieden die Geschmäcker sind! Ich musste mich vorgestern zwingen, das Buch wegzulegen, damit ich mindestens auf 4 Stunden Schlaf komme, und habe gestern die letzten 80 Seiten ruck-zuck weggelesen! :wink:

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    J.Joubert

  • ??? Finde ich gar nicht, und vor allem den "grottenschlechten" Stil kann ich nicht nachvollziehen! :shock: Was war denn da so schlecht, deiner Meinung nach?


    Sicher haben isländische Autoren oft einen speziellen Stil, aber in diesem Buch fand ich es einfach nur holprig. Zudem bin ich mit dem Personal (außer Dóra natürlich) nicht warm geworden. Mehr erinnere ich leider nicht mehr.

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    Tauschgnom

  • Mir hat dieses Buch gut gefallen.
    Ich würde es als soliden, ruhigen Krimi bezeichnen.


    Anfangs hatte ich Schwierigkeiten, in die Geschichte reinzufinden, was wohl hauptsächlich an den ungewohnten isländischen Namen und Ortsbezeichnungen lag. Das hat auch zwischendurch immer mal wieder den Lesefluss gestört.
    Die Protagonistin Dora war mir sehr sympathisch, eine normale Frau mit Stärken und Schwächen, dazu erfährt man auch noch einiges aus ihrem Privatleben, ohne dass es die eigentliche Geschichte überlädt. Ihr Ermittlungspartner Matthias war mir nicht sehr sympathisch, hatte auch das gefühl, dass er als "typisch deutsch" gezeichnet werden sollte, etwas steif, zwar höflich, aber auch relativ ernst und zurückhaltend.


    Die Geschichte an sich ist interessant, erfährt man doch einiges über isländischen Hexenkult und die damalige Religion.
    Insgesamt hätte ich gerne etwas mehr über das "aktuelle" Island erfahren, aber da waren meine Erwartungen wohl einfach etwas zu hoch.


    Wie gesagt, ein solider Krimi, der mich dazu gebracht hat, mich doch etwas mehr mit skandinavischen (vor allem isländischen) Autoren zu beschäftigen.
    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: Sterne von mir.

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  • Ich habe bisher die ersten beiden Bände in der richtigen Reihenfolge gelesen, wobei mir der zweite noch besser gefallen hat als der erste. Den dritten Band möchte ich auch noch lesen.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
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  • Ui, was für ein spannendes Buch....heute nacht endlich fertig gelesen. Wusste bis zum Schluss nicht, wer der Mörder ist (wobei, das kriege ich eigentlich nie raus, ich verstehe ich den Wink mit der Zaunpfahl nie). Mich hat die Liebesgeschichte Matthias/Dora etwas genervt, die war für mich etwas an den Haaren herbeigezogen und die Sequenz mit dem Sohn gab es wohl nur, um noch einige Seiten zu füllen....aber alles in allem 5 Sterne, war auf jeden Fall ein kurzweiliger Lesespaß und nicht mein letzter Island-Krimi...

  • In der Universität von Reykjavik wird die Leiche von Harald Guntlieb, einem deutschen Geschichtsstudenten mit der großen Faszination an mittelalterlichen Hexenkulten, gefunden.
    Schnell ermittelt die Polizei in Haralds Freundeskreis einen Verdächtigen und nimmt diesen fest. Weil Haralds Familie aber nicht mit den polizeilichen Ermittlungen zufrieden ist und nicht an die Schuld von Haralds Freund Hugi glauben. Engagieren sie die isländische Rechtsanwältin und alleinerziehende Mutter Dóra Guðmundsdóttir. Diese soll mit Hilfe des ehemaligen Polizisten und Freund der Familie Guntlieb Matthias Reich den Fall aufklären und die Hintergründe zu der Tat aufdecken, da Haralds Leiche verstümmelt wurde und deswegen alles auf einen Ritualmord hindeutet.
    Yrsa Sigurdardóttir schafft mit „Das letzte Ritual“ den Leser von Beginn an zu fesseln. Man erfährt sehr viel über geschichtliche Hintergründe und „Maleus Maleficarum“ – besser bekannt als „Hexenhammer“.
    Das Thema an sich ist sehr interessant und man gewinnt einige Erkenntnisse, die für mich vorher nicht klar waren, vor allem die brutale Hexenverfolgung im Mittelalter betreffend.
    Auch kommt Dóras Privatleben nicht zu kurz und Sigurdardóttir schafft es trotz des ernsten Themas und der detaillierten Grausamkeiten Witz und Unterhaltung zu bringen. Vor allem die Neckereien zwischen Dóra und Matthias sind ein Traum!
    Am Anfang ist man vor allem durch die seltsam klingenden Namen irritiert, was sich aber im Verlauf des Buches etwas ändert. Dennoch hatte ich doch meine Schwierigkeiten mit der Aussprache.
    Mit Dóra hat die Autorin eine sympathische und selbstbewusste Protagonistin geschaffen, deren Werdegang man als Leser gerne verfolgt und bei der man als Leser ein Gefühl des Wohlfühlens bekommt.
    Ich freue mich schon sehr auf weitere Fälle mit Dóra Guðmundsdóttir!


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: von :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:


  • Das zweite Buch ist ähnlich faszinierend und ich wünsch dir ganz viel Spaß dabei! Ich hatte etwas Bedenken, den zu lesen, denn die Nachfolger guter Romane sind ja oft so eine Sache, in diesem Fall kann man ihn aber bedenkenlos empfehlen!


    Der dritte Teil liegt schon länger auf meinem SUB, ich hoffe, der kann auch mit den ersten Teilen mithalten!