Frank Schätzing - Der Schwarm

  • Ich habe ihn angefangen, und wieder weggelegt. Das gleiche dann nochmal ein paar Tage später.
    Beim dritten Mal habe ich mich über die ersten 40 Seiten gezwungen und war ----- begeistert....


    Jetzt gehört "Der Schwarm" zu meinen absoluten Lieblingsbüchern. :mrgreen:

  • Es ist schon etwas länger her, dass ich das Buch gelesen habe, aber ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, weil...
    es so langweilig war.
    Es hat sich alles so lange hingezogen. Ich musste mich regelrecht zwingen dieses Buch zu Ende zu lesen (so ne blöde Angewohnheit, weil ich auch bei den langweiligsten Büchern noch Wochen danach nachgrübele wie es denn ausgegangen ist).
    Natürlich hat dieses Buch einen Vorteil, ich weiß jetzt etwas mehr über Orcas (vorher wusste ich nicht einmal wie diese Tiere aussehen).

  • Man will zwar wissen wie es weitergeht, aber den Drang weiterzulesen und das Buch zu verschlingen hab ich hier leider nicht.

    Mir ging es da ganz anders. Ich lese normalerweise nicht allzu viel pro Tag, da ich eine relativ langsame Leserin bin, und wenn ich daher einmal im Jahr 100 Seiten an einem Tag schaffe, dann ist das für mich schon eine herausragende Leistung. Für dieses Buch habe ich aber insgesamt tatsächlich nur neun Tage gebraucht was einen persönlichen Rekord darstellt. :loool:
    Wirklich froh war ich, dass ich Ferien habe, denn so konnte ich mich auch der Lektüre widmen, wie ich es wollte, und das war wirklich gut so. Mir hat das Lesen viel Spaß gemacht und ich fand das Buch wirklich hochinteressant, wenngleich ich hoffe, dass wir so etwas nie selber erleben müssen...Ansonsten denke ich allerdings, dass auch ich dieses Buch vorbehaltlos weiterempfehlen kann - zumindest fast, denn wie schon festgestellt wurde, ist es körperlich nicht gar einfach, dieses Buch zu lesen ;) :

    Allein dieses Trumm zu halten ist anstrengend :lol:



    :thumleft:

    With freedom, books, flowers, and the moon, who could not be happy? ― Oscar Wilde

  • Ich fand das Buch nicht schlecht, vielleicht an manchen Stellen etwas langatmig, aber das konnte ich nach schnellem weiterlesen überbrücken.
    Den Film zum Buch , naja ich persönlich finde die meisten Bücher besser als die gefilmte Umsetzung.

  • Ich mag das Buch auch sehr gerne. Allerdings habe ich es gehört und nicht gelesen.


    Aber was ich eigentlich sagen wollte, ich liebe den Einband! Einfach toll.


    Ich habe schon oft Bücher gekauft, weil ich den Einband mochte. Vorallem bei Autoren, die ich noch
    nicht kannte. Von Frank Schätzing hatte ich allerdings vorher schon etwas gelesen.


    :geek:

    "Ich trage die Kette, die ich während meines Lebens geschmiedet habe", sprach der Geist. "Ich schmiedete sie Glied für Glied und Elle für Elle;"
    :study: "Frostnacht" von Arnaldur Indridason
    :study:
    :study: "Tintentod"

  • So, ich bin heute früh endlich fertig geworden mit dem Buch. Eigentlich wollte ich es gestern Abend noch unbedingt fertig haben, bin dann aber 20 Seiten vor dem Ende dauernd eingeschlafen und hab es heute früh vor der Arbeit noch schnell gelesen.*schäm* :uups:
    Also als erstes bin ich wirklich erschrocken, wie klein die Schrift im Taschenbuchformat ist. Das war schon ein bisschen anstrengend, vor allem Abends so im Kerzenschein. :)


    Ich finde es echt gut und total spannend. Es regt zum Nachdenken an, was wir unserem Planeten so alles antun. Allerdings musste ich mir irgendwann mal meinen Globus dazu holen, weil ich in Sachen Geographie nicht so fit bin. Man wird mit allerhand Fachwissen versorgt, was wirklich sehr interessant ist. Teilweise gibt es Stellen, die sich scheinbar ewig hinziehen und ich hab sie einfach schnell überlesen, weil ich endlich wissen wollte, wie es weitergeht.
    Eine Frage bleibt für mich jedoch offen:


    Hat es der Koch aus dem Restaurant nun geschafft, oder nicht?
    Es wird ja beschrieben, wie er in seinem Auto davonrast, aber es wird nicht weiter darauf eingegangen.


    Ich kann das Buch guten Gewissens weiterempfehlen, sag aber gleich dazu, dass man sich Zeit nehmen muss.
    Es ist kein Buch, dass man mal nach 10 oder 20 Seiten einfach wieder weglegen kann. Aber ich glaube, dass wurde ja hier bereits mehrfach erwähnt. :)

  • So, ich habe mich überwunden und mich an diesen Schmöker herangetraut und ich bin nicht enttäuscht worden. Allerdings muss ich, wie einige andere hier auch schon, sagen, dass das letzte Drittel stark abgefallen ist und durchaus um 100-150 Seiten gekürzt hätte werden können. Nach den ersten beiden Dritteln war ich noch absolut angetan und der Meinung, dies wird ein 5-Sterne-Buch und eins der absoluten Lesehighlights dieses Jahres. Leider war dem nicht so, da man sich zum Ende hin doch immer mehr im Kreis gedreht hat und nicht allzu viele neue Erkenntnisse hinzugekommen sind. Ich denke, man kann ohne zuviel verraten sagen, dass das letzte Drittel ausschließlich auf einem Schiff spielt und diese örtliche Begrenzung hat mir nicht besonders gefallen. Mir hat der globale Aspekt gefehlt, der mich vorher so fasziniert hat.


    Die Figuren fand ich größtenteils ziemlich gut (vor allem Greywolf und Crowe), auch wenn es zum Ende hin immer mehr Professoren, Biologen und Agenten wurden, so dass ich manchmal etwas den Überblick verloren habe, wer nun genau für was zuständig ist und welche Aufgaben hat. Was für mich immer ein wichtiger Punkt ist, ist die Verständlichkeit, die der Autor bei wissenschaftlichen Büchern an einen Laien wie mich übermitteln sollte. Ich kann sagen, dass Frank Schätzing dies mit Bravour gemeistert hat. :applause:


    Die Naturkatastrophen fand ich extrem realistisch dargestellt. Das ganze wurde sehr mächtig, geradezu apokalyptisch dargestellt, aber ohne in allzu übertriebene hollywoodartige 2012- oder Independence-Day-Szenarien zu verfallen.


    Alles in allem gebe ich 4 glatte Sterne :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: und bin froh, dass ich mich an "Der Schwarm" herangewagt habe. Meine nächste Herausforderung in naher Zukunft wird "Limit" vom selben Autor werden.


    Eins würde mich noch interessieren: Hier wurde ja auch schon über die Verfilmung diskutiert. Im Internet steht, dass die Schauspielerin Uma Thurman die Rechte 2007 erworben hat. Anscheinend hat man seitdem nichts mehr davon gehört. Weiß vielleicht jemand noch was davon? Vor allem würde mich auch interessieren wie Hollywood die vielen USA-kritischen Punkte umsetzt.

  • Meine Meinung:


    Also vor Jahren habe ich das Buch damals gelesen und im September habe ich es nun zum zweiten Mal gelesen um mich zu erinnern um besser das Buch zu bewerten, weil nach ein paar Jahren vergisst man ja schonmal das ein oder andere. Negativ fällt auf das das Buch nicht nur faktisch sehr lang ist, sondern an der ein oder anderen Stelle auch langatmig und auch beim zweiten Mal lesen ist der Schluss einfach auch nicht das was ich mir wünschte und man muss sagen das dieses Buch sehr fachlich/technisch geschrieben wurde, was für den Einen langweilig anmutet, für den Anderen aber durchaus interessant und wissenswert sein kann. In diesem Fall gehöre ich zur zweiten Fraktion. Die Charaktere sind wirklich alle sehr schön herausgearbeitet worden und auch faszinierend ist das die Personen die in dem Buch vorkommen auch im wahren Leben dieser Profession nachgehen. Gerade auch diese unterschiedlichen Orte mit den unterschiedlichen Menschen bzw Situationen ist wirklich toll beschrieben, was später leider nur auf einem Schiff ausgetragen wurde. Das Buch gelesen zu haben ist definitiv keine Zeitverschwendung und lässt sich durchaus empfehlen.


    Fazit: :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    :study: Feuerkind (Stephen King) 34 / 542 Seiten

    :study: Mit Nachsicht (Sina Haghiri) 50 / 268 Seiten


    SUB: 857

  • So, ich habe das Buch vor einigen Tagen ausgelesen. Ich finde, dass es ein durchaus lesenswertes Buch ist, meiner grundsätzlich guten Idee, die über weite Teile des Buches auch schön umgesetzt worden ist. Den Sprachstil finde ich sehr lobenswert, allerdings hätte das Buch locker 100-200 Seiten weniger vertragen können, da es sich an manchen Stellen doch sehr zog. Der wissenschaftliche Hintergrund war zwar interessant, aber teilweise war das Buch doch für meinen Geschmack mit zu vielen Informationen überfrachtet. Die Zusammenfassung in der Mitte fand ich ganz gut, da man alles, was bisher passiert war, nochmal gut auf einem Blick vor Augen hatte, bevor es weiterging. Warum das Buch letztlich nur :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: von 5 von mir bekommt, liegt zum einen an der Informationsüberfrachtung, andererseits aber auch an diesem sehr flachen Ende. Da wird das ganze Buch über ein GAU aufgebaut, es geschieht eine Katastrophe nach der anderen, es sterben auch einige liebgewonnene Charaktere (die ich übrigens größtenteils sehr gut ausgearbeitet finde :!: ), aber dann passiert eigentlich nicht mehr viel am Ende und die Spannung verpufft einfach. :-? Ein radikaleres Ende wäre mir lieber gewesen, als dieses halbherzige Happy-End. :roll: Besonders gelungen fand ich aber diese ganzen Diskussionen um Interkulturalität und die Frage, ob es intelligentere Lebewesen als den Menschen gibt. Außerdem musste ich nachdenklich schmunzeln, als ich von dieser weltweiten Überwachung durch die USA gelesen habe, was ja in diesem Jahr aktueller denn je ist. Insgesamt kann man das Buch durchaus empfehlen, aber mit den oben genannten Einschränkungen. :wink:

    ~Dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen.~
    - Heinrich Heine -

  • :bewertung1von5: Für mich eines der besten Bücher die ich je gelesen habe! Frank Schätzing ist als Autor ja sowieso der Wahnsinn aber mit "der Schwarm" hat er sich selbst übertroffen und ein Meisterwerk abgeliefert. Unglaublich tolle, interessante und faszinierende Story die perfekt umgesetzt wurde. Hat meine Ansicht und Vorstellung bezüglich intelligenten Lebewesen verändert bzw. stark beeinflusst. Ingesamt einfach Top und für mich wirklich jedem bedingungslos zu empfehlen! :bewertung1von5:


    5 von 5 :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: mit EXTRA :bewertung1von5:


    :huhu:

  • Ich fand das Buch sehr gut uns spannend geschrieben. Trotz der vielen Seiten ist es finde ich nicht
    wirklich langweilig geworden. Alle Szenen sind sehr gut geschildert sodass ein ein guter Eindruck vom
    Geschehen entsteht. Die Szenen mit den Orcars sind dafür ein gutes Beispiel.
    Lese meistens in der S-Bahn und es ist bei solchen Büchern das Problem dass man aufpassen muss seine Station nicht zu verpassen wenn gerade sowas passiet.

  • Ich wollte das Buch eigentlich schon mal viel früher gelesen haben. In der Zeitschrift "PM" gab es damals ein Bericht über die Meere wo speziell auch auf das Buch eingegangen wurde. Ich muss sagen das ich das Buch richtig gut fand. Erschreckend wenn man sich vorstellt das manches so ablaufen könnte wie beschrieben. Auch fand ich die Charaktere alle ziemlich gut beschrieben und man zittert förmlich mit Ihnen mit.


    Einziger kleiner Wermutstropfen ist auch für mich das Ende. Ich weiß nicht genau was ich erwartet habe, aber das tatsächliche Ende sieht mir ein wenig nach Notlösung aus. Allerdings passt es noch irgenwie in den vorherigen Ablauf und es bleibt genug zum nachdenken am Ende


    Ich kann das Buch trotz Ende uneingeschränkt empfehlen. Für mich persönlich hatte es keine große Längen und hab es gerne inmer wieder zur Hand genommen weil ich es echt spannend fand.
    Mal schauen was ich als nächstes von Ihm lesen werde...

  • Ein interessanter Thriller.


    Inhalt:
    Es geht um merkwürdige Meeresorganismen, die für allerlei seltsame Vorkommnisse verantwortlich sind.


    Der Roman wird in sehr vielen, detaillierten Einzelszenen erzählt.


    Prinzipiell ist es spannend, wie sich nach und nach die ganzen Puzzleteile zusammenfügen und sich so langsam ein Bild ergibt.


    Der Autor hat bewiesen, dass er gut recherchieren und detailliert schreiben kann.


    Fazit: Ein von der Grundidee interessanter Ökothriller. Sehr spannend geschrieben.
    Das Thema und natürlich der Roman an sich bleiben mit Sicherheit lange im Gedächtnis. Ich finde es immer toll, wenn ein Buch zum Nachdenken (über das Thema Natur und den Umgang damit) anregt.


    Aber leider war das Ende für meinen Geschmack etwas zu „unausgegoren“.
    Deshalb würde ich einen halben Stern abziehen; dennoch bleibe ich bei den 5 Sternen.


    5 Sterne (von max. 5 Sternen)


    ISBN: 978-3596164530 (3596164532)
    Autor: Frank Schätzing
    2005
    Taschenbuch
    Fischer Taschenbuch Verlag

  • Handlung
    Beunruhigende Dinge geschehen überall auf der Welt. An der peruanischen Küste verschwinden kleine Fischerboote und ihre Insassen scheinbar völlig ohne Grund - bei ruhiger See, ohne Sturm und auch ansonsten in relativer Sicherheit befindlich; eine unbekannte Wurmart taucht am Meeresgrund auf und gräbt sich massenhaft in den Ozeanboden vor Norwegen und vor Kanada spielen die Wale verrückt.
    Obwohl die Welt durch moderne Technologien der Nachrichtenübertragung so klein geworden ist, schafft zunächst niemand, eine Parallele zwischen diesen seltsamen Vorgängen herzustellen, die sich durch alle Meere auf der Erde ziehen. Wissenschaftler verschiedener Nationen und Schwerpunkte setzen sich damit auseinander, beginnen sich zu vernetzen und versuchen zu ergründen, was im Meer vor sich geht. Doch dieses scheint die Menschen unerbittlich zu bekämpfen, nachdem selbige seit Jahrzehnten ihren Müll in den Fluten versenken und das gesamte Ökosystem durcheinander bringen. Doch wer löst die Vorgänge aus? Wer schafft es, sowohl Wale, Würmer als auch sämtliche andere Organismen des Meeres unter seine Kontrolle zu bringen und sich vereint gegen den Menschen zu erheben? Und haben letztere überhaupt eine Chance, wenn sich das Meer wirklich gegen sie verschworen hat?


    Meine Meinung
    Absoluter Wahnsinn ist dieses Buch. Und zwar auf allen nur vorstellbaren Bedeutungsebenen. Es ist wahnsinnig spannend, wahnsinnig interessant, komplex, beängstigend und vor allem wahnsinnig grandios zu lesen. Die ersten zwei Wochen dieses Jahres habe ich mich durch diesen Roman nicht nur aus meiner Lebenswelt aus-, sondern irgendwie auch in die tatsächliche Realität eingeklinkt. Wie viel Information dieses Buch vermittelt, lässt sich anhand seines Umfangs natürlich schon erahnen, aber worüber man dann tatsächlich alles nachdenken muss/wird/soll/kann, wenn man es schließlich liest, ist allein durch die Seitenzahl nicht abschätzbar.


    Es geht in dem Buch hauptsächlich um ein Gedankenexperiment: was wäre, wenn wir extraterrestrisches Leben nicht im Weltraum, sondern wörtlich außerhalb der Erde, des Landes, zu suchen hätten - also im Wasser? Und was wäre, wenn dieses Leben über ein hohes Maß an Intelligenz verfügt - unter Umständen sogar intelligenter ist als die arroganten Menschen, die sich seit wer weiß wie vielen Jahrhunderten als Krone der Schöpfung betrachten und sich permanent in das Zentrum der Welt stellen? Auf diese wenns und auf noch einige mehr gibt das Buch hypothetische Antworten, die gar nicht so weit hergeholt erscheinen, wenn man sich die politische Situation mal genauer anschaut. Der Roman schafft es, dass man als Leser ein Stück Distanz gewinnt und sich das Verhalten der auf die Gegenwart ausgerichteten Menschen in einem größeren Zusammenhang anschauen kann. Und das zeigt, dass die Menschheit insgesamt - allen voran die westlichen Staaten, auf denen im Buch der Fokus liegt - betrachtet eventuell ein wenig zu sorglos mit ihrem Planeten umgegangen ist und ihr ein klein wenig Demut ganz gut tun würde.


    Zu Anfang gibt es mehrere Handlungsstränge, die parallel ablaufen und sich im Verlauf der Geschichte zu einer Haupthandlung verdichten. Dennoch gibt es permanent viele einzelne Sequenzen, die gleichzeitig zu diesem Hauptstrang ablaufen und nicht minder wichtig sind. Die komplexe Verflechtung von Ort- und Zeitstrukturen ist nur ein Merkmal dieses Buches, das zu der atmosphärisch sehr dichten Erzählung beiträgt. ein weiteres ist die Figurenkonzeption, die nicht weniger komplex ist und den einzelnen Charakteren gerecht wird. Handlungsträger sind besonders zwei Wissenschaftler: Sigur Johanson aus Norwegen und Leon Ankawak aus Kanada. Diese beiden bieten auch die größten Identifikationsflächen, erfährt man doch auch neben ihrer Forschung auch einiges aus ihrem Privatleben. So bleibt auch der emotionale Aspekt nicht unbeachtet und verleiht dem sehr naturwissenschaftlich ausgerichteten Buch die nötige Tiefe.


    Im Fokus stehen unbestritten die Geschehnisse unter Wasser, weshalb auch ein großer Teil der Geschichte direkt unter der Meeresoberfläche spielt oder zumindest von dort stationierten Kameras eingefangen und nach oben geleitet wird. Viele biologische, chemische und technische Details werden vermittelt. Ich kann wohl nicht ohne zu lügen sagen, dass ich alles verstanden habe und wiedergeben könnte, aber den meisten Ausführungen konnte ich in der Tat gut folgen und habe mit Sicherheit auch einiges dazugelernt. Es war aber auch praktischerweise immer ein Laie unter den anwesenden Figuren, sodass der zuständige Experte die Ergebnisse bewusst vereinfacht hat. Wunderbar, denn zumindest ein Laie war allen immer direkt auf den Fersen - ich als Leser.
    Die Darstellungen der einzelnen kleinen und großen Katastrophen hat mir - technisch gesehen, nicht wirklich inhaltlich - sehr gut gefallen. Alles schaukelt sich immer weiter hoch und nimmt faktisch apokalyptische Ausmaße an, ohne allerdings zu sehr auf die Drama-Tränendrüse zu drücken. Diese bleibt ziemlich außen vor, was der hochqualifizierten, wissenschafltichen Figurenbesetzung auch nur gerecht wird.


    Im Verlauf des Lesens dachte ich irgendwann, dass mit das entworfene Weltbild nicht gefällt. Da wurde jede Entwicklung des Menschen, die Zusammenschlüsse zu Kollektiven, die Ausbildung kultureller Verbände und so weiter auf seine Genetik und die Biologie zurückgeführt. Solche simplifizierten Thesen sind mir suspekt und vor allem ist eine solche Argumentation sehr gefährlich, weil sie leicht instrumentalisiert werden kann. Schließlich scheitert aber dieses Weltbild an seiner Hybris und hat mich wieder versöhnt.


    Insgesamt gibt es :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: von mir. Wie immer bei solch komplexen, dicken und wundervollen Büchern ist mir der Abschied schwer gefallen, als es beendet war. Vor allem auch wegen dem extrem gelungenen Ende, das das wirkliche Ende doch irgendwie offen lässt. Wollen wir mal das beste hoffen für diese Menschheit, die sich wie Elefanten im Porzellanladen aufführt.

  • ### Inhalt ###

    Die Welt um die Jahrtausendwende. Wissenschaftler auf der ganzen Welt registrieren ein merkwürdiges bedrohliches Verhalten der Meerestiere. Vor der Westküste Südamerikas verschwindet ein Fischer beim Versuch sein Netz von einem Riff zu befreien. Später versenken aggressive Wale vor der Westküste Kanadas kleine Whale Watching Boote. Menschen sterben. Ein großes Schiff havariert auf offener See vor der Westküste Kanadas, weil Muscheln das Ruderblatt und die Schiffsschraube blockieren. Doch wie sind diese Muscheln mitten im Ozean dorthin gekommen, nachdem das Schiff ohne Muscheln aus Japan gestartet ist und bis zur Havarie immer über tiefen Gewässern war. Weitere ominöse Vorfälle ereignen sich. Eiswürmer destabilisieren Unterwassermethanhydratfelder in den Schelfregionen Norwegens, mit apokalyptischen Prognosen für das Weltklima. Es folgen weitere Angriffe aus der Tiefsee von Quallen über Hummern bis Krebsen. Unter der Leitung Amerikas wird ein Krisenstab aus Militär und Wissenschaftlern aller Welt einberufen, um der Gefahr auf den Grund zu gehen. Die Katastrophe ist jedoch nicht mehr abzuwenden und die Entdeckungen stellen das Weltbild des Menschen als Krone der Schöpfung auf den Kopf.



    ### Meinung ###

    Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Über knapp tausend Seiten entfaltet Schätzing eine spannende Geschichte, in der viele interessante Charaktere zum Leben erweckt werden. Man merkt das der Ozean Schätzings Steckenpferd ist. Neben der Geschichte erfährt man unheimlich viel über das Ökosystem Ozean, aber auch seinen Einfluss auf das Weltklima. Wir erfahren etwas über Methanhydrat, in Eis gekapseltes Methan, das nur wegen der niedrigen Temperaturen und dem hohen Unterwasserdruck in den Schelfregionen der Welt gefangen bleibt. Würde es befreit werden, würde dermaßen viel Methan freigesetzt werden, dass der Untergang der Menschheit unausweichlich wäre. Dem Anhang entnehmen wir, dass Schätzing viele wissenschaftliche Berater hatte, Doktoren und Professoren, deren Fachgebiete sich größtenteils auf den Ozean beziehen, um den wissenschaftlichen Teil des Buches zu untermauern. Nach kurzem Überfliegen habe ich mit Vergnügen festgestellt, dass einige der "Berater" sogar eine Hauptrolle im Roman eingenommen haben wie Prof. Dr. Gerhard Bohrmann und Prof. Dr. Erwin Suess vom Geomar Forschungszentrum in Kiel. Diese haben sich schlichtweg selbst "gespielt". Das hintergründige Thema des Romans ist ein ernstes und wichtiges. Der Mensch hat eine Entwicklungsstufe erreicht, durch die sein Einfluss auf die Erde global geworden ist. Auf der anderen Seite ist er nicht imstande seinen Einfluss zu registrieren, da seine Lebensspanne für geologische Vorgänge zu kurz ist und daher für ihn auch nicht so wichtig. Auch aufgrund seiner durch das Christentum gegebenen Weltsicht ist er die Krone der Schöpfung, die sich die Welt untertan machen soll, was noch einmal mehr egoistisches Verhalten verstärkt und dazu führt, dass in Schätzings Roman "die Natur" zurückschlägt. Neben all dem Ernst behandelt Schätzing das Thema mit einem Augenzwinkern. Der Flugzeugträger, auf dem der Krisenstab der Ursache der Ereignisse auf der Grönlandsee auf den Grund gehen will, heißt Independance. Das erinnerte mich an den Film Independance day. Ich weiß nicht, ob es Absicht war, aber was das Ausmaß apokalyptischer Katastrophen und die Frequenz angeht, mit der Menschen im Roman sterben, kann "der Schwarm" wohl durchaus mithalten. Teilweise fühlte ich mich ein wenig wie in einer Kill Bill Szene, in der Menschen am Fließband abgemurkst wurden, allerdings sind das schon immer Tode, die sich logisch aus der Geschichte ergeben.



    ### Fazit ###

    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:


    Ein Roman über den weltverändernden Einfluss des Menschen, der meistens zu Ungunsten der Mitgeschöpfe ausgeht sowie die Kurzsichtigkeit des Menschen, die sich auf seine eigene Lebensspanne beschränkt, sodass "die Natur" zurückschlägt.

    Der ideale Tag wird nie kommen. Der ideale Tag ist heute, wenn wir ihn dazu machen. -- Horaz


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    Kompensiere Deinen ökologischen Fußabdruck, indem Du Projekte unterstützt, die Dir am Herzen liegen: wren.co

  • Wen es Interessiert ab 6. März wird es "Der Schwarm" als Serie in der ZDF Mediathek geben!


    Ob das gut wird oder ist, kann ich nicht sagen!


    Also wer sich dafür interessiert, habt eine hoffenlich gute Zeit damit für alle die das Buch beendet haben und mögen!


    Beste grüße! :)

    :musik: Hörspiele und oder Podcasts um nebenbei einiges Erledigen zu können :wink:


    :study: Christian von Aster - "Schnitter, Gevatter und Sensenmann - Allerlei Geschichten zum Tod"


    :study: Cixin Liu - " Die drei Sonnen"

  • Wen es Interessiert ab 6. März wird es "Der Schwarm" als Serie in der ZDF Mediathek geben!

    Die Ausstrahlung beginnt schon am 22.02.

    Ich bin echt gespannt drauf und werde mir wohl vorher das Hörbuch nochmal anhören.

    Gelesen in 2024: 9 - Gehört in 2024: 6 - SUB: 626


    "Wenn der Schnee fällt und die weißen Winde wehen, stirbt der einsame Wolf, doch das Rudel überlebt." Ned Stark