Star Trek: Lost Era (Sammelthread)

Zwischen dem Ende der Abenteuer um Cpt. Kirk und seiner Mannschaft und dem Beginn der Abenteuer des Cpt. Picard liegen etwa 80 Jahre. In den neueren ST-Serien wurden viele der Ereignisse in dieser Zeit angedacht, aber nicht näher erklärt. Die vorliegende Mini-Reihe soll diese Lücke in der Geschichtsschreibung des ST-Universums schließen.

In diesem Band begegnen wir zunächst der Mannschaft der EXCELSIOR unter Cpt. Sulu und Pavel Chekov bei seiner Arbeit für den Geheimdienst der Förderation.

Spannend, imaginativ und gut erzählt, voller interessanter Hintergrundsinformationen zu den alten TOS-Charakteren, aber auch zu Tuvok und seiner Entscheidung, seine Position an Bord der EXCELSIOR aufzugeben. UNBEDINGT EMPFEHLENSWERT.

Cpt. Harriman hatte einen schlechten Start, denn bei seinem ersten FLug hat er es geschafft, den bekanntesten Helden der Förderation zu verlieren - Admiral James T. Kirk. Dies ist die Geschichte darüber, wie er gegen den dadurch entstandenen Ruf ankämpfen musste, bis er durch seine Erfolge der würdige Kommandant eines Schiffs namens ENTERPRISE werden konnte.

In diesem Buch wird auch zum Teil erklärt, wie es zum Vertrag von Algernon kam, der verhindert, dass StarFleet sich Tarnvorrichtungen zulegt.

Spannend, erhellend, gut erzählt mit vielen persönlichen und menschlichen Aspekten. ABSOLUT EMPFEHLENSWERT.

"Diplomatie ist die Kunst des Möglichen," sagte Otto von Bismarck und Diplomatie ist es, was hier im Vordergrund steht. In diesem Roman erfahren wir eine Menge über die politischen und diplomatischen Nachwehen des Khitomer-Vertrags, der im sechsten Spielfilm abgeschlossen wurde und der wichtigen Rolle, die Curzon Dax in der Folge dabei spielen sollte. Mit Worf - dem Verteidiger von Kirk und McCoy bei ihrer Gerichtsverhandlung auf der klingonischen Heimatswelt - versucht er vermittelnd in einen Konflikt zwischen den Klingonen und den Cardassianern einzugreifen - was fürchterlich schief geht.

Politik hat mit Diplomatie, Spionage und den Einsatz von Waffen zu tun, was in diesem Roman mehr als deutlich wird. Außerdem wird an verschiedenen Stellen aufgezeigt, wie sich Politik auf Menschen auswirken kann, die sich nicht informiert halten. Gut erzählt, voller lehrreicher Momente, aufhellender Aspekte und Humor ist auch dieser Roman ABSOLUT EMPFEHLENSWERT.

Dies ist nun die Geschichte der ENTERPRISE-C, die in TNG aus einer Zeitschleife auftaucht. Hier geht es um Ermittlungen in einem intergalaktischen Drogenhandel, der auch weitreichende politische Folgen hat und das Schiff schließlich zu einer schicksalshaften Begegnung über Khitomer kommen lassen wird.

Es gibt noch einige interessante Nebenaspekte, wie zum Beispiel der Umgang mit Telepathie und die Tatsache, dass die ENTERPRISE einen El-Aurianer an Bord hat, der hier als Psychiater arbeitet. Dies ist aber auch gleichzeitig teilweise ein Problem dieses ziemlich langen Romans, denn die Autorin, die bereits in einigen Strange-World-Ausgaben Preise für ihre Kurzgeschichten gewonnen hat reitet gelegentlich ein wenig zu intensiv auf psychologischen Aspekten herum, wobei sie dies allerdings aus fachlicher Sicht ganz gut macht. Nur hemmen diese Nebenhandlungsstränge gelegentlich ein wenig den Lauf der Story. Trotzdem ist dieser Roman EMPFEHLENSWERT.

„Alles was wir wollen ist Gerechtigkeit – und Rikers Kopf in einer Schachtel.“ So sagen einige geheimnisvolle Figuren und sie meinen damit zunächst Kyle Riker, den häufig abwesenden Vater von William T. Riker. Dies ist die Geschichte von Will Rikers Vater und seine BEziehung - bzw. Nichtbeziehung - zu seinem Sohn und den Gründen, die hinter dieser Nichtbeziehung stehen.
Dabei werden uns aber nicht nur seine Motive deutlich gemacht, sondenr auch die Auswirkungen dieser Situation auf Will. Dabei werden Vater und Sohn auf parallelen Wegen in eine haarige Spionage-Mission hineingezogen, die Auswirkungen auf die gesamte weitere Geschichte der Förderation haben soll.

Die psychologischen Motivationen der Hauptfiguren in diesem Roman sind durchaus durchdacht und glaubwürdig, aber die „Spieler auf der anderen Seite“ wirken nicht sehr überzeu-gend und ihre Motivation erscheint ziemlich an den Haaren herbei gezogen. Trotzdem – GANZ NETT.

Im Zentrum dieses letzten Romans der „Lost Era“-Serie stehen StarFleet Intelligence und dessen Leiterin Admiral Uhura. Die ehemalige Kommunikationsoffizierin hat es in den Bereich verschlagen, in dem die meisten Nachrichten geheim oder gelogen sind und manchmal sogar beides. Da ist es erfreulich, wenn man mal von einer zuverlässigen Quelle hört – es sei denn, dass diese einem eine sehr unangenehme Botschaft übermitteln lässt. In diesem Roman muss sie sich mit biologischer KRiegsführung im Umkreis des romulanischen Reichs kümmern, das nach den Ereignissen dieses Romans für einige Zeit eine POlitik des Isolationismus betreiben wird.

Die ausgiebige Beschreibung der romulanischen Gesellschaft außerhalb des Militärs wird sehr viele Fans erfreuen. Diejenigen, die trotz Bioterrorismus und Filmen wie „Outbreak“ bisher noch wenig über Pandemien wissen wird in diesem Roman eine Menge erklärt – wobei Bo-nanno meist Uhura die „dummen“ Fragen stellen lässt. Für diejenigen Leserinnen und Leser, die sich hier ein wenig auskennen, könnten diese Ausführungen allerdings ein wenig zu ausführlich ausfallen. Doch dies ist das einzige große Manko dies durchaus EMPFEHLENSWERTEN Romans.