Eva Heller - Der Mann der's wert ist

  • Zum Inhalt:
    Das Buch beginnt und endet mit einem Happy End - Viola Faber hat glanzvoll ihr Examen als Innenarchitektin absolviert. Und sie wird mit Benedikt, Super-Traummann ihres Lebens und künftiger Star-Architekt, gemeinsam arbeiten. Um das Glück vollkommen zu machen, dürfen die zwei im villenähnlichen Haus bei Benedikts Mutter wohnen.
    Zwar fängt Violas Karriere nur langsam an, dafür hat sie aber andere Probleme: Wie gewöhnt man Benedikts Mutter an die nächtlichen Geräusche im ehemaligen Kinderzimmer? Wie kann die Tochter des Chefs, die pfundweise geschmacklose Goldkettchen besitzt, in ihre Schranken verwiesen werden? Wie Benedikts anspruchsvolle Schwester, die ständig Heiratsanträge ihrer Verehrer ablehnt?



    Mein Komment:
    Das Taschenbuch habe ich nun sichtlich schon mindestens viermal gelesen und ich finde es noch immer heiter und lustig. Die schlechte Amazon-Kritik kann ich mir echt nicht erklären. Der Mann der's Wert ist gehört immer noch zu meinen Lieblingsbüchern. Nicht zuletzt auch wegen der netten, hintergründigen Idee der Autorin: wer keine Happy-Ends mag, soll bei Kapitel 78. zu lesen aufhören.

  • Mir gings genau umgekehrt: Ich habe mich über die guten Rezensionen gewundert.


    Ich fand das Buch oberflächlich, das Frauenbild fragwürdig, und der Witz lag nicht auf meiner Wellenlänge.


    Marie

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Als ich 16-18 Jahre alt war, mochte ich die Romane von Eva Heller. Dieses hier habe ich mit 24 Jahren gelesen und muss sagen, ich war geschockt darüber, was für ein seltsames Frauenbild da eigentlich verbreitet wird.


    Ich fand das Buch weder witzig noch fesselnd. Vielmehr ärgerlich und teilweise sogar langweilig. Ich würde es nicht weiterempfehlen.

    She wanted to talk, but there seemed to be an embargo on every subject.
    - Jane Austen "Pride and prejudice" - +

  • Zitat

    Original von Fezzig
    Ich fand das Buch weder witzig noch fesselnd. Vielmehr ärgerlich und teilweise sogar langweilig. Ich würde es nicht weiterempfehlen.


    Das kann ich nur bestätigen!
    Eva Heller schreibt einen sehr merkwürdigen Stil, der für mich monoton und langweilig zu lesen ist. Das Frauenbild, das von euch bereits erwähnt wurde, ist mir unverständlich und nach einigen Seiten nervte es mich nur noch.


    Ich habe vor zwei Jahren diesen Titel und "Beim nächsten Mann wird alles anders" auf einem Flohmarkt mitgenommen. Letzteren habe ich bis heute nicht gelesen und ich werde diesen Roman auch nie lesen, da bin ich mir ziemlich sicher.



    Gruß
    Wilaja

  • Ich habe vor Jahren "Beim nächsten Mann wird alles anders" gelesen. Und ich schließe mich hier Fezzig und Wilaja an. Auch dieses Buch war langweilig und nervig. Ich kann mich noch an Diskussionen erinnern, bezüglich kackbraunen Fotoalben von Tschibo ("Kaffeebeigaben"). Nur wen interessiert's? Und auch die Personen in diesem Roman fand ich alles andere als ansprechend. Das war das erste und auch das letzte Buch von ihr. :thumbdown:

    Grüßle


    Andrea


    Nichts ist gerechter verteilt als die Intelligenz. Jeder glaubt, er habe genug davon. - René Descartes



    Ich lese gerade:
    Owen Meany von John Irving

  • Mit "Beim nächsten Mann wird alles" anders konnte ich allerdings auch nicht sehr viel anfangen. Die Tschibo-Diskussion (darf man einen Verlobungsring bei Tschibo kaufen) fand ich allerdings wieder recht gelungen von der Idee her. :wink:

  • Witzigerweise hat mir "Beim nächsten Mann wird alles besser" so gut gefallen, dass ich es gleich zweimal gelesen habe.


    Ich denke halt, dass es am Alter lag. Gerade in der Pubertät, wenn man sich von den gelernten und vorgelebten Rollenbildern lösen will, ist man besonders offen für neue Sichtweisen, Und dies boten mir dies Buch, die Hera Lind- und Gaby Hauptmann-Bücher. Aber irgendwann war bei mir die Phase halt vorbei - und das Verständnis für dieses Frauenbild auch. ;)


    Irgendwie kämpfen die Frauen STÄNDIG für ihr Recht und übertreiben dabei häufig so stark, dass es vonaußen einfach verzwifelt und pathetisch wirkt. Gerade bei "Der Mann, der's wert ist" fand ich viele Stellen, wo sich Viola das Leben selbst schwer macht. Die ganze Geschichte hätte halt auch um die Hälfte gekürzt werden können.


    Trotzdem sehe ich durchaus, dass es eine Zeit gab, in der diese Bücher wie ein Befreiungsschlag wirkten - frech, witzig, respektlos, respektfordernd - schlicht: anders und somit ein neues Frauenbild fördernd...


    Sind diese ganzen Bücher damals (Anfang der 90er) nicht in der Reihe "Frauen in der Gesellschaft" (u.ä.) erschienen, deren Zweck darin bestand, Frauen ein neues Selbstbewußtsein zu geben?

    She wanted to talk, but there seemed to be an embargo on every subject.
    - Jane Austen "Pride and prejudice" - +

  • Ich habe von Eva Heller nur diese beiden Bücher gelesen ("Beim nächsten Mann wird alles anders" und "Der Mann, der´s wert ist" - gibt es überhaupt noch mehr?) und ich fand sie beide fürchterlich. Ich hatte allerdings zuerst "Der Mann der´s wert ist" gelesen und für mich war Eva Heller da eigentlich durch, bis eine Freundin von mir dauernd nervte, ich solle doch unbedingt "Beim nächsten Mann wird alles anders" lesen, das sei soooo lustig und ich hätte nur mit dem falschen Buch angefangen...


    Also gab ich Eva Heller ihrer merkwürdigen "Frauenliteratur" noch eine Chance. So eine Zeitverschwendung, Stunden meines Lebens, die ich nicht zurückbekomme... :roll: :loool:

    I never saw a wild thing sorry for itself. A small bird will drop frozen dead from a bough without ever having felt sorry for itself.
    D. H. Lawrence


    :study: Carlos Ruiz Zafón - Der Schatten des Windes
    :study: Cornelia Funke - Die wilden Hühner (Fuchsalarm)

  • Ich kenne beide Bücher. Dazu fällt mir nur dies ein-Papier ist geduldig. Meine Geduld hat allerdings Grenzen. Absolute Zeitverschwendung, sorry.
    Gruß Wirbelwind


    :study: Martin Davies, Die Pflanzenmalerin

    :study: Naomi J. Williams, Die letzten Entdecker









    Bücher sind die Hüllen der Weisheit, bestickt mit den Perlen des Wortes.

  • Bin jetzt doch etwas überrascht über diese negativen Kritiken. Ich hab das Buch vor etlichen Jahren gelesen und ich hab damals Tränen gelacht. Ich kann mich jetzt nicht an das "eigenartige Frauenbild" erinnern, von dem ihr alle schreibt. Ich fand es einfach amüsant und sehr witzig geschrieben und so unterhaltsam, daß ich es sogar kürzlich bei Buchticket nochmal ertauscht habe, weil mir mein altes Taschenbuch irgendwo abhanden gekommen ist. Jetzt bin ich mal gespannt, wie mir das Buch mit Ende 30 gefällt....

    Viele Grüße
    Bine


    Wer keinen Mut zum Träumen hat, hat keine Kraft zum Kämpfen.


    Ich :study: "Stirb ewig" von Peter James

  • Zitat

    Original von bine69
    Bin jetzt doch etwas überrascht über diese negativen Kritiken. Ich hab das Buch vor etlichen Jahren gelesen und ich hab damals Tränen gelacht. ....


    Ich kann mich da nur anschließen ! Ich fand beide Bücher total amüsant, und was hier als "eigenartiges Frauenbild" aufgefasst wird, sind meiner Meinung nach ironische Seitenhiebe der Autorin auf eben diese Klischeevorstellungen, dieses man muss heiraten, sonst taugt die Beziehung nichts (höre ich auch heute noch von meinen Eltern :lol: ); diese alleinerziehenden Mütter, die eine Selbsthilfegruppe zur Kinderentwöhnung gründen usw.. Vielleicht sollte man auch berücksichtigen, dass die Bücher 1987 bzw. 1993 geschrieben wurden, und das ist beinahe schon wieder eine Generation her.


    Gruß von blackbird 8)

  • Zitat

    Original von blackbird
    Vielleicht sollte man auch berücksichtigen, dass die Bücher 1987 bzw. 1993 geschrieben wurden, und das ist beinahe schon wieder eine Generation her.


    Hmm, das ist ein guter Einwurf. So habe ich es noch gar nicht gesehen.


    Ich habe mir jedenfalls vorgenommen, im nahenden Thermenurlaub "Der Mann der's wert ist" wieder zu lesen (so cirka das 4. mal) - für zwischendurch ist es nämlich herrlich. Und über die böse Schwiegermutter kann ich mich immer wieder empören.

  • Frl_Smilla: Oh ja, über die Schwiegermutter hab ich mich auch geärgert und über die Schwester. Zudem hatte ich damals auch so eine Beziehung, wo die Schwiegermutter ein Drachen war und die Schwester auch etwas eigenartig. Konnte mich damit gut identifizieren und hab mich dann auch getrennt....was aber nichts mit dem Buch zu tun hatte.

    Viele Grüße
    Bine


    Wer keinen Mut zum Träumen hat, hat keine Kraft zum Kämpfen.


    Ich :study: "Stirb ewig" von Peter James

  • Bin jetzt doch etwas überrascht über diese negativen Kritiken. Ich hab das Buch vor etlichen Jahren gelesen und ich hab damals Tränen gelacht.

    Also als ich das gelesen hab (war damals glaub ich 14 :) ) fand ich es auch recht amüsant und hab mich schlapp gelacht. Vielleicht liegt das an der Pubertät, was ich nicht zwangsläufig bestätigen kann. Ich finds auf jeden Fall für zwischendurch eine unterhaltsme Abwechslung zu den ganzen Psychothrillern, die mich immer so extrem fesseln :wink:

    „Verrücktheit ist unendlich faszinierender als Intelligenz, unendlich tiefgründiger. Intelligenz hat Grenzen, Verrücktheit nicht.”


    Claude Chabrol (*1930), frz. Filmregisseur u. -kritiker

  • Ich mag Eva Hellers Schreibstil wirklich sehr gerne. Ist zwar keine anspruchsvolle Literatur, muss aber auch nicht immer sein. :)
    Eine erstklassige Unterhaltung bietet sie auf jeden Fall. Witzig und locker.
    Am besten hat mir ihr Buch: "Erst die Rache, dann das Vergnügen gefallen". Aber auch "Der Mann, der´s wert ist" habe ich schon paar male gelesen.
    Gefällt mir ganz gut zum richtigen Zeitpunkt. :mrgreen:

    2024: Bücher: 91/Seiten: 40 202

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
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    Dalai Lama

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    Lese gerade:

    Saunter, Mick - Im Angesicht des Zorns

    Naam, Ramez - Nexus

  • Ich lese das Buch gerade zum 2. oder 3. Mal innerhalb von ca. 14 Jahren und finde es immernoch toll :thumleft:
    Das "fragwürdige Frauenbild" ist mir jetzt auch beim 3.Mal nicht aufgefallen, zumal es DAS Frauenbild überhaupt nicht gibt in dem Buch, da so viele verschiedene Frauentypen beschrieben werden. Den Schreibstil von Eva Heller mag ich auch sehrsehr (ich habe 3 Romane von ihr gelesen), ich finde den nicht langweilig, sondern wunderbar trocken und stellenweise sehr schön zynisch, ich komme mit dieser Art von Humor gut zurecht.


    Wire schonerwähnt wurde,muss man auch bedenken, in welcher Zeit diese Bücher geschrieben wurden. So ganz kann ich mich mit diesem Emanzengerede auch nicht immer identifizieren, aber es bringt mich dennoch zum Nachdenken und ist mir darüber hinaus auch um Klassen lieber als das sorglos-weichgespülte und bis in die Knochen belanglose Hopsassa-Tirallala einer Anne Hertz beispielsweise...