Martha Grimes, Blinder Eifer
13. Band der "Inspektor Jury-Reihe"
Originaltitel: Rainbow's End
Kurzbeschreibung nach Krimi-Couch:
Der Tod kommt plötzlich und unerwartet. In der Kathedrale von Exeter bricht eine Stickerin zusammen. In der Londoner Tate Gallery stirbt eine ältere Dame. Und in den Ruinen der keltischen Wallanlage Old Sarum stürzt eine junge Amerikanerin in einen tiefen Schacht. Jedesmal lautet die Diagnose Herzversagen. Doch Inspektor Jury will nicht an einen Zufall glauben. Denn die drei Frauen verbindet ein mysteriöses Detail: Sie waren alle kurz vor ihrem Tod in Santa Fe. Während in London die Polizei und Jurys alter Freund Melrose Plant nach des Rätsels Lösung suchen, bricht Jury nach New Mexico auf. Immer mehr beschleicht ihn das dunkle Gefühl, dass hinter den heimtückischen Verbrechen ein ganz teuflischer Plan stecken könnte.
Gelegentlich finde ich in der Bücherei noch einen Roman aus der Inspektor Jury-Reihe, den ich noch nicht kenne und nehme ihn in der Hoffnung mit, dass die Autorin wieder zu der Form der ersten Bände zurückgefunden hat. Mit diesem Buch auf jeden Fall nicht. Er ist neben dem Band 14 "Gewagtes Spiel" der schwächste der Reihe.
Die drei Todesfälle passieren in unterschiedlichen Gegenden, einer davon im Bezirk von Brian Macalvie, Jurys Freund. Wieso sich Jury, der absolut nichts mit einem der Fälle zu tun hat, lediglich durch Macalvies Nase, die Mord wittert, zu einem Amerikabesuch bewegen lässt, braucht man sich nur am Rande zu fragen.
Leider ist dies auch wieder ein Krimi, der auf Seitenzahl hin geschrieben scheint, denn der Fall, die Verfolgung der Spuren und die Auflösung ließen sich auf ein halb so dickes Buch beschränken. Dialoge, die seitenweise nichts als Geplänkel sind, dazu Landschaftsbeschreibungen, die durch ständige Wiederholungen langweilen, sind Beispiele dafür. Dazu kommt eine Auflösung, für die "an den Haaren herbeigezogen" ein Kompliment wäre.
Um Jury und seinen adligen Freund Melrose gruppieren sich ein Dutzend Personen, die immer die gleichen bleiben: Immer derselbe Pub, dieselben Gespräche, dieselben Frotzeleien, dieselben Problemchen. Zwischen Band 1 der Reihe und diesem Buch liegen 16 Jahre. Aber die Personen altern nicht und entwickeln sich nicht. Trotzdem ist es schwierig, quer in die Reihe einzusteigen, weil ständig Bezug auf alte Fälle genommen wird.
Marie