Ralf König - Ein Thread

  • Mmh, "Rumgetucke" gibt es eigentlich nur in einzelnen Geschichten, in denen "Tucken" eine Rolle spielen, die Ralf gerne mal auf die Selbige nimmt. :lol: Dieses Bändlein hat ja nun viele verschiedene Geschichten und Betrachtungen, so dass hierbei Dein Problem nicht auftreten sollte :wink:

  • Klappentext:


    >Prototyp< iat Ralf Königs - ultimative? - Version der Schöpfungsgeschichte. Zwei Akteure: Adam und die gehörnte Schlange, dazu eine gesichtslose Stimme von oben, die Fraktur redet. Und dann, nun ja, Eva und die Folgen. die sind bekannt wie die geschichte selbst. Aber wie Ralf König über Sünde, willensfreiheit, trieb, Erkenntnis und all das philosophiert, wie lachmuskkelstrapazierend und mit welch nadelspitzem Witz - das muss man gesehen, gelesen, wieder und wieder gelesen und im Herzen gewogen haben.
    Und, tja, vielleicht erfährt man sogar noch, was sich unter dem Feigenblatt befindet.


    Eigene Beurteilung:


    Wenn man wieder jemanden für Menschenverbrennungen sucht, dann hat Ralf mit diesem Titel bestimmt laut und deutlich "Hier!" gerufen. Denn dieses Buch nimmt wirklich kein (Feigen)blatt vor den Mund und lässt neben der Schöpfungsgeschichte auch noch allerlei Philosophie an uns vorbeirauschen. Knollennase trifft "Sophies Welt." Benötigt einen sehr flexiblen Geist :twisted:

  • Klappentext:


    Geschichten über Brunftzeit im Büro, über tragisch verliebte Schiffskapitäne und Neues von Max und Moritz, um erektionsverhindernde Kruzifixe und warum Mogli so gern auf Balus Bauch liegt. Auch Zukunfstvisionen von schwer bewaffnetem Genuss von erdbeerkuchen im Jahr 2040 kommen zur Sprache.


    Eigene Beurteilung:


    Wie so üblich bei den kurzen Texten gibt es mal gute und mal weniger gelungene Beiträge. Altfans werden auf jeden Fall glücklich sein Neues von Konrad und Paul zu hören. In erster Linie aber steht dieser Band im Zeichen einer Würdigung des vor hundert Jahren verstorbenen Wilhelm Buschs, wobei alle seine bekannten Figuren zu wohlgesetzten Reimen Knollenasen bekommen. Eine nette Sache - und um Ecken besser als der neue "feierliche" Asterix.

  • Klappentext:


    Noah, die Sintflut
    und was weiter geschah:
    Die Bibel nach Ralf König


    Gehört in
    jeden Haushalt.


    Der Mythos ist altbekannt:
    Der HERRGOTT flutete das Land,
    Nur Noahs selbstgestrickte Socken
    blieben bei dieser Sintflut trocken!


    Was man so über Noah weiß,
    zum Beispiel, dass sein Bart ganz weiß,
    dass er ein strammes Mannsbild war,
    im Alter von fünfhundert Jahr,
    das kommt von Ölgemälden, Bildern,
    welche das Geschehene schildern,
    und aus dem Testament dem Alten!
    Doch was soll man davon halten?


    Denn was, wenn Noah eher winzig?
    Und nicht fünfhundert, sondern fünfzig?
    Wenn fusselig sein Bart und dunkel,
    die Nase knollig wie 'ne Runkel?


    Was, wenn er seine Frau anbrüllte,
    wenn die ihr Haar mal nicht verhüllte?
    Wenn in den Augen Gotteswahn
    wie heutzutag' beim Taliban?


    Was, wenn sein Charakter übel
    und gar nicht "gut" wie in der Bibel?
    Warnung: Ab sofort ist Ende
    mit der biblischen Legende!
    Ob Noah wirklich Tiere mag:
    Jetzt hier im Rowohlt BUchverlag!


    Eigene Beurteilung:


    Eine sehr nachdenkliche Neuinterpretation der alten Geschichten um Noah und Lot, die hier bewusst zusammengezogen wurden und auch eine Neuinterpretation der Rolle des strafenden Gottes, der im Alten Testament eine so große Rolle gespielt hat. Das Alles in einer durchaus interessanten und auch – wie sollte es anders sein – amüsanten Geschichte zusammengestellt, in der es notwendigerweise viele Knollennasen gibt. Man darf gespannt sein, wie der dritte Band aussehen wird.

    Ach ja, Schwule? Ja, gibt es, spielen aber wirklich nur eine Nebenrolle. Dies ist der neuere Ralf König, den manche seiner Altfans nicht leiden können, der aber in meinen Augen auch – aber aus anderen Gründen – sehr lesenswert ist.

  • Klappentext:

    VOM SAULUS ZUM PAULUS –

    NEUE HEILSLEHREN UND -GESTALTEN!

    DIE BIBEL (IM KÖNIG-FORMAT),

    DRITTER UND LETZTER TEIL.

    Der Mensch, zumindest in der Bibel,

    ist voll Verderbnis und von Übel,

    drum kommt bald einer, um vom Bösen

    uns arme Sünder zu erlösen,

    damit der Himmel schließlich siegt!

    Wie? Hab ich was nicht mitgekriegt?

    Der Erlöser war schon da?

    Aha?

    Soso …

    Wie sonderbar …

    Die Welt, erlöst? Der Mensch ist frei?

    Braucht’s da der Trilogie Teil 3?

    Doch! Der Heilige heißt diesmal Paul,

    fällt gleich zu Anfang schon vom Gaul,

    apostelt durch die Welt, und schon

    gibt es ’ne neue Religion!

    Dann fälscht und ändert man noch was,

    ach Gott, jaja, so schnell geht das…

    Zum Schluss hat uns die Christenheit

    von Logik und Vernunft befreit.

    Doch zu unser aller Glück

    kehrt der Erlöser bald zurück,

    und die ihr glaubet, seht euch vor:

    Womöglich hat der Mann Humor.

    Eigene Beurteilung:

    Dieses Buch zeigt die Bekehrung des Christenjägers Saul, der für einige Zeit unter den Anhängern der neuen Religion ziemlich gefürchtet gewesen sein soll, bis er schließlich das Licht sah und zu einem der wichtigsten Verbreiter der neuen Heilslehre wurde.

    Dazu ging er kurz nach seiner Bekehrung erst einmal nach Jerusalem um Kephas – auch bekannt als Petrus – für seine Idee der Mission zu gewinnen, ein Treffen, das wohl der erste Schritt dazu gewesen sein könnte, dass der Lieblingsjünger Jesu und der Mann, der ihn nie gesehen hat schließlich einen gemeinsamen Feiertag bekommen sollten.

    In der Folge wird die Mission des Paulus dargestellt, die vor allen Dingen in Auseinandersetzung mit der griechischen Philosophie Einiges zu kämpfen hat. Diese Philosophie stellt König als dem Christentum in vielerlei Hinsicht als antithetisch gegenüber – wie übrigens auch die Ansichten der anderen Apostel denen von Paulus.

    Ralf König, der im Beirat der Giordano-Bruno-Stiftung sitzt, hat hier noch einmal ordentlich gegen die Amtskirche und bestimmte Grundprämisse ihrer Lehre ausgeholt und dies mit viel Hintergrundswissen und Textfestigkeit ausgeführt. Dies begleitet mit den bewährten – und zum Teil natürlich homophilen – Knollennasen, stellt eine ganz eigene Art der unterhaltsamen Kirchenkritik vor. :thumleft:

  • Klappentext:


    Zartbesaitete bis grobschlächtige Männerseelen, zweifelhafte Weibsbilder, Liebesnöte, Testosteronschübe mit und ohne Viagra, verkorkste Beziehungen und deren Klärungen, sandalierte Ausflüge in die Antike, Wollust und Unzucht, dazu lüsterne Schutzengel, Mütter, Schwiegermütter und Barbra Streisand! Prallbunte Kurzgeschichten aus Suck my Duck, Trojanische Hengste, Stutenkerle, Schillerlocken und Poppers, Rimming, Tittentrimm, garniert mit bisher unveröffentlichtem Material.
    Gehört nicht ins Kinderzimmer, aber auf jeden halbwegs aufgeklärten Nachttisch.

    Eigene Beurteilung:


    EIgentlich ist alles gesagt im Klappentext, aber die unveröffentlichten Materialien sind insgesamt ein wenig dünn gesät, zumindest, wenn man Magazine für Homosexuelle oder französische Satire-Magazine liest. Für diejenigen, die dies aber nicht tun findet sich hier im Rahmen der Religionskritik, zu Schutzengeln, dem Christopher Street Day und ein paar anderen Themen durchaus noch Neues - und die Wiederbegegnung mit dem Älteren macht auch Spaß.


    Das Buch ist hochwertig ausgeführt, mit guter Bindung und schönem Papier und Lesebändchen und stelt so sicherlich einen erfreulichen Geschenkartikel dar.