Margaret Atwood - Der Report der Magd / Die Geschichte der Dienerin / A Handmaid's Tale

  • Ich sollte dieses Buch eigentlich auch schon gelesen haben.
    Ich finde es eigentlich auch garnicht so schlecht, allerdings habe ich ein wenig unter Zeitmangel gelitten und es noch nicht geschafft, es durchzulesen.....das werde ich in den Sommerferien machen, da ich eh schon eine Klausur über das Buch geschrieben habe und es somit nicht mehr so dringend notwendig ist.
    Glücklicherweise kamen in der Klausur nur Textstellen vor, die ich schon gelesen hatte javascript:emoticon(':|')
    Neutral


    Nur leider komme ich mit der Hausaufgabe nicht weiter (hätte das Buch vielleicht doch schon lesen sollen...), aber mal schauen, was ich im Internet noch so finde.


    So.....dieser Beitrag interessiert vermutlich niemanden, aber ich denke auch nicht, dass hier noch jemand hinstolpert, da der letzte Beitrag im März geschrieben wurde.


    Liebe Grüße

  • in der klausur hatte ich ne 2, textkenntnis war ja wie gesagt nicht so wichtig, da die textstellen eh alle angegeben waren und der hintergrund nicht so wichtig war
    die klausur war zum teil zum thema filmanalyse...
    wir hatten einen ausschnitt aus "east is east", in dem der vater zuerst seinen sohn schlägt, weil er irgendwelche sachen kaputt gemacht hat, und dann seine frau schlägt, weil sie ihren sohn verteidigt.
    in der ersten aufgabe mussten wir die filmszene auch im hinblick auf die kameraeinstellungen analysieren.
    in der zweiten aufgabe mussten wir die in bestimmten szenen von "handmaid's tale" dargestellte form von gewalt herausarbeiten und in der letzten aufgabe mussten wir begründet stellung zu den unterschiedlichen formen von gewalt beziehen (naja, im grunde nur 2, psychisch und physisch)

  • Dieses Buch war eines meiner Highlights im letzten Jahr.
    Es hat mich nachdenklich gemacht und mir sogar Angst eingejagt. Atwoods "Zukunftsvision" ist zwar düster, aber so wunderbar erzählt! Hach! Ich würde dieses Buch am liebsten pausenlos verschenken.


    Den Film würde ich gerne irgendwann mal sehen. Als er im Mai im TV lief, habe ich es nicht geschafft, ihn aufzunehmen. Das wurmt mich heute noch.


    ***
    Aeria

  • Bei dem Fil sollte Dir allerdings klar sein, dass er sich in vielerlei Hinsicht gegenüber dem Buch zurück hält und einige sehr wichtige Handlungselemente geändert werden. Was den Film nicht eigentlich schlecht macht, aber man sollte bei Gucken nicht zu sehr von dem Buch ausgehen. :study:

  • Also - ich fand den Film nicht schlecht. Volker Schlöndorff hat den Roman vielleicht ein wenig eigenwillilg interpretiert, aber trotzdem wurden das Original, die Original-Atmosphäre und die Kernaussage nicht verändert.

  • Hallo!
    Ich habe mir dieses Buch aus einer Lektüreliste herausgesucht und muss nun darüber einen Buchvortrag halten.
    Ich bin total begeistert von dem Report der Magd und habe es regelrecht verschlungen!
    Leider gibt es dazu keinerlei Erläuterungen zu kaufen,so dass ich die Intention des Autors nun mehr oder weniger zu erraten habe.
    Was haben sie für eine Meinung darüber? Was denken sie versucht die Autorin mit diesem Roman zu erreichen?
    Und was würden sie über die Komposition des Werkes sagen? In welches Genre lässt es sich eingliedern?
    Ich hoffe sie können mir helfen.Schon im Voraus vielen Dank!!

  • Sissy, wenn Du das Buch gelesen hast, dann solltest Du eigentlich wissen, in welches Genre es gehört. Oder wenn Du diesen Thread hier mit Verstand liest. Es gibt sehr viele Erläuterungen dazu zu kaufen und auch im Internet gibt es einige Erläuterungen zu dem Roman. Wenn Du an einer weiterführenden Schule bist, so habt Ihr wahrscheinlich für die Sek II auch die SelGO-Materialien erhalten. Auch dort findet sich Einiges zu dem Buch (SelGO 12/13, Englisch).
    Die Gliederung des Buchs ist eigentlich auch offensichtlich und lässt sich mit den genannten Materialien nachvollziehen.
    WIR MACHEN HIER NICHT DEINE HAUSAUFGABEN. Und dies ist eine Standardregel dieses Forums.

  • Ihr habt mich sicher falsch verstanden. Es tut mir leid,wenn mit meiner Nachricht zum Ausdruck kam,dass ich meine Hausaufgaben gemacht bekommen möchte.
    Sicher habe ich mir eigene Gedanken über dieses Buch und in welches Genre es einzuteilen ist,etc.gemacht. Ich wollte lediglich nur eure Meinung dazu hören,um fest zu stellen,ob es stimmt. Da ich denke,dass ihr euch mit diesem Buch noch viel mehr auseinander gesetzt habt als ich.
    SelGo habe ich leider nicht,denn dieser Vortrag ist für Deutsch und wir besitzen nur Texte,Themen und Strukturen, wo wir anhand der Lektüreliste auf S.132 ein Buch heraus suchen sollten.
    Erläuterungen,wie schon vorher erwähnt,habe ich zu diesem Buch in deutsch leider nicht finden können,weder im Buchhandel selbst als noch im Internet. Ob es diese Erläuterungen auf englisch gibt,werde ich schnellstens nachholen zu suchen.

  • Also, wenn Ihr mit TTT in Deutsch arbeitet ist das schon mal schön. SelGO haben mittlerweiel sehr viele Schulen für die Bereiche Deutsch, Englisch und Mathematik in der SekII eingeführt. Wenn das bei Euch noch nicht der Fall sein sollte, dann ist das schade. Na ja, aber nicht wirklich Deine Schuld ;)


    Die Genre-Zuweisung ergibt sich tatsächlich ganz natürlich aus der gezeigten Welt. Aber ein Vorschlag: Schick eine PN mit Deinen Ideen und ich kommentiere sie dann. Wird aber leider erst nächste Woche gehen.

  • Das war nach "Oryx und Crake" nun mein zweiter Roman von Margaret Atwood und wieder geht es um eine düstere Zukunftsvision. Er war sehr gut, aber leider hat er mich nicht ganz so begeistert wie erstgenannter, der mittlerweile zu meinen Lieblingsbüchern gehört. Trotzdem eine ziemlich fesselnde und auch verstörende Geschichte. Ich bin ein vielgeübter Horrorleser, aber Szenen aus diesem Buch wie die Mauer oder die Errettung lassen mich viel mehr erschaudern als so manch blutiges Gemetzel. Ich finde auch, dass es so einige Parallelen zu aktuellen politischen Themen gibt, z.B. in der Auslegung der Bibel (-> USA!). Ich fand das offene Ende eigentlich sehr gut und ziemlich passend. Aber ist das Ende eigentlich noch offen, wenn man den Vortrag des Historikers am Ende liest? Ich würde fast sagen, nein!

  • Es ist jetzt schon ein paar Tage her, seit ich das Buch gelesen habe, trotzdem hallt es immer noch nach. Eine wirklich ergreifende Geschichte, die erstmal verdaut werden muss. Das eigentlich Entsetzliche ist, dass die Praktiken der beschriebenen Regierung keineswegs ausschließlich aus der Fantasie der Autorin entsprungen sind.

  • Es ist schon länger her, dass ich das Buch gelesen hab, aber wie viele Bücher dieser Art lassen sie einen nicht mehr los.


    Die Welt die in diesem Buch beschrieben ist, scheint garnicht so weit hergeholt zu sein und durchaus vorstellbar.

    lg Schattenlady


    Bücher lesen heißt: wandern gehen in fernen Welten, aus den Stuben über die Sterne
    (Jean Paul)

  • Es gibt dazu auch eine deutsche Verfilmung unter dem Titel "Die Geschichte der Dienerin",


    Es gibt auch ein Buch mit diesen Titel.

    :study: Ich bin alt genug, um zu tun, was ich will und jung genug, um daran Spaß zu haben. :totlach: na ja schön langsam nicht mehr :puker:

  • Inhalt (Klappentext):
    Die Vision einer Zukunft, die schon begonnen hat: In der totalitären Republik Gilead im Norden der früheren USA haben die Frauen keine Rechte mehr. Sie werden nur noch nach ihrem Nutzen für die Gesellschaft beurteilt, in der Fortpflanzung das oberste Ziel ist, da die Bevölkerung auszusterben droht. Gebärfähige Frauen sind ein wertvoller nationaler Besitz: alte oder ungehorsame werden in radioaktiv verseuchte Kolonien verbannt. Auch Desfred ist nur eine "Magd". Sie wurde einem Kommandanten zugewiesen, dessen Frau unfruchtbar ist. Ihm muss sie einmal im Monat zu Diensten sein in der Hoffnung, schwanger zu werden. Allein in ihrem Zimmer denkt sie zurück: an ihre Vergangenheit, an Dinge, die jetzt verboten sind, an ihren richtigen Namen, ihren Mann und die Tochter, die man ihr wegnahm. Denn all die Machthaber, Wächter und Spione in dieser sterilen, kalten neuen Welt können ihr ihre Erinnerungen nicht nehmen. Sie allein geben Desfred Hoffnung auf ein Entkommen, auf Liebe, auf Leben.


    Margaret Atwood, 1939 in Ottawa geboren, studierte Literatur in Toronto und Harvard. 1969 erschien ihr erster Roman "Die eßbare Frau", dem zahlreiche weitere sowie Essays, Kurzgeschichten und Lyrikbände folgten. Mit "Der Report der Magd" gelang ihr ein Weltbestseller, der heute bereits zu den Klassikern der utopischen Literatur gehört und von Volker Schlöndorff unter dem Titel "Die Geschichte der Dienerin" verfilmt wurde.


    Zitat

    Zur Zeit lese ich u.a. dieses Buch - und ich weiß schon, warum ich eigentlich keine Dystopien lese… bei der sehr realistisch geschilderten, religiös-fanatisch beherrschten Zukunftsvision Margaret Atwoods läuft es mir kalt den Rücken runter und beim Lesen könnte man glatt depressiv werden. So fern von der Realität sind die geschilderten Szenarien und Gesellschaftsmuster nicht, um nicht Angst zu bekommen beim Lesen. Ein tolles Buch, keine Frage, ein schöner Stil, eine glaubhaft heraufbeschworene Vision - aber viel zu bedrückend, um das Lesen zu genießen.


    Das waren meine ersten Eindrücke beim Lesen des Buchs - und sie haben sich komplett durch das ganze Buch hindurch bestätigt. Keine bluttriefende Horror-Splatter-Story kann so bedrückend und beängstigend sein wie diese überaus realistisch gezeichnete Zukunft eines totalitären, fanatisch-christlich und Bibel-orientierten Staates, den Margaret Atwood hier zum Leben erweckt. Gerade die Realitätsnähe, das Normale dieser Gesellschaft, das wir in unserer Welt durchaus wiedererkennen, macht diese Geschichte so fürchterlich! Das ganze Leben kontrolliert und überwacht, reguliert und fremdbestimmt, Frauen zu Gebärmaschinen reduziert, das Leben dabei von tödlicher Langeweile regiert - grausam, einfach nur grausam.
    Dabei geht es nicht nur den Mägden so, letztlich ist in dieser Gesellschaft niemand glücklich, kann es doch gar nicht sein. Jedenfalls nicht unter den hier dargestellten Personen des Haushalts des Kommandanten - niemand dort lebt gerne so wie sie leben, obwohl der Kommandant doch weit oben steht in der Hierarchie der neuen Machthaber. Aber selbst er umgeht nach kürzester Zeit (so lange kann diese Gesellschaft noch nicht existieren, wenn die Menschen sich an das Davor erinnern können) die Regeln seines Regimes, um sich sein Leben angenehmer zu gestalten - die hohen Werte halten also nicht lange vor, nur die Macht macht dieses Leben erträglich. Sehr deutlich wird dies in einem Dialog zwischen dem Kommandanten und der Magd auf Seite 286:


    Zitat

    Man kann kein Omelett machen, ohne Eier zu zerschlagen, sagt er. Wir dachten, wir könnten es besser machen.
    Besser? sage ich mit leiser Stimme. Wie kann er glauben, dass dies besser sei?
    Besser bedeutet nie, besser für alle, sagt er. Es bedeutet immer, schlechter für manche.


    Sehr interessant der Epilog, den Margaret Atwood folgen lässt: ein Symposium gut 150 Jahre später, ganz im Norden Kanadas im autonomen Gebiet der Inuit, auf dem der Report und die Forschungen über das (wohl schnell untergegangene) Regime Gileads dargestellt werden - bis hin zum Vergleich zur theokratischen Struktur des Irans heute….. Sehr geschickt hält die Autorin den fanatisch orientierten Christen hier den Spiegel vor, wohin ihr Fanatismus führen kann und wo man diese Folgen heute schon beobachtet.


    Ich fand das offene Ende eigentlich sehr gut und ziemlich passend. Aber ist das Ende eigentlich noch offen, wenn man den Vortrag des Historikers am Ende liest? Ich würde fast sagen, nein!


    Dieser Meinung bin ich auch. :wink: