Getern in der Lesenacht habe ich das Buch auch gelesen und muss vorher sagen, dass ich zuerst den Film gesehen habe und es deshalb vielleicht nicht so "wirken" konnte, wie wenn ich erst das Buch gelesen hätte.
Meine Eindrücke zu dem Buch sind recht zwiegespalten, ich musste mich zum Beispiel erst an die leicht umständliche, fast altmodische aber trotzdem sehr schlichte Sprache gewöhnen, wodurch Kathy viel älter und erfahrener klang als sie mit ihren 8 Jahren wirklich war. Aber es passt irgendwie auch zur Geschichte und der Handlung.
Mir fällt an dem Buch auf, dass es vor allem "psychologisch komplex" ist, so wie Ishiguro es beschreibt, dass ist mir ganz besonders bei der Figur von Ruth aufgefallen.
Bei ihr war ich mir auch oft unsicher, ob sie nun schon fast manipulativ, oder nicht einfach ein sehr komplizierter und vielleicht sogar unsicherer Charakter war.
Zur Geschichte an sich muss ich wohl nicht mehr viel sagen, im Kino lief mir am Ende jedenfalls doch das Wasser hinunter...
Auf jeden Fall ist es sehr "dicht" gemacht, je weiter ich mit dem lesen kam, desto bedrückender wurde auch die komplette Atmosphäre, wirklich fesselnd wie andere Bücher war es nicht- aber ich könnte mir auch vorstellen, dass es dafür gar nicht gedacht ist.
Es ist ein merkwürdiges Buch, aber eines was ganz sicher zum nachdenken anregt und vielleicht sogar eines von den Büchern, die man immer wieder lesen kann und was neues darin entdeckt.