Agatha Christie
Blausäure
der hörverlag (Audiobook/2003)
ISBN 3-89940-137-9
Laufzeit etwa 190 Minuten
Gelesen von Stefan Hunstein
Rosemary Barton ist vor etwa einem Jahr in einem Restaurant an einer Dosis Zyankali in ihrem Champagner gestorben. Alle Anwesenden glaubten, dass es sich hierbei um einen Selbstmord handelte auf Grund von Depressionen, die durch eine Grippe hervorgerufen wurden. Aber nun erhält ihr Ehemann kurz vor dem Jahrestag des Ereignisses einige Briefe, die ihn an einen Mord glauben lassen – etwas, was auch den anderen Restaurantbesuchern zunehmend wahrscheinlich erscheint.
Die Zuhörerinnen und Zuhörer werden nun durch einige Überlegungen der einzelnen Beteiligten geleitet, die alle eine eher negative Meinung zu der Verstorbenen hatten und die auch alle sowohl finanzielle, wie auch persönliche Gründe hatten, die Verstorbene aus der Welt zu wünschen. Da wäre der ehemalige Liebhaber, den sie immer noch verfolgt und natürlich auch dessen Frau. Da wäre eine Schwester, die ein Vermögen geerbt hatte. Da wäre der Mann mit dem geänderten Namen, der eine dunkle Vergangenheit hat, von der Rosemary wusste. Und natürlich ihr eigener Ehemann, der um ihre fehlende eheliche Reue wusste. Und schließlich dessen vertrauenswürdige Sekretärin, die immer der Meinung war, dass ihr Chef etwas Besseres – nämlich die Sekretärin – verdient hätte. Viele Motive und viele Gelegenheiten im Verlaufe eines Abends das Gift in das Glas zu bringen.
Nun lässt Rosemarys Ehemann den Abend wieder aufleben um den Mörder oder die Mörderin mit Hilfe eines alten Bekannten beim MI5 zu überführen. Dieser ist von der Idee nicht sonderlich begeistert und beobachtet die Geschehnisse lieber aus der Ferne. Und sieht entsetzt seinen Freund bei dieser Veranstaltung selber vergiftet zusammenbrechen. Doch diesmal ist dem Täter – oder der Täterin – ein Fehler unterlaufen, der schließlich zur Aufklärung beider Verbrechen führen soll.
Keiner der üblichen Verbrecherjäger hat in dieser Geschichte einen Auftritt, aber die Multiperspektivität dieser Geschichte hat dafür ihren höchst eigenen Reiz, der einmal mehr beweist, dass Miss Christie auch heute noch die Grande Dame of Crime ist. Gut gelesen und wieder eingeleitet mit der Titelmusik der Miss Marple-Krimis ein Muss für jeden Krimi-Fan.