Paulo Coelho - Veronika beschließt zu sterben/ Veronika Decide Morrer

  • Kurzmeinung

    SirPleasant
    Eine herzergreifende Geschichte über Todessehnsucht, die sich im Angesicht des Todes zu Lebenslust transformiert.
  • Kurzmeinung

    Tanni
    Ungewöhnlich. Anders. Tiefgehend. Gedankenanregend. Schön und traurig zugleich...
  • Amazon-Kurzbeschreibung:


    Slowenien? Wo das liegt? Verärgert über die Borniertheit eines ausländischen Zeitungsartikels beginnt die junge Slowenin Veronika, einen geharnischten Antwortbrief an den Verfasser zu entwerfen. Fast hat sie über ihrem Zorn vergessen, dass sie gerade eine Überdosis Schlaftabletten eingenommen hat und eigentlich auf den nahen Tod wartete, als ihr neben dem Bett dieser Artikel ins Auge fiel. So viel Zeit muss sein. Die Wirkung hat noch nicht eingesetzt und Veronika begann sich ohnehin fast ein wenig zu langweilen, also schreibt sie. Dann schläft sie ein. Als sie wieder erwacht, befindet sie sich in Villete, dem berüchtigten Irrenhaus von Ljubljana. Nicht ohne Humor, dieser Einstieg, und ein sehr gelungenes Porträt der an Ereignislosigkeit und Lebensüberdruss leidenden jungen Frau -- sofort ist man ihr ganz nahe.
    Coelho brannte dieses Thema schon lange unter den Nägeln, wurde er in den 60er Jahren von seinen Eltern doch selbst dreimal in die Psychiatrie eingewiesen, die Gründe hierfür sind ihm bis heute unklar. Was ihm hingegen klar wurde war, wie dort Begriffe wie Normalität und Verrücktheit auf den Kopf gestellt wurden. Sehr bald merkt Veronika, dass in diesem Kuckucksnest voll überschäumender, fantasievoller Figuren die verschlossen-mürrischen Wärterinnen die eigentlichen Verrückten sind, stumpf und ohne jeglichen Lebensfunken ihre Arbeit verrichtend. Dr. Igor, der Anstaltsleiter, ständig am Erproben fragwürdiger Therapiemethoden und für den Anstaltsalltag kaum zu erwärmen, steigert das Ganze endgültig ins Absurde. Eine Figur, die für einen skurrilen Stimmungsmix aus Zauberberg und Kottan ermittelt sorgt.


    Eines der besten Bücher, die ich je gelesen habe. Von der ersten Minute war ich Veronika ganz nah, habe mit ihr mitgelitten, mich mitgefreut, war traurig, wenn sie es war, und glücklich, wenn sie es war.
    Ein Buch, nach dessen Lektüre man weiß, warum es sich lohnt, jede Minute des Lebens zu genießen....


    Leider ebenfalls ein Buch, welches ich wohl auf meine Verleih-Verlustliste setzen muss. :cry:

  • Ich hab das Buch ebenfalls vor kurzem gelesen und war total begeistert.
    Ich mag es wenn ich mich so in die Charaktere verliebe und mit ihnen leben kann, und am liebsten wenn ich das Buch mit einem zufriedenen Gefühl zur Seite legen kann wenn ich es gelesen habe.
    Genau das ist hier der Fall

  • Auch das klingt wunderbar!!! *willichunbedingtauchhaben*


    Wahrscheinlich werde ich im nächsten Urlaub nur noch lesen, lesen, lesen, lesen... :D


    Christine

    Liebe Lesegrüße
    Eure Süße
    :study::)


    Erinnerungen, die unser Herz berühren, gehen niemals verloren.

  • Hallo Christine,


    wunderbar - das Wort trifft es ziemlich genau. Veronika beschließt zu sterben ist kein Buch, welches man mal eben liest und dann zur Seite legt und keinen Gedanken mehr dran verschwendet. Ich habe, nachdem ich es durchhatte, gleich noch einmal von vorne angefangen :D


    Kann ich dir wirklich nur empfehlen!

    Lesen ist das Trinken von Buchstaben mit den Augen.
    (Hermann Lahm)

  • Hallo Tinchen!


    Ich hab's jetzt im Warenkorb... :)
    Ich kam einfach nicht drumherum... Wenn ich es gelesen habe (kann auch erst im nächsten Urlaub an Weihnachten sein), geb ich dir bescheid!


    Viele Grüße
    Christine

    Liebe Lesegrüße
    Eure Süße
    :study::)


    Erinnerungen, die unser Herz berühren, gehen niemals verloren.

  • Ich hab´s mir auch noch einmal bestellt, mir ist eingefallen, dass ich das Buch nicht verliehen, sondern meiner Mutter geschenkt habe *schäm*


    Bei Amazon kann man im Moment übrigens versandenkostenfrei auch unter 20 Euro bestellen, tolle Sache! :D


    Gruß
    Tinchen
    -die sich von dem Vorwurf der Schleichwerbung bereits jetzt distanziert :wink: -

    Lesen ist das Trinken von Buchstaben mit den Augen.
    (Hermann Lahm)

  • Der Postbote hat´s mir heute gebracht!


    Gruß
    Tinchen
    -hüpft gerade vor Freude durch die Wohnung, so es ihre Bänderdehnung zulässt-

    Lesen ist das Trinken von Buchstaben mit den Augen.
    (Hermann Lahm)

  • ich bin gerade dabei, es zu lesen und hab so etwa die hälfte geschafft.
    leider finde ich nicht wirklich zugang zu den personen..... kann sein, dass sich das noch ändert, aber eigentlich bin ich relativ froh, wenn ich mit dem buch fertig bin.

  • ... und das ist auch bis zum ende so geblieben.
    mir hat das buch nicht gefallen, und ich habe immer wieder einige absätze übersprungen, um es schneller fertig zu bekommen.
    der tiefere sinn der geschichte ist mir zwar nicht komplett verborgen geblieben, ich denke allerdings, es ist an den haaren herbei gezogen- wenn jemand wirklich so fertig mit der welt ist, dass er einen suicidversuch unternimmt, ist er nicht in einer psychiatrischen anstalt davon zu überzeugen, dass das leben lebenswert ist. die umgebung dort ist mehr als trostlos und keinesfalls aufbauend.
    ich konnte auch keine sympathie für veronika oder irgend eine andere person entwickeln.






    achtung spoiler
    dass es sich hier um eine wahre begebenheit handeln soll, kann ich mir nicht vorstellen.
    allerdings gibt es vielleicht doch solche verrückten professoren, die mit irgendeinem gefährlichen medikament experimentieren, wie sich hier herausgestellt hat, zwar mit erfolg (auch wenn veronika nichts davon ahnt), aber eben doch nicht rechtens.

  • Das ist das erste Buch das ich von Coelho gelesen habe und ich kann nur sagen es gehört zu den besten Büchern die ich seit längerer Zeit gelesen habe. Dem Autor gelingt in diesem Buch eine sehr dichte athmosphärische Erzählweise, welche mich sehr beeindruckt hat. Bemerkenswert ist auf jeden Fall das Ende, welches ich auf keinen Fall erwartet hätte. Dem Autor ist hier jedenfalls ein Buch gelungen das mir noch jetzt sehr stark in Erinnerung ist, was nicht gerade häufig der Fall ist. Für meine Begriffe sehr empfehlenswert !!!


    Gruß


    Nash

  • Hab mittlerweile schon einige (aber nicht alle) Bücher von Coehlo gelesen - das hat mir mit Abstand am besten gefallen.


    Ein wirklich schönes Buch!


    Schönen Abend,

    Liebe Grüße,
    Azrael


    Aktuelles Buch: "Schwarz zur Erinnerung" von Charlene Thompson

  • Hallo,


    ich bin hin und weg von dem Buch! Ich habe es in der Lesenacht angefangen und jetzt trennen mich nur noch wenige Seiten vom Ende. Die Geschichte ist wunderbar geschrieben. Coelho's Schreibstil ist unglaublich eindringlich, wie ich finde. Ich kann Veronika's Gedankengänge auch wirklich z.T. nachvollziehen, was sie fühlt, was sie sieht, was sie denkt. Ich finde Parallelen zu ihr, auch wenn ich nicht sagen würde, dass sie eine Seelenverwandte von mir wäre.


    Liebe Grüße
    chillkroete

  • Ich bin soeben mit dem Buch fertig geworden. Hach, war das schön. Selten solch ein wundervolles Buch gelesen. Man sieht die Welt nun irgendwie mit anderen Augen...


    Heidi
    Ja, ich glaub schon -lach- dass ich jez zum Fanclub gehöre! :mrgreen:


    Liebe Grüße
    chillkroete

  • hab mir das buch als urlaubslektüre mitgenommen.


    leider hat mich die ganze geschichte so gar nicht interessiert. der anfang war gut, also die idee, aber die ganze geschichte im villete war dann mehr wie öde, die lebensgeschichten der drei anderen fand ich auch nicht so aufregend. hab das buch dann nur mehr im schnelldurchgang gelesen. meir scheint, coelho ist nicht mein fall....

  • Zitat

    Original von frl_smilla


    hab mir das buch als urlaubslektüre mitgenommen.


    leider hat mich die ganze geschichte so gar nicht interessiert. der anfang war gut, also die idee, aber die ganze geschichte im villete war dann mehr wie öde, die lebensgeschichten der drei anderen fand ich auch nicht so aufregend. hab das buch dann nur mehr im schnelldurchgang gelesen. meir scheint, coelho ist nicht mein fall....


    hi smilla,


    teile deine meinung voll und ganz, mir kommt kein weiteres buch von coelho ins haus

  • Paulo Coelho
    Veronika beschließt zu sterben
    detebe (Softcover/2000)
    ISBN 3-257-23305-1
    223 Seiten
    Euro: 8,90


    In diesem Roman über eine junge Frau, die wegen der Eintönigkeit ihres Lebens versucht, diesem mit Hilfe von Tabletten ein Ende zu setzen, verarbeitet Coelho seine eigenen Erfahrungen als Psychiatriepatient. Die junge Frau – Veronika – wir nach ihrem Selbstmordversuch in das psychiatrische Krankenhaus Villete in der Stadt Ljubljana eingeliefert, wo man ihr beim Aufwachen mitteilt, dass ihr Selbstmordversuch ihr Herz stark angegriffen habe und ihr nun nur noch wenige Wochen zu leben blieben. Etwas ernüchtert von dieser Nachricht, beginnt sie als Quasi-Außenstehende das Leben in der Anstalt zu beobachten und erfährt diese dabei – wie so viele psychiatrische Patienten – als eine Art Schutzraum vor den Zwängen und Anforderungen der Gesellschaft außerhalb der Mauern, der sicherlich für einige Patienten notwendig ist um sich mit ihren inneren Problemen auseinander zu setzen. Wie in einem Gefängnis ist die Sicherheit und Verantwortungsfreiheit für das eigene Leben aber auch gewohnheitserzeugend, weswegen einige – eigentlich geheilte Patienten – als die „Bruderschaft“ im Hause verbleiben, was von der Anstaltsleitung auch – aus vorwiegend finanziellen Gründen, aber auch weil der Anstaltleiter, Dr. Igor, dies als ein groß angelegtes Experiment benutzt – auch geduldet wird.


    Dr. Igor hat die Idee, dass Menschen in relativ krisenfreien Zeiten und Ländern eher zum Selbstmord neigen, als in Zeiten von Krisen, eine These, die er unter anderem durch entsprechende Statistiken aus Kanada stützt. Er versucht darum seinen Patienten eine seltsame Substanz, die er Vitriol nennt, aus dem Leibe zu treiben und sein erster kontrollierter Versuch in dieser Richtung ist Veronika, deren Herzprobleme nun eine persönliche gesundheitliche Krise für die junge Frau darstellen, durch die diese ihre Freude und Lust am Leben wieder entdeckt.


    All dies und auch andere Ideen sind nicht sonderlich originell und in der vorliegenden Übersetzung sind sie auch sprachlich nicht übertrieben künstlerisch umgesetzt. Gottes-, Gesellschafts- und Psychiatriekritik kann man in vielen anderen Werken der Weltliteratur finden und dies teilweise in erschöpfenderer und interessanterer Form. Für Wenig-Leserinnen und –Leser dürfte dieses Buch allerdings interessant genug sein und wegen seiner Kürze auch sicherlich gut zu verdauen.