Seite 1-120 vom 15.08 bis 20.08.04

  • @ bonprix, ich würde dir gern viel Spaß wünschen, aber irgendwie scheint mir dieser Wunsch für dieses Buch unpassend.


    "Viel Geduld" oder "viele kluge Gedanken" oder so triffts wohl eher.


    Marie

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Hallo @ll,


    also......ich habe die ersten drei Kapitel gelesen, dass ist in meinem Buch, es hat 165 Seiten ungefähr ein Drittel.
    Um es einmal salopp auszudrücken, ich bin erschlagen und habe Kopfschmerzen von diesem Buch, vom eigenwilligen Schreibstil Kafkas. Es irritiert mich, dass ich der Betrachtungsweise des Protagonisten ausgeliefert bin und fühle mich hilflos, weil man sich dessen eigenartige Denkweise nicht erklären kann.
    Wie Lancelot schon sagte, man denkt, K. befindet sich in einem Traum und auf der nächsten Seite wacht er endlich auf. Seine Denk-und Handlungsweise ist nicht/ oder schwer nachvollziehbar.
    Wie ich gelesen habe ist auch >Der Prozess< ein Romanfragment; und dies erklärt meiner Meinung nach auch die Fülle von Dialogen.
    Ich frage mich, ob Franz Kafka zum Zeitpunkt dieser Fragmenterstellung vielleicht schon eine Todesahnung gehabt hat? Er erkrankte ja 1917 an Tuberkulose und diese Krankheit kündigt sich ja langsam an. Dies würde für mich einen Sinn/Gleichung ergeben; Der Prozess, die eigenartige Verhandlung in einem Hinterhaus ect.? Dies würde für mich auch die jede Woche stattfindenden Untersuchungen begründen.Vielleicht war dies eine Gleichsetzung, wenn er nach seinem Tod vor einem höheren Richter Rechenschaft ablegen muss?
    Kafka wird ja auch als >Untoter< bezeichnet, man sagt: er geistert durch die Literatur, der auch seine Leser nicht zur Ruhe kommen lässt.
    Ein Gespenst, das man nicht fassen kann, ein Autor den man auf keine Interpretation festlegen kann.
    So empfinde ich es auch.


    Grüsse von Bonprix :wink:

  • Lancelot,


    Danke für den Tipp. :thumleft:
    Ich hoffe nur, dass ich bis zum Fernsehtermin ein >Opfer< gefunden habe welches meinen Fernseher wieder mit der Satelliten-Schüssel verbindet. :scratch:
    Ein neues Fernsehgerät und einen DVD-Player habe ich mir schon alleine angeschlossen, aber dieses >Ding< kriege ich nicht hin. Irgend was mache ich sicher falsch, aber was.....? :-k


    Grüsse von Bonprix [-o< :wink:

  • Ich habe was Neues entdeckt zur Entschlüsselung.
    Ich lese ja gerade „Die Entdeckung des Himmels“ auf Seite 52 unten steht folgendes:


    >>> Hab Erbarmen, Vater! Nicht das Schlimmste! Ja, ich werde sogar das Sacrificium intellectus für Sie erbringen, ja, ewig werde ich Sie anbeten wie der Geringste der Schöpfungen, ich, Wurm, nicht wert, Ihre Füße zu küssen, zermalme mich, auf daß die Gerechtigkeit ihren Lauf nehme! <<< Aus dem Brief an seinem Vater …


    Weiterhin Seite 53 oben:


    >>> (dieser Brief)… , sei der Schlüssel zu Kafkas gesamten Werk. Nur über diesen Brief könne Der Prozeß verstanden werden. <<<



    Wenn man nun wüsste wann dieser Brief geschrieben worden ist, könnte man weiter recherchieren. Hat jemand eine Ahnung?




    LG Heidi

  • Hallo erstmal!


    Ich war mal wieder besonderst klug, und habe mir für mein Deutschreferat Kafkas Prozess rausgesucht, nachdem ich 50 Seiten davon gelesen hatte und es für machbar empfunden habe. Naja, jetzt seh ich die Sache bisschen anderst (obwohl ich das Buch eigentlich ganz gut finde). Wir müssen bei unserem Referat auch eine Interpretation mit einbringen, aber wie soll ich das denn machen,wenn es für dieses Buch keine allgemein gültige gibt? Kann mir da jemand vielleichtn Rat oder sowas geben?

  • Es gibt kein einziges Buch, für das es eine allgemeingültige Interpretation gibt, erst recht keins von Kafka.


    Also: Am besten eigene Gedanken machen. Wobei du ja noch in der glücklichen Lage bist, Gedanken der gesamten Leserunde vom August 2004 zu diesem Buch hier zu finden.


    Marie

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