Bettina Gundermann - Teufelsbrut

  • Inhalt:
    Als Sara aus der Stadt in eine dörfliche Umgebung flieht, um wieder zu sich zu finden, lernt sie den geheimnisvollen Zadok kennen. Während Zadok sie umschmeichelt und allmählich in seinen Bann zu ziehen versteht, erzählt er ihr die Geschichte von Luca und ihrem Bruder Raphael, die er einst bei sich aufgenommen hatte. Luca erscheint in seinen Erzählungen als engelsgleiches Wesen, das keinem Menschen gleichgültig sein konnte. Zadok hatte sich in die junge Frau verliebt, doch nun ist sie verschwunden. Sara, die ihr äußerlich ähnlich zu sein scheint, gerät unter dem immer stärker werdenden Einfluss Zadoks in ein Verwirrspiel aus Leidenschaft, Suggestion und dunklen Ahnungen, aus dem es kein Entrinnen zu geben scheint. Die mysteriösen Andeutungen, die Zadok über Luca und ihren Bruder macht, verdichten sich für Sara allmählich zu der bitteren Einsicht, dass Zadok sie in seinen Abgrund zu ziehen versucht. Während es hinter der kalten und abweisenden Fassade der Dorfgemeinschaft gefährlich zu brodeln beginnt, kommt Sara einem grausamen Geheimnis auf die Spur, das ein lange zurückliegendes Verbrechen, mehrere Tagebücher, drei Krähen und eine hetzende Meute verbirgt.


    Autorin:
    Bettina Gundermann wurde 1969 in Dortmund geboren. Nach der Schule arbeitete sie zunächst als Tanzdozentin, später als freie Journalistin für Zeitungen und Zeitschriften. 2001 erschien ihr erster Roman „Lines“. Bettina Gundermann lebt als freie Autorin in Dortmund. 2002 erhielt sie den Literatur-Förderpreis der Stadt Dortmund.


    Meine Meinung:
    Dieses Buch lebt von einer ganz besonderen Spannung. Bettina Gundermanns Erzählweise ist vielleicht etwas unterkühlt und sie lässt ihre Figuren handeln ohne begütigend einzugreifen. Sie zeigt uns die Abgründe menschlichen Denkens, beschönigt nichts und wirbt für niemanden um Verständnis. Das Buch steuert auf ein Ziel zu, welches erst am Ende des Buches völlig sichtbar wird. Leider bleiben einige Figuren etwas im Nebel, schön wäre hier ein wenig mehr Tiefe gewesen. Manchmal ist das Buch an einige Stellen ganz einfach ein wenig zu kühl. Und es kommt auch vor, dass man der Autorin zurufen möchte „Komm endlich zur Sache“. Der Gesamteindruck, der insgesamt positiv ist, wird dadurch aber nicht geschmälert. Das Buch ist lesenswert.

  • Ich fand "Teufelsbrut" sehr gut. Mir ist schon lange kein so spannendes Buch untergekommen. Die Autorin benutzt eine einfache Sprache und teilweise kurze Sätze. Im Text tauchen oft Wiederholungen und Aufzählungen auf. Manche Sätze erscheinen dem Leser wie Ohrfeigen.
    Ich bin eigentlich kein Leser von Thrillern und Krimis, aber das Buch hat mich gefesselt. Ich muss aber auch dazu sagen, dass es ein anderes Buch ist, eins für sich, das sich von anderen unterscheidet. Durch ihre Sprünge und Zusammenhänge in der Handlung, es ist mysteriös und gleichzeitig irgendwie sehr echt.

    Bücher müssen schwer sein, weil sie eine Welt in sich tragen.