Marcel Reich-Ranicki

  • Hallo,


    ich war heute in der Stadt und habe eine interessante Feststellung gemacht. Wie immer kam ich an der ortsansässigen Buchhandlung nicht vorbei, ohne einen Blick hinein zu werfen.
    Auf dem ersten Buch, das ich in die Hand nahm, las ich den Hinweis, dass dieses von Marcel Reich-Ranicki für besonders lesenswert befunden wurde. Für mich war das Grund genug, das Buch sofort wieder wegzulegen :mrgreen:
    Ich habe bereits 2 Bücher, die R.-R. empfohlen hat, nicht zu Ende gelesen, weil ich mich seiner Meinung absolut nicht anschließen konnte.


    Wie reagiert ihr auf Empfehlungen des "Literaturpapstes"? Bürgt sein Name für Qualität, oder lasst ihr lieber die Finger davon?


    LG
    Rita

    Liebe Grüße,
    Rita


    ~Ich wäre lieber ein armer Mann in einer Dachkammer voller Bücher als ein König, der nicht lesen mag.~
    Thomas Babington

  • Hallo Rita,
    der Mann (als MRR) mag gut sein und viel Ahnung haben - ich mag ihn einfach aufgrund seiner Art ("Literaturpapst" kommt nicht von ungefähr!) nicht. Ich weiß aber - und das unbenommen! - dass ihn viele (auch hier im Forum) mögen und auf das hören, was er sagt(e).
    Aber was solls: Ich denke, anderen geht es mir Elke Heidenreich so?! Oder sehe ich das falsch?
    Ansonsten gebe ich @Bonprix Recht: Das Thema muss interessant sein, oder ein Autor mich entsprechend schon vorher interessiert haben, daa kann man mir auch etwas empfehlen zu lesen.
    Ich lass mich von ihm jedenfalls nicht abhalten, das zuu lesen, was ich will! (':D')
    In diesem Sinne: Viele Lese-Grüße
    von
    Börsenblatt

    Der Weg ist schwer, auch wenn er mit Büchern gepflastert wäre. (HK)

  • Ja, du hast schon recht, Börsenblatt. Sicher spielen Sympathie und Antipathie bei solchen Dingen eine große Rolle und ich wollte mit meinem Beitrag auch keinem Reich- Ranicki- Fan zu nahe treten :)
    Ich habe nur durch meine Erfahrungen festgestellt, dass er und ich offensichtlich einen sehr unterschiedlichen Lesegeschmack haben ;)


    @ chifan,
    nö, das ist doch gar nicht off- topic. Ich werde mir das Buch gleich mal bei Amazon ansehen.


    LG
    Rita

    Liebe Grüße,
    Rita


    ~Ich wäre lieber ein armer Mann in einer Dachkammer voller Bücher als ein König, der nicht lesen mag.~
    Thomas Babington

  • Ich finde MRR auch nicht so sehr sympathisch, vor allem wegen seiner polemischen und rechthaberischen Art. Aber ich halte ihn für äußerst kompetent und intelligent. Und deshalb achte ich ihn sehr. Seine Buchempfehlungen habe ich immer gerne gehört - der Mann hat auf alle Fälle Unterhaltungswert.
    Und seine Autobiographie ist hochinteressant und wunderbar geschrieben.

  • Jetzt habt ihr mich so neugierig gemacht, dass ich mir gerade aus der Stadtbücherei seine Autobiografie entliehen habe ;)
    Vielleicht lerne ich dadurch ganz neue Seiten an MRR kennen (und lieben?).


    LG
    Rita

    Liebe Grüße,
    Rita


    ~Ich wäre lieber ein armer Mann in einer Dachkammer voller Bücher als ein König, der nicht lesen mag.~
    Thomas Babington

  • @ Bonprix,


    vorgestern bin ich nun mit der Autobiografie angefangen und habe inzwischen ca. 100 Seiten gelesen. Ich muss sagen -trotz aller Vorbehalte- ;) das Buch ist sehr interessant und fesselnd geschrieben.
    Ich bin gespannt, wie es weitergeht.


    LG
    Rita

    Liebe Grüße,
    Rita


    ~Ich wäre lieber ein armer Mann in einer Dachkammer voller Bücher als ein König, der nicht lesen mag.~
    Thomas Babington

  • Im Grunde kann ich mich Rita nur anschließen. Bisher habe ich die Feststellung gemacht, daß solche Literaturkritiker lediglich den Zweck haben, bestimmte Bücher hochzujubeln und andere zu drücken. MRR repräsentiert mit Sicherheit nicht meinen Geschmack. Hinzu kommt noch seine Persönlichkeit, die mir absolut nicht liegt. Meines Erachtens wird der Mann völlig überbewertet.

  • Dieses Thema ist zwar schon ein wenig alt, ich antworte trotzdem darauf.


    Marcel Reich Ranitzki fand sich vor cirka 15 Jahren in einer Podiumsdiskussion im Fernsehen. Es ging natürlich über Bücher. Was tat er? Vor sich hatte er mehrere Bücher liegen, die er zeternd in die Hand nahm, darin blätterte "Kein Inhaltverzeichnis, kein Vorwort, kein Stichwortverzeichnis!!!! Ein Buch ohne diese Voraussetzungen ist kein Buch und nicht lesenswert! ...", um sie dann mit verachtendem Blick und geifernd auf das Pult vor sich zu werfen. Unter Buchkritiken habe ich damals schon etwas anderes verstanden. Es drängt sich auch tatsächlich der Gedanke auf, daß einige Autoren bevorzugt werden, andere gemieden werden.


    Ich habe für mich festgestellt, daß nicht alles, was empfohlen wird, auch für mich lesbar ist oder mich gar interessiert. Es ist für mich auch nicht wichtig, ob ein Autor den Nobelpreis bekommen hat oder nicht und ich nun unbedingt seine Bücher im Schrank stehen haben muß, wenn ich seine Bücher Jahre vorher schon langweilig fand.


    Im übrigen denke ich auch, daß man seinen Lesegeschmack selbst herausfindet.


    Und so lange ich nicht jemandem am Telefon antworte, wenn ich nach meinem Lesegeschmack gefragt werde: "Nein, von dem Schriftsteller Belletristik habe ich noch nichts gelesen!" ** ist meine Bücherwelt auch ohne Kritiker in Ordnung.


    ** War eine Antwort einer älteren Dame, als ich sie am Telefon nach ihrem Lesegeschmack gefragt habe und sie mir einige Titel von Konsalik aufzählte und meine Feststellung war: "Ach so, dann lesen sie viel Belltristik." :loool: