"Der alte Mann und das Meer" ist das erste Buch, das ich von Hemingway gelesen habe. Leider konnte mich die Geschichte überhaupt nicht fesseln. Das liegt zum einen an dem sehr tockenen, knappen Schreibstil des Autors. Die spröde Wortwahl habe ich als so sperrig empfunden, dass ich nicht richtig in den Lesefluss kam und spätestens nach 20 Seiten eine Pause brauchte.
Ich nehme an, dass ich das Buch nicht überinterpretiere, wenn ich behaupte, dass das von Hemigway auch so gewollt ist. Seine Aussagen eignen sich nciht dazu, einfach überflogen zu werden.
Der andere Punkt, der mir Schwierigkeiten bereitet hat, waren alle Begriffe und Details, die mit dem Boot und der Fischerei zu tun hatten. Das hat zusätzlich dazu beigetragen, dass das Geschehen für mich nicht greifbar wurde, weil ich mir unter all dem überhaupt nichts vorstellen konnte. Überlesen konnte ich es aber auch nicht und so hing ich selbst wie ein Fisch völlig verheddert in all diesen Leinen
Trotzdem kann ich nachvollziehen, was die Faszinationn der Geschichte ausmacht. Passend zu seinem Schreibstil besteht Hemingways Geschichte nur aus ganz wenigen Elementen- ein Mann, ein Boot, ein Fisch und ein Ozean. Hiermit gelingt es ihm tiefgreifende Lektionen über das Leben zu formulieren, über Ehrfurcht, Demut, Gottvertrauen, Willenskraft, Durchhaltevermögen, Mut... und so vieles mehr. Es ist unglaublich wie viel Aussagekraft in jeder noch so kleinen Bemerkung steckt.
Auch wenn es für mich kein wirkliches Lesevergnügen war, würde ich daher dieses Buch weiterempfehlen an alle, die gerne tief in den Text abtauchen und Freude daran haben jeden Satz genau unter die Lupe zu nehmen und darüber zu philosophieren. Von mir leider nur