Anna Wimschneider - Herbstmilch

  • "Wenn ich noch einmal zur Welt käme, eine Bäuerin würde ich nicht mehr werden ."


    Herbstmilch ist die Lebensgeschichte der Bäuerin Anna Wimschneider - ein Dokument unseres Jahrhunderts, das vom Schicksal der kleinen Leute handelt, von Menschen, die im Schweiße ihres Angesichts ihr Brot verdienen und ihr Leben bewältigen mit Kraft und Mut, aufrecht und unerschütterlich. Anna Wimschneiders ERinnerungen beginnen mit dem frühen Tod der Mutter, die eine neunköpfige Familie hinterlässt und deren Pflichten ganz selbstverständlich die achtjährige Anna übernehmen muß. ---
    Diese Lebenserinnerungen einer Bäuerin aus Niederbayern wurden über Nacht zum Bestseller. Anna Wimschneider mit ihrem pfiffigem Charme wurde schnell ein Liebling des Publikums.



    Auf der Suche danach, wie ich dieses Buch, das sicherlich seit Jahren zu meinen Lieblingsbüchern gehört, beschreiben kann, stolperte ich bei Amazon über eine Rezession:
    Wenn man sieht was für unwichtige Menschen heutzutage noch unwichtigere Autobiographien auf den Markt bringen muss man dieses Buch ganz stark herausheben!
    Selten habe ich so ein ,teilweise erschütternd, ehrliches Buch gelesen. Alleine um ein Bild von der Wirklichkeit der Geschichte für eine Bäuerin zu bekommen sollte man dieses Buch lesen.


    und dem kann ich mich nur anschließen.

  • Hallo@frl smilla,


    du hast völlig recht, wer sich heutzutage alles genötigt sieht seine Memoiren zu schreiben, die einem null interessieren ...


    Herbstmilch hat mich auch zutiefst berührt und meine Bewunderung vor dem Leben der Anna - sowohl als Kind, wie sie Vater und Geschwister versorgte (die Rohrnudeln meiner Oma haben mir nach dieser Lektüre noch besser geschmeckt) als auch als Ehefrau, die klaglos die Alten pflegt, den Hof bewirtschaftet und dafür auch noch nicht einmal Anerkennung findet - ist grenzenlos. Wie oberflächlich und leicht ist da das eigene Leben! Worüber mache ich mir manchmal Sorgen? Was empfinde ich als "Stress"? Dieses Wort wäre Anna nie über die Lippen gekommen.


    Sehr empfehlenswerte Lektüre!


    grüße von missmarple

  • meine oma hat sich dieses buch vor ein paar jahren zum geburtstag gewünscht, und ich habe es mir später ausgeliehen. es ist wirklich hart, was frau wimschneider durchgemacht hat. ein tolles buch, das ich in einem rutsch durgelesen habe und nicht mehr weglegen konnte.
    besonders in erinnerung geblieben ist mir, dass das kind von der giftigen schwiegermutter wie ein hund am tischbein festgebunden wurde, oder verwechsle ich da was?


    habt ihr auch den film gesehen? fand ich genauso klasse!

  • Nic: die szene, die du wiedergibts, blieb bzw. bleibt auch bei mir wohl in ewiger erinnerung. aber es war annas kind, das am tisch festgebunden war.


    ich fand es toll, wie schnell sich lustige und tragische geschichten abwechselten, eben z.b die sache mit dem festgebundenen kind, und dann wieder die sache mit der "wursthaut".



    die verfilmung war übrigens wirklich gelungen, ein paar kleinigkeiten haben gefehlt oder waren anders, aber das war nicht wesentlich.

  • das hatte ich doch gemeint. annas kind wurde von der giftigen schwiegermutter an das tischbein gebunden. hab mich wohl falsch ausgedrückt, sorry :)

  • Na zum Glück lass ich mich ja vom Forum NIE zu irgendwelchen Buchkäufen verleiten :mrgreen:


    Ich hab das Buch soeben bestellt :oops:

    Liebe Grüße


    Kiki :-,


    Bücher sind kein geringer Teil des Glücks. Die Literatur wird meine letzte Leidenschaft sein.
    Friedrich der Große

  • Hallo!


    Ich hab das Buch schon vor etlichen Jahren gelesen und ich war echt zutiefst berührt... Ich finde man sollte so ein Buch unbedingt mal gelesen haben!!!

    Liebe Lesegrüße
    Eure Süße
    :study::)


    Erinnerungen, die unser Herz berühren, gehen niemals verloren.

  • Habe nur den Film gesehen, der sehr gut war und irgendwann war auch einmal eine Doku mit ihr im Fernsehen.

    Liebe Grüße
    Helga :winken:


    :study: [b]???


    Lesen ist ernten, was andere gesät haben (unbekannt)

  • Das Buch fand ich auch unheimlich gut.


    Dann hab ich es meiner Schwiegermutter geliehen; sie war früher Bäuerin, und ich dachte, es würde ihr Spaß machen, so etwas zu lesen. Sie gabs mir zurück und sagte: Kalter Kaffee, das hätte ich auch schreiben können, und ich kenn noch 50 andere Frauen, die dasselbe erlebt haben.


    Fällt mir noch was dazu ein (dass wir in den Foren auch nie beim Thema bleiben können!):
    Meine Schwiegermutter las unheimlich gern. Sie hatte unter dem zerschnittenen Zeitungspapier, das bei ihnen zuhause im Häuschen mit dem Herzchen als Klopapier benutzt wurde, immer ein Buch versteckt, weil Mutter und Schwiegermutter der Ansicht waren, dass sich Lesen für eine Ehefrau und Mutter nicht gehört (die Frau hat zu arbeiten, und wer liest, ist faul!)


    Wisst ihr jetzt, wie gut wir es haben?!?


    Marie

    Bücher sind auch Lebensmittel (Martin Walser)


    Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen. (Cicero)



  • Na das habe ich Gott sei Dank noch nie gehört. Es ist eher so, dass sich keiner darum kümmert, ob jemand liest oder nicht.

    Liebe Grüße
    Helga :winken:


    :study: [b]???


    Lesen ist ernten, was andere gesät haben (unbekannt)

  • So, jetzt habe ich es auch gelesen, war echt beeindruckend! Vielen Dank für den Tipp! :thumleft:

    Liebe Grüße


    Kiki :-,


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    Friedrich der Große

  • hab den film gesehen und ich war schockiert - war damals erst 9 jahre.


    als mir meine oma dann erzählte, dass das bei "uns dahoam" war, was ich gar nicht kapierte, war ich total am ende.



    werd mir das buch mal merken und bei zeiten lesen.



    lg katha

  • Das Buch gehört seit Erscheinen zu meinen Lieblingen, die ich schon mehr als einmal gelesen habe. Meiner Oma habe ich es auch ausgeliehen, die es sehr gut fand. Sie hat ähnliches erlebt, aber "anders herum", denn sie war vom Lande und Opa aus der Stadt. Oma hatte bei ihren feinen Schwägerinnen ziemlich zu leiden und Opa scheint da nicht viel zu ihr gehalten zu haben. Seine Mutter hat sich auch ziemlich in die Erziehung der Tochter (meiner Mutter) eingemischt und Oma durfte nichts dazu sagen. Wenn man bedenkt, das das alles noch garnicht sooo lange her ist.... :?
    Nur den Film habe ich bisher noch nicht gesehen. :oops:

    Wat dem een sien Uhl, ist dem annern sien Nachtigall!
    :study: Ich lese gerade: "Dunkle Halunken" von Terry Pratchett

  • ich habe den Film gesehen, aber das Buch bisher noch nicht gelesen.


    Werde ich aber demnächst sicher nachholen :wink:

    Liebe Grüsse
    Wonneproppen
    ;-)


    Ich lese gerade "Im Dunkel der Wälder" von Brigitte Aubert
    Es gibt nur ein Leben für jeden von uns: unser eigenes. Euripides