John Le Carré - Absolute Freunde / Absolute Friends

  • Dieser Roman ist nicht nur die Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft, sondern auch die Geschichte der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts aus der Sicht der Spionagedienste. Dabei wird eine Menge gezeigt, was sich im Kalten Krieg verändert hat - aber auch, was sich danach änderte. Sehr lesenswert und kritisch und auch etwas zügiger als man es von Mr. Le Carrés Büchern sonst hin und wieder gewohnt ist. Gern gelesen und immer wieder gerne neu gekauft und verschenkt :study: Ein ausführlicherer Bericht findet sich hier


    Viel Spaß damit,


    Klaus

  • Ich bin ganz anderer Meinung. Habe gerade versucht mich durch die deutsche Version des Buches zu kämpfen. Ich habe den Kampf allerdings nach ca. der Hälfte des Buches abgebrochen. Am Anfang hielt ich das Buch ja noch für interessant. Die Handlung spielte in München und Schloss Linderhof und es ging auch relativ zügig los. Dann begann jedoch eine unsägliche Rückblende in die Vergangenheit, die mag zwar für den Handlungsstrang wichtig sein, doch sicher nicht so ausschweifend und nichtssagend. Ich habe bis jetzt noch keine Ahnung auf was das ganze raus laufen sollte, ein Agententhriller war es bisher in keinster Weise.
    Vielleicht kann mich ja jemand, der sich bis zum Schluss durchgekämpft hat, davon überzeugen, das Buch wieder weiterzulesen.
    Ich lege selten mal ein Buch beiseite, deshalb: :thumbdown: :thumbdown: :thumbdown: :thumbdown: :thumbdown: :thumbdown:

  • Das Buch


    Ted Mundy ahnt, dass er in Schwierigkeiten steckt, als im Frühjahr 2003 Sascha vor ihm steht. Kennen gelernt hatten der schüchterne Engländer und der politische Charismatiker einander auf dem Höhepunkt der Studentenbewegung in Berlin – nur um sich nach den Tagen der Ernüchterung jenseits des Eisernen Vorhangs wiederzufinden: Sascha als vom Dogmatismus de DDR enttäuschter politischer Idealist, Ted als Reisender in Sachen britischer Kultur, der unversehens zum hochkarätigen Mitglied des Britischen Geheimdienstes wird. Erst der Fall der Mauer bringt die ungleichen Freunde auseinander. Bis Sascha Jahre später angesichts des Irakkriegs an Teds politisches Gewissen appelliert – und ihn mit einem rätselhaften und von großen Visionen beseelten Milliardär namens Dimitri zusammenbringt. Doch diesmal steht mehr auf dem Spiel als nur ihre Freundschaft. Denn die Welt hat sich grundlegend verändert und mit ihr das, was bislang als Wahrheit galt…



    Der Autor


    John le Carré, am 19. Oktober 1931 in Poole, Dorset, geboren, war nach seinem Studium in Bern und Oxford in den sechziger Jahren in diplomatischen Diensten u.a. in Bonn und Hamburg tätig. Sein Roman Der Spion, der aus der Kälte kam machte ihn 1963 weltbekannt. Zahlreiche seiner Bestseller wurden erfolgreich verfilmt. Der Autor lebt mit seiner Frau in Cornwall.



    Meine Meinung


    Anfangs hatte ich sehr große Schwierigkeiten, mich mit diesem Buch zurechtzufinden. Zum einen lag dies daran, dass ich den Schreibstil John le Carrés sehr unangenehm zu lesen empfand, und andererseits daran, dass ich zu Beginn nicht so recht wusste, wo mich dieses Buch hinführen will. Es gab also mehr als nur einen Moment, in dem ich mir überlegt habe, das Buch ungelesen wieder zurück ins Regal stelle. Das ich es nicht getan habe, lag vor allem daran, dass ich einerseits die Thematik ganz interessant fand (nachdem ich sie Ansatzweise verstanden zu haben glaubte) und außerdem gefielen mir die Abschnitte, in denen die deutsche Sprache auch mal als etwas Schönes beschrieben wurde – Ted lernt nämlich Deutsch und ihm gefällt die Sprache auch.
    Zum Schluss hin habe ich mich dann auch mit dem Sprachstil zurechtgefunden und das Buch ließ sich dann doch recht flüssig lesen. Außerdem hat es mich wirklich interessiert, worauf die ganze Geschichte hinauslaufen würde – und wurde, ich will es mal einigermaßen positiv formulieren, ziemlich überrascht, denn mit so einem Ende hätte ich nie gerechnet (auch wenn ich nicht genau weiß, was ich erwartet hatte).
    Es fällt mir also schwer, ein einheitliches Urteil über dieses Buch abzugeben. Ich kann nur sagen, dass ich jetzt – im Nachhinein – froh bin, dass ich es nicht wieder zurück ins Regal gestellt habe, bevor ich es bis zur letzten Seite gelesen habe.

    With freedom, books, flowers, and the moon, who could not be happy? ― Oscar Wilde

  • Das klingt auf jeden Fall interessant! Vielen Dank für die Vorstellung. Zwar stehen hier noch eine Reihe anderer Bücher, die zuvor gelesen werden wollen, aber ich habe es auf meine Wunschliste gesetzt. Wie es aussieht möchte ich es dann auf Englisch lesen. :study: