Shakespeare

  • Ich bin ein richtiger Shakespearenarr. Ich kann gar nicht aufzählen wie oft ich schon Hamlet und den Sommernachtstraum gelesen habe. Allerdings muss ich zugeben, dass ich hauptsächlich die deutschen Schlegelübersetzungen lese. Ich habe von vielen aber auch die Originalfassung, die ich dann allerdings mit Hilfe eines Wörterbuches lesen muss. Und dort stehen nicht alle Wörter drin die ich brauche, wahrscheinlich gibt es die einfach nicht mehr oder sie haben sich im laufe der Zeit so verändert, dass ich sie nicht dort finde wo ich sie suche. Und zu meiner größten Schande muss ich gestehen, dass ich Macbeth noch noch nicht gelesen habe, denn ich habe mir vorgenommen dieses Stück auf Englisch zu lesen und zwar zuerst auf Englisch. Ich bin schon mehrere Male bis zur Hälfte gekommen, dann hat mich wieder die Geduld verlassen und ich habe wieder ein bißchen Hamlet gelesen.


    Ich mag Shakespeares Sprache, so bebildert mit den oft kuriosen Vergleichen, seinen Witz und die Fähigkeit eigentlich furchtbar kitschige Szenen so schön zu schreiben, dass einem der Kitsch völlig egal ist.
    Aber die meisten Leute verstehen mich da nicht so wirklich.
    Es würde mich interessieren ob unter Euch auch jemand ist, der so gerne Shakespeare liest, hört und sieht.


    PS: Habe mir vor kurzem sämtliche Dramen in einer 6bändigen Reihe aus dem Jahre 1870 gekauft. :)

    Ohne eigene Bücher zu sein, ist der Abgrund der Armut, verweile nicht darin.
    -Ruskin-

  • Ich persönlich mag Shakespeare nicht soooo besonders, komme aber um die beständige Lektüre aufgrund meines Anglistik-Studiums nicht herum. Habe auch noch eine Hausarbeit zu diesem Thema vor mir (Vergleich der First Folio Edition von King Lear mit der Cambridge King Lear CD-Rom). Um die Sprache wirklich bis ins Detail verstehen zu können, braucht man tatsächlich einschlägige Lexika. Das kann ein Langenscheidt (oder ähnliches) nicht mehr leisten. Das Problem bei Shakespeare ist ja zudem, daß man vieles zwar versteht, die Worte aber im Laufe der Sprachgeschichte eine andere Bedeutung bekommen haben. So kann es passieren, daß man Szenen aus heutiger Sicht mit einem komplett anderen Sinn liest.
    Meines Wissens gibt es auch spezielle Wörterbücher, die sich mit dem 'shakespearean english' befassen. Werd mich da mal im Rahmen meiner Hausarbeit in gut zwei Wochen mit befassen. Wenn ich was gefunden habe, kann ich es bei Interesse ja mal hier posten.

  • Uli,
    ich oute mich hier auch als Shakespeare-Fan!
    Wenn Du mit Shakespeare mal so richtig Spaß, Vergnügen und Entspannung möchtest, empfehle ich Dir
    MR. SHAKESPEARE'S PLAYS presented by Marcia Williams.


    Da werden Shakespeare-Stücke in Comic Form (eigentlich Kindern) vorgestellt, mit so viel Witz und Spaß - am Rand eine Spalte, wo Zuschauer dieser Stücke abgebildet sind, mit einfach umwerfenden Kommentaren.


    Verlag: Walker Books, London


    pinkie

  • Ich weiß genau, daß es eins gibt, daß sich speziell mit dem Englisch Shakespeares beschäftgigt. Es steht sogar bei uns im Institut. Habs auch schon in der Hand gehabt, nur leider weiß ich nicht mehr den Titel und die Signatur... Wird nen fröhliches Suchen :wink:

  • ich hab in der schule im englisch unterricht macbeth gelesen. wir hatten dazu die oxford school shakespear ausgabe. damit ging es ganz gut, weil die sehr viele randbemerkungen und erklärungen hat. versuchs dochmal damit.

  • Ich habe die zweisprachigeAusgabe von Reklam. Ich versuche halt soweit wie möglich den englischen Part zu lesen mit Hilfe eines Wörterbuchs. Nur wenn ich es damit auch nicht schaffe lese ich die deutsche Seite. Im Anhang sind dann auch noch ein Haufen Bemerkungen. Aber dieses ewige blättern ist irgendwie nervig, da verliere ich dann schnell die Lust, leider. :(


    Uli

    Ohne eigene Bücher zu sein, ist der Abgrund der Armut, verweile nicht darin.
    -Ruskin-

  • Ich habe mir in den Urlaub zwei tragische Shakespeare-Werke mitgenommen (als Reclam-Ausgabe natürlich).


    King Lear ist nicht grad meine Empfehlung des Jahres. Die Geschichte um die beiden Halbbrüder Edgar und Edmund und dem Vater Gloster fand ich weit interessanter, als Lear selbst.


    Weitaus besser fand ich Macbeth. Es beginnt schon verheißungsvoll. Dann Macbeth' Frau dazu, die drei Hexen. Macbeth lese ich bestimmt wieder.



    Hamlet ist und war ohnedies mein Liebling in Sachen Tragödie. Ich habe ja nun auch (endlich, nach vielen Versuchen) die drei-Stunden-Version von und mit Kenneth Branagh ersteigert und stehe drauf 8)


    Mein Liebling bei den Komödien: Viel Lärmen um Nichts. Sowohl die Verfilmung ist toll, wie auch natürlich das Buch.
    Klagt Mädchen, klagt nicht Ach und Weh. Kein Mann bewahrt die Treue. Am Ufer halb, halb schon zur See - reitzt, lockt sie nur das Neue."

  • Auch mir gefällt der olle Shakespeare gut. Habe mehrere Ausgaben, natürlich Englisch, dann die Schlegel-Tiecksche Übersetzung und was moderneres.
    Zum einen mag ich das alte Englisch, und natürlich die fast zeitlosen Themen.
    Nebenbei dann das immer wieder aufflackernde Gerangel darum, wer die Stücke denn wirklich geschrieben hat.
    Hab vor Jahren mal den Genuss einer Aufführung in England gehabt, die so nah wie möglich an dem Original orientiert war (Bühne, Kostüme usw). Und danach leider nie wieder :cry:
    Und die Sonnette sind auch immer wieder lesenswert =D>

    Neue Lektüre:
    John Norman : Die Nomaden (Gor-Reihe, Bd 4 )
    Wo man liest, da lass dich ruhig nieder,
    böse Menschen lesen keine Bücher

  • Ich habe inzwischen Romeo und Julia, MacBeth und Otello.
    Sobald ich mit meinem SUB etwas weitergekommen bin, habe ich mir vorgenommen auch noch Hamlet und den Sommernachtstraum zu lesen.
    Allerdings mag ich die Originale - also keine Übersetzungen - von modernen Sachen lasse ich bei Autoren wie Shakespeare sowieso die Finger!

  • Auch wenn es peinlich für einen Anglisten ist, es zuzugeben: :uups:
    mich begeistert der alte Shakespeare wenig. Erstens weiß man ja ohnehin nicht, ob das alles auf seinem Mist gewachsen ist, zu meinen Studienzeiten war die Rede von Plagiarismus (Christopher Marlowe), zweitens lese ich am liebsten Prosa, mit Literatur in Versform kann ich nicht viel anfangen
    Interessant ist es, über Shakespeare und seine Zeit (Elizabeth I, elisabethanisches Theater) zu lesen.

    "Books are ships which pass through the vast sea of time."
    (Francis Bacon)
    :study:
    Paradise on earth: 51.509173, -0.135998

  • €nigma:
    Ich fand und finde die ganzen Diskussionen, ob er der Verfasser seiner Werke ist oder nicht sowieso unsinnig! Erstens können wir weder beweisen, dass er es war, noch dass er es nicht war.
    Ebenso gut könnte ich anfangen die Genialität sämtlicher alter Schriftsteller oder Philosophen anzuzweifeln. Das führt zu nichts, also lasse ich es und erfreue mich lieber an den schönen Werken.
    Und zweitens mag ich die Werke auch unabhängig vom Namen des Verfassers!
    Aber Shakespeare zieht nun wirklich nicht jeden an, ich kann also absolut verstehen, wenn er nicht so dein Ding ist! :wink:

  • Zitat

    Original von FallenAngel
    €nigma:
    Ich fand und finde die ganzen Diskussionen, ob er der Verfasser seiner Werke ist oder nicht sowieso unsinnig! Erstens können wir weder beweisen, dass er es war, noch dass er es nicht war.
    Ebenso gut könnte ich anfangen die Genialität sämtlicher alter Schriftsteller oder Philosophen anzuzweifeln. Das führt zu nichts, also lasse ich es und erfreue mich lieber an den schönen Werken.
    Und zweitens mag ich die Werke auch unabhängig vom Namen des Verfassers!
    Aber Shakespeare zieht nun wirklich nicht jeden an, ich kann also absolut verstehen, wenn er nicht so dein Ding ist! :wink:


    *unterschreib* Ich sehe das genauso wie FallenAngel, was die Plagiatsdiskussion angeht. Wen kümmert's, wer das Zeug geschrieben hat, davon wird es weder besser noch schlechter. :wink: Ich persönlich liebe Shakespeare, gehe auch fast in jedes unserer Anglistik-Seminare, das sich mit ihm befasst. Meine Lieblinge sind Macbeth, Hamlet, Much Ado About Nothing und die Sonette. :)

  • Ich muß sagen. ich habe seine gesamten Werke auf englisch im Regal stehen, bisher aber nur 2 oder 3 Stücke von ihm gelesen.


    Dafür schaue ich aber für mein Leben gerne die Aufführungen seine Stücke an.
    Den Sommernachtstraum habe ich schon einige Male gesehen.
    Am besten hat mir eine gratis-Aufführung in New York in einem kleinen Park gefallen, bei dem man den Schauspielern konstant hinterherlaufen musste. Jede Szene hat an einer anderen Stelle des Parks stattgefunden... Eine tolle Idee.
    Ich finde Shakespeare muss man erleben.

    Viele Grüße, Alianne


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    Bücher sind Schiffe, welche die weiten Meere der Zeit durcheilen.
    Francis Bacon

  • Alianne:
    Wow, *schwärm*. :drunken:
    Ich würde mir auch mal gerne die Aufführung eines Shakespeare-Stückes ansehen. Die im Park, von der du erzählt hast, klingt natürlich unschlagbar verlockend! So was ist sehr selten, mal eine Abwechslung, einfach etwas besonderes.
    Wie ich dich beneide!

  • Es war auch ein absoluter Zufallstreffer. Und total lustig. Wir kamen nämlich ein wenig spät für den ersten akt und standen dann ganz hinten, als dann aber die nächste Szene begann - direkt hinter uns- waren wir plötzlich in der ersten Reihe.


    Und das ganze war auch sehr effektvoll. Szenen auf der Burg fanden in einem kleinen, betonierten Tal zwischen Hügeln, auf denen die Zuschauer saßen statt (bei Tag zum Skaten gedacht), die Szenen im Wald unter verschiedenen Bäumen, Lichtungen waren dann wiese, irgendwo stand auch noch ein kleines Häuschen...


    Ich habe auch schon eine Freilichtaufführung in einem Londoner Park gesehen. So richtig mit Bühne und allem drum und dran. Das war auch toll.
    Aber diese kleine, gratisaufführung in dem New Yorker Park war wirklich etwas Erinnerungswürdiges.

    Viele Grüße, Alianne


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    Francis Bacon

    Einmal editiert, zuletzt von Alianne ()

  • Irgendwann will ich auch mal nach London (ich habe noch so viele potentielle Reiseziele!).
    Und wer weiß, vielleicht habe ich dann Glück und sie führen gerade zu dieser Zeit ein Stück von Shakespeare auf - in New York hatte ich auch Glück und kam gerade rechtzeitig für eine Vorstellung von "Chicago".
    :flower:

  • Ich bin selber ein großer Shakespeare-Fan und habe alle Stücke zumindest einmal gelesen und einige auch bereits mehrmals. Aber dies nur nebenbei.

    Im Sommer wird in Neuss immer eine Reproduktion des Globe-Theatre aufgebaut. Ich kann nur empfehlen sich hier mal ein Stück anzugucken. Am Besten mit einigen Gleichgesinnten.

  • Ich habe erst neulich wieder in meiner englischen Gesamtausgabe der Shakespeare-Werke geblättert, die ich vor einigen Jahren geschenkt bekam, und ich habe auch die deutschen Schlegel-Übersetzungen in mehreren Bänden von meiner Oma geerbt, sind wohl die schönsten Bücher, die ich besitze, in rotem Leder gebunden. :)
    Nächstes Jahr wollen mein Freund und ich wieder nach London fliegen und eine englische Freundin von mir, die dort wohnt, hat mir versprochen, mit mir in eins der Stücke im Globe Theatre zu gehen, worauf ich mich riesig freue, denn ich war bisher nur zu einer Führung und einem Workshop im Globe - was mir allerdings ermöglicht hat, selbst dort auf der Bühne zu stehen und mit einigen anderen Leuten einen kleinen Teil von Macbeth nachzuspielen, auch nicht zu verachten. :D