Isabel Bolton - Der Weihnachtsbaum

  • Inhalt:
    New York 1945, drei Tage vor Weihnachten: Hilly Danforth hat ihren Enkel Henry zu Besuch, dessen Mutter in San Remo eine zweite Ehe eingehen will. Am Heiligen Abend wird sie zurückerwartet. Während Hilly für Henry den Weihnachtsbaum schmückt, erinnert sie sich an die Weihnachtsfeste ihrer Kindheit, an die großen Salons, die vielen Geschenke und den Zauber des Geheimnisvollen, der damals über ihrem Leben lag. Sie denkt an Larry, ihren einzigen - homosexuellen - Sohn, und an Anne, ihre Schwiegertochter, die Larry vergötterte und sich trotzdem von ihm scheiden ließ, um anschließend einen forschen Air Force Captain zu heiraten. Hilly fürchtet, dass auch Larry an diesem Weihnachtstag auftauchen könnte, doch als es endlich klingelt, steht Larrys Ex-Lover vor der Tür - und eine Katastrophe nimmt ihren Lauf, deren Ausmaße Hilly nicht einmal ahnen konnte.


    Autorin:
    Isabel Bolton wurde 1883 als Mary Britton Miller in New York geboren. Sie veröffentlichte in den Jahren 1946 bis 1952 drei Romane, die ihren Ruhm begründeten. Sie starb 1975 in New York.


    Meine Meinung:
    Es gibt Bücher, die reißen einen nicht vom Sitz und werden auch nicht allzu lange in Erinnerung bleiben. „Der Weihnachtsbaum“ kann in diese Kategorie eingeordnet werden. Mir gefällt zum einen der Schreibstil nicht, das mag an der Übersetzung liegen, ändert aber nichts an meinem Urteil. Isabel Bolton hat eine banale Geschichte, die manchmal arg konstruiert ist, manchmal emotionslos und dann wieder etwas weinerlich wirkt, erzählt. Die handelnden Personen kommen sehr künstlich daher und ich hab auch nach 239 Seiten keinen richtigen Zugang zu ihnen gefunden, auch nicht, als es denn endlich zum Showdown kam, den man gern auch schon etwas früher gehabt hätte. Viel Ballast auf 239 Seiten den man da lesemäßig mit sich rumschleppte. Liest man nur den Klappentext, hört es sich schon interessant an – dieses Urteil habe ich aber bei fortschreitender Lektüre sehr schnell revidiert. Durchaus möglich, dass ich Wesentliches übersehen habe und das meine Sichtweise vielleicht etwas einseitig ist, aber selbst beim nochmaligen Überfliegen einiger Seiten im Nachhinein, komme ich leider zu keinem anderen Ergebnis. Isabel Bolton gehört in meinen Augen nicht zu den großen literarischen Figuren des 20. Jahrhunderts, sie gehört nach meinem Dafürhalten nicht mal in die 2. Liga der schreibenden Zunft, vielmehr würde sie sogar Schwierigkeiten haben in der 3. Liga die Klasse zu halten. Schade um die 18,90 EUR – dieses Geld hätte man sicher sinnvoller ausgeben können.