Gedichte??? Lieblingsgedicht?

  • Es ist witzig... Als ich diesen Beitrag fand, dachte ich erst, ach ja Gedichte, na geht so! Dann blaetterte ich durch die Antworten und mir fiel ein, oh ja, den Erlkoenig fand ich auch immer toll!! Und als Teenager hatte ich mein Notizbuch, in das ich Gedichte handschriftlich eingetragen und gesammelt habe. Natuerlich hauptsaechlich Liebesgedichte, aber durchaus auch ein paar nachdenkliche oder witzige. Und dieses Buch schaue ich immer noch regelmaessig durch und finde immer wieder schoene Gedichte oder Sprueche, die ich hinzufuege. Also wieso eigentlich: "ach ja Gedichte, na geht so" ???


    Mein Lieblingsgedicht ist ebenfalls von Goethe und recht lang, ich mag auch nicht alle Strophen, aber die meisten... Schaut selbst, ich hab sie fett gemacht :loool: :


    Wahrer Genuß


    Umsonst daß du, ein Herz zu lenken,
    Des Mädchens Schooß mit Golde füllst;
    Der Liebe Freuden laß dir schenken,
    Wenn du sie wahr empfinden willst.
    Gold kauft die Stimmen großer Haufen,
    Kein einzig Herz erwirbt es dir:
    Doch willst du dir ein Mädchen kaufen,
    So geh und gieb dich selbst dafür!

    Soll dich kein heilig Band umgeben,
    O Jüngling, schränke selbst dich ein!
    Man kann in wahrer Freiheit leben
    Und doch nicht ungebunden sein.
    Laß nur für Eine dich entzünden;
    Und ist ihr Herz von Liebe voll,
    So laß die Zärtlichkeit dich binden,
    Wenn dich die Pflicht nicht binden soll!


    Empfinde, Jüngling! und dann wähle
    Ein Mädchen dir, sie wähle dich,
    Von Körper schön und schön von Seele,
    Und dann bist du beglückt, wie ich.

    Ich, der ich diese Kunst verstehe,
    Ich habe mir ein Kind gewählt,
    Daß uns zum Glück der schönsten Ehe
    Allein des Priesters Segen fehlt.

    Für nichts besorgt als meine Freude,
    Für mich nur schön zu sein bemüht,
    Wollüstig nur an meiner Seite,
    Und sittsam wenn die Welt sie sieht;
    Daß unsrer Gluth die Zeit nicht schade,
    Räumt sie kein Recht aus Schwachheit ein,
    Und ihre Gunst bleibt immer Gnade,
    Und ich muß immer dankbar sein.

    Ich bin genügsam und genieße
    Schon da, wenn sie mir zärtlich lacht,
    Wenn sie bei Tisch des Liebsten Füße
    Zum Schemel ihrer Füße macht,
    Den Apfel den sie angebissen,
    Das Glas woraus sie trank, mir reicht,
    Und mir bei halb geraubten Küssen
    Den sonst verdeckten Busen zeigt.


    Und wenn in stillgesell'ger Stunde
    Sie einst mit mir von Liebe spricht,
    Wünsch' ich nur Worte von dem Munde,
    Nur Worte, Küsse wünsch' ich nicht.
    Welch ein Verstand, der sie beseelet,
    Mit immer neuem Reiz umgibt!
    Sie ist vollkommen, und sie fehlet
    Darin allein, daß sie mich liebt.


    Die Ehrfurcht wirft mich ihr zu Füßen,
    Die Sehnsucht mich an ihre Brust.
    Sieh, Jüngling! dieses heißt genießen,
    Sei klug und suche diese Lust.
    Der Tod führt einst von ihrer Seite
    Dich auf zum englischen Gesang,
    Dich zu des Paradieses Freude,
    Und du fühlst keinen Übergang.

  • Ach ja, welches Gedicht ich auch gern mag, das ist das mit dem Clown am Strassenrand, dem Nachtopf und dem Frager. Kennt ihr das? Ich finde es nicht im Internet und weiss nicht ob der Autor schon 70 Jahre tot ist... Also traue ich mich nicht, es zu schreiben... :scratch:


    LG Stundinchen

  • Tut mir Leid,wenn ich keine Zeit habe,alles nachzuschauen....


    hasewue


    Nun, dann kann ich ja nur sagen: "Gottseidank, dass hier nicht alle Mitglieder diese Einstellung haben", denn dann wäre der BücherTreff ein Full Time Job für mich... :lol:
    Die Zeit soltest du dir aber in Zukunft vor dem Erstellen eines neuen Themas nehmen, denn ich muss mir ja auch die Zeit für deinen "Doppelpost" nehmen! :idea:


    Gruss Bonprix :wink:

  • Hallo,
    ich mag Lyrik sehr gerne, vor allen Dingen die Sonette von Shakespeare. Mein Lieblingssonett von ihm ist "Let me not to the marriage of true minds" auf Deutsch "Wenn sich zwei treue Seelen eng verbünden". Ansonsten mag ich Erich Fried sehr gern - habe auch zwei Gedichtbände von ihm - und Balladen wie zum Beispiel "Die Bürgschaft", "Der Handschuh", "John Maynard" usw.
    Das Auseinanderpflücken und schon fast Überinterpretieren von Gedichten mochte ich in der Schulzeit auch nicht. Vor allen Dingen immer die Sprüche meiner Lehrerin dazu...vom ganz klassischen "Was wollte der Autor uns damit sagen" bis zum "Ihr müsst zwischen den Zeilen lesen" war alles mit dabei.
    Viele Grüße
    tinybee

  • Genau so sehe ich es auch....Gut,dass der Mensch einzigartig ist....lg

    hasewue


    Nun, dann kann ich ja nur sagen: "Gottseidank, dass hier nicht alle Mitglieder diese Einstellung haben", denn dann wäre der BücherTreff ein Full Time Job für mich... :lol:
    Die Zeit soltest du dir aber in Zukunft vor dem Erstellen eines neuen Themas nehmen, denn ich muss mir ja auch die Zeit für deinen "Doppelpost" nehmen! :idea:


    Gruss Bonprix :wink:

  • Hallo, da nunmehr wieder Aktivität in das Lyrik-Forum gekommen ist, wollte ich nur einmal eine Art "Erlkönig" der Neuzeit präsentieren:


    "Autobahnkiller"
    Ein Junge auf der Brücke steht
    allein, ganz hinten steh'n die Gaffer.
    Gleich ist's für irgendwen zu spät.
    Wer? Das obliegt einer Metapher.


    Gestern in den letzten News
    das Bild vom letzten Brückenfall,
    er spielt den Horror-Gedanken-Blues:
    einmal auf Seite 1, das wär' ein Knall!
    Er weiß genau das Volk wird’s ächten,
    schwelgt zwischen tu ich's – tu ich's nicht?
    Gedanken fangen an zu fechten
    und aus der Ferne kommt ein Licht.


    Jetzt tu ich's denkt er, beugt sich über
    das Licht es steht schon knapp vor Augen.
    Ach nein, er denkt sich: Lass es lieber,
    wem sollte diese Tat was taugen??
    „Feigling“ hört er's von Weitem raunen ...
    Ein zweites Licht ist schon zu sehn.
    Was würden all die Gaffer staunen.
    Sensationsgedanken seinen Kopf verdrehn.
    Das zweite Licht fuhr rasch vorbei,
    's war ohnehin kein Fahrzeugtyp.
    War's dem Bub grad noch einerlei,
    spekuliert er nun mit einem Autodieb.
    Wenn ein Dieb gestoppt würde, wär Ich der Held
    - so denkt's der Junge, hält sich am Geländer fest -
    ein Dieb, ein Krimineller ohne Geld
    Ich spucke erst mal nur zum Test.
    Und Lichter fahren schnell und schneller
    unter der Brücke flink vorbei.
    Die Nacht wird langsam hell und heller,
    dem Bub ist's nicht mehr so ganz einerlei.
    Gefasst schaut er dem Ziel entgegen,
    das nächste Auto soll es sein.
    Die Gaffer schaun stumm, ohne sich zu bewegen,
    der Junge hebt ihn hoch den Mauerstein.
    Ein neues Licht kommt dort vom Horizont.
    Jetzt gleich wird es spontan geschehn,
    werd' so berühmt sein wie James Bond.
    Plötzlich ein Schrei, die Lichter bleiben alle stehn.
    Der Junge rennt, er kann's kaum glauben,
    der Satan hat es wohl getan.
    Voller Speichel unterm Gaumen
    kam er verschwitzt zu Hause an.
    Daheim verschließt er sich im Zimmer
    hofft, dass den Stein ein anderer warf,
    sagten ihm doch die Eltern immer,
    dass man so etwas niemals darf!
    Oh je, die Eltern? Was werden die wohl sagen,
    wenn die erfahren, was geschah?
    Hoffentlich wird Vater mich nicht schlagen,
    wenn sie hören, dass der eigne Sohn der Werfer war.
    Im Radio reden sie von zwei Toten,
    weil einer Steine von der Brücke warf.
    Das ist bei Haftstrafe verboten,
    die Allgemeinheit ist auf Rache scharf.
    „Ich ein Mörder? Ich kann es nicht fassen,
    der Stein – er fiel wohl von allein,
    die Gaffer haben's doch zugelassen.
    Ich sag, ein anderer warf den Stein!“
    Und wie er so Realität und Traum vermischte,
    bemerkte er seine Oma nicht,
    die sich Tränen aus den Augen wischte,
    kreidebleich war ihr Gesicht.
    Ein schriller Ton durchzuckt ihn jetzt.
    Die Oma schreit fast wie ein Tier.
    Was hat die alte Frau verletzt?
    „Warum weinst du? Sag es mir!“
    Ach Junge, Menschen gibt’s das glaubst du nicht,
    die werfen Steine von der Brücke.
    Ich muss dir jetzt was sage, was dein Herz zerbricht.
    In unserer Familie gibt’s nun eine Lücke.
    Deine Eltern wollten doch morgen
    aus dem Urlaub wiederkommen.
    Ach Junge, nun haben wir große Sorgen,
    bin noch immer ganz benommen.
    Dem ersten Schreck folgt stumme Stille ...
    Mum und Dad, die kommen doch erst morgen.
    Warum schluckst du die Beruhigungspille,
    warum haben wir jetzt große Sorgen?
    Ach Bub, ich wünscht' es wäre nur ein Traum,
    wenn ich an den Werfer denke, seh' ich Rot.
    Deine Eltern wollten eher nach Hause
    Deine Eltern ..... sie sind tot !
    Ein böses Ende hat nunmehr diese traurige Geschicht
    und eines, das ist unschwer erkennbar,
    eine Moral die gibt’s hier nicht!


    Vielleicht bekomme ich ja ein Feedback trotz der Länge. Irgendwie gibt es auch in der heutigen Zeit genügend Probleme: "Des Dichters Kunst ist Gedanken-Schreiben, des Lesers Kunst Gedanken-Lesen". In diesem Sinne allen noch einen schönen Abend. Anna Minnari


    Ps. Ich lese gerade "Überleben Glücksache" von Sibylle Herbert.


  • Ich lese Gedichte sehr gerne und habe sehr viele Lieblingsdichter:
    Heinrich Heine, Emily Dickinson, William Blake, Walt Whitman, Ezra
    Pound u.a. Mein absolutes Lieblingsgedicht stammt aber von Edgar Alan
    Poe und heißt "Der Rabe". Ich verzichte lieber darauf dieses lange Gedicht
    hier reinzustellen, aber wer es noch nicht kennt, soll es unbedingt
    lesen!




  • Ich lese Gedichte weniger, aber ich schreibe selber welche , meist zu Anlässen z.B. Geburtstag, Namenstag, Hochzeitstag u.s.w.
    Ja und ich schreibe auch Gedichte wenn ich sauer bin oder auch wenn ich mich freue. Nur lesen Gedichte von anderen tue ich nicht. Von daher weiß ich nicht ob mein Poast hier gut ist, wenn er nicht passt, dann löscht ihn doch.

  • Hallo,


    ich mag sehr gerne den "Erlkönig" und "John Maynard" (weiß aber nicht, ob das ein Gedicht ist). Kann ansonsten nicht soviel mit Gedichten anfangen. Lese zwischendurch mal die alten Lesebücher meiner Mama durch, da sind immer tolle Sachen drin. :bounce:

  • "John Maynard" (weiß aber nicht, ob das ein Gedicht ist).


    Und hier ist es:


    Theodor FontaneJohn Maynard


    John Maynard!
    "Wer ist John Maynard?"
    "John Maynard war unser Steuermann,
    Aus hielt er, bis er das Ufer gewann,
    Er hat uns gerettet, er trägt die Kron',
    Er starb für uns, unsre Liebe sein Lohn.
    John Maynard."


    Die "Schwalbe" fliegt über den Erie-See,
    Gischt schäumt um den Bug wie Flocken von Schnee;
    Von Detroit fliegt sie nach Buffalo -
    Die Herzen aber sind frei und froh,
    Und die Passagiere mit Kindern und Fraun
    Im Dämmerlicht schon das Ufer schaun,
    Und plaudernd an John Maynard heran
    Tritt alles: "Wie weit noch, Steuermann?"
    Der schaut nach vorn und schaut in die Rund:
    "Noch dreißig Minuten ... Halbe Stund."


    Alle Herzen sind froh, alle Herzen sind frei -
    Da klingt's aus dem Schiffsraum her wie Schrei,
    "Feuer!" war es, was da klang,
    Ein Qualm aus Kajüt und Luke drang,
    Ein Qualm, dann Flammen lichterloh,
    Und noch zwanzig Minuten bis Buffalo.


    Und die Passagiere, bunt gemengt,
    Am Bugspriet stehn sie zusammengedrängt,
    Am Bugspriet vorn ist noch Luft und Licht,
    Am Steuer aber lagert sich´s dicht,
    Und ein Jammern wird laut: "Wo sind wir? wo?"
    Und noch fünfzehn Minuten bis Buffalo. -


    Der Zugwind wächst, doch die Qualmwolke steht,
    Der Kapitän nach dem Steuer späht,
    Er sieht nicht mehr seinen Steuermann,
    Aber durchs Sprachrohr fragt er an:
    "Noch da, John Maynard?"
    "Ja,Herr. Ich bin."


    "Auf den Strand! In die Brandung!"
    "Ich halte drauf hin."
    Und das Schiffsvolk jubelt: "Halt aus! Hallo!"
    Und noch zehn Minuten bis Buffalo. - -


    "Noch da, John Maynard?" Und Antwort schallt's
    Mit ersterbender Stimme: "Ja, Herr, ich halt's!"
    Und in die Brandung, was Klippe, was Stein,
    Jagt er die "Schwalbe" mitten hinein.
    Soll Rettung kommen, so kommt sie nur so.
    Rettung: der Strand von Buffalo!


    Das Schiff geborsten. Das Feuer verschwelt.
    Gerettet alle. Nur einer fehlt!


    Alle Glocken gehn; ihre Töne schwell'n
    Himmelan aus Kirchen und Kapell'n,
    Ein Klingen und Läuten, sonst schweigt die Stadt,
    Ein Dienst nur, den sie heute hat:
    Zehntausend folgen oder mehr,
    Und kein Aug' im Zuge, das tränenleer.


    Sie lassen den Sarg in Blumen hinab,
    Mit Blumen schließen sie das Grab,
    Und mit goldner Schrift in den Marmorstein
    Schreibt die Stadt ihren Dankspruch ein:
    "Hier ruht John Maynard! In Qualm und Brand
    Hielt er das Steuer fest in der Hand,
    Er hat uns gerettet, er trägt die Kron,
    Er starb für uns, unsre Liebe sein Lohn.
    John Maynard."


    Marie

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • In diesem Buch von Hans Kruppa sind viele Gedichte, die mir gefallen.


    Aurelie


    „Die Kultur der Menschheit besitzt nichts Ehrwürdigeres als das Buch,
    nichts Wunderbareres und nichts, das wichtiger wäre.´
    Gerhart Hauptmann
    * 15. 11. 1862 - Obersalzbrunn in Niederschlesien
    † 06. 06. 1946 - Agnetendorf [/size]
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  • Meine Oma hat früher mit mir zusammen Gedichte auswendig gelernt. Von den Klassikern hat mir diese Ballade immer am besten gefallen (Abenteuer, Gefahr, Liebe, Stolz und Ehre...alles drin. Und das Beste daran ist das Ende):



    Vor seinem Löwengarten,
    Das Kampfspiel zu erwarten,
    Saß König Franz,
    Und um ihn die Großen der Krone,
    Und rings auf hohem Balkone
    Die Damen in schönem Kranz.


    Und wie er winkt mit dem Finger,
    Auf tut sich der weite Zwinger,
    Und hinein mit bedächtigem Schritt
    Ein Löwe tritt
    Und sieht sich stumm
    Rings um,
    Mit langem Gähnen,
    Und schüttelt die Mähnen
    Und streckt die Glieder
    Und legt sich nieder.


    Und der König winkt wieder,
    Da öffnet sich behänd
    Ein zweites Tor,
    Daraus rennt
    Mit wildem Sprunge
    Ein Tiger hervor.
    Wie der den Löwen erschaut,
    Brüllt er laut,
    schlägt mit dem Schweif
    Einen furchtbaren Reif
    Und recket die Zunge,
    Und im Kreise scheu
    Umgeht er den Leu
    Grimmig schnurrend;
    Darauf streckt er sich murrend
    Zur Seite nieder.


    Und der König winkt wieder,
    Da speit das doppelt geöffnete Haus
    Zwei Leoparden auf einmal aus,
    Die stürzen mit mutiger Kampfbegier
    Auf das Tigertier;
    Das packt sie mit seinen grimmigen Tatzen,
    Und der Leu mit Gebrüll
    richtet sich auf – da wird’s still,
    Und herum im Kreis,
    Von Mordsucht heiß,
    Lagern die gräulichen Katzen.


    Da fällt von des Altans Rand
    Ein Handschuh von schöner Hand
    Zwischen den Tiger und den Leun
    Mitten hinein.


    Und zu Ritter Delorges spottender Weis’
    Wendet sich Fräulein Kunigund:
    „Herr Ritter, ist Eure Lieb’ so heiß,
    wie Ihr mir’s schwört zu jeder Stund,
    Ei, so hebt mir den Handschuh auf.“


    Und der Ritter in schnellem Lauf
    Steigt hinab in den furchtbaren Zwinger
    Mit festem Schritte,
    Und aus der Ungeheuer Mitte
    Nimmt er den Handschuh mit keckem Finger.


    Und mit Erstaunen und mit Grauen
    Sehen’s die Ritter und Edelfrauen,
    Und gelassen bringt er den Handschuh zurück.
    Da schallt ihm sein Lob aus jedem Munde,
    Aber mit zärtlichem Liebesblick –
    Er verheißt ihm sein nahes Glück –
    Empfängt ihn Fräulein Kunigunde.
    Und er wirft ihr den Handschuh ins Gesicht:
    „Den Dank, Dame, begehr ich nicht“,
    Und verlässt sie zur selben Stunde.

    Gehen Sie mit einem guten Buch ins Bett. Oder mit jemandem, der gerade eines gelesen hat.

  • boesemiezekatze


    Dieses Gedicht mussten wir in der 8. Klasse im Deutschunterricht genauer untersuchen.Das Gedicht ist wirklich nicht schlecht.lg



    ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- www.booklooker.de/buchstabensammler22



    Ich :study: "Antonio im Wunderland" von Jan Weiler

  • Wenn ich an " John Maynard " denke, dann fällt mir sofort folgendes Gedicht ein:
    Nis Randers v. Otto Ernst:
    Krachen und Heulen und berstende Nacht
    Dunkel und Flammen in rasender Jagd-
    Ein Schrei durch die Brandung!..........
    Wer kennt es ?
    :study:

  • Ich hab ein Gedicht von einer sehr lieben Freundin per Mail gesendet bekommen:


    Edit: - Wegen Copyrightbedenken gelöscht -


    Gefällt mir sehr gut! :thumleft:

  • Mein absolutes Lieblingsgedicht - es ist sicherlich nicht das sprachlich-stilistisch kunstvollste, aber dasjenige, dessen Inhalt mich am stärksten packt - stammt aus der Feder Friedrich Nietzsches:


  • Gelegentlich lese ich Gedichte. Meine Lieblingsgedichte sind:


    1. Rainer Maria Rilke:
    Alles ist eins

    Einmal, am Rande des Hains,
    stehn wir einsam beisammen
    und sind festlich, wie Flammen
    fühlen: Alles ist Eins.


    Halten uns fest umfaßt;
    werden im lauschenden Lande
    durch die weichen Gewande
    wachsen wie Ast an Ast.
    Alles ist eins


    Wiegt ein erwachender Hauch
    die Dolden des Oleanders:
    sieh, wir sind nicht mehr anders,
    und wir wiegen uns auch.


    Meine Seele spürt,
    daß wir am Tore tasten.
    Und sie fragt dich im Rasten:
    Hast Du mich hergeführt?


    Und du lächelst darauf
    so herrlich und heiter
    und: bald wandern wir weiter:
    Tore gehn auf..


    Tore gehn auf..
    Tore gehn auf..


    Alles ist eins


    Und wir sind nichtmehr zag,
    unser Weg wird kein Weh sein,
    wird eine lange Allee sein
    aus dem vergangenen Tag.


    Alles ist eins


    unser Weg wird kein Weh sein,
    wird eine lange Allee sein
    aus dem vergangenen Tag.



    2. Arno Holz:
    Mählich durchbrechende Sonne

    Schönes,
    grünes, weiches
    Gras.


    Drin
    liege ich.


    Inmitten goldgelber
    Butterblumen!


    Über mir ... warm ... der Himmel:


    Ein
    weites, schütteres,
    lichtwühlig, lichtblendig, lichtwogig
    zitterndes
    Weiß,
    das mir die
    Augen
    langsam ... ganz ... langsam
    schließt.


    Wehende ... Luft ... kaum merklich
    ein Duft, ein
    zartes . . . Summen.


    Nun
    bin ich fern
    von jeder Welt,
    ein sanftes Rot erfüllt mich ganz, und
    deutlich . . . spüre ich . . . wie die
    Sonne
    mir durchs Blut
    rinnt.


    Minutenlang.


    Versunken
    alles . . . Nur noch
    ich.


    Selig!


    und 3. fast alle von Mascha Kaléko
    z.B.
    Wahre Freundschaft

    oder nur:
    Ein schmutzige Hand wäscht die
    ander ....?


    Edit: - Wegen Copyrightbedenken gelöscht -


    Paul Maar wird ja immer als Kinderautor abgetan, aber er hat sehr schöne Gedichte geschrieben, die auch Erwachsene interessieren dürften, z.B.
    Zukunft


    Edit: - Wegen Copyrightbedenken gelöscht -


    Grüßchen,
    Petruscha




  • An Anna Blume (von Kurt Schwitters)


    Edit: - Wegen Copyrightbedenken gelöscht -
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    Ich liebe dieses Gedicht, weil es übermütig ist, skurril, dennoch hochwertig und ein bisschen albern :P