Karin Slaughter - Dreh Dich nicht um / A Faint Cold Fear

  • Dies ist ein weiterer Sara Linton-Roman und von den vorliegenden ist er der, der psychologisch am Meisten in die Tiefe geht, weswegen er mir bisher auch am Besten gefällt. Die Charaktere - besonders Sara und Lena gewinnen dadurch wesentlich mehr Profil und die Thematik der gelernten Opferhaltung ist sicherlich selten so gut in einem Roman dargestellt worden. In Ermanglung eines Links hier nun ...


    DIE AUSFÜHRLICHE BESPRECHUNG DIREKT AUF DER SEITE. WER DIE NICHT MÖCHTE, NICHT WEITERLESEN:


    Karin Slaughter
    A Faint Cold Fear
    Randomhouse (Audiobook/2003)
    ISBN 1-85686-777-3
    Laufzeit etwa 6 Stunden
    Gelesen von Dave Ivey
    Euro: 20.10


    In diesem dritten Teil der Serie um Sara Linton und Jeffrey Tolliver ist Saras Schwester Tessa zu Beginn schwanger und fährt mit Sara einkaufen. Auf dieser Tour bekommt Sara einen Anruf wegen eines Einsatzes. Unter einer Brücke wurde der Leichnam eines jungen Studenten namens Andy Rosen gefunden, der sich anscheinend in den Tod gestürzt hat. Obwohl zunächst alles auf einen Freitod hinweist hat Sara ein seltsames Gefühl im Magen und will der Sache nicht so ganz trauen. Als wenige Minuten später Tessa – die sich einmal erleichtern musste – in der Nähe niedergestochen aufgefunden wird, wird das Offensichtliche noch fragwürdiger und es beginnen Ermittlungen an der Universität. Hierbei begegnen wir auch wieder Lena, die nach den Ereignissen im letzten Band ihre Stellung bei der Polizei aufgegeben hat und nun für den Sicherheitsdienst der Universität arbeitet. Dies führt sehr schnell zu Spannungen zwischen ihr und den ermittelnden Beamten – besonders als sie sich mit Ethan White einlässt, einen jungen Studenten, der wegen rassistisch motivierter Gewaltverbrechen im Gefängnis gesessen hat. Der junge Mr. White zieht die emotional und psychisch immer noch stark angeschlagene Lena in eine sadomasochistische Beziehung bei der man sich immer wieder fragen muss, wer nun jeweils das Heft in der Hand hat.


    Wenig später wird eine Studentin tot aufgefunden und außerdem findet Jeffrey in Andys Zimmer Lenas Fingerabdrücke und einen Slip, der ihr gehören könnte, obwohl Lena Stein und Bein schwört, dass sie Andy vor seinem Tod gar nicht gekannt habe. Das sie diese Erklärung in einem leicht bekleideten Zustand abgibt, mit einem wütenden Ethan in ihrem Zimmer und einigen blauen Flecken im Gesicht, macht sie aber nicht überaus glaubwürdig in Jeffreys Augen.


    Kurz darauf wird eine weitere Leiche auf dem Campus gefunden und schließlich auch Lenas Chef, dem in seinem eigenen Büro die Kehle durchgeschnitten wurde. Anscheinend mit Lenas Messer, auf dessen blutverschmierten Griff sich auch deutlich Lenas Fingerabdrücke abzeichnen. Und die Abdrücke von ihren Schuhen finden sich in dem Blut auf dem Boden des Büros. Als Jeffrey Lena schließlich seine ehemalige Mitarbeiterin grün und blau geschlagen zusammen mit dem ebenfalls sehr derangierten Ethan White vorfindet nimmt Jeffrey beide fest, besonders auch, da Lena sich überhaupt nicht zu dem Vorfall und zu ihrem eigenen Zustand äußern möchte. Und Sara ist zum zweiten Mal innerhalb weniger Jahre gezwungen, an einer alten Freundin eine Untersuchung wegen möglicher Vergewaltigung vorzunehmen.


    Hier zeigt sich sehr deutlich, wie schnell die Opferhaltung zur Gewohnheit werden kann, wobei dies allerdings gar nicht unbedingt im Kern des Falles steht, der am Ende eine ziemlich überraschende Wendung nimmt. Sehr interessant und psychologisch durchdacht, wobei die üblichen forensischen Momente der anderen Romane stark in den Hintergrund treten, denn dies ist in erster Linie ein Buch über Lena und erst dann über Sara Lintons Arbeit. Und es wird bestimmt auch nicht das letzte Buch dieser Art sein.

  • Ich habe dieses Buch (englische TB-Ausgabe) am Freitag aus der Bücherei mitgebracht und wusste nicht, dass es bereits der 3.Band einer Serie ist. Ist es für das Verständnis sehr störend, wenn man die beiden anderen Bücher noch nicht kennt? (Ich habe noch gar nichts von Karin Slaughter gelesen.)

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Ich habe es inzwischen trotzdem gelesen und auch verstanden, auch wenn ich sonst am liebsten die Reihenfolge einhalte.

  • Der Beitrag oben stammt von mir, ich wurde merkwürdigerweise ausgeloggt.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • Ich würde es mit 2-3 bewerten, von der Thematik war es recht interessant, aber es hätte noch etwas spannender sein können. Beim letzten Auftritt des Mörders bekam man nicht gerade Schweißausbrüche vor Angst...;-)


    Die Figur "Lena" gefiel mir nicht besonders. Ich bin ja kein Psychologe, aber sie erscheint mir einfach zu durchgeknallt um realistisch zu sein.
    Andererseits habe ich (wie oben bereits geschrieben) die vorherigen Bücher der Serie nicht gelesen und weiß daher nicht in allen Einzelheiten, ob der Überfall auf sie ihr Verhalten hinterher glaubwürdiger erscheinen lässt.

  • Dies ist das 3. Buch von Karin Slaughter, mit Sara Linton als Hauptfigur.
    Ich habe "Vergiss mein nicht" im Urlaub gelesen, da mein eigener Lesestoff ausgegangen war, aber meine Mutter dieses Buch noch im Gepäck hatte. Ich habe es nicht mehr aus der Hand gelegt und noch an einem einzigen Tag im Park gelesen.
    Bei "Dreh dich nicht um" ging es mir genauso. Dieses Mal rückt Saras Schwester Tess mehr in den Vordergrund, da sie auch mit in die Gewaltspirale gerät.
    Hat es von euch denn schon jemand gelesen? Und wie hat es euch gefallen?
    Durch Karin Slaughter bin ich überhaupt erst auf dieses Genre gekommen, vor Jahren habe ich zwar die Romane von Thomas Harris gelesen, aber das wars dann auch. :oops:
    Naja, nun hat mich der Virus auch erwischt... :)
    Und wenn es noch einen Folgeroman gibt, werde ich diesen bestimmt auch wieder verschlingen.


    Grüßle
    Wilaja

  • Originaltitel: A Faint Cold Fear
    460 Seiten



    3.Fall, Pathologin Sara Linton & Polzeichef Jeffrey Tolliver



    Autor:
    Karin Slaughter wuchs in einer kleinen Stadt in Georgia auf und lebt heute in Atlanta.


    Mit "Belladonna", ihrem ersten Roman, der in vierzehn Ländern erschien, sicherte sie sich auf Anhieb einen Platz unter den wichtigsten Thrillerautoren der USA.


    Mit ihrem zweiten Roman "Vergiss mein nicht" eroberte sie wieder die internationalen Bestsellerlisten.



    Inhalt:
    Als die Leiche des Studenten unter der Brücke gefunden wird, deutet alles auf einen Selbstmord hin. Für Sara Linton, Gerichtsmedizinerin des kleinen Städtchens, und ihrem Exmann, Polizeichef Jeffrey Tolliver, traurige Routine.


    Deshalb denkt sich Sara nichts dabei, ihre hochschwangere Schwester Tessa im Wagen warten zu lassen, während sie den Fundort in Augenschein nimmt. Aber als Sara zum Auto zurückkehrt, ist Tessa verschwunden. Gefunden wird sie schließlich in einem Wäldchen. Blutüberströmt und ohne Bewusstsein. Jemand hat mehrfach mit einem Messer auf ihren Bauch eingestochen. Während im Krankenhaus der Kampf um Tessas Leben beginnt, stehen Sara und Jeffrey vor einem Rätsel:


    Haben sie es mit einem wahnsinnigen Rassisten zu tun? Der Tote unter der Brücke war jüdischer Abkunft, der Vater von Tessas Baby ist Afroamerikaner. Noch schwieriger wird der Fall, als sich herausstellt, dass sich Jeffreys ehemaliger Schützling Lena Adams mit einem notorischen Rechtsradikalen trifft.


    Hat Lenas neuer Freund etwas mit der Sache zu tun? Schlimmer noch, hat Lena, nachdem sie den Polizeidienst quittierte, die Seiten gewechselt? Oder ist die hochgradig instabile Lena ahnungslos und in schrecklicher Gefahr? Und dann gibt es ein neues Opfer auf dem Campus...



    Meine Meinung:
    Dies ist nun bereits der 3.Fall und ich finde, dass jedes Buch bis jetzt eine Steigerung war. Hier kann man einfach nur sagen Spannung, Spannung, Spannung!


    Auf dem Campus gibt es seltsame Selbstmorde, die sich nicht erklären lassen, aber auch keine Beweise für einen Mord. Und was so überhaupt nicht in das Bild passt, ist der Überfall auf Saras Schwester Tessa, die schwer verletzt wird. Es bleibt für Sara nur die pathologische Kleinarbeit und Jeffrey muss sich bei den Ermittlungen mit vielen Lügen auseinandersetzen. Lena hat zwar zwischenzeitlich den Dienst bei der Polizei quittiert, ist aber nach wie vor in ihrer Art und Weise unerträglich.


    Ein tolles Buch, das mir ausnehmend gut gefallen hat. Ich habe es in einem Rutsch gelesen, weil die Spannung wirklich gut aufgebaut war und dann kam noch das total überraschende Ende. Sehr empfehlenswert!

    Liebe Grüße
    Helga :winken:


    :study: [b]???


    Lesen ist ernten, was andere gesät haben (unbekannt)

  • Das tut mir leid, sorry. Ich hatte nur den deutschen Titel in die Suchfunktion eingegeben und dann fälschlicherweise gedacht, dass noch nicht darüber diskutiert wurde.
    War ein Versehen...
    :oops:



    Grüße
    Wilaja

  • Es tut mir Leid, :oops: dass es dieses Buch schon so oft gibt, aber in der Suchfunktion unter "Vorstellungen, Rezis..." und "Krimis" sind drei Bücher aufgeschienen, aber dieses war nicht dabei.


    Habe jetzt gesehen, dass die angegeben Links der eine "Ausländische Bücher" und der andere "Ich lese gerade..." ist. Vielleicht kann man das ja wirklich irgendwie mal auf einen Nenner bringen, weil ehrlich gesagt, suche ich eine Krimi-Rezi nicht unter "ausländischen Büchern" oder "ich lese gerade..." :?: Diese Dreigleisigkeit ist irgendwie unübersichtlich.


    Wie sind denn die anderen Meinungen dazu, vielleicht bin ich ja auf dem Holzweg und es stört sonst ja niemanden.

    Liebe Grüße
    Helga :winken:


    :study: [b]???


    Lesen ist ernten, was andere gesät haben (unbekannt)

  • Zitat

    Original von Helga


    Habe jetzt gesehen, dass die angegeben Links der eine "Ausländische Bücher" und der andere "Ich lese gerade..." ist. Vielleicht kann man das ja wirklich irgendwie mal auf einen Nenner bringen, weil ehrlich gesagt, suche ich eine Krimi-Rezi nicht unter "ausländischen Büchern" oder "ich lese gerade..." :?: Diese Dreigleisigkeit ist irgendwie unübersichtlich.


    Wie sind denn die anderen Meinungen dazu, vielleicht bin ich ja auf dem Holzweg und es stört sonst ja niemanden.


    Hallo Helga,


    die Diskussion zu dem Thema findest Du u.a. hier.


    Gruß
    Ute

  • Danke Ute,


    aber da war ich noch nicht, weil ich beim Nachlesen bin und beim ältesten Beitrag begonnen habe. :mrgreen: Werde es mir aber gleich durchlesen. :wink:

    Liebe Grüße
    Helga :winken:


    :study: [b]???


    Lesen ist ernten, was andere gesät haben (unbekannt)