Shulamit Lapid - "Lokalausgabe"

  • Duch Zufall bin ich auf diese Autorin gestoßen, ich kenne zwei Bücher von ihr ("Lokalausgabe" und "Der Hühnerdieb") und möchte euch hier ihr erstes Buch vorstellen.


    Lisi Baldichi ist eine Lokalreporterin in einer israelischen Kleinstadt. Sie erfüllt nicht die Kriterien einer Krimiheldin, aber das macht sie mir sympathisch. Und auch ihre Auseinandersetzungen mit ihrem Chef und ihrer Familie fand ich reizvoll. Das Buch hat mir immerhin so auch so gut gefallen, dass ich Lust auf einen weiteren Band bekam. Ich fand es schön, nach Bataya Gur noch weitere Krimis aus Israel zu lesen,
    Die Rezensionen bei Amazon fallen sehr unterschiedlich aus. Ich schließe mich eindeutig den positiven Rezensionen an. Dieses Buch zählt zwas sicher nicht zu meinen Favoriten, ist aber allemal lesenswert! Und wenn ich von ihr noch welche in der Bücherei entdecke, werde ich sie sicher lesen.



    Amazon:
    "Die göttliche Lisi löst ihren ersten Fall! Mit ihren großen Plattfüßen und den Plastikohrringen meistert sie ihren Job als Lokalreporterin, unterstützt ihre Familie finanziell, und ist immer noch auf der Suche nach der großen Liebe. Und dazwischen hat sie noch Zeit, ein Verbrechen aufzuklären. In schnodderig-skuriler Art geht sie mit viel Humor und Selbstironie durchs Leben. Der Plot ist spannend konstruiert, doch das beste an Lapids Romanen ist die liebevolle Zeichnung der Charaktere! Eine wie Lisi gibt es in der internationalen Literaturszene so schnell nicht wieder! Wenn sie Rat und Bestand sucht bei Onkel und "Tante", einen Schwulenpärchen im Rentneralter, sucht, oder wenn sie von ihrem Macho-Chef untergebuttert wird, sie läßt sich nicht unterkriegen. Außerdem ist es angenehm, einen Krimi aus einem anderen (als dem anglo-amerikanischen) Kulturkreis zu lesen, denn das israelische Flair verleiht dem Roman einen besondere Note. Das kommt nur Batya Gur mit ihren Krimis ran. Ich kann diesen Roman nur jedem ans Herz legen, Lisi ist einfach ein Goldstück! Und ihre anderen Romane "Der Hühnerdieb" und "Goldstück" ebenso! (Dies ist eine Amazon.de an der Uni-Studentenrezension.) "



    grüße von missmarple

  • Lisi Badichi ist nicht unbedingt eine außergewöhnlich schöne Frau, aber sie ist ehrgeizig, pflichtbewußt und versteht ihren Job als Journalistin sehr gut. Sie fährt zu jeder Pressekonferenz in der kleinen Stadt Be'er Schewa und versucht für die Zeit im Süden jeden lukrativen Artikel zu bekommen.
    So ist sie auch mit einem alten Bekannten Jacki Danzig auf der Party von Richter Pincha Hornstick eingeladen. Sie soll in ihrem Artikel das tolle Klavier erwähnen, worauf Jacki den ganzen Abend spielen soll. Bevor sie gehen möchte, zeigt der Richter ihr das Haus und entjungfert sie auf dem Bett einer Hausangestellten.
    Als sie am nächsten Morgen erwacht, geht schnell die Kunde um, das die Frau vom Richter, Alexandra Hornstick, kaltblütig ermordet wurde. Lisi erweist dem Richter ihre Beileidsbekundung und beginnt schnell Nachforschungen anzustellen. Warum war Jacki Danzig wirklich auf der Party? Denn schnell wird klar, daß er Alexandras Liebhaber war und sie zu erpressen begann. Warum war die Frau in Geldschwierigkeiten geraten und wo waren 100.000 Doller, die für den Bau einer Siedlung vorgesehen war?
    Im Laufe der Ermittlungen lernt Lisi Archimedis Levi kennen, ein charmanter und gutaussehender Mann, der zudem viel Geld über seine Immobilien und über andere dubiose Geschäfte besitzt. Und er war ein langjähriger Freund von Alexandra Hornstick. Lisi ist irritiert. Ist der Mann, in den sie sich verliebt hat, der Mörder?


    Mein Fazit: Ich habe mich mit diesem Roman sehr schwer getan. Die Autorin wandte zum Teil sehr lange Sätze an, so daß man am Ende des Satzes nicht mehr wußte, was am Anfang stand und man somit die halbe Seite nichts verstand. Außerdem tauchten immer wieder kurze Anekdoten auf, die sicherlich die Geschichte allgemein aufheitern sollten, aber mich eigentlich eher verwirrten. Ich finde es auch sehr schade, daß die Autorin die Entjungferung dieser Heldin auf so unromantische Art und Weise geschehen ließ, wenn diese schon bis zum 30.ten Lebensjahr darauf warten mußte.
    Ich gebe diesem Roman eine eher mittelmäßige Note!


    Veröffentlicht am 26.10.08!

  • Natürlich hat mich dieses Buch auch wieder hauptsächlich wegen der Einbettung ins israelische Leben gefallen. Insgesamt fand ich auch die Geschichte gut und ich hab das Buch gern und schnell gelesen, allerdings stimme ich zu, dass die Sätze teilweise wirklich ziemlich verschlungen waren und man schon sehr aufmerksam lesen musste um überhaupt alles mitzubekommen. Auch für mich war das sicher nicht der große Renner, aber dennoch lesenswert.

    lg Schattenlady


    Bücher lesen heißt: wandern gehen in fernen Welten, aus den Stuben über die Sterne
    (Jean Paul)

  • Ich finde es auch sehr schade, daß die Autorin die Entjungferung dieser Heldin auf so unromantische Art und Weise geschehen ließ, wenn diese schon bis zum 30.ten Lebensjahr darauf warten mußte.


    Ich fand diese Beschreibung völlig in Ordnung. Warum sollte Lapid denn eine glückliche Romanze beschreiben, es ist doch ganz stimmig so. Lisi emfpindet sich als dick und häßlich und hat halt kein erfülltes Liebesleben bzw. kein tolles und unvergleichliches "Erstes Mal".


    grüße von missmarple