Anne Rice - Gespräch mit einem Vampir / Interview with the Vampire

  • Meine Rezi:
    Wenn man den Film vorher gesehen hat, wirkt das Buch gar nich mehr so toll, auch wenn es mehr beinhaltet...


    Es ist alles sehr trocken beschrieben. Anfangs gibt es keine highlights, nie wird es ansatzweise spanennd. Erst als Louis, um den es geht, sich von Lestat trennt, seinem "Erschaffer", wird es etwas interessanter. Es geschah endlich etwas. Aber die Höhepunkte die ab der Hälfte des Buches wenige male auftauchen, wurden gar nicht hervorgehoben, weswegen es immer ein eintöniges Geplapper ist. Das hat mich etwas enttäuscht.
    Auch wurden manche Sachen und Situationen so detailiert beschrieben, das ich aufpassen musste, das ich nich anfing über alles nur oberflächlich hinweg zu lesen...


    Ich musste mich Anfangs auch an die Erzählform des Vampirs gewöhnen, der ja seine Lebensgeschichte "erzählt". So kam ich manchmal leider etwas durcheinander, wenn der junge Reporter plötzlich was sagte, oder auch teilweise, wenn der Vampir erzählte, was andere zu ihm sagten.


    Das Taschenbuch an sich ist schön gemacht, mit der Frau auf dem Cover und alles in blau gehalten.
    Aber die Schrift, in der die Geschichte geschrieben wurde, ist zu klein. Die Seiten sind eng beschrieben, kaum Abschnitte und wenige Absätze. Es war wirklich anstrengend zu lesen.


    Fazit:
    Anne Rice gilt vielleicht als die Königin unter den Vampirautoren, aber diese Schreibart sagt mir leider überhaupt nicht zu.
    Ich bin ein Typus, der die moderneren Autoren, bei denen Vampire gute Liebhaber sind, einfach besser findet.
    2 von 5 Sternen :bewertung1von5::bewertung1von5:

  • Ja, Anne Rice's Vampirromane haben schon ein anderes Niveau als der allgegenwertige Kitsch, mit dem der Markt momentan geflutet wird.
    Auch in den Vampirchroniken von Anne Rice finden sich vielerlei Spielarten der Romantik und angedeuteter Erotik, nur wird man feststellen müssen, dass dies hier weitaus anspruchsvoller verpackt ist als in den von Fabelwesen angesprochenen Büchern, "in denen Vampire gute Liebhaber sind"... :-s

    "Wenn ich einer Untergrundkultgemeinschaft beitrete, erwarte ich Unterstützung von meiner Familie!" (Homer Simpson)


    :montag:

  • Ich widerum kann mit Büchern des neumodischen Typus, bei denen "Vampire gute Liebhaber" sind gar nichts anfangen. Und bei der guten, alten Anne Rice, fliesst doch dann und wann noch ein Tröpfchen Blut in ihren Büchern. Vielleicht sogar mehr als nur eins. ;)
    Nichtsdestotrotz habe ich auch mit ihr meine Schwierigkeiten, denn teilweise sind die Bücher schon recht langatmig. Vor allem im ersten Teil stört mich das ewige Herumgehadere von Louis mit seinem Vampirschicksal. Er wollte es doch so, was leidet er denn dann immer so darunter? Wie gesagt, das stört mich am meisten. Der Film ist ganz okay, richtig cool ist der dritte Teil der Vampirchroniken als Film "Die Königin der Verdammten". :vampire: Das Buch dazu hab ich nicht gelesen.

  • Ich widerum kann mit Büchern des neumodischen Typus, bei denen "Vampire gute Liebhaber" sind gar nichts anfangen. .


    Geht mir genauso. Wenn es nicht dauernd erwähnt werden würde, dass es um Vamire geht, könnte man das bei manchen Büchern glatt vergessen, und sie für (ziemlich langweilige) Teenager-Highschool-Schinken halten. :wink:


    Nichtsdestotrotz habe ich auch mit ihr meine Schwierigkeiten, denn teilweise sind die Bücher schon recht langatmig. Vor allem im ersten Teil stört mich das ewige Herumgehadere von Louis mit seinem Vampirschicksal. Er wollte es doch so, was leidet er denn dann immer so darunter? Wie gesagt, das stört mich am meisten.


    Das hat sogar Brad Pitt gestört. In einem Interview habe ich mal gelesen, dass er sich mit seiner Rolle als Louis so gar nicht anfreunden konnte. Zitat:" Der Typ ist die ganze Zeit über deprimiert. Das nervt!" :loool:

    Wenn die Macht der Liebe die Liebe zur Macht überwindet, erst dann wird es Frieden geben.
    Jimi Hendrix

  • Ich finde es gar nicht so erstaunlich. Es kommt doch immer wieder einmal vor, dass man sich etwas ganz doll wünscht und wenn man es dann hat, dann sieht man seine Erwartungen enttäuscht. Das schien mir immer Louis' Problem zu sein.

  • Ich finde es gar nicht so erstaunlich. Es kommt doch immer wieder einmal vor, dass man sich etwas ganz doll wünscht und wenn man es dann hat, dann sieht man seine Erwartungen enttäuscht. Das schien mir immer Louis' Problem zu sein.


    Ja, ist ja richtig, aber irgendwann muss die Heulsuse doch auch mal drüberwegkommen.

    Wenn die Macht der Liebe die Liebe zur Macht überwindet, erst dann wird es Frieden geben.
    Jimi Hendrix

  • Jetzt hackt doch mal nicht so auf dem armen Louis herum! :wink: Wenn ihr eure Familie verloren hättet und eigentlich lieber gestorben, aber nun zu ewigem Leben verdammt wärt, würdet ihr auch in Depressionen versinken. Und es ist doch eigentlich ganz gut, gerade in den Folgebänden der Chronik, dass es einen Gegenpol zu Lestats übersprühender Energie gibt, wenn er auch nicht oft vorkommt. Und die späteren Begegnungen zwischen den beiden finde ich immer sehr süß. Aber ich gebe zu, dass man das Buch auch nicht nach dem Film lesen sollte, ich habe diesen Fehler auch gemacht (da war ich 14) und war teilweise etwas gelangweilt. Aber mein Lieblingscharakter aus der Chronik ist auch nicht Louis, sondern Marius. :)
    Und was die "modernen" Vampirbücher angeht: Das sind für mich die typischen Nackenbeißerromane, da fehlt eigentlich nur noch der rote Seitenschnitt, um den Kitsch perfekt zu machen. Nee, Anne Rices Vampire bleiben für mich die einzig Wahren! :thumleft: Untote, die noch rumpoppen können, wo gibts denn sowas? Das widerspricht ja der ganzen Idee des Vampirdaseins. [-( =;

  • Wenn ihr eure Familie verloren hättet und eigentlich lieber gestorben, aber nun zu ewigem Leben verdammt wärt, würdet ihr auch in Depressionen versinken.


    Aber er wollte ja nicht sterben, sondern lieber ein Vampir werden. Er konnte es sich also aussuchen, weswegen ich sein ewiges Gejammere nicht verstehe. Für mich total unlogisch und nicht nachvollziehbar. Und nervig!


    Ich hab die Chroniken übrigens nach dem zweiten Band aufgegben, denn auch bei ihm hatte ich die eine oder andere Durststrecke und kam teilweise wochenlang nicht weiter. Und es wiederholt sich doch in gewissen Teilen auch, nur diesmal aus der Sicht von Lestat. Den dritten Teil hab ich nur als Film gesehen und finde ihn total cool. Das Buch dazu soll ja angeblich das bester der Chroniken sein. Ist das so? Vielleicht starte ich doch einen Widerbelebungsversuch der Chroniken wenn ich mal von meinem History-Trip, den ich zur Zeit habe, wieder runter bin ;)

  • Aber er wollte ja nicht sterben, sondern lieber ein Vampir werden. Er konnte es sich also aussuchen, weswegen ich sein ewiges Gejammere nicht verstehe. Für mich total unlogisch und nicht nachvollziehbar. Und nervig!

    Naja, ich denke, er wusste nicht recht, auf was er sich einlässt. Vermutlich dachte er, sobald er untot ist, wäre auch der Schmerz über seinen Verlust ausgelöscht, dem war dann aber nicht so.

    Den dritten Teil hab ich nur als Film gesehen und finde ihn total cool. Das Buch dazu soll ja angeblich das bester der Chroniken sein. Ist das so?

    Ich war geschockt, als ich den Film damals gesehen habe. Die Chronik hatte ich mehr oder weniger in einem Rutsch gelesen und der dritte Band ist wirklich der beste, aber den Film kann man absolut vergessen. Sie haben Band 2 und 3 der Chronik zusammen in einem Drehbuch verwurstet (besser kann man es wirklich nicht sagen) und dadurch gingen sooo viele Details verloren, die wichtig sind und die auch die ganze Atmosphäre der Geschichte ausmachen, dass es nur mies werden konnte. Ich war nach dem Film richtig sauer auf die Produzenten, wie sie so ein gutes Buch so dermaßen schrottig verfilmen konnten. Vincent Perez als Marius, meine liebste Figur sowas von mies gecastet! :cry::evil: Und das ist ja nur ein Negativpunkt unter vielen... Ich weigere mich nach wie vor, den Film ein zweites Mal anzuschauen. =;

  • Ihr seit ja hart zu Louis :mrgreen: . Der Ärmste hat eben sein leid zu tragen...so kann es einem gehen. man sollte aber dennoch mal wieder betonen, dass die nachfolgenden Bücher der Chronik ganz anders sind als "Gespräch mit einem Vampir" und diese dann auch eher Lestat als Hauptperson haben. Da werdet ihr den Louis noch vermissen sag ich mal :lol: .


    Teil 2 und 3 wurden ja zu einem Film zusammen verfilmt und ich mochte den Film sehr gerne.

  • Inhalt:


    Er ist so schön wie ein Engel und so unverletzbar wie ein Gott:
    Lestat de Lioncourt, der ewige Rebell unter den Vampiren.
    Beherrscher der Finsternis und Verführer von großer erotischer Kraft.
    Mit seinem Schützling Louis macht er sich auf die Reise durch die Nacht - auf der Suche nach anderen Untoten,
    nach Gefährten und Abenteurern in der ewigen, dunklen, Unsterblichkeit.



    Meine Rezi:


    Ich muss jetzt vorab mal erwähnen, das ich damals den Film gesehen habe und nicht mal wusste das es dazu ein Buch gab.
    Der Film war ja schon für mich schwierig zu gucken, vor allem mit der damaligen Ausdrucksweise der Vampire.
    Dieses Buch hat meinen Augen den Rest gegeben. Erstens ist es ziemlich winzig geschrieben, also unmöglich das in einem Club zu lesen wie ich es gerne tue, und diese Ausdrucksweise, ist wirklich etwas an das man sich gewöhnen muss.


    Trotz allem das mich das Buch am Anfang richtig gelangweilt hat...so bis zur Mitte des Ersten Teils, muss ich sagen das ich zum Schluss doch richtig gebannt an den Zeilen hing.
    Anne Rice versteht es wirklich etwas unscheinbar erscheinen zu lassen und einen langsam von dem Buch gefangen nehmen zu lassen. So wie es mir passiert ist.
    Ich denke ebenfalls, das ich mir die anderen Bände von den "Chroniken der Vampire" noch zulegen werde.
    Das Buch war einfach zu genial, und nach ner Weile merkt man auch nicht mehr das die Ausdrucksweise etwas veraltet ist bzw. man sie selbst gebraucht.


    Von mir :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

  • Ich persönlich finde "Gespräch mit einem Vampir" nicht so gelungen wie die restlichen Bücher. Dies liegt aber mehr daran das ich Louis sowieso von Anfang an (als ich den Film gesehn habe) nicht mochte. Deswegen war ich auch froh das es ab dem 2. Band auch mehr um Lestat (meinem Liebling ind der Reihe) ging.
    Wie so viele schon gesagt haben: das Buch ist wirklich etwas langatmig und langweilig aber dennoch wundervoll geschrieben. Eben etwas anderes in dem sonstigen Vampir-Genre. Und für echte Vampirfans und -Fanatiker ein muss! :thumright:
    Übrigens soll der 1. Band nach Meinung vieler der Beste sein. Kann ich leider nicht behaupten. :P


    (Auch wenn ichs selbst nicht glauben kann) Hier noch etwas zu Louis Verteidigung, warum er eine solche Heulsuse im 1. Band ist. ...
    Als Anne Rice "Gespräch/Interview mit einem Vampir" (1973) schrieb befand sie sich gerade in einer Trauerphase. Denn 1 Jahr zuvor ist ihre Tochter Michelle gestorben. Um die Trauer zu verarbeiten schrieb sie das Buch (in angeblich 5 Wochen). Darum wohl auch das dauernte "geheule" von Louis.
    Der Fortsetzung, also dem 2. Band (der wahre Beginn der Reihe) widmetete sie sich erst wieder 1985. Deswegen ist es verständlich das es größere Unterschiede zwischen dem 1. und den restlichen Bänden gibt.

    "Der Schlüssel zu einer fremden Welt ist das Lesen...
    ...die Tür zu ihr ist das Buch...
    ...das Land dahinter sind die Wörter...
    ...und der Weg dahin sind meine Gedanken und meine unendliche Phantasie."

  • Es stimmt schon, dass Louis ewig lange zaudert und mit seinem Schicksal hadert, aber auch das ist von Anne Rice so schön geschrieben, dass es mich nur geringfügig gestört hat. Ich mag ihren Schreibstil sehr, das macht ihre Romane so außergewöhnlich.
    Zwar ist es schon lange her, dass ich die Chroniken gelesen habe, aber ich erinnere mich, dass ich die ersten 3 Bände alle mochte, wobei mir der dritte am besten gefallen hat.
    Die Verfilmung von Interview mit einem Vampir ist meiner Meinung nach ebenfalls sehr gelungen, obwohl ich zuerst Vorbehalte gegen Tom Cruise in der Rolle des Lestat hatte. Doch dann hat er seine Sache sehr gut gemacht!

  • Der Originaltitel lautet: Interview with the Vampire


    Dieses Buch gibt es mit vier verschiedenen Titeln und 9 verschiedenen Ausgaben:
    Die Schule der Vampire 978-3499146602
    Gespräch mit dem Vampir 978-3442410156 und 978-3442457915
    Interview mit einem Vampir 978-3442469222 und 978-3442430536 und B00CGPCR4Y
    Interview with the Vampire und 978-0751541977 978-0345298829 und 978-1439508152

    :study: Ich bin alt genug, um zu tun, was ich will und jung genug, um daran Spaß zu haben. :totlach: na ja schön langsam nicht mehr :puker:

  • Kurzbeschreibung Amazon:

    Er ist so schön wie ein Engel und so unverletzbar wie ein Gott: Lestat de Liancourt, der ewige Rebell unter den Vampiren, Beherrscher der Finsternis und Verführer von großer erotischer Kraft. Mit seinem Schützling Louis macht er sich auf die Reise durch die Nacht – auf der Suche nach anderen Untoten, nach Gefährten und Abenteurern in der ewigen, dunklen Unsterblichkeit.




    Inhalt:

    Die Geschichte beginnt mit einem Gespräch zwischen Louis und dem jungen Journalist Daniel. Louis ist jedoch kein gewöhnlicher Mann, sondern ein Vampir. Er erzählt Daniel seine Lebensgeschichte, die geprägt ist von Trauer und Angst aber auch Liebe. Er beginnt mit seiner Verwandlung zum Vampir und erzählt wie zusammen mit Lestat war und was er von ihm lernen konnte. Louis fragt sich nach einiger Zeit immer mehr, wo es noch andere Vampire gibt, da er noch so viele Fragen hat die Lestat ihm nicht beantworten kann oder will. So beginnt eine Reise auf der Suche nach weiteren Geschöpfen der Dunkelheit.



    Meine Meinung:

    Das Buch habe ich mir gekauft, da ich den Film so großartig fand und ein Buch meist ja doch besser ist. Bei diesem war das meiner Ansicht nach leider nicht der Fall.


    Den Schreibstil der Autorin empfand ich als ziemlich trocken. Bei mir kam zu keinem Zeitpunkt Spannung auf. Ich musste mich zwingen die Seiten nicht quer zu lesen. Außerdem war die Schrift auch ziemlich klein und es waren kaum Absätze gesetzt, was mir das Lesen auch noch einmal erschwert hat. Kaum dachte ich die Geschichte nimmt ein wenig Fahrt auf, kam wieder gefühlt endloses Geschwafel. Szenen die ich im Film besonders mochte und die mich auch wirklich mitgenommen haben fand ich im Buch sehr kurz und emotionslos dargestellt.


    Die Handlung an sich kannte ich ja schon und diese mag ich auch. Das Buch beinhaltet auch etwas mehr als der Film, was dann doch interessant zu lesen war. Doch der Schreibstil und auch die Aufmachung des Buches mit den kleinen Buchstaben und den wenigen Absätzen war nichts für mich. Das Lesen hat mir hier keinen Spaß gemacht.


    Fazit:

    Die Geschichte an sich mag ich wirklich sehr. Aber ich denke ich bleibe beim Film und sehe mir lieber den an, da ich einfach mit dem Schreibstil der Autorin nicht zurechtgekommen bin.


    Bewertung: :bewertung1von5::bewertung1von5:

    "Es gibt mehr Schätze in Büchern als Piratenbeute auf der Schatzinsel. Und das Beste ist, du kannst diesen Reichtum jeden Tag deines Lebens genießen."
    (Walt Disney)









  • Auch unter den Titeln:



    - Gespräch mit einem Vampir

    - Schule der Vampire


    erschienen.



    Die Geschichte beginnt damit, dass der Journalist Daniel in einem Hotelzimmer die Chance auf ein ganz großes Interview bekommt. Sein Interviewpartner ist ein Wesen der Nacht und hat sich dazu entschlossen endlich seine Lebensgeschichte zu teilen und das Geheimnis der Vampire zu verraten - nämlich, dass es sie gibt. Der Vampir Louis de Pointe du Lac erzählt dem jungen Menschen Ungeheuerliches, während dieser alles mit einem Tonband mitschneidet.



    Er beginnt seine Geschichte in den späten 17hunterter Jahren, als er selbst noch ein ganz junger Bursche war. Gerade hatte er Frau und Kind verloren und war des Lebens überdrüssig, als der Vampir Lestat ihn findet und zu einem Vampir macht. Gemeinsam leben die beiden Vampire auf der Plantage von Louis. Während Lestat sich an den Sklaven labt, möchte Louis seinen Seelenfrieden wieder finden und zündet das Haus an, damit Lestat sich nicht mehr an den Sklaven vergehen kann. Die beiden können gerade so den Flammen entkommen. Als Lestat schließlich immer ausschweifender und blutrünstiger wird, möchte sich Louis gänzlich von ihm lossagen. In diesem Moment läuft er dem kleinen Mädchen Claudia über den Weg, deren Mutter an der Pest gestorben ist. Um sie nicht ohne Mutter aufwachsen zu lassen und von ihrem Kummer zu erlösen beißt Louis sie, wird aber von Lestat überrascht und flüchtet in dem Glauben, dass er das kleine Mädchen getötet hat. Lestat indes nimmt das Mädchen mit sich und macht sie ebenfalls zu einem Vampir, um Louis wieder fester an sich zu binden. Gemeinsam mit dem Vampirkind leben sie wie eine kleine Familie, bis schließlich Claudia nach Jahrzehnten - noch immer im Körper eines kleinen Mädchens gefangen - Lestat ermordet. Doch so leicht lässt sich der bösartige Vampir nicht aus dem Weg räumen. Gemeinsam begeben sich Louis und Claudia schließlich auf die Reise nach Europa, um nach anderen Vampiren zu suchen. Doch nicht überall werden sie freundlich empfangen, denn der Schatten Lestats scheint sie trotz allem überall hin zu verfolgen.



    Interview mit einem Vampir war mein erstes Vampirbuch und es hat mich restlos gefesselt. Ich könnte es immer und immer wieder lesen oder mir die Filmadaption ansehen, auch wenn diese nur den Bruchteil des Buches beinhaltet. Anne Rice hat es geschafft faszinierend über die Wesen der Nacht zu schreiben und doch viele neue Aspekte einzubringen. Sie zeigt die Vampire als wunderschöne und skrupellose Wesen. Sie bedient sich sehr alten Klischees wie dem Durst nach Blut, doch gibt sie durch Louis und Claudia den Vampiren auch ein völlig neues Gesicht. Claudia wandelt sich nicht mehr, nachdem sie gebissen wurde und lebt mit dem Geist einer erwachsenen Frau im Körper eines Kindes. Sie ist auf die Hilfe von anderen Vampiren angewiesen, um sich ernähren zu können. Auf ewig muss sie sich an Louis oder Lestat binden, was sie schier verrückt werden lässt. Mit Hass, aber auch Liebe, tritt sie ihren Schöpfern entgegen und ist eigentlich eine ganz bemitleidenswerte Person. Louis hingegen hat für mich im gesamten Buch eine Art Opferrolle. Er kann sich nicht von Lestat lösen, scheint ihm gegenüber auch eine Art Schuld zu verspüren und doch ist er mit dem Leben, welches er hat, nicht zufrieden. Er hatte sterben wollen und ist nun ein Untoter, der die Zeiten überlebt und viele Dinge gesehen hat. Er scheint ständig melancholisch zu sein, gar dauerhaft traurig bis depressiv. Sein Schöpfer Lestat ist wieder das komplette Gegenteil seiner "Kinder". Er ist ein richtiger Lebemann, schreckt vor keiner Gewalt zurück. Es macht ihm Spaß hinterrücks zu meucheln oder fast sein eigenes Geheimnis zu verraten. Er ist durchtrieben sowie blutrünstig und doch scheint er Angst davor zu haben, dass sich Louis irgendwann von ihm lossagen könnte und er allein ist. Das scheint im Allgemeinen die Angst der älteren Vampire zu sein. Die Ewigkeit scheint für sie noch unerträglicher, wenn sie wissen, dass sie sie allein verbringen sollen. Das wird vor allem klar, als der Vampir Armand in Louis Leben tritt und ihn bittet, sich ihm anzuschließen.


    Was mich an dem Buch ebenfalls sehr begeistert hat war die düstere Stimmung und die Möglichkeit vollkommen in die Geschichte abzutauchen und sich überraschen zu lassen. Nicht einmal war es möglich überhaupt zu erahnen, was denn als nächstes kommt. Selbst beim nochmaligen Lesen findet man immer wieder neue Details und freut sich darüber, dass die Geschichte von Anne noch immer nicht so ausgelutscht ist, wie so manch anderer Vampirroman, der heutzutage auf den Markt geschmissen wird. Man hat hier einfach das Gefühl immer wieder etwas Neues zu lesen. Das Gefühl von "Kennst du einen Roman, kennst du alle", kommt hier einfach nicht auf.




    Empfehlen möchte ich das Buch allen Vampirfans die noch auf der Suche nach richtig guten und anspruchsvollen Vampirromanen sind. Die Details und die beschrieben Emotionen in dem Buch sind einfach traumhaft. Der Schreibstil fesselt ab der ersten Minute und die Spannung lässt einen beim Lesen oft den Atem anhalten.




    Idee: 5/5


    Details: 5/5


    Emotionen: 5/5


    Spannung: 5/5


    Suchtfaktor: 5/5




    Gesamt: 5/5



    • Taschenbuch: 288 Seiten
    • Verlag: Goldmann Verlag; Auflage: Lizenzausgabe (8. September 2008)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 3442469228
    • ISBN-13: 978-3442469222
    • Originaltitel: Interview with a vampire
    • Größe und/oder Gewicht: 11,9 x 2,5 x 18,5 cm