George Takei - To the Stars

  • Dies ist AUCH eine Star Trek-Autobiographie, aber auch viel viel mehr. So lernen wir hier etwas über das Leben in den amerikanischen Internierungs-Camps während des Zweiten Weltkriegs in denen Amerikaner japanischer Herkunft zusammen gefasst wurden und wie dies - unter anderem - George Takeis politischen Einstellungen unad auch seine spätere Arbeit geprägt haben. Dies ist wirklich ein Stück Zeit- und Demokratiegeschichte und dabei auch noch überaus ansprechend erzählt.


    Als George seine Autobiografie auf der letzten Con in München ankündigte, wusste ich, dass ich sie haben musste. Wenn er auch nur annähernd so schrieb, wie er erzählte, so musste es alleine vom Stil her ein mitreißendes Buch sein. Und ein lustiges.


    Das war es aber nicht nur. Das Buch beginnt mit seinen Erlebnissen während seiner Internierung in zwei verschiedenen Lagern, in denen im Zweiten Weltkrieg Amerikaner japanischer Abstammung zusammengetrieben wurden. Er beschreibt, wie sein Vater in diesem Lager eine Art Kommunalpolitik betrieben hat, und wie seine Mutter ihre amerikanische Staatsbürgerschaft verlor. Diese Erlebnisse beeinflussten seinen späteren Einstieg in die politische Arbeit. Ein anderes Erlebnis in diesem Lager begründete aber auch seine Vorliebe für die Schauspielerei.


    Danach folgt ein Bericht über seine Schulzeit und den Kampf seiner Eltern, nach dem Krieg wieder Fuß zu fassen und ihren Kindern eine bessere Zukunft zu ermöglichen. George durchlief die Schule, studierte Architektur und danach Schauspiel. Vorerst war er in erster Linie Bühnendarsteller (wie fast alle ST-Mimen) und kam zum Film als Übersetzungssynchronsprecher für japanische Monsterfilme.


    Seine Karriere war voller Höhen und Tiefen, bis er schließlich Gene Roddenberry begegnete, der ihn zu Hikaru Sulu machen sollte. Im Weiteren beschreibt er seine Erfahrungen beim Drehen der Serie und der Kinofilme, seine politische Laufbahn (unter anderem bei der Schaffung des Los Angeles Nahverkehrnetzes), wie er seinen Kollegen Sushi näher brachte und viele andere Dinge.


    Diese Autobiografie handelt in erster Linie nicht von StarTrek, sondern von George Takei. Sie ist aber dennoch ein lesenswertes Buch, weil sie uns auch Informationen über eine sehr verworrene Zeit der amerikanischen Geschichte gibt und auch über die Möglichkeiten, die der Einzelne innerhalb eines demokratischen Systems hat. (Worüber George ja auch auf der Con Einiges gesagt hat.) Es ist ein nachdenkliches, aber auch ein witziges Buch, das von einem Mann mit viel Intelligenz und einer großen Liebe für seine Mitmenschen geschrieben wurde. (Wobei William Shatner - natürlich? - wieder mal schlecht wegkommt.) Auf jeden Fall ist es uneingeschränkt EMPFEHLENSWERT.