Birgit Rabisch - Duplik Jonas 7

  • Ein Duplik lebt ein munteres und schönes Leben auf einer Insel und wird dort von allen Seiten gut versorgt. Das Einzige, was das Glück trübt, ist eine geheimnisvolle KRankheit namens "Fraß", die eine Duplik ganz unvorhergesehen befallen kann und dann fehlt ihm nach einem kurzen Krankenhausaufenthalt ein Teil seines Körpers. Und dies geschieht auch eines Tages Jonas 7. Und er beginnt seine Welt in Frage zu stellen.


    Hier wird nicht nur therapeutisches Clonen hinterfragt, sondern auch wie sehr man andere Personen - speziell Opfer - in seine eigenen politischen Ziele einbinden darf - ohne sie selber weiter zu opfern zu machen. Sehr bedenkenswert und dabei ohne einen erhobenen Zeigefinger.


    Ausführlicheres bei Jonas

  • Mmh, da hätt´ ich ja zu gerne gesehen, was gefragt wurde. Das Buch ist eigentlich sehr schnell gelesen und das Link sollte eigentlich auch helfen. Wieder ein Fall von: "Am Abend wird der Faule (oder die Faule?) fleissig."

  • Zitat

    Original von K.-G. Beck-Ewe


    Mmh, da hätt´ ich ja zu gerne gesehen, was gefragt wurde. Das Buch ist eigentlich sehr schnell gelesen und das Link sollte eigentlich auch helfen. Wieder ein Fall von: "Am Abend wird der Faule (oder die Faule?) fleissig."


    @K.G.B.
    Eine Zusammenfassung wurde "benötigt". :wink:

  • Zitat

    Original von K.-G. Beck-Ewe


    Mmh, da hätt´ ich ja zu gerne gesehen, was gefragt wurde. Das Buch ist eigentlich sehr schnell gelesen und das Link sollte eigentlich auch helfen. Wieder ein Fall von: "Am Abend wird der Faule (oder die Faule?) fleissig."


    Da kann ich Dir nur zustimmen.
    Es ist ja wirklich eher ein Büchlein. und noch dazu gut und spannend geschrieben, so daß man es flüssig lesen kann.
    Ich hab es mit 14/15 gelesen und fand es toll. Und das Thema rückt ja auch immer näher.


    Diese "Käfighaltung" der Dupliks mit der allzeit drohenden "Fraß"-Krankheit fand/finde ich ganz schlimm. Und doch nicht unrealistisch.


    Ein sehr empfehlenswertes Buch!

    Viele Grüße, Alianne


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    Bücher sind Schiffe, welche die weiten Meere der Zeit durcheilen.
    Francis Bacon

  • Seitenzahl: 191


    Autorenportraits:
    (Cover/Verlag)
    Rabisch Birgit, geb. 1953, studierte Soziologie und Germanistik und war viele Jahre als VHS-Dozentin tätig. Sie lebt als freie Schriftstellerin in Hamburg. Birgit Rabisch hat zahlreiche Bücher veröffentlicht. "Dublik Jonas 7" ist Birgit Rabischs erstes Jugendbuch und wurde mit dem Umweltliteraturpreis NRW ausgezeichnet.


    Kurzbeschreibung:
    (Cover/Verlag)
    Jonas 7 ist ein Duplik. Er lebt mit vielen anderen Dupliks in einem so genannten Hort, abgeschottet von der Welt, und muss nichts anderes tun als Sport treiben, sich richtig ernähren und auf seine Gesundheit achten. Nur eine Bedrohung gibt es in diesem idyllisch anmutenden Leben : Den Frass. Eine Krankheit, die plötzlich und völlig unbemerkt auftritt, die alle Organe befällt und die nur mit der sofortigen Entfernung des jeweiligen Körperteils "geheilt" werden kann. Die grausame Wirklichkeit, die dahinter steckt, ahnt keiner der Dupliks: Sie sind genetische Zwillinge von in der "normalen" Welt lebenden Menschen und müssen jederzeit als deren Ersatzteillager fungieren. Eines Tages ist auch Jonas vom Frass befallen....


    Meine Meinung:
    Ich hatte früher schon einen Roman von Birgit Rabisch - "Unter der Markenmenschen" - gelesen und es hat mir sehr gut gefallen. Aus dem Grund habe ich zu einem anderen Buch von der Autorin gegriffen. Auch dieses Jugendbuch fand ich sehr gut.
    Obwohl es sich bei diesem Roman um eine Zukunftsvision handelt, hörte sich die Geschichte nicht unrealistisch an und wirkte durchaus glaubwürdig.
    Mir gefällt, dass die Autorin in ihren Geschichten sehr wichtige Themen anspricht, ethische Fragen aufstellt und den Leser zum Nachdenken anregt, und das alles in einem spannenden Plot und in einem Schreibstil, der sich sehr angenehm und flüssig lesen lässt.
    Ich würde das Buch auf jeden Fall weiter empfehlen, und nicht nur als Schullektüre. Von mir :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertungHalb:

    2024: Bücher: 87/Seiten: 38 703

    2023: Bücher: 189/Seiten: 73 404

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    Mein Blog: Zauberwelt des Lesens
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    "Das Nicht-Wahrnehmen von Etwas beweist nicht dessen Nicht-Existenz "

    Dalai Lama

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    Lese gerade:

    Newman, T. J. - Absturz

    Müller, Asta - Kairra

  • Ich hab dieses Buch vor kurzem auch gelesen und fand es erschreckend realistisch. Auch wenn es sich um eine Utopie handelt, ist es durchaus vorstellbar, dass Ähnliches bei uns passieren könnte. Es ist auch schlimm, wie leichtgläubig und manipulierbar die Menschen sind und wie leicht man jemanden seine Menschlichkeit abspricht.

    lg Schattenlady


    Bücher lesen heißt: wandern gehen in fernen Welten, aus den Stuben über die Sterne
    (Jean Paul)

  • es muss 2000 (9.klasse) gewesen sein, als wir dieses buch im unterricht durchgenommen haben. ich weiß noch, dass mir einiges so fremd, ja, fast unvorstellbar vorkam. aber was mich heute am meisten irritiert ist, dass teile des buches, welche damals so fern waren, immer näher rücken bzw. schon zur realität geworden sind. das bleibendste beispiel für mich: die karte, mit dem die türe geöffnet wurde, war für mich damals sience fiction - heute ist es in vielen hotels standart.

    Liebe Grüße,
    sonnenschein84 :flower:

    :study: Gesamt: 285 II 2011: 58 II SUB: 183
    Buchkauffrei seit 11. Oktober 11

  • Inhalt
    Jonas 7 geht es eigentlich ganz gut. In seinem Kleeblatt lebt er mit den anderen Dupliken gut zusammen. Sie teilen sich den Haushalt, machen Sport und lernen viel. Im Hort geht es ihnen gut – und wenn es ihnen mal schlecht geht, dann kommen die Frauen (recht wundersame Wesen!) und geben Medizin. Das Einzige, was das Leben der Dupliken bedroht, das ist der Fraß. Er kann jeden treffen – und dann bedeutet das, dass man von einem Tag auf den anderen operiert werden muss und eine Niere oder ein anderes Organ entnommen wird. Am Fraß kann man sterben – und oft trifft er gerade die Gesunden; der Fraß ist einfach unberechenbar. Und dann bekommt Jonas 7 die Diagnose: Fraß. Seine Augen müssen entnommen werden…
    Und in einem Krankenhaus außerhalb des Horts freut Jonas sich beim Aufwachen nach der Operation, die nach seinem Unfall notwendig war, über den Erfolg, den die Ärzte erzielt haben: er kann wieder sehen! Kann es etwas Besseres geben? Doch dann erfährt Jonas, wie seine Rettung möglich war: er hat einen Dupliken, einen genetischen Zwilling, der ihm seine Augen gespendet hat. Der Vater ist sichtlich stolz darauf, doch Jonas’ Schwester ist mehr als entsetzt und wütend. Ilka, die sich in einer Menschenrechtsgruppe engagiert, schmiedet einen gefährlichen Plan, um die Gesellschaft aufzurütteln. Und Jonas und Jona 7 sind plötzlich mittendrin.


    Meine Meinung:
    Es gibt Bücher, die erzählen eine Geschichte. “Duplik Jonas 7″ tut dies zweifelsfrei auch, aber mir wurde beim Lesen schnell langweilig. Die Geschichte ist im Ansatz – also von der Idee her – gut, aber die Art des Erzählens hat mich zwischendurch wenig unterhalten. Seitenweise philosophieren Figuren über ethische Fragen und das Ganze ist zum Teil wirklich extrem theoretisch. Die Fragen sind im Grunde genommen spannend, aber das Problem ist, dass sie zu wenig mit der Handlung verknüpft werden.
    Die Figuren sind belanglos, weil ihre Rollen klar verteilt sind: Jonas und Jonas 7 sind die Opfer der Umstände, Jonas’ Vater derjenige, der den wissenschaftlichen Fortschritt um jeden Preis will, Jonas’ Schwester ist die radikale Gegnerin. Das war es dann im Prinzip auch schon, muss man leider sagen.
    Spannung kommt hier leider auch eher nicht auf. Es gibt schon Textstellen, bei denen ich dachte, dass es jetzt wirklich gut werden würde, aber dazu waren diese irgendwie nicht durchdacht genug. Selbst das Ende war – wenn auch zugegebenermaßen überraschend – kein Hit, und das ist schade.
    Dass vorne im Buch ein Vermerk ist, der besagt, dass es Unterrichtsmaterialien zu dem Roman gibt, wundert gar nicht. Mir scheint, als sei das Buch komplett mit einem Blick auf die Schule und eine Diskussion im Unterricht geschrieben worden. Es hat mich fast gewundert, dass die Autorin keine Lehrerin ist, das gebe ich zu. Ein Buch, das ich trotz seines spannenden Themas nicht unbedingt weiterempfehlen würde.
    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertungHalb: