Anita Shreve, Der weiße Klang der Wellen

  • Org. Titel: The Last Time They Met
    346 Seiten


    Inhalt (Innenseite):
    Im Badezimmer eines luxuriösen kanadischen Hotels betrachtet sich eine schöne, reife Frau im Spiegel. Dann fällt ihr Blick auf die elfenbeinfarbenen Leinenkissen auf dem breiten Bett-doch gleich verscheucht sie die Gedanken, die sie dabei überkommen;Gedanken, die sie eigentlich schon lange hinter sich gelassen glaubte. An diesem Abend ist sie völlig unverhofft dem Mann wiederbegegnet, der ihren Lebensweg immer wieder in Gefahr gebracht hat: damals in Kenia, wo sie als junge Frau im Peace corps arbeitete und Thomas eines Tages auf einem sonnigen, staubigen Markt in die Arme gelaufen war. Eine Begegnung, die sich in dem Urwalsdorf, in dem sie lebte, fortsetzte. Später in einem heißen Hotelzimmer am Strand, dann auf einem verhängnisvollen Fest...Ihre allererste Begenung aber, an der Küste Neuenglands, an einer gischtumtosten Pier, war es, die sie, die damals Siebzehnjährige, am entscheidensten geprägt hat. Vielleicht, weil die beiden seit jenem Abend im Oktober ein schreckliches, trauriges Geheimnis verband?


    Beschreibung (Cover):
    Es gibt keine zufälligen Begenungen. Als Linda auf einem Literaturfestival in Toronto Thomas, die große Liebe und den Schmerz ihres Lebens, nach Jahren wiedertrifft, wissen beide, daß sie nun der Macht nie gelebter Gefühle ausgeliefert sind. Eine leidenschaftliche Geschichte um Liebe, Verrat und Bestimmung.


    Autorin:
    Anita Shreve gehört zu den erfolgreichen Schriftstellerinnen der USA. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrer Famielie in Massachusetts und lehrt am Amherst College.


    Meine Meinung:
    Die Geschichte beginnt am Ende und endet am Anfang.
    Sie begegnet Thomas mit 52 auf einem Literaturfestival in Toronto, dann folgt Teil2 mit 26 in Afrika, wie ich finde der interessanteste Teil, und endet mit Teil3 im Alter von 17 Jahren als ihre verhängnisvolle Liebe begann.
    Diese ungewöhnliche Reihenfolge soll wahrscheinlich zur Steigerung der Spannung dienen, was zum einen auch gelingt, aber für mindestens genauso viel Verwirrung sorgt. Weshalb sie den Protagonisten Thomas aus "Das Gewicht des Wassers" gewählt hat, ist mir schleierhaft.
    Alle drei Teile sind meisterlich erzählt, aber zum Schluß, am eigentlichen Anfang, bleiben einige Fragen offen und diesen Teil für sich allein gelesen, zeigt erstaunlicherweise ein abruptes Ende.
    Stellt sich die Frage, warum so kompliziert?
    Die Beziehung ist eh mit allem belastet was möglich ist - Vergewaltigung, Alkohol, schwuler Sohn, Rassenprobleme - vielleicht ein bißchen zu viel des "Guten".
    Nachdem ich von "Das Gewicht des Wassers" so absolut begeistert war, kann mich dieser Roman nicht überzeugen. Lesenswert, aber kein Meisterwerk der Autorin.


    Gruß Wirbelwind


    :study: Karin Fossum, Schwarze Sekunden

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    Bücher sind die Hüllen der Weisheit, bestickt mit den Perlen des Wortes.

  • Ich habe "Der weiße Klang der Wellen" im September begonnen und es nach 3 Wochen abgebrochen. Der Teil, der in Afrika spielt ist einerseits sehr intensiv, konnte mich aber nicht wirklich fesseln.


    Es fällt mir schwer, etwas zu dem Roman zu sagen, denn einerseits fand ich ihn sehr schön, andererseits aber auch anstrengend und banal. Die Idee, die Geschichte von hinten aufzuziehen, hat mir sehr gut gefallen - es ist mal was ganz anderes.


    Anscheinend enttäuscht mich momentan jedes Buch, das ich von Anita Shreve lese mehr als das vorangegengene. Vielleicht hilft eine längere Pause, um wieder Gefallen an ihren Büchern zu finden.


    Zitat

    Original von Wirbelwind
    [..] kein Meisterwerk der Autorin.


    Da stimme ich zu.

    She wanted to talk, but there seemed to be an embargo on every subject.
    - Jane Austen "Pride and prejudice" - +

  • Zitat

    Original von Wirbelwind
    Die Beziehung ist eh mit allem belastet was möglich ist - Vergewaltigung, Alkohol, schwuler Sohn, Rassenprobleme - vielleicht ein bißchen zu viel des "Guten".


    Hallo Wirbelwind,


    ich las die Rezension mit einigem Interesse, erstrecht, als da stand, dass da zu Beginn der Beziehung etwas schlimmes war, bzw. prägendes, was beide nie vergessen werden, etc. Dann das rauf und runter der Gefühle. Und noch so einiges mehr, was mich ansprach...


    ...bis zu dem obigen Satz, den ich zitiert habe :roll: Da ist einfach zu viel verraten worden, was eigentlich in einen Spoiler gehört hätte. :| :wink:

    Liebe Grüße von Tanni

    "Nur noch ein einziges Kapitel" (Tanni um 2 Uhr nachts)


  • Hallo Fezzig,
    ich lese gerade "Die Frau des Piloten". Gefällt mir sehr viel besser als "Der Klang der weißen Wellen", aber auch das kommt an "Das Gewicht des Wassers" nicht heran.


    Hallo Tanni,
    keine Sorge dieser einzelne Satz verrät nicht so viel wie du glaubst. Vorausgesetzt du liest nicht die Kundenrezensionen von Amazon. :wink:


    Gruß Wirbelwind


    :study: Anita Shreve, Die Frau des Piloten

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  • Hallo Wirbelwind


    Du hast ja hier, soweit ich es beurteilen kann, das Buch als einzige ausgelesen, und nun muss ich dich doch etwas fragen, denn irgendwie fühle ich mich ***** auf den Arm genommen. :P
    Sag mal...


    Ich kann das Buch nicht richtig abschliessen, "dieses" Ende beschäftigt mich noch immer, und ich würde gerne eine zweite Meinung dazu lesen. :-?


    Gruss Bonprix ;)

  • Ich hatte "Der weiße Klang der Wellen" auch gelesen (leider bevor ich das viel bessere "Das Gewicht des Wassers" in die Hände bekam).



    Das Rätsel bleibt.


    Marie

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Hallo Bonprix,
    ich war damals am Ende total verwirrt, fühlte mich auch verschaukelt und fragte mich, ob ich zu blöd zum Lesen bin. Eine Bekannte erklärte mir man müsse beide Bücher unabhängig voneinander betrachten. Das klärte das Rätsel für mich aber auch nicht. Deshalb habe ich das Buch mit nur *** bewertet.
    Gruß Wirbelwind


    :study: Anna Enquist, Letzte Reise

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  • Wirbelwind


    Na, da bin ich ja froh das es dir auch so ergangen ist! Ich habe das Ende bereits dreimal nachgelesen, und denke inzwischen, dass ich es doch richtig verstanden habe... :-k



    dann weiter auf der nächsten, der letzten Seite...



    Also eigentlich doch ziemlich eindeutig, oder? #-o


    Gruss Bonprix ;)

  • Ja das dachte ich auch mal, aber immer wieder,wenn ich glaube auf der richtigen Lösung zu liegen, kommt jemand und versucht mich genau vom Gegenteil zu überzeugen. :-? Ich kapituliere. :roll: :lol:
    Gruß Wirbelwind


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  • @ Bonprix, ich war heute in der Bücherei, und "Der weiße Klang der Wellen" war vorrätig, so dass ich mir die letzten Seiten nochmal durchgelesen habe.


    Für mich ist die Sache eindeutig, und :uups: anscheinend habe ich damals nicht richtig aufgepasst, dass mir diese Sätze entgangen sind. Und im Nachhinein fühle ich mich hintergangen.


    Marie

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  • Ich habe sowohl "Olympia" als auch "Das Gewicht des Wassers" sehr gern gelesen. Deshalb war für mich klar, dass ich auch diese Buch lesen wollte, als ich es zufällig in der Bibliothek entdeckte. Ich las ein paar Seiten und kam irgendwie nicht so recht in die Geschichte rein: soviele Personen, soviele Andeutungen, die ich nicht verstand.... daraufhin habe ich hier eure Meinungen gelesen - das klang alles eher durchwachsen. Nach weiteren 50 Seiten war jetzt hier für mich Schluss. =; Irgendwie bin ich ziemlich enttäuscht davon.


    Inzwischen habe ich auch die Spoiler nachgelesen und bin froh über meine Entscheidung, das Buch wegzulesen. Ich glaube, das wäre auch nichts mehr für mich geworden.
    Sehr schade, wo man doch von der Autorin so viel Besseres gewöhnt ist.