Manfred Böckl - Die letzte Königin der Kelten

  • Die letzte Königin der Kelten
    Manfred Böckl


    Über den Autor


    Manfred Böckl wurde 1948 in Landau an der Isar geboren. Zunächst Redakteur einer großen bayerischen Tageszeitung, ist er seit 1976 als freier Schriftsteller tätig. Er lebt in Salzberg im Bayerischen Wald. Böckl schrieb vor allem historische Romane, aber auch Sachbücher. Viele seiner Werke wurden in andere Sprachen übersetzt. Außerdem verfaßte er Drehbücher und Manuskripte für Rundfunksendungen.


    Inhaltsangabe


    Als Nero im Jahr 54 den Kaiserthron in Rom besteigt, ändern sich die Verhältnisse auch im besetzten Britannien. Während eines Turniers am Belthanefest kommt der König der Icener durch ein Unglück ums Leben. Nach keltischem Brauch soll Boadicea, seine schöne Gemahlin, zur Königin gekrönt werden, doch der römische Statthalter läßt sie einkerkern und bringt ihren Königsschatz an sich. Erst als ein hoher Druide zum Widerstand gegen die brutalen Besatzer aufruft, wird Boadicea befreit. Schon bald formiert sich ein vereinigtes Keltenheer unter ihrer Führung zur alles entscheidenden Schlacht um Britannien...


    Meine Meinung


    Eigentlich war ich sehr gespannt auf diesen Roman und auch der Prolog versprach ein sehr spannendes Buch, zumindest wurde meine Neugierde weiter angefacht. Leider hielt mein Enthusiasmus nicht sehr lange vor.


    Ich hatte von Anfang an große Schwierigkeiten mit Stil und Sprache und auch nach 150 Seiten wurde es leider nicht merklich besser.
    Manfred Böckl mischt eine sehr altertümliche Sprache mit sehr modernen Begriffen wie z.B. "Frühstück" und "Imbiß", was mich ausserordentlich gestört hat. Es widerspricht sich halt einfach zu sehr.
    Auch ist die Sprache ein wenig zu nüchtern und kitschig-romantisch, die Dialoge zu steif und gestellt.
    Seine teilweise sehr langen Sätze sind mit derart vielen Details und Beschreibungen bestückt, dass es mir oft schwer fiel, ein Bild vor meinem inneren Auge zusammen zu setzen. Stellenweise kommt durch diese Art des Erzählens leider Langeweile auf. Es wäre vielleicht besser gewesen, dem Leser mehr Spielraum für die eigene Phantasie zu lassen.


    Die Charaktere, allen voran die beiden Hauptfiguren, sind absolut farb- und leblos, von Facetten keine Spur. Die beiden scheinen nur aus ihrer Liebe zueinander zu bestehen.
    Nebenfiguren, die eine handelnde Rolle in dem Buch übernehmen, haben teilweise nicht einmal Namen bekommen. Das stößt bei mir auf absolute Verständnislosigkeit.


    Inhaltlich hält sich Böckl definitiv mit zu vielen Nebensächlickeiten auf; z.B. bekommt der keltische Glaube eine viel höhere Gewichtung als das Schicksal Boadiceas, zumindest zu Beginn. Und wenn es nicht gerade um Druiden, Rituale und Feste geht, dann kann man viel belangloses über die große Liebe der beiden Herrscher lesen und über ihre Essgewohnheiten. Gerade die nehmen zu Beginn einfach überhand - scheint es doch so, als wären alle die ganze Zeit nur am Essen. Da stellt sich die Frage: Lückenfüller?


    Spannung kam für mich nicht auf, im Gegenteil, ich hab mich oft gelangweilt, fühlte mich von der Gefühlsduselei und den schlechten Dialogen sogar genervt. Nach rund 160 Seiten musste ich einfach aufgeben...


    Bewertung


    Da ich das Buch nicht beendet habe, enthalte ich mich dieses Mal einer offziellen Bewertung.