Anchee Min - die letzte Kaiserin

  • Zum Inhalt:


    Mitte des 19. Jahrh. in Peking weitteifert die junge Orchidee mit Tausenden anderer Mädchen eine der Ehefrauen des Kaisers von China zu werden. Sie wird auserkoren, in die Verbotene Stadt zu ziehen. Schweren Herzens verabschiedet sie sich von ihrer Familie, die zwar adelig ist, aber verarmt.
    Orchidee, die kämpferisch ist und sich Ziele steckt, gewinnt das Herz des Kaisers.
    Sie gebärt ihm den männlichen Thronfolger. Nicht nur deshalb, auch schon vor der Geburt des Kindes ist sie ständig der Gefahr von Intrigen der Konkubinen am Hof ausgesetzt. Als der Kaiser stirbt, kommt es zu einer Verschwörung, doch Orchidee behält die Fäden in der Hand.


    Im Buch befindet sich eine Anmerkung der Autorin:
    Alle Figuren im Buch haben wirklche Personen zum Vorbild. Ich habe die geschichtlichen Ereignisse so genau wie möglich wiedergegeben. Die Übersetzung von Dekreten, Erlassen und Gedichten lagen Originaldokumente zugrunde. Wenn es unterschiedliche Interpretationen gab, habe ich mich gemäß meiner eigenen Recherche und Gesamtperspektive entschieden.


    Meine Meinung zum Buch:


    Am Anfang war es sehr spannend zu lesen. Ich fieberte mit Orchidee mit, ob sie an den Hof gelangt und wie sie sich dem Kaiser nähert. Im Nachhinein war dies aber nach meiner Meinung relativ unspektakulär.
    Teilweise interessant war zu lesen, welche Hierarchie es unter den am Hof arbeiteten Eunuchen gab. Insgesamt wurde aber die Rolle der Eunuchen doch etwas zu oberflächlich behandelt. Hätte da gerne mehr erfahren.
    Ab Mitte des Buches ging es hauptsächlich um die polititsche Lage Chinas zu dieser Zeit und wie der Kaiser sich dazu verhält. Leider teilweise etwas zäh zu lesen, wurde aber aufgelockert durch immer wieder stattfindene Intrigen unter den Konkubinen.


    Was mich erschüttert hat, waren die Bestrafungen zu der damaligen Zeit. Da wurde nicht lange rumgefackelt und jemand wurde bestraft, in dem er entweder geköpft wurde oder zu Tode geprügelt.


    Ich stehe dem Buch etwas zwiegespalten gegenüber. Da mir eine Freundin es empfohlen hatte, habe ich eigentlich mehr erwartet, wurde aber letzten Endes zum größten Teil enttäuscht. :( Habe es während des Lesens immer mal wieder mit dem Buch von Pauline Gedge: Die Herrin vom Nil verglichen, welches ich wesentlich interessanter und spannender fand.


    Gebe dem Buch knapp ***

    :study: Arnaldur Indridason: Nordermoor


    Bücher sind nur dickere Briefe an Freunde. - Jean Paul

  • Hallo Powerdream!


    Ich hoffe, daß Du nichts dagegen hast, wenn ich meine erste Assoziation hinzufüge: Ich kenne dieses Buch nicht, doch wer sich für die ausgehende Epôche des chinesischen Kaiserreiches interessiert, kommt wohl nicht an der Autobiographie des letzten Kaisers von China vorbei, Pu Yi. Sie ist überaus spannend und informativ. Es ist kaum vorstellbar, was sich da im Laufe eines einzigen Lebens an Veränderungen abgespielt hat. Wahrscheinlich kennen ja viele von Euch auch den Film von Bertolucci?