Dieses eine Buch

  • @K.G.:
    Was ist für dich denn ein besonderes Buch?
    Du hast zwar einen Beispieltitel genannt (und einen Beispieltitel für ein Buch, das gegenteilige Emotionen bei dir auslöste), aber genau WARUM das ein spezielles Buch für dich ist und was ein spezielles Buch für dich ausmacht, hast du nicht gesagt.

  • Ui, ein schönes Thema für meinen ersten Beitrag.


    Um auf die Eingangsfrage zu antworten:
    "Dieses Buch" ist in meinem Fall im Moment -und schon seit einiger Zeit- ein Sachbuch, und zwar "Feng Shui gegen das Gerümpel des Alltags" von Karen Kingston.
    Unglaublich, wieviel Hilfreiches in einem dünnen, nicht besonders schön aufbereiteten Buch aus der Esoterik-Ecke stehen kann (wobei in meinem Verständnis "Esoterik" nicht für, sondern eher gegen die Qualität eines Buches spricht)




    Aus der Belletristik waren es in letzter Zeit die Bücher von Murakami, vor allem "Mister Aufziehvogel", welches mein Erstes von ihm war und welches ich in einer sehr schwierigen Lebensphase gelesen habe.
    Dem Protagonisten entgleitet sein Leben und er versucht, zu retten was zu retten ist - als er aber bemerkt, dass er mit den üblichen Lösungsstrategien nicht weiterkommt, akzeptiert er seinen Zustand und versucht wilde Experimente, vertraut fremden Menschen oder lässt sich einfach treiben und lernt dabei, nach innen zu hören.
    Dies war eine extrem subjektive Inhaltsangabe, natürlich "geht" es in diesem Buch um etwas völlig anderes. Das aber war das, was mir damals geholfen hat, geduldig zu sein. Und das Gefühl: ich bin nicht alleine.


    Abgesehen davon: absolut geiles Buch, Wahnsinnsautor.


    Manche Bücher sind wirklich gute Freunde -


    Lebensabschnittsgehilfen :cyclops:



    lieben Gruß,
    und: Hallo alle!


    melu :)

  • Oh ps, das könnte einige hier interessieren:
    in dem Buch von Karen Kingston geht es auch um die Hintergründe des Hortens und Sammelns.... zum Beispiel von Büchern.... :cyclops:

  • Zitat

    Original von Bonprix
    Für mich, genau zum richtigen Zeitpunkt war es:>Dienstags bei Morrie< von Mitch Albom :wink:


    Ja das Buch ist wirklich toll und seit ich es diesen Sommer gelesen habe habe ich mir auch viele Gedanken darüber gemacht.

  • Hm,


    also die Entscheidung fällt mir bei dirser Frage nicht sehr schwer.
    Das Buch was für mich (nicht alles, das wäre übertrieben) viel verändert hat: Der Herr der Ringe von J.R.R Tolkien.
    Ich denke es kommt in diesem nicht so sonderlich darauf an, dass es "Fantasy" ist und das Zwerge, Hobbits, Drachen, Orks und Elfen (usw.) mitspielen. Das ist nicht der Grund, weshalb das Buch zu einem Teil meines Lebens geworden ist.
    Ich lese zwar viel Fantasy, aber es wäre übertrieben zu sagen, dass das Buch mich fasziniert, weil es eine andere Welt ist und, dass es schwer ist, es mit dem eigenen Leben zu vergleichen....
    Ich sehe Herr der Ringe eigentlich anders... und auch Tolkien... mehr als ein Fatasybuchautor.
    Für mich ist der Herr der Ringe eine Geschichte ... ein Ausschnitt einer Welt voller Krieg und Frieden, voller Freundschaft und Mut, Hass und Angst... Es gibt in diesem Buch alles... und es faziniert mich, wie sie in dieser Welt mit ihren eigenen Problemen zusammen leben und sterben...


    Die Helden in Herr der Ringe sind meiner Meinung nach so faszinierend, weil sie nicht perfekt sind und trotzdem immer für ihre Freunde da sind, egal in welcher Situation ;)
    Was natürlich nicht heißt, dass ich glaube, dass es allen anderen Lesern bei Herr der Ringe auch so geht. Das muss ja auch gar nicht :thumright: Aber mich hat Tolkien wohl auf immer (hoffe ich) mit seine(m/n) Werk(en) prägen O:-)


    LG, Nali

    ~Tu seras pour moi unique au monde. Je serai pour toi unique au monde...~ (le petit prince)


    ...Grün und weiß ein Leben lang...


  • möchte mich ~Nalia~ anschliessen es ist ein Buch voll Freundschaft aber auch die art wie es geschrieben ist ist einfach Klasse.
    Verändert hat mich aber ein anderes Buche:
    Immer noch Ich von Christopher Reeve der in diesem Buch sein Schicksal nach dem Reitunfall beschreibt ohne dabei ins rührselige oder ins mitleidhaschende zu kommen. Er war für mich ein Supermann mehr im Leben als in seinen Filmen. Mich hat er schwer beeindruckt seit der lektüre dieses Buches sehe ich mein leben anders.

  • Ich kann mich nicht auf ein Buch entsinnen, dass mich sehr bewegt/vernändert hat. Besonders waren es Wolfsaga und die zweite Novelle aus der Novellensammlung "Frühling, Sommer, Herbst und Tod" von Stephen King, nämlich Der Musterschüler.
    Die Geschichte hat änliches wie "Die Welle" bei mir hervorgerufen, denn man bekommt eine leise Ahnung, wieso damals so viele Menschen sich dem Bösen (Nationalsozialismus) angeschlossen haben und begeistert davon gewesen waren.
    "Das Experiment" fällt in die gleiche Kategorie

  • Anspruchsvolle Bücher verursachen bei mir schonmal "Innerlichen Umschwung" im Sinne von Umdenken, Neue Erkenntnisse, die berühmte :idea: die einem aufgeht und wunderschöne Erinnerungen daran, die mich manchmal zu Tränen rühren, zum Lachen bringen, zum Nachdenken anregen, etc.


    Als Kind haben zwei Bücher bei mir für einen besonderen Umgang mit Behinderten gesorgt und für ein besonderes Verständnis von Zeitgeschichte, nämlich:


    "Damals war es Friedrich" und "Dibs"


    Später dann las ich:


    "Was bleibt ist die Erinnerung"


    welches mir Fanatismus, Herrschaft, Krieg und seine Folgen näher brachte und wie junge Menschen für ihre Sehnsucht und Meinung sogar dem Tod ins Auge sehen und ihn in Kauf nehmen.


    Dann war da noch:


    "Die Sänfte der Tränen"


    welches mir China näher brachte, das Leben zu der Zeit mit all seinen Unterdrückungen!


    Und aktuell ist es:


    "Der Schatten des Galiläers"


    welches mich zum Nachdenken anregt, mir eine neue Sichtweise offenbart, mich enttäuscht und meine Meinung manifestiert, auch wenn ich gegen den Strom damit schwimme.


    Und so wird es in meinem Leben immer wieder Bücher geben, die mir etwas Besonderes in egal welcher Weise geben...

    Liebe Grüße von Tanni

    "Nur noch ein einziges Kapitel" (Tanni um 2 Uhr nachts)


  • Ich kann nicht sagen, daß es ein Buch gibt, daß mein Leben verändert hat. Im Gegenteil, jedes Buch daß ich lese erweitert oder verändert mein Denken.
    Ich kann Dir nur erzählen, welches Buch mir wieder Lust am Lesen gegeben hat.
    Das war vor ca. fünf Jahren "Harry Potter".
    Ich habe schon als Kind Bücher verschlungen aber auf einmal war Schluß.
    Mir konnten Bücher gute drei/vier Jahre nichts mehr geben. Ich habe viele Ansätze zum Weiterlesen versucht - nichts half.Als dann "Harry Potter" aufkam, habe ich erst abwehrend reagiert. Ich hielt das ganze für gut aufgemachte PR. Aber irgendwann (der zweite Film lief schon in den Kinos), habe ich es doch nocheinmal versucht - und konnte nicht mehr aufhören.
    Seitdem blättere ich regelmäßig durch bestimmte Verlagsprospekte und lese die Bücher, deren Inhalt mich interessieren. Ich werde eigentlich selten enttäuscht.


    Gruß Leseratte

    ...Dann sagte ein Lehrer: Sprich uns vom Lehren.
    Und er sagte:
    Niemand kann Euch etwas eröffnen, das nicht schon im Dämmern Eures Wissens schlummert.


    Khalil Gibran
    Der Prophet


  • Ist ja voll der Hammer :D
    Ein richtiges Happy-End :wink:

  • bei mir war es "Dtrachenfeuer" von Wolfgang Hohlbein. Ich kann nicht einmal genau sagen warum aber ich habe mich verändert. Nicht das Leben hat sich verändert sondern ich.
    Zu dem Buch bin ich seltsam gekommen. Meine Schwester hat es für meine Mutter ausgeliehen und ich habe es während de rlangen Stunden auf dem Weg zu meiner Oma ( Siegen - Liege etwa 3-4Std fahrt ) gelesen. Bei meiner Oma war nix mit mir anzufangen und noch am gleichen Tag hatte ich es fertig. Ich war da etwa 11 oder 12. Meine Schwester hat es mir nochmal ausgeliehen damit ich es lesen konnte. Ich habe es dann überall gesucht aber irgendwie konnte mir keine Buchhandlung weiterhelfen...heute weiss ich das sie keine Lust hatten einem Kind zu helfen...ich habe das Buch nie vergessen und als ich nach Belgien zog war ich traurig...bis ich über den LOGO stolperte. Nahe meiner neuen Schule im zweiten Jahr in Belgien. Dort stand riesengross Wolfgang Hohlbein Woche. Ich war schnell drin und sie konnten es bestellen. Nur im Hardcover aber das war mir egal. Mein Taschengeld musste dafür her aber ich weinte dem Geld keine Träne nach. Noch im Bus nach Hause las ich es wieder;


    heute stehen in meinem Zimmer mehr als 30 Drachen; ich habe sein Zeichen tätowiert und auch einen Drachen am Körper ich habe mich piercen lassen um ein Drachenpiercing zu kaufen!
    Mein grösster ( nicht erfüllbarer Traum ) ist er einen Drachen zu berühren...Seine Schuppen zu spüren und die unbeschreibliche Macht zu fühlen. ich kaufe alle Bûcher die mit Drachen zu tun haben und auch sonst alles was ich bekommen kann. Dieses Buch hat mich verändert, und meine Leidenschaft geweckt.


    Zitat


    ""Bücher und Hunde sind die besten Freunde des Menschen

    Zitat

    ""


    :love: :bewertung1von5: :love:


  • Hm... nicht unbedingt mein Leben verändert, aber ich habe so etwas wie einen "imaginären Seelenverwandten" in einem Autor gefunden.
    In einem blinden Fehlkauf habe ich vor ca einem Jahr "Fuselfieber" erworben. Es sollte meine Urlaubslektüre werden, und als ich dann feststelle dass es sich um (von mir verhasste) Kurzgeschichten handelte, und der Inhalt sich auch nicht mit dem befasste, was ich mir erwartet hatte, war ich hochgradig enttäuscht.
    Da ich aber nichts anderes hatte, habe ich es aus Langeweile gelesen. Doch von Geschichte zu Geschichte wurde mir immer mehr klar, dass ich das Buch eines zynischen, vulgären und schamlosen Autors in den Händen hielt, der das Leben anderer Menschen und sein eigenes mit Füßen trat.
    Ich möchte nicht behaupten, dass er genau den selben Humor hat wie ich, aber ein Buch dieses Autors zu lesen war nicht mehr nur eine Geschichte zu lesen und sich am Strand wälzend nicht mehr zum lachen aufhören zu können - es war wie mit meinen Freunden, oder einem neuen guten Freund zusammen zu sitzen und ein sinnloses, unterhaltsames Gespräch zu führen.
    Ach ja, der Autor ist übrigens David Sedaris, auch seine anderen Werke habe ich mir angeeignet - ich entdecke immer mehr Gemeinsamkeiten...

  • Je weiter ich The Lord of the Rings lese, umso mehr muss ich mich Nalia anschließen.
    Der unerschütterliche Mut, die Ehrerbietung auch Freunden gegenüber, die Verweigerung zu kapitulieren und immer seinem Herzen zu folgen (auch wenn es manchmal falsch zu sein scheint) ... das alles berührt auch mich bis ins Innerste. Hätte ich von diesem Buch wirklich nicht erwartet.
    Bei mir ist es im Moment so, dass ich extrem viel Stress habe. Vor den Ferien waren Prüfungen, jetzt (nach den Ferien) sind es auch wieder drei volle Wochen Prüfungen, dazwischen musste ich arbeiten und arbeite auch später Wochenends weiter, um Geld zu verdienen ...
    Ich weiß, dass ich nicht die Einzige bin, die mal einen schlechteren Lebensabschnitt durchmacht, der einen runterziehen kann, aber das hilft einem trotzdem kaum.
    *seufz*
    Jedenfalls, hilft es mir unheimlich, wenn ich dann lese. Zwar komme ich nie dazu, aber eine Passage mal immer wieder dazwischen ... das reicht da schon. :study:
    Vielleicht würde mir ein anderes Buch da genauso helfen, keine Ahnung, aber jetzt ist es eben das englische Original von Der Herr der Ringe das dadurch für mich einen höheren Stellenwert bekommt.

  • Also ich kann eigentlich von keinem Buch sagen, dass es mein Leben verändert hat, aber mein absolutes Lieblingsbuch ist "PS, Ich liebe dich" von Cecelia Ahern. Eigentlich ist es total kitschig, aber in meinen Augen auch total romantisch. Ich habe es jetzt mehrfach und in verschiedenen Sprachen gelesen und könnte jedes Mal wieder Heulen...
    Ansonsten gibt es viele Bücher die mich tief bewegt haben (z. B. Jane Eyre, oder auch das Kinderbuch "Schere, Stein, Papier"), aber keines wo ich jetzt sagen würde das ist "das eine Buch".


    Lg, Sam :flower:

  • Bei mir hat Homo Faber von Max Frisch eine enorme Wirkung entfaltet. Wir haben das Buch im Deutschunterreicht als Pflichtlektüre gelesen. Damals wurde mir bewußt, daß Romane einen nicht nur in Phantasiewelten entführen sondern auch viel über das wirkliche Leben berichten können. Mich hat die Erkenntnis tief beeindruckt, das auch die rationalste Lebensplanung und Lebensführung einen nicht vor den tiefsten Abgründen, die das Leben bietet, bewahren kann. Ich denke, damals hat sich mir die Tür zur Gegenwartsliteratur geöffnet. Ich hab es auch als einen Schritt in Richtung Erwachsenwerden empfunden.


    Guido

  • Sergio Bambaren mit "Der träumende Delphin" war für mich ein Buch was mich sehr beeinflusst hat. Es gab eine Zeit wo ich nicht recht wusste wie es im Leben weitergehen sollte und nach der Geschichte hatte ich mir Gedanken über das Geschrieben gemacht und fand einfach neuen Antrieb.

  • Was für ein wunderschönes Thema! Vielen Dank für all Eure Beiträge und Anregungen zu Büchern, die Euch berührt und/oder verändert haben!
    Also DAS EINE Buch gibt's nicht bei mir, aber viele, viele, die mich tief berührt haben, eigentlich in jedem Lebensabschnitt.
    Ein ganz wichtiges war und ist für mich Erich Fromms "Die Kunst des Liebens"; überhaupt haben seine Bücher mit mein Denken geprägt...insofern also schon eine "Veränderung" (Ich nenne es lieber LERNEN) fürs Leben.
    Das erste Buch, das ich zweimal hintereinander las, war "Siddharta" von Hermann Hesse, und es war gleichzeitig meine erste "literarische Liebe", denn danach las ich alle wichtigen Hesse-Werke und war von allen begeistert.
    In den letzten Jahren hat mich "Tuesdays With Morrie" ganz stark berührt...ehrlich gesagt habe ich während des ganzen Buches ständig geheult :mrgreen:
    Dann "entdeckte" ich Bret Easton Ellis im Januar dieses Jahres, und diese Lektüre gab mir wieder ganz anderes als alle anderen Bücher, die ich bisher gelesen hatte. Und so lerne ich mit jeder Lektüre, und sie kommt IMMER zur richtigen Zeit, weil das Leben uns immer das Rechte zur richtigen Zeit schickt. Wir müssen nur vertrauen.
    Die Bücher, die wir lesen, sind auch ein Spiegel unseres Seelenzustandes, denke ich. :D
    Alles Liebe von
    Elli

  • Das ist ein wunderschöner Beitrag!! Wie konnte ich ihn bisher nur übersehen?? :scratch:


    Es gibt ein Buch, das mich seit Jahren begleitet, dass ich drei mal ganz und ungefähr 1000 mal ausschnittweise gelesen habe. Es hat meinem Leben keine neue Wendung gegeben und ich habe dadurch nicht plötzlich gewußt, was mit meinem Leben anfangen, aber es ist trotzdem was ganz besonderes für mich.


    Kurt Tucholsky - Unser ungelebtes Leben

  • Zitat

    Original von Susannah
    Das ist ein wunderschöner Beitrag!! Wie konnte ich ihn bisher nur übersehen?? :scratch:


    Es gibt ein Buch, das mich seit Jahren begleitet, dass ich drei mal ganz und ungefähr 1000 mal ausschnittweise gelesen habe. Es hat meinem Leben keine neue Wendung gegeben und ich habe dadurch nicht plötzlich gewußt, was mit meinem Leben anfangen, aber es ist trotzdem was ganz besonderes für mich.


    Kurt Tucholsky - Unser ungelebtes Leben


    Der Titel hört sich interessant an, Susannah. Könntest du auch etwas zum Inhalt
    schreiben, ich habe keine Zusammenfassung gefunden.