"Abschied von Sidonie" - dieses Buch erzählt die kurze Lebensgeschichte des Zigeunermädchens Sidonie in der Zeit des "Austro-Faschismus" von Engelbert Dollfuss und der Zeit des Nationalsozialismus von Hitler.
Aufgewachsen und gut behütet bei liebevollen Pflegeeltern war die kleine Sidonie ein fröhliches Kind, obwohl es in der kleinen Ortschaft in der sie lebte nicht sehr einfach für sie war.
Geboren als Zigeunerkind mit dunkler Hautfarbe, stand man dem Mädchen schon feindlich gegenüber.
Josefa und Hans entschlossen sich, zwei Findelkinder bei sich aufzunehmen, da sie keine weiteren Kinder mehr bekommen konnten. Zusammen mit ihrem leiblichen Sohn Manfred, den Ziehkindern Sidonie und Hilde lebten sie in einer kleinen Wohnung.
Große Probleme kamen auf die beiden zu, als der Nationalsozialismus auch in ihr kleines Dorf einzog. Bürgermeister, Lehrer, Nachbarn standen der Familie feindlich gegebnüber, denn sie beherbergten ein "unreines" Kind, ein "Zigeunerkind" einen "dunklen Bastard". Josefa kämpfte um Sidonie, verteidigte sie, versuchte sie zu beschützen, doch eines Tages kam ein Brief ins Haus: "Sidonie solle zur leiblichen Mutter in ein Zigeunerlager überstellt werden..."
Doch Josefa und Hans wussten, wo dieser Transport wirklich hingehen sollte...in ein Konzentrationslager....
Dieses Buch habe ich für meine Maturaarbeit gelesen und es hat mir sehr berührt. Sidonie hat es wirklich gegeben, eines von tausenden Schicksalen. Erich Hackl beginnt dieses Buch als unbeteiligter Erzähler, doch bald ändert sich der neutrale Ton, als die Zustände sich zuspitzen und es für Sidonie immer gefährlicher wird.
Ein sehr gelungenes Buch meiner Meinung nach, das sehr viel Stoff zum Nachdenken und guten Diskussionen liefert.
lg felidae