Hallo,
da ich gesehen habe, dass es zum 2. Buch schon eine Rezi gibt ("Die Braut im Schnee"), folgt hier nun der vollständigkeit halber die Rezi zu Seghers ersten Krimi-Versuch "Ein allzu schönes Mädchen"...
Über den Inhalt:
Im Frankfurter Stadtwald werden die grauenhaft zugerichteten Leichen zweier junger Männer gefunden. Hauptkommissar Robert Marthaler wird mit der Aufklärung dieses schwierigen Falls betraut. Die grausamen Morde machen dem bedächtigen Mann zu schaffen, denn alle Spuren weisen auf eine Frau als Täterin hin.
Und dann gerät auch Marthalers Privatleben aus den Fugen, denn seine neue Mitbewohnerin stellt eine ernsthafte Versuchung für den eigenwilligen Junggesellen dar
Meine Meinung:
Mir hat dieser Krimi einige unterhaltsame Stunden gebracht, auch wenn ich das Lob auf der Rückenseite "Endlich hat Wallander einen deutschen Bruder" nicht hundertprozentig unterschreiben kann.
Auch wenn der Charakter des Kommissar Marthaler gut beschrieben wird und es nicht lange dauert, bis man ihn mag und zu schätzen weiß, fehlt in der ganzen Story doch ein bißchen diese "schwedische Melancholie und Schwere", die meiner Meinung nach doch sehr die zum Vergleich herangezogenen Wallander-Krimis ausmachen.
Zwar mordet auch hier eine Frau auf äußerst brutale Art und Weise, jedoch ist mir ihr Charakter zu wenig tiefgründig beschrieben und
mich hat es am Schluß auch etwas irritiert, dass Manon nach nur kurzer Zeit wieder zu einem scheinbar "ganz normalen" Mädchen geworden ist, obwohl ihre Persönlichkeit, darf man der Beschreibung glauben, doch sehr entrückt gewesen ist. Naja...
Für sich genommen ein gutes Buch =D> , jedoch im Vergleich mit Krimis wie z.B. "Die fünfte Frau" von Mankell schneidet es doch eher mittelmäßig ab...