Stephen King/Richard Bachmann - Todesmarsch/The Long Walk

  • Ursprünglich unter dem Pseudonym Richard Bachman geschrieben, ist es heute unter Stephen King erhältlich.


    Die Geschichte handelt in einem Amerika, das von einem diktatorähnlichen "Major" regiert wird. Jedes Jahr findet als gewaltiges (Medien-) Ereignis der Todesmarsch statt, organisiert vom Major. Der Marsch startet mit 100 Teilnehmer und endet mit einem, dem Sieger. Der kann sich als Preis alles erdenkliche wünschen. Im Prinzip heisst es, gehen, bis du nicht mehr kannst. Wer sich nicht an die Regeln halten kann, wird erschossen, d.h. z.B. 3 mal unter die minimale Marschgeschwindigkeit von 4 Km/h fallen.
    Wer etwas gegen den Marsch sagt und dessen Unmenschlichkeit kritisiert, wird deportiert. Da das Interesse der Menge sehr gross ist und auch der Rummel, gibt es eine Art Gruppenzwang: die meisten der amerikanischen Jugendlichen melden sich für den Todesmarsch an, allerdings bestehen nur die wenigsten die Tests.
    Der Haupteil des Buches konzentriert sich auf den Todesmarsch, in der Perspektive von Ray Garraty erzählt.


    Sehr interessant sind die psychologischen Wechselwirkungen in der Gruppe um Ray Garraty. Ein eher tiefgründiges Buch mit sehr lebendigen und realistischen Charakteren.
    Der Leser hat grosse Freiheiten, sich die Rahmengeschichten, also was ausserhalb des Todesmarsches liegt, sich selber vorzustellen.
    Was ich gut gefunden habe, ist das SK es geschafft hat, eine spannende Geschichte zu schreiben, obwohl der Hintergrund immer der selbe bleibt. :thumright:
    Wieder mal eine andere Seite von Stephen King!


    Zu meinem Überraschen traf ich Leute, die "Todesmarsch" als ihr Lieblingswerk angaben, obwohl sie sonst keine SK- oder Horrorbücher lesen.

  • "Todesmarsch" ist auch eine etwas andere Art von Roman aus seiner Feder. Ich muss sagen, dass dieses Buch mich auch sehr begeistert hat, genau wie "Running Man", das einen medial sehr stark beherrschten Staat zeigt und dabei konzeptionell und erzählerisch den gleichnamigen Schwarzenegger-Film bei Weitem übertrifft.

  • Ich habe dieses Buch als Teenager gelesen, und war wirklich begeistert!


    Das ist jetzt schon neun Jahre her, und ich habe mir fest vorgenommen es noch einmal zu lesen, um zu sehen ob sich mein Blickwinkel verändert hat, und ich jetzt ganz andere Gesichtspunkte darin entdecke...


    Gute Idee das Buch vorzustellen sSs!!!


    Liebe Grüße Summer

    "Schlafende Eidechsen im Mondschein,
    vom Himmel ein Regen kleiner Fische..."

  • Danke Summer Breeze :wink:


    @ K.-G. Beck-Ewe
    Ich habe Running Man, oder Menschenjagd, auch gelesen - vor allem der Anfang fand ich toll. Der Schluss gefiel mir nicht mehr so richtig, was aber damit zu tun haben könnte, dass es bereits zwei Uhr morgens war, als ich zum Ende kam :wink:

  • Eines der Besten Bücher die ich jemals von Stephen King gelesen habe. Und mit King kann man mich eigentlich garnicht begeistern. :D. Aber der Todesmarsch ist wirklich lesenswert.


    Was mich jetzt etas verwundert seit wann das Buch unter Stephen King gehandelt wird? Es ist ja eigentlich ursprünglich unter dem Pseudonym Richard Bachmann rausgekommen?

    Narkose durch Bücher - Das Richtige ist: das intensive Buch.
    Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt, zerrt und nicht mehr losläßt.


    :study: Sarah J. Mass - Throne of Glass / Die Erwählte :study:

  • @ Suspiria:
    Wie ich anfangs geschrieben habe, ist "Todesmarsch" (und auch "Menschenjagd") unter dem Pseudonym Richhard Bachman geschrieben worden. Als herauskam, dass Richard Bachman Stephen King ist, gab er unter dem Druck der amerikanischen Öffentlichkeit ein Sammelband mit den Richard Bachman-Geschichten heraus, diesmal, weils ja alle wussten, unter seinem richtigen Namen. Seither waren alle Neuauflagen unter dem Namen Stephen King erschienen.
    SK schreibt ja auch in seinem Vorwort, dass Richard Bachman mehr als nur ein Pseudonym gewesen war, sondern fast schon eine eigene Persönlichkeit, die auch einen eigenen Schreibstil hatte. :D


    :study: In "Stark - The Dark Half" thematisiert SK seine Erfahrungen mit seinem Pseudonym. Allerdings will das Pseudonym Stark im Buch einfach nicht sterben... :study:

  • @ sSs


    Vielen Dank für die Info. Ich hatte mich schon gewundert. Aber jetzt bin ich schlauer. :thumleft: :thumright:

    Narkose durch Bücher - Das Richtige ist: das intensive Buch.
    Das Buch, dessen Autor dem Leser sofort ein Lasso um den Hals wirft, ihn zerrt, zerrt und nicht mehr losläßt.


    :study: Sarah J. Mass - Throne of Glass / Die Erwählte :study:

  • Ich bin grade fertig mit "Todesmarsch" und muss sagen, ich fand es richtig gut.


    Von Anfang bis Ende spannend, obwohl es sich ja immer um das gleiche dreht, aber zum Schluss wurde es dann wirklich hart. Es war zwar klar, dass sie alle irgendwann sterben mussten, aber die Art und Weise hat mich dann teilweise doch ganz schön mitgenommen. :P

    Gibt es schließlich eine bessere Form, mit dem Leben fertig zu werden, als mit Liebe und Humor?


    Charles Dickens

  • Ich hab den "Todesmarsch" schon vor längerer Zeit gelesen und fand das Buch auch sehr gut. Spannend.

  • Ich habe "Todesmarsch" auch kürzlich gelesen und war absolut begeistert. Vorher hatten mir einige davon abgeraten, da es streckenweise sehr langweilig sein soll und die Handlung irgendwann monoton wird. Zum Glück habe ich nicht darauf gehört!
    Bis jetzt ist es eines der besten King-Bücher, die ich gelesen habe, nur das Ende fand ich nicht so gelungen. Ich hätte gerne gewusst, was der Gewinner danach noch tat und was es mit der schwarzen Gestalt auf sich hatte (die mir übrigens unpassend metaphorisch im Vergleich zum restlich Buch erschien). Aber na ja, was soll's. Genial ist es auf alle Fälle. ^^

  • Hier mal meine Rezension (und ein Hallo an alle Forenmitglieder :wink: )


    Eigentlich schon ein alter Schinken, denn dieses Buch kam in den USA 1979 raus, allerdings wurde es erst 1987 in der deutschen Sprache veröffentlicht.
    Ein Grund dafür kann sein, dass Stephen King den Roman nicht unter seinem Namen sondern unter dem Pseudonym Richard Bachman geschrieben hat. Ich kann mir vorstellen, dass das Buch in den USA nicht unbedingt zu den Top-Bestsellern gehörte, und man aus diesem Grund auch gar nicht den Sprung über den Atlantik wagen wollte.
    Doch als durch einen Zufall 1985 heraus kam, dass Bachman King und King eben Bachman ist, hatte das Buch natürlich mehr Chancen und wurde erstmals vom Heyne-Verlag im Jahre 1987 unter dem Verweis: Bachman ist King – Stephen King ist Bachman auf der Titelseite veröffentlicht.


    Doch zurück zum Inhalt:

    In den USA ist die Bevölkerung derart verarmt, dass es um die Zukunft düster aussieht. Einzig und allein das Militär mit dem Staatschef „Major“ hat die ganze Macht an sich gerissen. Dieser „Major“ hat zur allgemeinen Belustigung ein Spiel, den Todesmarsch, entwickelt welches für alle Beteiligte, mit einer Ausnahme, tödlich endet. Ausnahmslos Jugendlichen ist es erlaubt an diesem Spiel teilzunehmen; und nur wenige der 100 Teilnehmer sind motiviert genug, die tödliche Herausforderung zu überstehen.
    Ein Aussteigen aus diesem Spiel gibt es nicht, bzw. bezahlt der Aussteiger das sofort, spätestens aber nach 3 Abmahnungen mit seinem Leben.
    Übelst brutal werden die Kandidaten im wahrsten Sinne des Wortes abgeknallt. Wobei egal ist, ob der Junge einen Wadenkrampf hat oder seinen täglichen „Geschäften“ nachgehen muss. Wer das vorgegebene Schritttempo nicht einhält, wird ermahnt, und wenn er nicht bald weitermarschiert, wird er sterben.
    Ende und Ziel des Spiels ist, zu überleben – und es kann nur einen geben. Sprich: In diesem Wettbewerb müssen 99 Jugendliche auf teils grausame Art und Weise ihr Leben lassen.
    Sehr eindrucksvoll geschildert sind die Details und Probleme, die so ein Dauerlauf mit sich bringen. Es gibt keine Pausen, keine Nacht zum Schlafen. King versteht es nicht nur den Leser in die Situation der Hauptfigur, Raymond Garraty, hineinzuversetzen, er schafft es durch seine Schilderungen auch, einen Beweis zu erbringen, zu was ein Mensch in wirklicher Todesangst alles fähig ist.


    Anders als bei den bekannten King-Geschichten, fehlt hier der übersinnliche Teil komplett. Wer will es ihm aber auch verdenken, schließlich ist es ja nicht King, sondern Bachman…


    Fazit: Eine Geschichte die mir sehr nahe ging. Und auch jetzt noch, ein ¾ Jahr später, möchte ich am liebsten ganz laut schreien: „Garraty, verdammt noch mal! Warum? WARUM?? Du hast eine Mutter die Dich über alles liebt! Du hast eine Freundin, die genau dasselbe tut!!! Ist das Leben nicht Preis genug?!?!“
    Und zu dem Major möchte ich sagen: „Dein eigener Sohn war unter den Läufern! Und Du hast ihn erschießen lassen?!?! Was bist Du doch nur für ein Monster!!!“
    Und noch was würde ich sagen, und zwar zu den Leuten, die sich dieses kranke Spiel ansehen: „Schämt ihr Euch nicht??? Eure Kinder laufen und sterben hier, und ihr steht mit Plakaten und den Versuchen die Kinder anzufeuern hier, und habt scheinbar noch Spaß an der Sache?!?!“
    Selten hat mich ein Buch so gefesselt und so in rage gebracht.


    9 von 10 Punkten!

  • Ich habs auch gelesen...dürfte jetzt so 9-10 Jahre her sein, aber es ist mir aufgrund der starken Emotionalität, die es in mir auslöste sehr in Erinnerung geblieben.
    Man entwickelt Wut, Hass, man bangt, man ist ungläubig und irgendwann will man einfach nur noch dass es vorbei ist - so oder so.
    Und wenn es dann vorbei ist bleibt man wie vor den Kopf geschlagen mit einem dumpfen Gefühl in der Magengegend sitzen... jedenfalls habe ich das alles damals so empfunden, selbst noch Teenager.
    Ich würde es auch zu gerne nochmal lesen, aber der SUB ist da ja auch noch


    ..dieses Buch gehört mit in meinen All-Time-Favourites!

  • Dieses Buch ist eigentlich unter dem Pseudonymen Richard Bachmann erschienen.( Ende der siebziger) Zuletzt wurde es 2006 im Ullstein-Verlag unter Stephen King seinen realen Namen veröffentlicht. Es war das zweite Buch von King was damals noch zu Collegezeiten geschrieben wurde.

    Man merkt dass es ein Bachmannwerk ist denn King schrieb unter seinem Pseudonymen immer anders als in seinen typischen Horrorwerken.
    Trotz das dieses Werk kein eigentlicher Horrorroman ist, bekommt der Leser das Können des Amerikanischen Autors serviert.

    Todesmarsch zeigt den Horror nämlich in den Köpfen seiner reichlich vorhandenen Protagonisten.
    100 junge Amerikaner im Alter zwischen 14 – 17 Jahren haben sich zu einem Todesmarsch zusammengefunden. Nur einer kann gewinnen und die restlichen werden abgeknallt. So einfach sind die Regeln. Jeder ist von sich selber überzeugt und so nimmt der Marsch seinen Lauf. Anfangs erlebt der Leser den Zusammenhalt einiger Geher mit was aus der Sicht von dem 16 jährigen Ray Garraty erzählt wird. Doch nach und nach werden es weniger und der Horror setzt sich in den Köpfen fest.

    Kräftezerrend sowie psychisch am Ende erlebt man jeden einzelnen Meter mit, und das zur Belustigung der Gesellschaft die völlig abgestumpft ist. Die Geher müssen sich einem Tempo anpassen was sie nicht verlangsamen dürfen, denn nach der dritten Abmahnung wird auch gleich geschossen. Entsetzen in den Gesichtern der Geher wenn sein Kumpel neben ihn sichtbar langsamer wird und man ihm nicht helfen kann….
    Schnell hängt jeder konzentriert seinen eigenen Gedanken nach und der Leser wird entsetzt mitgenommen. Doch ich als Leser konnte mich von dieser sehr düsteren Stimmung nicht losreißen denn ich musste wissen wie das Ende aussehen wird.
    Die Protagonisten sind wirklich gut beschrieben und haben reichlich Tiefe. Man leidet mit jeden einzelnen mit und spürt jede Schweißperle am eigenen Körper. Durch den flüssigen Schreibstil kommt man dem Ende immer näher und ertappt sich dabei zwischendurch entsetzt nach Luft schnappen zu wollen.
    Man kann nur hoffen, das wir Menschen nicht tatsächlich irgendwann soweit abstumpfen das wir sensationslustig so etwas verfolgen werden. Aber im Zeitalter von Big Brother, Entern oder kentern sind wir wohl nicht mehr weit entfernt.

  • Hab das Buch bald durch und bin wirklich begeistert. Bin zwar sowieso ein King- bzw. Bachman- Fan, finde es aber immer wieder faszinierend wie man mit so wenig Abwechslung trotzdem eine derartige Spannung herstellen kann :D
    Das hat mir beispielsweise auch bei "Das Mädchen" sehr gut gefallen. Die Handlung ist ziemlich beschränkt, aber indem er immer wieder auf Details eingeht, schafft er es aus diesen Büchern etwas echt Besonderes zu machen.

    "Ein Haus ohne Bücher ist arm, auch wenn schöne Teppiche seinen Boden und kostbare Tapeten und Bilder die Wände bedecken..." (H. Hesse)

  • Das Buch finde ich richtig klasse, ich ertappe mich bei ganz alltäglichen Situationen manchmal dabei, dass ich über das Buch nachdenke, obwohl es schon etwas her ist, seit ich es gelesen habe. Die Story geht einem nicht so schnell aus dem Kopf. Ich mag viele Bücher von King, "Todesmarsch" ist auf jeden Fall unter meinen persönlichen Top 5

  • Todesmarsch ist mein absolutes Lieblingsbuch von Stephen King. Ich finde die Idee fantastisch, ich habe das Buch wirklich an einem Tag verschlungen, weil wenn man einmal damit anfängt kann man einfach nur weiterlesen. Ich finde das Ende hätte man noch etwas weiter ausbauen können, aber das ist Kingtypisch das er dem Leser noch die Freiheiten läßt zu denken wie es noch weitergehen könnte.


    Ich Frage mich nur bis heute wie sich 100 Leute für den Todesmarsch finden die es freiwillig mitmachen wollen. Naja ich liebe dieses Buch :love: