Richard Bach - Die Möwe Jonathan

  • Richard Bach ist einer der meistgelesenen neuzeitlichen Schriftsteller der USA. Seine zahlreichen Bücher sind in allen möglichen Sprachen erschienen und ausnahmslos Bestseller. Wer auch nur Eines gelesen hat, weiß, warum. Bach schreibt mit Liebe, Humor und aus Erfahrung. Trotzdem ist er kein Lehrmeister -- eher der wohlmeinende Freund an der Tür des Kranken. Einmal hereingelassen, bringt er Mut, Inspiration und Hoffnung.
    Schon sowas wie ein Kultbuch, Die Möwe Jonathan handelt von Freiheit, von Selbstverwirklichung, vom Leben selbst. Ein kurzweiliger Schmöker, dessen Tiefe nur begrenzt wird, von der Vorstellungskraft und Offenheit des Lesers selbst. Wer seine Wochenenden gern mit Heidegger und Dostojewski verbringt, oder sich für Stunden in Fachliteratur verlieren kann: Hände weg, das bringt's nicht! Aber wer gern mal mit leichter, nahezu poetischer Lektüre entspannt, wer mit dem Herzen liest, wer gern mit den Möwen über die unendlichen Weiten sanfter Wellen und steiler Klippen seine aerobatischen Kunststücke vollbringen möchte: Mit dem Kissen im Rücken auf's Sofa, anschnallen, und mit beiden Händen das Buch fest umschlingen!


    Jonathan ist keine gewöhnliche Möwe. Er nimmt einfach nichts für selbstverständlich hin, es genügt ihm nicht, wie alle Anderen seine fliegerischen Fähigkeiten nur zum Fischen einzusetzen. Jonathan ist verliebt ins Fliegen und in die Freiheit. Er ist besessen von dem Willen, das Beste aus sich herauszuholen, und Nichts und Niemand kann ihn aufhalten. Er ist neugierig, will alles erfahren, alles versuchen, alles verstehen -- selbst wenn es bedeutet, aus dem Kreise seiner Gemeinschaft und seiner Familie verbannt zu werden. In seiner Bescheidenheit, seiner Einfachheit und seiner Tiefe ist Jonathan dem kleinen Prinzen nicht unähnlich, obwohl seine Botschaft nicht ganz so global, nicht ganz so welterschütternd ist. Auch an Hesses Siddartha habe ich mich ein wenig erinnert gefühlt. Jonathan ist ein Aufruf zur Initiative, eine Botschaft an Alle, die ihre Träume und Sehnsüchte noch nicht völlig in die Hand der Hamburg-Mannheimer gelegt haben. Selbstverwirklichung, der Mut dazu, dem Herzen zu folgen und einfach das zu tun, was wirklich befriedigt. Wer Jonathan liest, wird es entweder lieben oder hassen. Aber Millionenauflagen, und die Tatsache, daß viele Leser dieses Buches nach weiteren Werken von Richard Bach verlangen, ist ein Beweis dafür, daß Jonathan in vielen von uns steckt. Sehr empfehlenswert für Alle, die gerne fliegen, sei es im Herzen, im Kopf, oder in der Wirklichkeit.
    Inhaltsangabe bei Amazon kopiert


    Wer von uns kennt dieses wunderbare (Kult)Buch nicht? Auch ich habe dieses Buch bereits vor vielen Jahren gelesen, und wie könnte es anders sein, nie vergessen! Nun habe ich vor einigen Wochen in einem Antiquariat eine wunderschöne, bestens erhaltene Sonderausgabe dieses Buches mit den zur Geschichte passenden Fotos von Jordi Olavarrietta gefunden, und dies war nochmals ein "Lese-und Sehvergnügen der besonderen Art! =D>


    Ich denke, viel muss ich zum Buch nicht mehr sagen, ein Buch geschrieben für Menschen die auch "gegen den Strom schwimmen" können (was ihre Art zu Leben, zu Denken betrifft) von Freiheit, persönlichem Mut, überwundenen Ängsten, vom Leben selbst.....


    Nachdem ich dies eigentlich in einem (wie ich dachte) bestehenden Thread zum Buch schreiben wollte, stellte ich fest, wir haben zwar im Forum schon mehrfach über "Die kleine Möwe" gesprochen, aber einen "eigenen" Thread hatte sie nicht, dies sei hiermit nachgeholt.


    Gruss Bonprix ;)

  • Bonprix =D>
    Schön, dass "Die Möwe Jonathan" nun endlich einen eigenen Thread hat!
    Ich habe das Buch auch vor vielen Jahren gelesen. Es gehört zur Kategorie Bücher,die man nie vergißt. Wer es noch nicht gelesen hat, dem kann ich es nur ans Herz legen.
    Gruß Wirbelwind


    :study: Anita Shreve, Der weiße Klang der Wellen

    :study: Naomi J. Williams, Die letzten Entdecker









    Bücher sind die Hüllen der Weisheit, bestickt mit den Perlen des Wortes.

  • Habe mir immer wieder vorgenommen das Buch zu lesen und es ist immer wieder in Vergessenheit geraten :-? .
    Nun habe ich es heute bei meiner Buchhandlung als gebundene Ausgabe bestellt :D .


    Danke für die Vorstellung :thumleft: .

  • Hallo Zusammen :)


    Meine Güte, ich weiß gar nicht, wie alt ich war, als ich es las :-k


    Aber die Erinnerung ist nicht verblasst und ich freue mich riesig über den Thread Bonprix und ich möchte nicht wissen, wieviele sich hier verewigen werden, sich das Buch wieder zur Hand nehmen, neu kaufen, vom TB zum HC wechseln und was auch immer.


    Ich jedenfalls habe es damals einem lieben Menschen geschenkt, der es meiner Meinung nach dringend brauchte, bzw. haben wollte.


    Ich werde es mir neu kaufen und schauen, ob ich es als HC kriege.


    Zu Deiner Beschreibung Bonprix ist nichts mehr hinzuzufügen! :thumright:

    Liebe Grüße von Tanni

    "Nur noch ein einziges Kapitel" (Tanni um 2 Uhr nachts)


  • Wirbelwind
    Lilifee
    Tanni


    Ja, dieses Buch berührt, und hinterlässt einen tiefen Eindruck! Bei mir jetzt, nach so vielen Jahren Abstand noch mehr als in (begreiflicherweise) in jungen Jahren.
    Ich möchte einen Abschnitt zitieren, der mir so sehr gefällt..... :(


    Er fing sich zu horizontalem Flug ab und schwieg lange. Dann fragte er: "Wer seid ihr"?
    "Wir sind von deiner Art, Jonathan. Wir sind deine Brüder". Stark und ruhig tönten die Worte. "Wir sind gekommen, um dich höher hinauf zu geleiten, wir holen dich heim".
    "Ich bin nirgends daheim. Ich gehöre zu keinem Schwarm. Ich bin ein Ausgestossener. Und wir fliegen jetzt schon sehr hoch, wir fliegen auf dem Gipfel des Grossen Bergwindes. Viel höher kann ich diesen alten Leib nicht mehr erheben".
    "Doch, du kannst es, Jonathan. Du hast viel gelernt. Die eine Lehrzeit ist zu Ende, die Zeit ist gekommen, um in einer anderen neu zu beginnen".
    Das Licht, das ihm ein Leben lang geleuchtet hatte, das Licht des Verstehens, erhellte auch diesen Augenblick. Die Möwe Jonathan verstand. Sie hatten recht. Er konnte höher fliegen, es war Zeit, heimzugehen.
    Mit einem letzten, langen Blick nahm er Abschied von seinem Himmel, von diesem majestätischen silbernen Reich, das ihn soviel gelehrt hatte. "Ich bin bereit", sagte er dann.
    Und die Möwe Jonathan erhob sich mit den beiden sternenhellen Möwen und entschwand in die vollkommene Dunkelheit.


    Was soll ich da noch mehr sagen, dieses Buch ist einfach nur schön..... =D>


    Gruss Bonprix ;)

  • Dem kann ich mir nur anschließen. Ein wunderbares Buch und eine absolute Pflichtlektüre. Wer ein wenig mehr über den Menschen Richard Bach erfahren möchte, dem kann ich das lesenswerte Buch Möwenschwingen seines Sohnes Jonathan Bach ans Herz legen. :D


    Guido

  • Die Möwe Jonathan ist auch für mich eines der schönsten und berührendsten Bücher, das ich je gelesen habe. Und sicher auch das Buch, das ich am öftesten verschenkt habe.


    So ein dünnes Büchlein mit so viel Inhalt. :thumright:

  • Auch ich habe dieses Buch in kurzer Zeit durchgelesen. Es ist wunderbar geschrieben und die Geschichte regt zum Nachdenken an!
    Ich finde es hat einen sehr inspirierenden Charakter.
    Tolles Buch! :thumleft:

    Ein Wort, ein Buch, ein Autor sind nichts als einzelne Wassertropfen. Alle zusammen ergeben den Strom, der alles hinwegreist und den keine Kraft zurückfließen lassen kann. Adalbert de Chamisso

    :study:Brumm- Helmut Barz

    :study:Harry Potter und der Feuerkelch - J.K. Rowling

    :study:Das andere Geschlecht - Simone de Beauvoir

    :study:Meine Reise zum Tadsch Mahal

    :musik:Die kleine Bäckerei in Brooklyn - Sophie Caplin und Julie Caplin

    :study:Testleserin für einen bis dato unveröffentlichten Roman von Anette Schaumlöffel

  • Eines der Bücher, die sträflicherweise noch immer meinen SUB zieren. Aber nachdem mir Herta Müller heute eh zu schwer ist, werde ich mich wohl Jonathan widmen. Nach euren Beiträgen hier bin ich wirklich sehr neugierig darauf geworden.

  • Richard Bach - Die Möwe Jonathan


    Meinung:
    Die Möwe Jonathan war gar nicht auf meiner Leseliste, doch sie ist, durch eine Aussage zur Geschichte Die Möwe Jonny von Christian Petersen, welche ich vor Kurzem gelesen habe, in mein Blickfeld gerückt und so habe ich mir auch diese Geschichte mal vorgenommen.


    Ich werde meine Meinung zu diesem Buch mit 'Jonny' vergleichen, denn es wurde vermutet, dass sich Petersen für 'Jonny' vielleicht bei 'Jonathan' bedient hat.


    Die Geschichte um die Möwe 'Jonathan' hat reichlich viel Tiefgang, aber ich muss ganz ehrlich sagen, dass sie nicht mein Fall war.
    Sie ist mir viel zu technisch und zu religiös.


    Wenn ich 'Jonny' und 'Jonathan' miteinander vergleiche, so ist 'Jonathan' die erwachsenere Möwe. Er ist auf der Suche nach Vollkommenheit, Freiheit, dem Licht, der Erlösung, dem Sein. 'Jonny' hingegen ist eher auf der Suche nach Abenteuer und Wissen. Sicherlich kann man beide etwas gleich setzten , denn beide Möwen sind auf der Suche nach etwas Anderem als ihrem derzeitigen Dasein. Doch jeder von Ihnen hat seine ganz eigene Art der Suche.


    Ich würde 'Jonny' mit meiner Tochter (2) zusammen lesen, bzw. ihr vorlesen, doch 'Jonathan' sicherlich nicht. Mir persönlich ist 'Jonathan' viel zu spirituell und ich kann mir kaum vorstellen, dass Kinder dieses Thema erfassen können.
    Vielleicht interpretiere ich da auch etwas zu viel hinein, aber das ist dann eben meine Meinung.
    Den Grundgedanken von 'Jonathan', dass man um wirklich frei zu sein, aus den Zwängen der Gesellschaft ausbrechen und seinen eigenen Weg gehen muss, finde ich gut, aber dass es mit soviel Verbissenheit, fast schon in Wettkampfmanier getan werden soll, fand ich reichlich unpassend und hat auf das ganze Freiheitsding und die Vollkommenheit einen sehr erzwungenen Eindruck gemacht.


    Fazit:
    Wenn es darum geht einem Kind etwas vorzulesen, würde ich sofort zu 'Jonny' greifen. 'Jonathan' hingegen würde ich nur jemanden ans Herz legen, der nichts gegen spirituelle und religiöse Andeutungen hat und für sich eine Motivation braucht um endlich mal etwas zu tun, was nicht der Norm entspricht. Für mich ist 'Jonathan' nicht der Klassiker schlechthin, der dieses Buch sein soll. Aber zum Glück darf ja jeder seine Meinung haben.


    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:


    Zu dem Thema dass 'Jonny' bei 'Jonathan' abgekupfert hat:
    Ich glaube, dass sich 'Jonny' von 'Jonathan' hat inspirieren lassen, aber dass da kopiert wurde, würde ich nicht behaupten.
    'Jonny' greift zwar auch etwas das Thema der Freiheit auf, aber bei ihm spielt der Wissensdurst und die Abenteuerlust eine viel größere Rolle, als die Suche nach Vollkommenheit. Auch ist das Miteinander mit Anderen viel stärker im Vordergrund.
    'Jonathan' hingegen sucht energisch und unter starkem innerem Druck immer nach der Vollkommenheit, dem perfekten Flügelschlag, der Geschwindigkeit. Er ist nicht auf der Suche nach Freunden sondern nach Jüngern, die seiner Idee folgen. Wie gesagt, mir gefällt die Art der Erzählung nicht. Sie ist mir viel zu verbissen.

    Lebenskunst besteht zu neunzig Prozent aus der Fähigkeit, mit Menschen auszukommen, die man nicht leiden kann.
    Samuel Goldwyn


  • Prima, dass Du das Buch schon gelesen hast.


    Zu einer Bemerkung von Dir: in meinem Beitrag in Deiner Buchbesprechung habe ich nirgends von "kopieren" gesprochen (ich habe Dein Buch ja gar nicht gelesen). Doch wenn ein Autor mit solch einem Buchtitel auf dem Markt kommt, dann "lehnt er sich an dieses Buch an, und schwimmt mit". Und ich frage mich: warum? Was hätte es gekostet, ein anderes Tier, einen anderen Namen zu wählen?


    Insofern proitiert der Autor von einem Erfolg nund Vorgänger. Okay: das ist heute absolut üblich, doch ich finde es recht enttäuschend.

  • Zu einer Bemerkung von Dir: in meinem Beitrag in Deiner Buchbesprechung habe ich nirgends von "kopieren" gesprochen

    Richtig, das ist mein Fehler. Beim Schreiben war ich mir schon über meine unglückliche Formulierung im Klaren. Ich habe es dennoch so gelassen. .... Also an dieser Stelle Asche auf mein Haupt, da habe ich das Thema wohl etwas zu reißerisch aufgebauscht.



    Was hätte es gekostet, ein anderes Tier, einen anderen Namen zu wählen?

    Wenn man beide Bücher direkt miteinander vergleicht, ist die Ähnlichkeit, gerade beim Titel, enorm. Ich allerdings kannte das Buch von Bach im Vorfeld gar nicht, somit hat es mich zumindest in keiner Weise gestört. Im Nachhinein betrachtet ist es natürlich wirklich etwas blöd vom Autor sich so nah an den Titel und dem Protagonisten von Bach heran zu kuscheln.


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    Wer kann besser die Hintergründe über die Wahl von Titel und Hauptdarsteller beantworten als der Autor selbst. Vielleicht hat er ja eine völlig einfach Erklärung dafür. Ich habe mir einfach mal getraut bei ihm nachzufragen. Wer weiß, vielleicht bringt es ja was. Sollte sich was ergeben, melde ich mich dazu im 'Jonny'-Thema

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    Samuel Goldwyn


  • Falls sich jemand für das Problem Jonathan/Jonny interessiert, habe ich im Jonny Thema die Antwort Pertersen's auf meine Emailfrage gepostet.

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