Jostein Gaarder - Sofies Welt

  • und man darf auch nicht erwarten, dass man hinterher alles weiß, aber ich finde, es ist ein tolles, vielschichtiges Buch, aus dem man einiges mitnehmen kann.


    Das hast du schön gesagt :) und dem stimme ich auch vollkommen zu!


    Ob man das Ganze vielleicht auch kürzer hätte erzählen können?


    Nein, glaube ich nicht. Ich finde, dass die ganzen Philosophen schon ziemlich kurz gefasst waren!


    Ich fand das Buch auch echt toll! Mich hat das Thema auch interessiert, da wir das alles ein halbes Jahr in der Schule schon in Ethik hatten. Ich habe "Sofies Welt" etwa 4 Jahre nach dem Abi gelesen, von daher hatte ich einiges schon wieder vergessen, aber beim Lesen kam dann wieder der "Aha" Effekt :). Das einzige was mich etwas "genervt" hat, war

    .


    Es ist meiner Meinung nach auch ein Buch, das man gut und gerne mehr als einmal lesen kann!

    Ich :study: gerade:
    Astrid Lindgren - Los Hermanos Corazón de León
    Donal O'Shea - The Poincaré Conjecture
    Mary Janice Davidson - Undead and Unwed
    Charlotte Link - Die Rosenzüchterin

  • Habt/hattet ihr eigentlich Philosophie als Schulfach? Bei uns gibt es das gar nicht.

    Den Stil verbessern - das heißt den Gedanken verbessern und nichts weiter. Friedrich Nietzsche

  • Habt/hattet ihr eigentlich Philosophie als Schulfach? Bei uns gibt es das gar nicht.


    Bei uns gab es Philosophie in der 12. Klasse als Wahlfach, das ging dann allerdings noch weiter als in Sofies Welt. Die Sachen, die da besprochen werden, haben wir im normalen Ethikunterricht durchgenommen!

    Ich :study: gerade:
    Astrid Lindgren - Los Hermanos Corazón de León
    Donal O'Shea - The Poincaré Conjecture
    Mary Janice Davidson - Undead and Unwed
    Charlotte Link - Die Rosenzüchterin

  • Bei uns gab es Philosophie in der 12. Klasse als Wahlfach, das ging dann allerdings noch weiter als in Sofies Welt. Die Sachen, die da besprochen werden, haben wir im normalen Ethikunterricht durchgenommen!


    Ethik habe ich ja auch nicht, sondern nur katholische Religion und ich bezweifle, dass die besonders viel mit Philosophie zu tun hat. Schade eigentlich.

    Den Stil verbessern - das heißt den Gedanken verbessern und nichts weiter. Friedrich Nietzsche

  • Dieses Buch, welches ich absolut grandios finde, ist eigentlich nichts anderes als ein Handbuch der abendländischen Philosophie. Verpackt in eine Geschichte, die auch für junge Leser leicht verständlich ist. Das Buch regt zum Nachdenken an und es animiert einen, in den Hauptwerken der entsprechenden Philosophen nachzuschlagen. Ich habe es gerne gelesen. Mehr ist es leider jedoch nicht.

    Wenn du einen verhungernden Hund aufliest und machst ihn satt, dann wird er dich nicht beissen. Das ist der Grundunterschied zwischen Hund und Mensch.
    Zitat: Mark Twain

  • Inzwischen habe ich etwa 1/3 des Buches gelesen.
    Mir war von Anfang an klar, dass ich Sofie nicht sonderlich mag.
    Gaarder hat mit ihr einen sehr kurz angebundenen, aroganten und nicht überaus realistischen Charakter geschaffen.


    Dafür finde ich den "Hauptteil" des Buches umso interesannter. Natürlich ist es nicht einfach alles zu verstehen. Aber das ist auch nicht mein Ziel.
    Ich möchte lediglich eine gewisse Grundlage aus dem Bereich der Philosofie bekommen.
    Und dafür ist das Buch bestens geeignet.
    Die Sachtexte sind vorallem dadurch nachzuvollziehen und zu merken, da Gaarder Sofie die glernten Dinge umsetzten lässt und in ihren Gedanken immer wieder auf Kernaussagen bestimmer Philosophen zurück kommt.
    Somit prägt sich das gelesene durch die Wiederholungen doch irgendwann ein.


    Ich freue mich schon aufs Weiterlesen.

    Im Leben kann man auf vieles verzichten. Außer auf Katzen und Bücher!


    :study: Der Drachenbeithron von Tad Williams
    :musik: Die Bücherdiebin von Markus Zusak


    mb-db

  • Gestern Abend habe ich das Buch doch noch beendet.
    Begeistert bin ich allerdings nicht.


    Die Geschichte der Philosophie ist sehr gut dargestellt. Erst in Briefen, dann durch Erzählungen und schließlich am eigenen Leib erfährt Sofie die Geschichte der Philosophie des Abendlandes.
    Die Erklärweise ich deutlich und auf die wesentlichen Kernaussagen beschränkt. Alles weitere hätte auch zu sehr verwirrt und wäre in diesem Roman auch nicht von Nöten. Wenn ich nun mehr über gewisse Denkweisen erfahren möchte, kann ich mich mit den entsprechenden Philosophen im Einzelnen auseinander setzten. Aber genau das habe ich auch von dem Buch erwartet.


    Zwar war dies der Kern des Buches, doch haben mir die Rahmenbedingungen das Lesen schon ganz ordenltich vermießt.


    Eigentlich handelt es sich bei dem Buch um einen Monolog. Je weiter ich zum Ende des Buches kam, desdo mehr fiel es mir auf. Wenn der geheimnisvolle Philosoph Sofie etwas erzählte,sagte Sofie auf einer Doppelseite etwa 6 Sätze. Davon 3 mal "ich verstehe" 2x "Hast Du ein Beispiel" und dann noch ein oder zwei andere, ähnlich belanglose Sätze.
    Nicht nur, dass diese Nichtssagend waren, sie störten auch den Lesefluß. Des Weiteren redete der Philosoph nach der kurzen Einwurf so weiter, als hätte Sofie nichts gesagt.
    Dadurch wirkt die gesammte Konversation ziehmlich steif und befremdlich.
    Die Geschichte, die sich während des Philosophiekurses um Sofie ereignet ist noch sehr viel unglaubwürdiger. Sie entspricht mE nicht der eines einfachn Teenagers. Nicht nur, dass Sofie "komisch" ist; alle weiteren Personen kommen mir sehr unreal vor.


    Viel mehr bin ich zu dem Schluß gekommen, dass Gaarder hier eine Selbstprofilierung ohne sondergleichen abliefert.
    Er selbst soll der Philosophielehrer sein. Und Sopfie ist eine Kopie von H....... und von Gaarders Tochter (sollte er denn eine haben).Oder wenigstens wünscht er sich, sein Tochter (sollte er denn eine haben) wäre so wie Sofie.


    Auch die ständigen Leseanleitungen war ich irgendwann satt. Natürlich muß ich manche Stellen in einem solchen Buch 2 oder drei Mal lesen. Oder auch mal kurz zur Seite legen und nachdenken. Das muß nicht auch noch in dem Buch geschrieben stehen.


    Ich denke wenn ich Gaarder im wahren Leben treffen würde, hätte ich es verdammt spannend gefunden, er hätte mir die Geschichte so erzählt, wie Sofie sie erzählt bekommen hat.
    Aber ohne den ganzen Schmarrn drum herum.
    Das hat das Buch 2 Sterne gekostet und bekommt somit :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: von mir.

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    mb-db

    Einmal editiert, zuletzt von MrCeline ()

  • Also, ich muss von vorneweg eingestehen, dass ich nach den ersten beiden Briefen mir die Briefe vollkommen geschenkt habe und nur "den Rest" gelesen habe- deshalb kann ich es vielleich nicht wirklich beurteilen. Die Idee ist wirklich gut und intressant, aber der Schreibstil von Gaarder hat für mich alles kaputt gemacht- vielleicht wäre da Buch bei einen anderen Autor richtig gut geworden. Ich fand Sofie nicht umwerfend sympathisch, eher im Gegenteil und bei manchen Unterhaltungen mit der Mutter dachte ich nur "Mädchen, jetzt lass mal gut sein... :roll: " Aber das, was mich am extremsten gestört hat, war wirklich hauptsächlich der Schreibstil. Ich hatte das Gefühl, der Autor denkt einen 9-jährigen vor sich zu haben (wenn es offiziel ein Kinderbuch ist nehm ich das zurück, aber soweit ich glaube ist es für 14-jährige gedacht- aber zwischen 9 und 14 Jahren besteht halt trotzdem ein Unterschied...) und noch dazu, wenigstens in den Briefen die ich gelesen habe, eine Art freundlicher Oberlehrerton an sich hatte, den ich einfach nicht leiden konnte. Und auch Sofie selbst war mir manchmal etwas zu naiv und blindlings überzeugt/begeistert, die gute Dame war immerhin 14, wie schon gesagt...


    Allerdings, eins muss ich Gaarder lassen: Mit dem Verlauf des Buches kam schon eine gewisse Tiefe hinzu. Aber das hat für mich nicht gereicht ums rauszureissen. Wahrscheinlich hatte viel mit einer falschen Leseeinstellung von mir zu tun, sodass es irgendwie schon fast wieder schade um das Buch ist. Vielleicht würde ich die Sache ja auch anders sehen, wenn ich alle Briefe gelesen hätte. Oder ich bin einfach nicht in der Lage, den speziellen "Zauber", den manche Leser bemerken zu sehen...auch das kommt vor, ich weiss es nicht.

    Things need not have happened to be true. Tales and dreams are the shadow-truths that will endure when mere facts are dust and ashes, and forgot.

    Neil Gaiman


    :study: T.R.Richmond - What she left




  • Ich hab oft von dem Buch gehört und es mir deswegen gekauft.
    Die ersten 250 (!) Seiten fand ich allerdings sehr zäh und schwer zu lesen. Mich hat auch gestört, dass die 'Handlung' so im Hintergrund stand und die ganze Zeit nur ein Philosoph nach dem anderen aufgezählt wurde.
    Das hat sich ja aber dann am Geburtstag geändert. Von da an hat mir das Buch sehr gut gefallen, es war auch viel einfacher zu verstehen/nachzvollziehbar.


    Die 'Lösung' der ganzen Geschichte finde ich wirklich gelungen und ich halte das Buch auf jeden Fall für empfehlenswert.


    Allerdings muss ich auch sagen, dass ich die Charaktere teilweise merkwürdig fand. Sofie zum Bespiel war zwischendurch echt unhöflich.

  • Ich finde, Sofies Welt gehört zu den Büchern, die man auf jeden Fall gelesen haben sollte, denn, wie es ja auch schon in dem Buch heißt, Philosophie geht uns ja alle was an. Einstiegsschwierigkeiten hatte ich keine, im Gegenteil, aber ich denke, das ist Geschmackssache.
    Denen, die behaupten, Sophie sei unsympathisch, kann man vielleicht entgegnen, dass sie ja auch nur für die Rahemnhandlung zuständig ist. Trotzdem fand ich sie eigentlich nicht unsympathisch!

  • Vor ein paar Tagen habe ich dieses Buch nun auch fertig gelesen.
    Auch ich muss zugeben, dass ich mich zuerst ein bisschen überwinden musste weiterzulesen.
    Das lag hauptsächlich daran, dass ich noch nichts über das Buch gelesen habe und somit nicht wusste worum es genau geht.
    Ich wusste nur es geht um Philosophie und dafür interessiere ich mich sehr.
    Aber ich muss sagen, ich finde dieses Buch grossartig!
    Genau die Fragen, die in dem Buch auftauchen habe ich mir schon öfters gestellt.
    Ich fand es wirklich äusserst spannend. Und dass das Ganze in eine Geschichte verpackt ist, macht es noch viel spannender.

  • Die ersten 250 (!) Seiten fand ich allerdings sehr zäh und schwer zu lesen.

    Mir erging es ähnlich. Die Handlung kam eigentlich erst auf der Hälfte irgendwie in Gang.
    Mein weitaus größeres Problem an dem Buch waren aber eindeutig meine falschen Erwartungen :uups: Hochgelobt, wie es nun mal ist, bin ich irgendwie davon ausgegangen, hier zum einen eine nette Geschichte zu bekommen, zum anderen aber ernstliche Einblicke in die Philosophie. Bekommen habe ich eine sehr in den Hintergrund zurückgetretene Story und sehr kurze, oberflächliche Anrisse der Werke einzelner Philosophen, die einem in weit über der Hälfte der Fälle nichts, aber auch gar nichts erzählten, was man mit ein bisschen landläufiger Allgemeinbildung nicht eh schon wüsste.
    Ich kann nicht sagen, ob das Buch gut oder schlecht war. In Anbetracht meiner Erwartungen wäre ich aber mit einer theoretischen Abhandlung über Philosophie und einem nicht verwandten Roman zusätzlich deutlich besser bedient gewesen.

  • Als meine Tante mir dieses Buch vor Monaten in die Hand gedrückt hat , hätte ich niemals erwartet , dass es mich so beeindrucken würde.
    Jostein Gaarder´s Schreibstil ist so wunderschön , dass man regelrecht weiterlesen muss. Und obwohl dieses Buch 600 Seiten besitzt , habe ich es nur in wenigen Tagen durchgelesen.
    Absolut empfehlenswert .! :)


    :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5: :bewertung1von5:

    Hast du drei Tage kein Buch gelesen, werden deine Worte seicht.
    -Chinesische Weißheit

  • Kurz vor ihrem 15. Geburtstag erhält Sofie Amundsen geheimnisvolle Briefe, diese entpuppen sich nach und nach als Lehrstunden über Philosophie. Doch wer ist Hilde, die Sofie zwar nicht kennt, deren Geburtstagskarten aber bei Sofie landen?


    Das Buch, 1991 erschienen, hat viele Preise eingeheimst und kann wohl mittlerweile als Klassiker der Jugendliteratur bezeichnet werden. Dennoch konnte es mich nicht wirklich überzeugen. Zuerst fand ich die Art, wie Gaarder das Buch aufbaut ganz gut, Sofie ist jemand, der lernt, aber auch gleichzeitig hinterfragt, mit ihr kann sich der Leser gut identifizieren. Außerdem lockern die Sofie-Passagen das Buch auf, es ist nicht reines Lehrbuch und so gerade für die Zielgruppe besser verständlich. Aber: Diese Hintergrundgeschichte und vor allem das Rätsel um Hilde driftet im Laufe des Romans in eine Richtung, die mir persönlich nicht gefällt, der Autor wollte damit sicher bisher Gesagtes veranschaulichen, bei mir hat das allerdings nicht funktioniert, im Gegenteil. Zudem fiel meine Neugierde, was denn nun hinter Hilde steckt immer mehr in sich zusammen.


    Sofie und somit der Leser erfahren einiges über die Geschichte der Philosophie bzw. philosophische Theorien, die im Laufe der Zeit entstanden sind, beginnend mit den Mythen und der Naturphilosophie, allerdings fällt auf, dass vor allem auf die abendländischen Geschichte abgestellt wird und leider werden die neuesten Strömungen (bezogen auf den Zeitpunkt des Entstehens des Romans) nur gestreift. Ich gebe zu, dass ich einige Passagen nur überflogen habe, denn nicht mit allem kann man etwas anfangen, jedoch bleibt sicher genug im Gedächtnis, um Denkanstöße zu bieten. Vor allem der Mittelzeit zog sich sehr, ich fand ihn auch anstrengend zu lesen, fast hätte ich hier das Buch abgebrochen.


    Im Anhang gibt es übrigens ein Namens- und ein Sachregister, ich hätte mir noch ein Literaturverzeichnis gewünscht.


    Auf die Hintergrundgeschichte hätte ich persönlich gut verzichten können, vor allem wegen ihres Verlaufs, der immer surrealer wird. Mir wäre ein reines „Lehrbuch“ mit anschaulichen Beispielen lieber gewesen. Übrigens hat sich bei mir im Laufe der Lektüre vor allem eine Frage herauskristallisiert: Was genau ist eigentlich Philosophie. Beim Recherchieren stieß ich auf eine Aussage, die ich sehr gut fand, nämlich, dass diese Frage nach einer Definition alleine schon Philosophie sei.


    Ich habe mir auch lange Gedanken gemacht, wie ich dieses Buch bewerten soll, soll ich von meinem üblichen, rein subjektiven Bewertungsmodus abweichen? Immerhin ist das Buch kein reiner Roman, kann man da nur danach gehen, wie es einem gefallen hat? Ich finde ja und daher orientiert sich meine Bewertung rein danach – mehr als 3 Sterne waren deshalb leider nicht drin, denn ich habe mich zu oft eher durchgequält als genossen.


    Dennoch empfehle ich, zumindest in das Buch hineinzulesen, vor allem, wenn man sich für Philosophie interessiert bzw. einmal etwas darüber erfahren möchte.

  • Da ich das Buch in guter Erinnerung hatte, habe ich es einer Kollegin empfohlen und ausgeliehen. Nach Rückgabe dachte ich mir, es könnte nicht schaden, es nochmal selber zu lesen.... und musste mich diesmal ziemlich hindurch "quälen".

    Trotzdem ist es ein gutes Buch, wenn man sich mit Philosophie allgemein und deren Geschichte beschäftigen möchte; es ermöglicht einen unterhaltsamen, leichten Einstieg.

    Von mir gibt es :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5: Sterne.

  • ### Inhalt ###

    Sofies Welt von Jostein Gaarder ist ein Lehrbuch über die Filosofie verpackt in einem Roman. Sofie Amundsen, die Hauptfigur des Romans, ist eine norwegische Teenagerin, die eines Tages Briefe von einem Fremden bekommt, der sich als Alberto Knox vorstellt. Dieser regt sie anfangs durch filosofische Fragen an über die Welt und das Leben nachzudenken. Nachdem ihr Interesse geweckt ist, folgen immer weitere Briefe, in denen Alberto Sofie auf mit Schreibmaschine beschriebenen Blättern über viele Tage hinweg häppchenweise die großen Filosofen und ihr Denken von Parmenides über Thomas von Aquin bis Sartre vorstellt. Was Alberto anfangs ablehnt, findet dann doch statt: Alberto und Sofie treffen sich und halten ihre filosofischen Vorlesungen von Angesicht zu Angesicht ab. Es passieren zwischendurch immer wieder seltsame Dinge. Sofie erhält weitere Briefe von einem Major der Vereinten Nationen, die an eine Hilde Möller Knag c/o Sofie Amundsen adressiert sind. Sofie kennt jedoch keine Hilde und wieso schickt ein Vater einer Tochter Briefe über eine unbekannte Dritte? Im Verlaufe der Geschichte passieren immer seltsamere Dinge: Nachrichten auf der Innenseite geschlossener Bananen, sprechende Menschen auf der anderen Seite von Spiegeln und sogar sprechende Gänse. Alberto sieht schließlich für das Ganze nur eine mögliche Erklärung, die einem die Nackenhaare zu Berge stehen lassen.


    ### Meinung ###

    Ich finde das Buch aus mehrerer Hinsicht gelungen. Zum einen liefert die Darstellung der filosofischen Epochen in den einzelnen Briefen Albertos eine kompakte Übersicht. Danach hat man von jedem wichtigen Vertreter zumindest schonmal gehört und kann auch ein zwei wichtige Begriffe mit diesen verbinden (eine schöne Zusammenfassung findet man hier: http://www.philippkeller.com/pages/sophies-welt.html). Zum anderen ist die Geschichte um Sofie selber schon ein filosofisches Abenteuer mit einem unerwarteten Ausgang. Man merkt Gaarder an, dass ihm die Filosofie ein Herzensthema ist. Liebevoll lässt er Alberto sagen, dass alle Filosofen ein Projekt oder ein Thema hatten, mit dem sie sich hauptsächlich beschäftigten. Oder er gebraucht eine Metapher, die mir gut gefallen hat. Die eines weißen Kaninchens, dass aus dem Zylinder des Universums gezogen wird, welches so fantastisch und unglaublich ist, dass sich nur die wenigsten auf den Haarspitzen des Kaninchens aufhalten, um die ganze Pracht, aber auch das Rätselhafte des Universums zu sehen. Diese wenigen sind die Filosofen. Die meisten Menschen verstecken sich jedoch am liebsten ganz unten im Fell des Kaninchens und wollen nichts wissen von dem was an den Haarspitzen passiert.

    Manchmal finde ich bestimmte Vergleiche oder Formulierungen im Buch etwas zu flapsig. Bei den drei möglichen Staatsformen, die Aristotles für sinnvoll hält, der Monarchie, der Aristokratie, der Demokratie, lässt er Alberto über die Demokratie auf S. 141 den absurden wie verwirrenden Satz sagen: "Eine Demokratie kann sich leicht in eine Pöbelherrschaft entwickeln. (Auch wenn der Tyrann Hitler nicht Deutschlands Staatschef geworden wäre, hätten die vielen kleinen Nazis womöglich eine schreckliche Pöbelherrschaft errichten können.)"

    Die Dialoge zwischen Sofie und Alberto sind auch recht flapsig und dienen im Grunde nur dazu den Dialog über die filosofischen Themen aufrechtzuerhalten. Sofie nennt Alberto auch gerne mal einen alten Dussel, wenn er sich aus ihrer Sicht unpassend verhält. Auch eines "Halt die Fresse" bedient sie sich, weil sie sich darüber ärgert, dass ein Computerprogramm auf einmal scheinbar anfängt zu verstehen, was sie schreibt (S. 288). Alberto spricht Sofie immer gerne als "Mein Kind" an, was ich ziemlich schräg finde. Vielleicht liegts an der Übersetzung aus dem Norwegischen.


    ### Fazit ###

    :bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5::bewertung1von5:

    Eine Reise durch die Epochen der Filosofie. Gut für einen kompakten Überblick über die filosofischen Denkweisen seit der Antike bis heute. Manchmal flapsiger Schreibstil.

    Der ideale Tag wird nie kommen. Der ideale Tag ist heute, wenn wir ihn dazu machen. -- Horaz


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  • Ich mochte den Film sehr gerne, leider packt mich das Buch überhaupt nicht. Ich hatte es vor Jahren mal angefangen (auch, weil wir es in der Schule auszugsweise gelesen haben). Damals habe ich es jedoch weggepackt, weil ich einfach nicht in die Geschichte reinkam. Jetzt, als Erwachsene, dachte ich, es wird besser. Aber leider liegt es noch immer mehr oder minder vernachlässigt hier herum. Es packt mich einfach nicht und wahrscheinlich ist die Geschichte der Philosophie einfach nichts für mich. Vielleicht versuche ich es in zehn Jahren nochmal. Aber jetzt wandert es erstmal ins Regal zurück.

    "Die Menschheit ist ein Buch, das immer wieder von neuem aufgelegt wird, ohne die Aussicht, jemals ein Bestseller zu werden"

    William Faulkner


    :study::study::study: