Edna O'Brien - Am Fluß / Down by the River

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    Was der eigene Vater Mary zufügt, ist für die erzkatholische irische Landgemeinde, in der sie lebt, ebenso undenkbar wie unaussprechlich. Selbst die todkranke Mutter verschließt sich den stummen Hilferufen ihrer Tochter. Und als die Vierzehnjährige schwanger wird, kämpft sie gegen eine ganze Nation, gegen einen bornierten Katholizismus und ein archaisches Patriarchat – für ihr Recht auf Selbstbestimmung und Glück.


    Es ist ein Wettlauf mit der Zeit ... In dem auf einem wahren Fall beruhenden Roman zieht die prominenteste Autorin Irlands alle Register ihres Könnens.
    »Edna O'Briens mit Abstand aufregendstes und eindrucksvollstes Buch.« (The Observer)



    Meine Meinung
    Nachdem ich das oben gelesen hatte, war ich sehr gespannt auf das Buch - und wurde auf ganzer Linie enttäuscht.
    Die Figuren sind sowas von oberflächlich und charakterlos. Man erfährt eigentlich fast nichts über die Motivation des Vaters, ob er mit sich selbst in Konflikt gerät und auch nicht über das Mädchen - schämt sie sich? Warum wehrt sie sich nicht? Wie fühlt sich sich gegenüber der Mutter, der Freundin, der Gesellschaft? Nichts davon wird thematisiert.
    Die Nebenhandlungen selbst sind auch nur vage miteinander verknüft und Spannung kommt nicht wirklich auf. :scratch:


    Wie kann man nur eine so interessante Thematik so verhunzen? :shock:
    Wenn das wirklich "alle Register ihres Könnens" sein sollen, dann kann ich nur abraten!


    Oder hat jemand von Euch das Buch gelesen und es anders empfunden?

  • Anriel


    Dieses Buch der Autorin kenne ich nicht, aber ich habe vor einigen Jahren "Das Mädchen mit den grünen Augen" gelesen und fand es, soweit ich mich erinnere, damals sehr gut. Edna O´Brien habe ich seitdem für mich als Autorin im Hinterkopf, von der ich gerne weitere Bücher lesen möchte. Ich werde mich bei Gelegenheit in der Bücherei nach dem Buch umschauen...


    Liebe Grüße
    Siebenstein :wink:

    :montag: Judith Hermann - Daheim


    "Sehnsucht nach Liebe ist die einzige schwere Krankheit, mit der man alt werden kann, sogar gemeinsam."
    (Bodo Kirchhoff: Die Liebe in groben Zügen)


  • Wie Siebenstein kenne ich auch nur "Das Mädchen mit den grünen Augen" von Edna O'Brien. Darin geht es um ein Mädchen, das unverheiratet mit einem Mann zusammenlebt - ein Skandal im katholischen Irland der 50er / 60er Jahre - und von der Familie bedrängt und unter Druck gesetzt wird, die Beziehung zu beenden.
    Das Buch kam in Irland in den 60ern heraus und sorgte für einigen Wirbel.


    Als Milieustudie aus Irland fand ich es nicht schlecht. Danach wollte ich eigentlich weitere Bücher der Autorin lesen, aber meine Bücherei besitzt nur dieses eine.


    Marie

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Hm okay, vielleicht sollte ich der Autorin noch eine Chance geben und mir bei Gelegenheit mal das von Euch genannte Buch ansehen. Vielleicht hatte ich einfach auch nur falsche Erwartungen, oder das Milieu ist mir einfach zu fremd...

  • @ Anriel: Ich musste mir beim Lesen auch immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass die Geschichte vor 50 Jahren spielte, und dass das irische Alltagsleben von Bigotterie und katholischer Moral geprägt war, die ohne zu hinterfragen Gültigkeit hatte.


    Marie

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


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  • Squirrel

    Hat den Titel des Themas von „Edna O'Brien - Am Fluß“ zu „Edna O'Brien - Am Fluß / Down by the River“ geändert.