Prüfungen sind allgegenwärtig im ummauerten Stadtstaat Aramanth: Wer die von den Behörden festgelegten Ziele erreicht, dessen Ansehen steigt, er darf in eine vornehme Wohngegend umziehen. Wem das nicht gelingt, der wird gedemütigt und muss in schäbigen, engen Häuserblocks wohnen. Ständiger Leistungszwang und Konkurrenzkampf haben Aramanth zu einer Diktatur gemacht, in der Hass, Neid und panische Versagensangst die Atmosphäre vergiften und jede Individualität unterdrücken.
Als Kestrel Hath, die aus einer unkonventionellen Familie kommt, von ihrem Lehrer auf erniedrigende Weise gemaßregelt wird, rastet sie aus: Sie klettert auf den »Windsänger«, einen mythischen Bau im Zentrum der Stadt, und brüllt in wüsten Beschimpfungen ihren Zorn auf das Regime heraus. Ihr Vater wandert dafür ins Gefängnis, ihr selbst bleibt nur noch die Flucht: Zusammen mit ihrem Zwillingsbruder Bowman verlässt sie auf ebenso gefährlichen wie wundersamen Wegen die Stadt Aramanth.
Doch zuvor bekommen die beiden noch einen lebenswichtigen Auftrag mit auf den Weg: Der Kaiser Aramanths, der, wie Kestrel erfahren muss, selbst ein Gefangener der Stadtoberen ist, bittet sie die Stimme des Windsängers zurückzuholen, dessen Gesang einst alle Bewohner Aramanths glücklich machte. Darüber war aber der böse Gott Morah so erzürnt, dass man ihm die Stimme des Windsängers hatte ausliefern müssen, um die Stadt vor seiner Rache zu verschonen – und seither ist Aramanth ein Ort des Schreckens. Werden Kestrel und Bowman den Morah finden? Gelingt es ihnen, ihre Stadt zu retten? Eine gefahrvolle und abenteuerliche Reise beginnt ...
( Kurzbeschreibung aus amazon)
"Der Windsänger" ist der erste Band einer Trilogie von William Nicholson. Er, sowie die anderen zwei Bände " Gefangene des Meisters" und " Das Lied des Feuers" gehören zu meinen Lieblingsbüchern. Das Lesen der Bücher entführt einen in eine unglaubliche Welt, die einen fesselt und bis zum Ende nicht mehr loslässt. So ging es auf jeden Fall mir und allen anderen, von denen ich weiß, dass sie es gelesen haben. Obwohl sich das Geschehen in einer Fantasiewelt abspielt, findet man immer wieder Parallelen zu unserem Leben und Anstöße zum Nachdenken über Unsinnigkeiten ( wie zum Beispiel das Prüfungsdenken in Aramanth) und Moral.
Es handelt sich zwar um ein Jugendbuch, aber es ist auch für Erwachsene empfehlenswert, da es zum Nachdenken anregt und sehr gut geschrieben ist, so, dass man sich direkt in das Geschehen mit einbezogen fühlt.
Alles in allem kann ich es also nur jedem herzlich empfehlen, der gerne einmal seine eigene Welt verlassen und sich in fremde, faszinierende Welten begeben will.
Gruß, julchen k.